Lea & Mark: Mächte der Vergangenheit (eBook)
via tolino media (Verlag)
978-3-7394-9827-0 (ISBN)
Und wenn es Jahre dauerte - er würde bezahlen. Mit der Person, die er am meisten liebte. Und dann mit seinem Leben.
LEA & MARK
Eine alte Schuld
Eine neue Liebe
Der Kampf um eine Zukunft
ohne die
MÄCHTE DER VERGANGENHEIT
Die Suche nach einem Geschenk führt einen Fremden in Leas Laden: Mark. Landschaftsgärtner. Naturschützer. Ein Mann mit seltsam scharfen Sinnen - und mit vielen Geheimnissen.
Vom ersten Moment an fühlen sich beide zueinander hingezogen. Doch dann kommt es zu einem Unfall, der Lea die Augen über Mark öffnet.
Ihre Gefühle für ihn ermutigen sie, sich dennoch auf ihn und seine Welt einzulassen. Ihre Entscheidung wird belohnt, als Mark öffentlich demonstriert, dass er ihre Liebe erwidert. Er ahnt nicht, dass er sie dadurch in tödliche Gefahr bringt.
In den nächsten Wochen gibt es Anzeichen dafür, dass sich um beide eine Schlinge zuzieht. Wer - oder was - hält die Fäden in der Hand? Und wer ist das nächste Opfer?
<p>Charlotte Peters lebt mit ihrem Hund in einem Dorf in Nordrhein-Westfalen. Auf ihren Spaziergängen spinnt sie ihre Geschichten weiter - und amüsiert sich bei der Vorstellung, was die Nachbarn sagen würden, wenn sie wüssten, dass sie gerade über eine heiße Liebesszene nachdenkt. Oder im Hirn eines Psychopathen steckt.<br> Sie schreibt Bücher, die sie selbst gern lesen würde, und hofft, dass noch andere diesen Geschmack teilen.</p>
Kapitel 2: MARK
»Kann übrigens sein, dass nachher eine Bekannte von mir vorbeikommt.« Ich fuhr fort, den verblühten Lavendel zurückzuschneiden, und atmete tief den intensiven Duft ein.
Ralf hatte sich ein paar Meter entfernt auf einer Bank niedergelassen und sah mir bei der Arbeit zu. »Wer?«
»Ihr gehört der Laden, wo ich vergangene Woche wegen Marions Geburtstagsgeschenk war.«
»Da, wo du die Kerze herhast, die uns jetzt das Haus verpestet?«
»Die Kerze, von der Marion findet, dass sie ganz wunderbar duftet?«
Ralf grinste. »Naja, ich habe sie nicht ihrer Nase wegen geheiratet.«
»Lea war am Samstag bei meiner Nachtwanderung dabei. Da habe ich sie eingeladen, sich den Garten mal anzusehen.«
»Sie war bei deiner Wanderung dabei? Na, so ein Zufall aber auch.«
Ich warf einen Blick zu ihm hinüber und sah, dass er mich eindringlich musterte. Ich schaute fort und begann, die auf den Boden gefallenen Triebe mit gespreizten Fingern zusammenzurechen und in den Korb neben mir zu werfen. Mir war klar, dass er sich wunderte, wieso ich nach so langer Zeit plötzlich Interesse an einer Frau zeigte.
Die Chuzpe, mit der sie den beiden Arschlöchern entgegentrat, hatte zuerst meine Aufmerksamkeit erregt – und meine Bewunderung. Leider war nicht jeder über die Not eines fremden Hunds so empört, dass er dem Verursacher direkt an die Gurgel ging. Und ihr anschließender Wutausbruch spiegelte genau das wider, was ich auch gefühlt hatte. Sie war ganz offensichtlich jemand, der sich nicht unterkriegen ließ, so klein und zierlich sie auch sein mochte.
Dadurch, dass Lea über ihrem Laden wohnte, hatte ich ihre Adresse auf der Anmeldeliste erkannt und schon vor der Wanderung gewusst, dass sie mein Interesse erwiderte. Denn dass ihre Teilnahme Zufall war, glaubte ich ebenso wenig wie mein Bruder. Doch ich war selbst überrascht gewesen, wie sehr ich mich darüber freute.
Ich hielt in meiner Arbeit inne und richtete mich auf. »Findest du es falsch, dass ich mich mit ihr treffe?«, fragte ich, ohne Ralf anzusehen.
Er stand auf und kam um mich herum, damit er mir ins Gesicht blicken konnte. »Du bist ein Idiot, wenn du das glaubst«, sagte er. »Es sind bald fünfzehn Jahre vergangen. Denkst du nicht, dass es Zeit ist, dass du dir selbst vergibst?«
Ich gab keine Antwort. Es gab Tage, an denen mir auch weitere fünfzehn Jahre nicht lang genug schienen, um meine Schuld zu tilgen.
