Ein gar köstlicher Skandal (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0260-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein gar köstlicher Skandal - Julia Justiss
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Wie schade, dass sie keine reiche Witwe ist, die sich ihre Liebhaber aussuchen kann! Prudence ist es leid, sich übertrieben züchtig geben zu müssen, nur weil ihre Mutter ständig Skandale auslöst. Was Prudence' Chancen auf einen ehrbaren Ehemann eindeutig schmälert. Denn wie die Mutter, so die Tochter - das scheinen zumindest die Damen der feinen Gesellschaft zu denken. Dabei will Prudence eigentlich nur einen Mann, der sie liebt! Und der in ihr dieses heiße Kribbeln auslöst, das sie in Gegenwart des attraktiven Lieutenant Johnny Trethwell empfindet. Doch sich mit dem berüchtigten Abenteurer einzulassen, das wäre nun wirklich der größte Skandal, oder?



Julia Justiss wuchs in der Nähe der in der Kolonialzeit gegründeten Stadt Annapolis im US-Bundesstaat Maryland auf. Das geschichtliche Flair und die Nähe des Meeres waren verantwortlich für zwei ihrer lebenslangen Leidenschaften: Seeleute und Geschichte! Bereits im Alter von zwölf Jahren zeigte sie interessierten Touristen das historische Annapolis, das für kurze Zeit sogar die Hauptstadt der sich von der Kolonialmacht England abspaltenden Vereinigten Staaten war. Verheiratet ist sie mit einem Offizier zur See, den sie auf einer der anderen Attraktionen von Annapolis kennengelernt hat: der Marineakademie. Mit ihm verbrachte sie viel Zeit in Tunesien und Europa. Bevor sie Tunesien, wo sie für die amerikanische Botschaft gearbeitete hatte, verließ erfüllte sie sich einen Traum: einen Regency-Roman zu vollenden. Seitdem hat sie 14 weitere Romane 3 Erzählungen und eine online-Serie veröffentlicht. Mit Preisen für ihre Werke wie dem Golden Quill, National Readers Choice, Romantic Times und All About Romance's Favorite Book of the Year, wird sie nur so überschüttet. Zur Entspannung sieht Julia sich gern Spielfilme an oder arbeitet im Garten ihres wunderschönen, im englischen Stil erbauten Hauses im östlichen Texas.

PROLOG

London, Ende März 1833

Sie hat es schon wieder getan“, verkündete Gregory Lattimar, der älteste Sohn und Erbe des Lord Vraux im Stadtpalais der Familie in der Brook Street. Er schob seine Schwestern, die Zwillinge Temperance und Prudence, in den kleinen Salon, wo Lady Stoneway, ihre Tante, sie schon erwartete.

Die dunkle Vorahnung, die Pru überkam, als ihr Bruder sie aus der amüsanten Lektüre von Godfrey’s Lady’s Magazine geschreckt hatte, wuchs sich aus zu echter Beunruhigung. „Was ist passiert, Gregory? Was immer es sein mag, wir werden doch sicher unser Debüt nicht wieder verschieben müssen?“

Diese Frage ließ ihre Tante aufstöhnen, dann ging sie auf Prudence zu und umarmte sie. „Es tut mir so leid, mein Liebes! Ich war fest davon überzeugt, dass ihr Mädchen in diesem Frühjahr in die Gesellschaft eingeführt werden könnt!“

„Es gibt also keine Saison für uns, nicht wahr?“, fragte Temperance, verschränkte die Arme und sah ihren Bruder finster an. „Was ist jetzt wieder passiert, das unserem Ruf schaden könnte?“

„Euer Bruder hat beim Frühstück im Club davon gehört und mich sofort für ein Strategiegespräch einbestellt.“

„Ein Strategiegespräch über was?“, wollte Temperance wissen.

„Bleib ganz ruhig“, sagte Gregory und legte ihr seine Hand auf den Arm. „Ich werde es dir gleich sagen.“

Zwar unterdrückte sie wie immer ihre Gefühle, die aus ihrer lebhafteren Zwillingsschwester nur so heraussprudelten, aber auch Pru konnte es sich nicht verkneifen, noch einmal die Stimme zu erheben. „Was ist passiert, Gregory?“

„Farnham. Da ihr noch nicht offiziell in die Gesellschaft eingeführt wurdet, seid ihr ihm noch nicht begegnet, aber er ist kürzlich aus Oxford zurückgekehrt und hat sich – wie könnte es anders sein? – in unsere Mutter verliebt. Er und ein anderer junger Bewunderer, Lord Hallsworthy, sind um sie herumgeschlichen wie zwei Hunde um einen Knochen. Letzte Nacht, als beide ziemlich betrunken waren, hat Farnham offenbar behauptet, Hallsworthy hätte Mamas Tugend beleidigt, und er hat ihn zu einem Duell gefordert. Hallsworthy hat die Forderung angenommen, und beide haben das Protokoll missachtet und sich sofort nach Hounslow Heath aufgemacht.“

