Historical Lords & Ladies Band 86 (eBook)

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2021 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0253-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Lords & Ladies Band 86 -  Diane Gaston,  Amanda Mccabe
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SCHICKSALSNACHT IN BARTON PARK von AMANDA MCCABE
Darf eine junge Witwe mit beschädigtem Ruf auf ein neues Glück hoffen? Unverzagt schmiegt sich Emma an Sir Davids breite Brust. Sie spürt, dass die Sehnsucht, die in seinen graublauen Augen glüht, ihr allein gilt. Doch ihre skandalöse Vergangenheit verfolgt Emma gnadenlos ...
DIE GEHEIMNISVOLLE VISCOUNTESS von DIANE GASTON
Todesmutig rettet Adam Vickery, Marquess of Tannerton, die junge Marlena aus der herbstlich stürmischen See. Noch ahnt er nicht, welch gefährliches Geheimnis die schöne Schiffbrüchige quält. Da hat er sich schon Hals über Kopf in sie verliebt ...



Schon immer war Diane Gaston eine große Romantikerin. Als kleines Mädchen lernte sie die Texte der beliebtesten Lovesongs auswendig. Ihr Puppen ließ sie tragische Liebesaffären mit populären TV- und Filmstars spielen. Damals war es für sie keine Frage, dass sich alle Menschen vor dem Schlafengehen Geschichten ausdachten. In ihrer Kindheit musste sie als Tochter eines Armeeoffiziers oft umziehen. Sie lebte in Japan, Alabama und Washington DC, wo sie auch heute noch wohnt. In ihrer Jugend lernte sie Werte wie Pflichtbewusstsein und Disziplin schätzen, aber auch Einsamkeit kennen, wenn sie wieder einmal in einer neuen Stadt Fuß fassen musste. Doch inmitten ihrer Bücher war sie nicht wirklich allein. Mit Lesen vertrieb sie sich die Zeit. Romantik durfte in ihrer Lektüre noch nie fehlen. Romane mit Happy End, etwa 'Jane Eyre', zog sie dramatisch-düsteren Werken wie 'Sturmhöhe' vor. Doch erst als sie anfing zu studieren, entdeckte sie die Faszination romantischer Liebesromane. Und da sie für ihr Leben gern las, beschloss sie, englische Literatur als Hauptfach zu wählen. Später entschied sie sich jedoch für ein Psychologiestudium, um nach ihrem Abschluss Menschen helfen zu können, ihr eigenes Happy End im Leben zu finden. Auch nach ihrer Heirat und der Geburt ihrer beiden Kinder arbeitete sie ganztags als Psychologin. Irgendwann kehrte dann genug Ruhe in ihren Alltag ein, und sie fand wieder Zeit zum Lesen insbesondere romantischer Liebesromane. Nachdem sie einen ziemlich schlecht geschriebenen Bestseller gelesen hatte, dachte sie sich: Das kann ich besser! Der Erfolg kam nicht über Nacht, doch schließlich wurde ihr erster Regency-Roman veröffentlicht, und sie gewann sogar einen Preis. Diane gab ihren Beruf auf, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen, und hat damit die Erfüllung ihres Lebenstraums erreicht.

PROLOG

England, 1814

Emma Bancroft war sehr geschickt darin, die Fassade aufrechtzuerhalten. Diese Fähigkeit konnte sie bei den – wenn auch seltenen – gesellschaftlichen Anlässen, an denen sie teilnahm, stets noch ein wenig verbessern, und an diesem Abend bekam sie reichlich Gelegenheit dazu.

An ihrem Glas mit wässrigem Punsch nippend, lehnte sie an der Wand des Dorfsaales und ließ den Blick über die Menge schweifen. Trotz der kalten, feuchten Witterung waren überraschend viele Gäste gekommen. Emma hatte angenommen, dass die meisten Menschen es in einer solchen Nacht vorziehen würden, zu Hause zu bleiben, statt sich in Schale zu werfen und der Kälte zu trotzen, um Tanz und Konversation zu frönen. Der Raum war jedoch überfüllt mit lachenden Menschen in Festtagsgarderobe.

Emma hingegen hätte nichts lieber getan, als es sich vor dem Kamin gemütlich zu machen, obwohl sie Gesellschaften nicht gänzlich abgeneigt war. Die Menschen faszinierten sie, und sie vertrieb sich gern die Zeit damit, sie unauffällig zu beobachten und ihren Unterhaltungen zu lauschen. Sich eigene Geschichten zu diesen Gesprächen auszudenken, geheime Leben, die sich hinter dem allgegenwärtigen Lächeln und beiläufigen Geplauder verbargen, empfand sie als beinahe ebenso fesselnd wie ein gutes Buch.

