Das unvergessliche Verlangen des Kriegers (eBook)

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2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0050-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das unvergessliche Verlangen des Kriegers -  Terri Brisbin
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Wer ist sie? Wo ist sie? Und wer ist der fremde Krieger, der sie so zärtlich und ritterlich umsorgt? Isabel erwacht in einer einsamen Hütte im Wald - schwer verletzt und ohne Erinnerung. Das Einzige, was sie weiß: Ihr geheimnisvoller Retter mit den silbergrauen Augen weckt Verlangen in ihr, so verzehrend wie verboten! Was, wenn sie längst die Frau eines anderen ist? Vergeblich versucht sie, Royce zu widerstehen. Als ein Sturm aufkommt und er sie schützend in seine Arme zieht, ist sie machtlos gegenüber ihren Gefühlen; längst hat sie ihr Herz an ihn verloren und gibt sich ihm hin. Noch ahnt sie nicht, was er vor ihr verbirgt ...



Das geschriebene Wort begleitet Terri Brisbin schon ihr ganzes Leben lang. So verfasste sie zunächst Gedichte und Kurzgeschichten, bis sie 1994 anfing Romane zu schreiben. Seit 1998 hat sie mehr als 18 historische und übersinnliche Romane veröffentlicht. Wenn sie nicht gerade ihr Leben als Liebesromanautorin in New Jersey genießt, verbringt sie ihre Zeit mit ihren drei Kindern und arbeitet als Zahnarzthelferin. Zudem engagiert sie sich im Vorstand der RWA (Romance Writers of America) und stand schon dreimal im Finale des begehrten RITA Awards, einer Auszeichnung für besondere Leistungen im Romance-Genre.

3. KAPITEL

Es ist also ein gutes Zeichen?“

William hatte sich von den Männern entfernt, mit denen er am Tisch gesessen hatte, um sich Wendas Rat einzuholen. Lord Orrick hatte ihn gebeten, ihm von der Fremden in seiner Obhut zu berichten, und William wollte ihn nicht hinhalten.

„Dass sie aufgewacht ist? Ja, das ist gut.“ Wenda nickte. „Aber dass sie verwirrt ist, ist nicht gut.“

„Wird es wieder weggehen? Ihr Gedächtnis wird doch sicherlich zurückkehren, oder?“

„Vielleicht ja, vielleicht nein.“ Schulterzuckend sah die alte Frau ihn an. „Ich habe so etwas nur einmal zuvor erlebt, und da handelte es sich um einen Mann, der im Kampf am Kopf verletzt wurde. Nach ein paar Tagen konnte er sich wieder an alles erinnern.“

„Das wird bei ihr doch gewiss genauso sein, oder?“ Die Worte der Heilerin beunruhigten William eher, als dass sie ihn zufriedenstellten.

„Ich habe Geschichten gehört, in denen so mancher seine Erinnerung nie wieder vollständig zurückerhalten hat.“

„Nay!“

Sein Ausruf klang stürmischer als beabsichtigt, und er wandte sich von Wenda ab, um seine Gedanken zu ordnen. Er wollte nicht glauben, dass die Fremde für den Rest ihres Lebens in einem Zustand der Verwirrtheit und ohne Identität leben musste. Gestern Abend war sie zum ersten Mal nach drei Wochen aufgewacht – war es da nicht verständlich, dass ihre Erinnerung im Nebel lag? Gewiss war das ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses. Aber wenn es so war – warum wusste eine so erfahrene Heilerin wie Wenda dann nichts davon?

„Royce“, sagte Wenda. „Wir müssen einfach abwarten, ob ihre Genesung voranschreitet oder ob es nur eine kurze Pause in ihrem Niedergang ist. Mit jedem Tag, der vergeht, werden wir mehr wissen.“

„Und das soll ich Lord Orrick sagen?“

„Das ist alles, was wir ihm im Moment mitteilen können.“

William stieß den Atem aus und blickte zur Hohen Tafel, wo der Lord, dem er diente, seine Mahlzeit einnahm. Orrick war ein gerechter Mann, und er würde einer Fremden nicht die nötige Fürsorge verweigern. Nicht nach so einem Angriff, wie sie ihn überlebt hatte. Sobald sie zu Kräften gekommen war, würde sich ihre Verwirrtheit gewiss legen. Sie würde wieder wissen, wer sie war. Sobald sie etwas kräftiger war, würde sie in die Burg umziehen, damit sich die Frauen dort um sie kümmern konnten. Sobald sie zu Kräften gekommen war, würde er sie verlieren.