„Mitten in der Nacht?“, fragte Temperance ungläubig. „Außerdem dachte ich, Duelle wären illegal und völlig aus der Mode gekommen.“

„Es war Vollmond, und ja, das stimmt“, bestätigte Gregory. „Ich weiß nicht, was in die beiden gefahren ist. Ehe irgendjemand begriffen hatte, was da passierte, hatte Farnham jedenfalls auf Hallsworthy geschossen. Die Freunde, die den beiden gefolgt waren, haben Hallsworthy zu einem Arzt gebracht, aber es geht ihm nicht gut. Farnham ist auf den Kontinent geflüchtet, und inzwischen hat sich die Nachricht über das Duell – und um wen es dabei ging – in ganz London herumgesprochen.“

„Nun, dann sage ich: Bravo, Mama! Wenn es ihr in ihrem Alter noch immer gelingt, jungen Männern den Kopf zu verdrehen“, meinte Temperance herausfordernd.

„Wenn sie dabei nur bedenken würde, welchen Einfluss ihr Verhalten auf uns hat!“, rief Pru, die unter einer Mischung aus Bewunderung und Ablehnung gegenüber ihrer bezaubernden Mutter litt.

„Um fair zu bleiben – das ist nicht ihre Schuld, Pru“, sagte Tante Gussie. „Londons bisher am längsten regierender Schönheit den Hof zu machen, ist seit dem Debüt eurer Mutter ein Ritual, das alle jungen Männer durchmachen, die von der Universität kommen. Ihr wisst, dass sie nichts unternimmt, um diese Gentlemen zu ermutigen. Ganz im Gegenteil.“

„Was die Rivalitäten der Herren untereinander nur noch bestärkt“, seufzte Gregory.

„Mama hat versucht, uns zu beschützen, Pru“, fügte Temperance hinzu. „Obwohl sie zweifellos Angebote hatte, hat sie sich in den letzten fünf Jahren keinen Liebhaber mehr genommen.“ Als ihre Tante hörbar Luft holte, fuhr Temperance sie an: „Ach bitte, Tante Gussie, hier sind keine ahnungslosen kleinen Mädchen anwesend! Nicht nach allem, was wir in diesem Haus beobachtet haben.“

Temperance errötete nicht, aber Pru fühlte, wie ihr das Rot in die Wangen stieg bei der Erinnerung daran. Sie waren kaum dem Kleinkindalter entwachsen, da fiel ihnen sogar vom Kinderzimmer aus die Parade gut aussehender junger Männer auf, die ihre Mutter besuchten. Und sie waren gerade Teenager geworden, als sie aus dem Geflüster des Personals die richtigen Schlüsse ziehen konnten und begriffen, warum das so war.

In der Gesellschaft wurden die Kinder die „Vraux-Mischpoke“ genannt. Es war allgemein bekannt, dass nur Gregory tatsächlich der leibliche Sohn seines Vaters war, während Christopher sowie Temperance und Prudence allgemein als Nachkommen anderer Männer galten.

Sosehr sie der letzte Skandal auch schmerzte, der bedeutete, dass ihre Chancen, die Liebe zu finden, nach der sie sich so sehr sehnte, und eine eigene Familie zu gründen, einmal mehr aufgeschoben werden würden, so musste Pru doch um der Gerechtigkeit willen ihrer Schwester zustimmen. „Ich weiß, Mama hat versucht, einen weniger extravaganten Lebensstil zu pflegen, genau wie sie es uns versprochen hat. Auch wenn das nicht viel genützt hat.“

„Es ist nicht ihre Schuld, dass die Gesellschaft einem Mann die Fehler seiner Vergangenheit vergibt – aber niemals einer Frau“, gab Temperance zurück.

„Ich war mit ihren Neigungen zur Rastlosigkeit nicht immer einverstanden“, gab Tante Gussie zu. „Aber da sie mit meinem Bruder verheiratet war, konnte ich mit ihr fühlen. Noch vor meinem Debüt hat er begonnen, sich nur noch für schöne Dinge zu interessieren, die er dann ja auch sammelte. Ich weiß noch, wie ich eines morgens im Frühstückszimmer über eine seiner neuesten Anschaffungen gestolpert bin, irgendein Zeremonienschwert. Als ich weinte, kam er sofort angelaufen – ich hatte mich an dem Ding böse geschnitten. Doch mich hat er überhaupt nicht beachtet, seine Sorge galt nur dem Umstand, ob das Schwert irgendeinen Schaden genommen hat!“

„Hätte er nur nicht Mama ausgesucht, um sie seiner Sammlung hinzuzufügen“, murmelte Temperance.