Ich brachte den Grünschnitt zu einem der Komposthaufen und kam gerade rechtzeitig zurück, um Lea in ihrem alten Kompaktwagen auf den Kundenparkplatz einbiegen zu sehen.
Ich zog die Handschuhe aus und steckte sie in eine Tasche meines Werkzeuggürtels, während ich die nackten, langen Beine bewunderte, die zum Vorschein kamen, als sie ausstieg. Ich wäre kein Mann gewesen, wenn mir nicht auch ihr Äußeres gefallen hätte. Heute trug sie knappe Shorts und ein figurbetontes T-Shirt, und ihre braunen Haare lockten sich wild um ihr Gesicht.
Automatisch sog ich die Luft ein, als ich zu ihr ging, und genoss den weiblichen Duft, der von der Sommerhitze verstärkt wurde.
»Schön, dass du da bist«, sagte ich wie am Samstagabend und ärgerte mich im selben Moment. Fiel mir denn nichts Originelleres ein?
Sie lächelte mich an und strich ihre Haare zurück. »Ich habe mich drauf gefreut.«
Sie deutete zum Fond des Wagens, der vom vorderen Teil durch ein Gitter abgetrennt war. »Darf Theo mit in den Garten?«
»Klar.« Ich hörte, wie Ralf hinter mir näherkam.
Lea öffnete die Tür und ließ den Hund herausspringen. Als Theo sich nicht nur mit mir, sondern auch noch mit meinem Bruder konfrontiert sah, fletschte er die Zähne. Knurrend und mit gesträubtem Fell baute er sich zum Schutz vor Lea auf – doch die angelegten Ohren und der eingekniffene Schwanz verrieten, wie ihm wirklich zumute war.
»Was hat er denn bloß?« Lea trat neben ihn und legte ihm beruhigend die Hand auf den Kopf.
»Mutiger Hund«, kommentierte Ralf so leise, dass Lea ihn nicht hören konnte.
Ich ging in die Hocke, wandte meinen Blick ab und hielt Theo meine Hand entgegen. »Wir haben uns nur noch nicht richtig kennengelernt.«
Der Hund kam zögernd näher und beschnüffelte mich ausgiebig, bevor er Ralf einer ähnlichen Musterung unterzog.
Dann schüttelte er sich, und sein Körper entspannte sich.
»Nachdem wir das dann geklärt hätten …«, murmelte Ralf und trat neben mich.
»Lea, das ist Ralf, mein Bruder«, stellte ich vor.
Sie reichte ihm die Hand, und ich sah, wie er sie aufmerksam und wohlgefällig musterte.
»Ralf wollte gerade gehen«, sagte ich, und er drehte den Kopf nach mir um und zog die Augenbrauen hoch.
»Gut, dass du mich daran erinnerst«, sagte er. »Lea, es war schön, Sie kennenzulernen. Mark, wir hören voneinander.«
Ja, davon ging ich aus. Ich lud Lea mit einer Handbewegung ein, mir zum Garteneingang zu folgen.
»Ich habe den Garten anlegt, um unseren Kunden mögliche Pflanzpläne und andere Gestaltungsmöglichkeiten zu zeigen«, begann ich. »Daher haben wir hier verschiedene voneinander abgetrennte Bereiche. Jeder bringt mit seinen Pflanzen, Materialien und Accessoires einen bestimmten Stil zum Ausdruck. Der Garten ist aber nicht nur zum Gucken da. Wir ziehen uns hier auch die Pflanzen heran, die wir für unsere Aufträge brauchen.«
Ich führte sie zunächst ins Gewächshaus. Der typische Duft nach Erde und Pflanzen schlug uns entgegen, intensiviert durch die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit, und wie immer atmete ich ihn tief ein.
Auf langen Tischen standen hier die Paletten mit Pflanzen in verschiedenen Größen. »Das hier sind die Zweijährigen, die dann im nächsten Jahr blühen. Die Einjährigen haben wir Anfang des Jahres gesät, und sie blühen diesen Sommer über und bis in den Herbst.«
Tobias, der gerade beim Bewässern war, hob den Kopf und grüßte.