William schüttelte den Kopf über seine närrischen Gedanken. Er dankte Wenda und ging zu Orrick. Die Genesung der Frau würde lange dauern und mit viel Schmerz und Leid einhergehen. Es wäre das Beste, wenn man sie so schnell wie möglich auf die Burg brachte, da seine unzähligen Pflichten für Orrick ihn regelmäßig aus dem Dorf fortführten. Es wäre einfacher für sie alle, wenn sie nicht länger in seiner Hütte untergebracht wäre. Davon war er so überzeugt, dass niemand überraschter war als er selbst, als er Orrick bat, die Frau dort zu belassen, wo sie war.

Der Rest des Tages verging viel zu langsam für ihn. Wie mochte es ihr wohl gehen, wenn er heute nach Hause zurückkehrte? Avryl kam weiterhin jeden Tag, um für die Fremde zu sorgen, während er seinen Pflichten nachging, und Wenda würde so oft es ging vorbeischauen. Orrick hatte erlaubt, dass sie es weiterhin so hielten, bis die Frau sich entweder genügend erholt hatte, um zu sagen, wer sie war, oder bis sie ihren Verletzungen erlag.

Endlich war Williams Dienst für diesen Tag beendet. Er nahm seine Waffen und lief durch das Dorf hinunter zum Fluss. Er folgte ihm eine Weile, bis er vor der Tür seiner kleinen Hütte stand. Drinnen war es still. Avryl rührte in einem Topf auf der Feuerstelle, und sein Gast schlief. Er unterdrückte ein Lächeln, als er sah, dass ihre Hand auf dem Kopf seines ebenfalls schlafenden Hundes ruhte. Sie hatte also noch einen Beschützer gefunden.

William ließ sein Bündel neben der Tür fallen. Das Mädchen am Feuer blickte zu ihm auf. Avryl war eigentlich gar kein Mädchen mehr. Sie zählte fast siebzehn Winter, wenn er sich nicht täuschte. Er beobachtete ihre anmutigen Bewegungen, als sie den heißen Topf mit dem Saum ihres Rockes anfasste und etwas von dem Eintopf in eine Schale füllte.

Sie sah ihm nicht in die Augen, als er ihr für das Essen dankte. William fiel der leichte rote Schimmer auf, der von ihrem Hals über ihr Gesicht verlief. Er dachte daran, dass Avryls Mutter nach seinem ersten Jahr in Silloth versucht hatte, sie beide zu verkuppeln. Ein neuer Junggeselle in dieser kleinen Gemeinschaft – und dazu einer, den Lord Orrick außerordentlich schätzte – war Freiwild für jede unverheiratete Frau. In der ersten Zeit musste er allerlei Winkelzüge machen, um denen zu entkommen, die ihn zu einer Heirat bewegen wollten.

Solcherlei Verstrickungen durfte er sich nicht erlauben. Nichts, was seine Anonymität in Gefahr bringen oder seine Vergangenheit enthüllen könnte. Inzwischen hatte er Erfahrung damit, die Kuppelversuche abzuschmettern.

Er wartete, bis Avryl das Essen und Trinken auf den Tisch gestellt hatte, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau auf der Pritsche richtete.

„Sie war heute ein paar Stunden wach“, beantwortete Avryl seine Frage, bevor er sie stellen konnte.

„Weiß sie, wer sie ist?“ William ging neben der Frau in die Hocke und untersuchte sie nach Hinweisen, dass ihr Zustand sich verschlechtert hatte.

„Nay. Aber sie hat ein paarmal mit Wenda und mir gesprochen.“

„Hat sie gegessen?“ William schaute auf die Schale mit dem dampfenden Essen. Der Eintopf war vermutlich zu deftig für sie.

„Aye, erst vor Kurzem. Wenda hat ihr etwas gegen die Schmerzen gegeben. Sie sagte, dass sie vielleicht die Nacht durchschläft.“

William nickte und stand auf. „Ich danke dir, dass du dich um sie kümmerst.“

„Soll ich noch länger bleiben …?“ Ihr leises Zögern verriet die wahre Bedeutung ihrer Frage.