„Nun, Jammern nützt nun nichts“, erklärte Gregory schroff. „Wir müssen entscheiden, was wir jetzt tun wollen, deshalb habe ich Tante Gussie zu uns gebeten. Glaubst du, der Aufruhr wird sich so rechtzeitig legen, dass die Mädchen in diesem Jahr ihr Debüt haben können?“

Tante Gussie schüttelte den Kopf. „Ich war heute Morgen noch nicht einmal aufgestanden, da waren bereits zwei Nachrichten von Bekannten eingetroffen, die wissen wollten, was stimmte und was nur ein Gerücht war. Die Saison beginnt schon in zwei Wochen, Hallsworthy ist so schwer verwundet, dass er noch eine Weile um sein Leben ringen wird, und Farnham hat England verlassen. Das wird vermutlich noch für Monate Gesprächsthema sein.“

„Wir könnten es einfach trotzdem tun“, schlug Temperance vor. „Wirklich, Tante Gussie, glaubst du, dass wir jemals die Chance haben werden, nicht unter Mamas Ruf zu leiden? Da wir genauso blond und blauäugig sind wie sie, glauben alle, dass wir natürlich auch dieselbe rücksichtslose und leidenschaftliche Natur haben müssen. Soweit es die Gesellschaft betrifft, sind wir die Skandal-Schwestern, und das werden wir auch immer bleiben.“

„Ich weiß, dass das nicht in Ordnung ist, Kind“, sagte Tante Augusta und tätschelte Temperances Arm. „Ich verstehe deine Verbitterung, aber noch wäre es verfrüht, die Hoffnung aufzugeben, euch beide gut versorgt zu sehen. Irgendwann wird es gelingen. Das wünscht sich eure Mama genauso sehr wie ich. Nur leider nicht in dieser Saison. Aber bald.“

„Das sagst du jetzt schon seit vier Jahren“, erwiderte Pru und versuchte, nicht zu zeigen, wie enttäuscht sie über diesen erneuten Aufschub war. „Zuerst musstest du deine Tochter während des Wochenbetts unterstützen, dann im nächsten Jahr wurdest du selbst krank, dann ist Tante Sophia gestorben, und im letzten Jahr hat Christopher Ellie geheiratet. Sie ist absolut reizend, und ich liebe sie von Herzen, aber den schlechten Ruf der Mutter wettzumachen, kurz nachdem der Bruder eine berüchtigte frühere Kurtisane geheiratet hat, ist offensichtlich unmöglich. Wenn wir noch lange warten, werden wir zu alt sein, als dass irgendein Mann uns heiraten würde.“

„Du solltest lieber die Mädchen bedauern, die debütieren und heiraten“, meinte Temperance. „Die zu Hause sitzen und alles tun, um einem Ehemann zu gefallen, und das mit einem Baby, das unterwegs ist.“

„Vielleicht würdest du das nicht tun“, gab Prudence zurück, die so enttäuscht war, dass sie ihre übliche Zurückhaltung verlor. „Aber alles, was ich mir jemals gewünscht habe, sind ein Ehemann, der für mich sorgt, und ein normaler Haushalt voller Kinder.“

Temperance wirkte zerknirscht, als sie die Schwester umarmte. „Keine Frau auf der Welt ist reizender, liebenswerter und verdient eine glückliche Familie mehr als du. Es tut mir leid, dass ich so respektlos von deinen Hoffnungen gesprochen habe. Verzeihst du mir?“

Prudence fühlte sich schuldig, denn sie wusste, wenn sie sich nicht so gut unter Kontrolle hätte, würde sie genauso heftig reagieren wie ihre Schwester, und sagte schroff: „Ich bin kein Engel. Ich weiß, dass du mich nur geneckt hast. Du musst mir verzeihen, weil ich so empfindlich bin.“

„Wenn es unmöglich ist, die Gerüchte zu ersticken, was sollen wir dann tun, Tante Gussie?“, fragte Gregory.

„Ich denke, es...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2021
Reihe/Serie Historical MyLady
Übersetzer Bärbel Hurst
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical_Herbst_Sale23 • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sisters of Scandal • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-0260-2 / 3751502602
ISBN-13 978-3-7515-0260-3 / 9783751502603
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