An diesem Abend hatte sie jedoch die Lektüre eines ausgezeichneten Buchs über Botanik unterbrechen müssen. Die Pflanzenwelt war, nach der elisabethanischen Architektur und dem Anbau von Tee in Indien, ihre neueste Leidenschaft. Die verstaubten Werke in der Bibliothek ihres Vaters, die seit seinem Tod vor mehreren Jahren kaum jemand mehr betrat, boten eine Fülle von Themen, die Emma mit Begeisterung erforschte.

Dieser regnerische, kalte Abend schien wie gemacht zu sein für gemütliche Lesestunden bei einer Tasse Tee, mit ihrem Hund Murray zu ihren Füßen. Ihre Schwester Jane hatte jedoch darauf bestanden, dass sie den Dorfball besuchten. Sie hatte sogar einige ihrer vornehmen Londoner Roben zu diesem Anlass herausgeholt.

„Ich bin eine schreckliche Schwester, weil ich dich zu einem solchen Einsiedlerleben zwinge, Emma“, hatte Jane gesagt und ihr eine hellblaue Seidenrobe hingehalten. „Du bist erst sechzehn und so hübsch. Du solltest tanzen, dich amüsieren und das tun, was hübsche junge Damen eben gerne tun.“

„Ich bleibe gern hier und lese“, hatte Emma erwidert, obwohl ihr das Kleid gefiel. Es war sehr viel hübscher als die ausgeblichenen Röcke, Schürzen und festen Stiefel, die sie gewöhnlich trug, auch wenn es natürlich nicht zum Ausgraben von Pflanzen für ihre Studien geeignet war. Jane ließ sie an diesem Abend sogar den Perlenschmuck ihrer Mutter tragen. Und dennoch wäre sie lieber zu Hause geblieben und hätte gelesen.

Oder nach dem verschollenen legendären Schatz von Barton Park gesucht, so wie ihr Vater zu Lebzeiten. Aber davon musste Jane nichts wissen. Ihre Schwester hatte bereits genug Sorgen.

„Ich weiß, es wird dir gefallen“, hatte Jane gesagt, als sie nach Nadel und Faden suchte, um das Kleid zu kürzen. „Du wirst erwachsen. Wir können uns nicht bis in alle Ewigkeit in Barton Park verkriechen.“

„Warum nicht?“, hatte Emma gefragt. „Mir gefällt es hier, es ist unser Zuhause. Wir können tun und lassen, was wir wollen, und müssen uns keine Gedanken um …“

Um schreckliche Schulen machen, wo hochnäsige Mädchen über sie lachten und tratschten und der Musiklehrer ihr im Korridor zu nahe getreten war. Wo sie sich so einsam gefühlt hatte. Nach dem Tod ihrer Mutter war sie ins Internat geschickt worden, und Jane hatte Hayden geheiratet, den Earl of Ramsay. Emma hatte ihrer großherzigen Schwester jedoch nichts von den Vorfällen in der Schule erzählt. Niemand sollte je erfahren, dass ihr Musiklehrer, dieser Schuft, ihre närrische Schwärmerei ausgenutzt und sie im Dunkeln geküsst und noch Schlimmeres versucht hatte, bevor Emma es endlich gelungen war, ihm zu entkommen. Von Männern wollte sie seitdem nichts mehr wissen.

Emma bemerkte den Ausdruck von Besorgnis, der in Janes haselnussbraune Augen getreten war, ehe sie den Kopf über die Nadel beugte. Rasch ergriff Emma ihre Hand. „Du hast recht, Jane, ein Abend unter anderen Leuten würde uns sicher guttun“, sagte sie und zwang sich zu einem Lachen. „Dir ist sicherlich schon fürchterlich langweilig, so ganz allein mit mir und meinen Büchern, da du doch in London ein solch aufregendes Leben geführt hast. Wir sollten zum Ball gehen und uns amüsieren.“

Auch Jane lachte, aber Emma entging ihre Traurigkeit nicht. Diese Traurigkeit war Janes ständiger Begleiter, seit sie Emma vor beinahe drei Jahren nach Barton Park geholt hatte. Ihr Gatte hatte sie seitdem kein einziges Mal besucht. Emma wusste nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war, und es ging sie auch nichts an, aber sie wollte ihrer Schwester nicht noch mehr Kummer bereiten.

„Mein Leben in London war gar nicht so aufregend“, erklärte Jane. „Und ich bin dankbar, dass es hinter mir liegt. Aber du wirst bald in die Welt hinausziehen, Emma. Das Landleben bietet nicht viele Gelegenheiten, sich in gesellschaftlicher Etikette zu üben, das ist wahr, aber der Dorfball ist zumindest ein Anfang.“

Insgeheim fürchtete Emma sich davor, in die Welt hinausziehen zu müssen. Sie war zu temperamentvoll veranlagt – eine Schwäche, um die sie zwar wusste, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie sie in den Griff kriegen konnte, und daher große Angst, schreckliche Fehler zu begehen.