„Es war ein langer Tag für uns beide.“ William stieß die Tür auf und stellte sich daneben. „Soll ich dich ins Dorf zurück begleiten? Es ist schon dunkel.“

Avryl schnürte ihr Bündel, dann schüttelte sie den Kopf. „Ich kann allein zurückgehen.“ Doch er hörte auch ihre unausgesprochenen Worte.

Als er die junge Frau ansah, die ihm ein stummes Angebot machte, fühlte William sich wesentlich älter, als er war. In einem anderen Leben hätte er Kontakt zu jungen Frauen gesucht, hätte um eine passende Liebhaberin geworben, sie ins Bett gelockt und schließlich eine von ihnen geheiratet. In seinem früheren Leben hätte er gut um Avryl werben und mit ihr schlafen können, aber eine Ehe mit ihr wäre niemals infrage gekommen. Jetzt wäre sie für jemanden wie ihn durchaus eine gute Partie gewesen.

Er seufzte. Jetzt war er derjenige, der keine angemessene Partie mehr war. Also befriedigte er seine Bedürfnisse auf diskrete Weise, wann immer ihm danach war. Niemals mit einer Frau oder einem anderen Mann. Und er ermutigte niemals irgendeine der Frauen des Dorfes oder aus dem Einflussbereich von Lord Orrick, mehr von ihm zu erwarten.

William wollte nicht, dass Avryl das Gefühl hatte, er würde ihre Arbeit nicht wertschätzen, also begleitete er sie bis zum Fluss und wartete, bis sie ein ganzes Stück zurückgelegt hatte, ehe er zur Hütte zurückkehrte.

Als er sich in seinem Zuhause umsah, stellte er fest, dass Avryl fleißig gewesen war. Offensichtlich hatte sie sich nicht nur um die schlafende Frau gekümmert. Seine Vorräte an Hafer und anderen Lebensmitteln, die er in Töpfen aufbewahrte, waren ordentlich aufgereiht, und die Bretter, auf denen sie standen, waren sauber. Der Boden war frisch gewischt, und auf dem Tisch lag ein Stapel säuberlich zusammengelegter Kleider. In der Tat, sie war sehr fleißig gewesen.

„Sie mag Euch.“

Bei diesen Worten drehte er sich um und stellte fest, dass sein Gast ihn ansah. Wie lange war sie schon wach? Er trat näher, um ihr zu helfen, sich aufzusetzen, doch sie schüttelte vorsichtig den Kopf.

„Esst etwas.“

„Braucht Ihr etwas? Wasser? Brühe?“

„Esst Ihr erst.“ Sie schaute zum Tisch und der Schüssel mit dem heißen Eintopf.

William nickte und ließ sich auf der Bank vor dem Tisch nieder. So saß er mit dem Rücken zu der Frau, aber er stellte die Bank nicht um. Er konzentrierte sich auf das Essen und vertilgte den nahrhaften Eintopf, das Brot und den Becher Ale in kürzester Zeit. Dann säuberte er die Holzschale und den Becher und stellte beides auf das Regal in der Ecke. Er nahm den Topf vom Feuer und stellte ihn auf den Boden, damit er abkühlen konnte. Er bedeckte ihn mit einem zerbeulten Deckel und wusste, dass er noch mindestens zwei Mal davon essen konnte.

Als ihm nichts mehr zu tun übrig blieb, hielt er kurz inne, ehe er sich wieder zu der Fremden umwandte. Nervosität erfasste ihn, doch er kannte den Grund dafür nicht. Dieses Gefühl hatte er normalerweise, wenn er sich einer neuen Herausforderung stellte oder in den Kampf zog, aber nichts dergleichen stand bevor. Er musste nur diese unbekannte Frau ansehen, die in seiner Obhut war. In seinem Haus.

Aye, das muss es sein. Seit er aus der Burg hierher gezogen war, hatte keine andere Frau je eine Nacht hier verbracht. Und er hatte schon sehr lange nicht mehr neben einer Frau gelegen. Schon gar nicht, um nur zu schlafen. Letzte Nacht hatte er es getan, und jetzt war er durcheinander wegen der Gefühle, die sich deswegen in ihm regten.

...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2021
Reihe/Serie Historical
Historical
Übersetzer Maria Beck
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-0050-2 / 3751500502
ISBN-13 978-3-7515-0050-0 / 9783751500500
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