Lea erwiderte seinen Gruß und sah sich neugierig um. »Das ist beeindruckend. Wie viele Arten von Pflanzen habt ihr hier?«
Ich musste einen Moment überlegen. »Fünfzig, sechzig, vielleicht? Was wir nicht selber haben, kaufen wir zu. Wenn also ein Kunde spezielle Wünsche hat oder ein Grundstück besondere Herausforderungen mit sich bringt, haben wir auch dafür unsere Quellen.«
»Züchtet ihr auch?«
»Nein, wir vermehren nur. Wir ziehen unsere Pflanzen aus Samen, Stecklingen, Ablegern oder Ausläufern, oder wir teilen Stauden, die zu groß geworden sind.«
Wir verließen das Gewächshaus wieder und betraten den Englischen Garten, der sich auch jetzt im Spätsommer noch in voller Pracht zeigte.
»Hier haben wir Stauden und ein- und zweijährige Sommerblumen nach Höhe gestaffelt«, erklärte ich Lea den Aufbau der Beete. »Bei den Farben ging es uns darum, entweder dieselbe Grundfarbe von Pastell- bis zu kräftigeren Tönen zu nehmen, oder aber die Wirkung von Komplementärfarben und anderen Kontrasten zu zeigen. Die niedrigen Buchsbaumhecken, die die Beete von dem Kiesweg trennen, sind typisch für einen Englischen Garten.«
Die vielen Blüten waren ein Magnet für Bienen und Schmetterlinge, und Lea blieb mit einem Laut des Entzückens vor einem Sommerflieder stehen, an dessen Blütenständen Kleine Füchse und Tagpfauenaugen saßen.
Dann beugte sie sich vor und roch an einem hochgewachsenen Stauden-Phlox, dessen würziger Duft bis zu mir vordrang.
»Es ist wunderbar. Hast du hier meinen Blumenstrauß gepflückt?«
Ich nickte und zog eine Dose Bindedraht aus der Tasche, um den langen Trieb einer Kletterrose zu befestigen, der sich im Wind gelöst hatte.
»Was sind deine Lieblingsblumen?«, fragte sie, und ich dachte nach.
»Schwer zu sagen. Kommt immer auf den Gesamtzusammenhang an. Aber der Phlox gehört auf jeden Fall mit dazu«, ich nickte zu der Pflanze vor Lea hinüber, »wegen des Dufts und der leuchtenden Farben. Und weil es ihn in verschiedenen Höhen gibt, ist er sehr vielseitig einsetzbar.«
Wir gingen weiter zum angrenzenden Wassergarten, dessen Mittelpunkt ein unregelmäßig geformter Naturteich bildete. Leuchtend orangefarbene Goldfische schwammen in dem dunklen Wasser. Theo nutzte die Gelegenheit, um ausgiebig zu trinken.
»Hier haben wir die Wasserpflanzen der verschiedenen Zonen – Uferzone, Feuchtzone, Sumpfzone, Tiefwasserzone und Schwimmpflanzenzone. Außerdem Gräser wie einige Bambusarten und die Stauden und Gehölze, die sich optisch gut in diesen Rahmen einfügen, wie zum Beispiel der Schlitzahorn da.« Ich deutete zu dem Ahorn, der sich mit seinen rötlichen Blättern über das Wasser neigte. »Zusammen mit der Steinlaterne und dem dunkelroten Bambuselement gibt er diesem Garten einen asiatischen Touch.«
»Solchen Bambus habe ich noch nie gesehen«, sagte Lea. »Er sieht aus wie Mikadostäbe.«
Ich betrachtete die gestreiften Halme. »Stimmt, aber ist mir noch nie aufgefallen. Er heißt Zebra-Bambus, vielleicht habe ich deswegen immer eher an das Tier gedacht.«
Wir gingen einen kleinen Hang hinauf zum nächsten Bereich.
»Der Gegenentwurf zum Wassergarten ist der Steingarten, wo mit Kieseln, Steinblöcken und nährstoffarmem Boden eine Gebirgslandschaft nachgebildet wird.«
Lea sah sich mit offenem Mund um. »Ich hätte nicht gedacht, dass in einem Steingarten so viel blüht.«
Ich lächelte. »So richtig beeindruckend ist er im Frühjahr, wenn die Beete im Englischen Garten noch ziemlich kahl sind. Dann stehen hier die Bodendecker in voller Blüte.« Ich deutete auf die großen Polster, die jetzt etwas unansehnlich wirkten.
»Das Beste ist also, wenn man...
Erscheint lt. Verlag | 27.5.2020 |
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Reihe/Serie | Vergangenheits-Trilogie | Vergangenheits-Trilogie |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Schlagworte | Fantasy • Gestaltwandler • Liebe • Liebesroman • Mystery • Paranormal • Romance • Spannung • Urban Fantasy • Werwolf |
ISBN-10 | 3-7394-9827-7 / 3739498277 |
ISBN-13 | 978-3-7394-9827-0 / 9783739498270 |
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