Nun also lehnte Emma an der Wand des Gemeindesaales, nippte an ihrem Punsch und versuchte, Janes hübsches Kleid nicht zu ruinieren. Beim Blick in den Spiegel hatte sie sich kaum selbst wiedererkannt. Jane hatte ihr die blonden lockigen Haare hochgesteckt und mit Bändern geschmückt. Zudem durfte sie das Perlencollier ihrer Mutter tragen. Selbst Emma musste zugeben, dass sie viel hübscher aussah als nur mit Zopf und Schürze.

Den jungen Männern aus dem Dorf schien das auch aufgefallen zu sein. Einige standen vor dem Fenster zusammen – raue, herzliche, rotgesichtige Burschen vom Land in ihrer Festtagskleidung, die Emma beobachteten und miteinander tuschelten. Die Aufmerksamkeit verursachte ihr jedoch Unbehagen. Sie wandte sich ab und gab vor, etwas höchst Erbauliches auf der anderen Seite des Saales anzuschauen.

Dort entdeckte sie Jane, die sich mit einem Gentleman in dunkelblauem Jackett neben dem Tisch mit den Erfrischungen unterhielt. Obwohl Emma sich nicht gerade prächtig amüsierte, machte das Lächeln auf dem Gesicht ihrer Schwester sie froh.

Jane erwähnte ihren entfremdeten Gatten und die Zeit in London nur selten, aber Emma hatte das gesellschaftliche Leben ihrer Schwester in den Zeitungen verfolgen können und wusste, dass es sehr glamourös gewesen sein musste. Barton Park dagegen war überhaupt nicht glamourös, und obwohl Jane beharrlich behauptete, sie sei glücklich, machte sich Emma Sorgen, dass sie es nicht war.

An diesem Abend jedoch lächelte Jane, lachte sogar. Ihr dunkles Haar schimmerte im Kerzenschein, und sie sah in ihrer lila Spitzenrobe bezaubernd aus. Sie schüttelte den Kopf über etwas, das der große Gentleman zu ihr sagte, und machte eine Geste in Emmas Richtung. Emma straffte unwillkürlich die Schultern, als die beiden zu ihr herüberblickten.

„Verflixt“, flüsterte sie und lächelte schnell, als eine ältere Dame ihr einen missbilligenden Blick zuwarf. Aber sie konnte sich das Fluchen nicht verkneifen, denn inzwischen hatte sie den Gentleman, der mit ihrer Schwester sprach, erkannt. Es war ausgerechnet Sir David Marton.

Seit Kurzem machte er ihnen seine Aufwartung häufiger, als es Emma recht war. Er brachte schicklicherweise stets seine Schwester Miss Louisa mit, und da ihre Anwesen aneinandergrenzten und sie Nachbarn waren, sprach eigentlich auch nichts gegen seine Besuche. Aber dennoch. Jane war immerhin verheiratet, auch wenn sich Lord Ramsay in Barton Park nicht blicken ließ. Und Sir David war viel zu attraktiv. Und zu ernst. Emma bezweifelte, dass er jemals lachte.

Sie musterte ihn und versuchte dabei, nicht die Stirn zu runzeln. Er nickte, nachdem Jane eine Bemerkung gemacht hatte, und sah hinter seiner Brille mit unbewegter Miene zu Emma herüber. Sie war froh, dass sie weit genug entfernt von ihm stand, sodass sie ihm nicht in die Augen sehen musste. Die hatten eine seltsame durchdringend graue Farbe, und immer wenn er Emma ansah, schien er ihr bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken.

Unbewusst strich sich Emma über den Rock. Plötzlich fühlte sie sich sehr zappelig und dumm. Wie ein Kleinkind. So wollte sie allerdings ganz gewiss nicht auf Sir David wirken. Er nickte Jane erneut zu und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Jane gegenüber verhielt er sich stets freundlich und respektvoll. Einen kurzen Augenblick lang blitzte sogar ein seltener Funke von Humor in seinen außergewöhnlichen Augen auf. Ein solch freundliches, amüsiertes Funkeln stand nie in seinen Augen, wenn er Emma ansah. Sie bedachte er stets mit einem strengen, ja sogar argwöhnischen Blick.

Noch nie war Emma auf ihre Schwester eifersüchtig gewesen. Jane war ihr eine gute Schwester, obwohl sie selbst so unglücklich zu sein schien. Jedes Mal aber, wenn Sir David Jane seine Aufmerksamkeit zollte, stieg in Emma eine gewisse Verbitterung auf, die sie fast als Eifersucht bezeichnet hätte. Aber nur fast.

Der Grund dafür blieb ihr ein Rätsel. Sir David war nun ganz gewiss nicht die Art von Mann, die sie bewundern könnte. Er war viel zu still, viel zu ernst. Viel zu … altmodisch, steif und...

Erscheint lt. Verlag 2.7.2021
Reihe/Serie Historical Lords & Ladies
Historical Lords & Ladies
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0253-X / 375150253X
ISBN-13 978-3-7515-0253-5 / 9783751502535
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