Historical Saison Band 82 (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
448 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0296-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Saison Band 82 - Bronwyn Scott
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

RISKANTES GESCHÄFT MIT DEM VISCOUNT von BRONWYN SCOTT
Sein neuer Geschäftspartner ist eine Frau? Conall Everard, Viscount Taunton, ist schockiert, doch gleichzeitig fasziniert ihn die willensstarke Sofia. Zu ihr fühlt er sich unwiderstehlich hingezogen. Und als sie seine Hilfe braucht, entschließt sich Conall spontan, ihr ein riskantes Geschäft anzubieten ...
SCHICKSALHAFTE NACHT MIT DEM MAJOR von BRONWYN SCOTT
Eine Nacht voller Leidenschaft ist genau das, was Major Cam Lithgow braucht, um seine Sorgen und Pflichten zu vergessen. Die süße Tänzerin aus dem Pub kommt ihm da sehr gelegen. Doch als er ihr auf dem nächsten Ball wieder begegnet, muss er feststellen, dass diese eine Nacht weitreichende Konsequenzen hat!



Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann. Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.

1. KAPITEL

London – Mai 1854

Am besten kann man das Wesen eines Menschen nach seinem Handeln in ganz alltäglichen Situationen beurteilen, dachte Conall Everard. In diesem Fall war es das Versäumnis, ihm einen Drink anzubieten. Allein aufgrund dieser Tatsache wusste er, dass er eine Ablehnung erhalten würde. Er hatte gelernt einzuschätzen, was kleine Gesten bedeuteten – oder warum sie nicht erfolgten.

Obwohl er erst seit anderthalb Minuten im Arbeitszimmer des Duke of Cowden saß, ahnte er bereits einen ungünstigen Verlauf des Gesprächs. An diesem Nachmittag hatte der Duke ihm Platz auf einem mit marokkanischem Leder bezogenen Stuhl angeboten, der eher stilvoll als komfortabel war. Sofort hatte Conall gewusst, was ihm das klarmachen sollte: Seien Sie froh, dass ich Ihnen überhaupt eine Audienz gewähre. Längere Unterhaltungen fanden nicht am Schreibtisch statt, sondern in bequemen Sesseln. Also rechnete er mit ziemlich schlechten Resultaten.

Als ein viel beschäftigter Mann musste der Duke seine Zeit gut einteilen. Um die buhlte ein Großteil der guten Londoner Gesellschaft, wann immer ein Griff in seine vollen Taschen oder ein weiser Ratschlag erhofft wurde. Diese Audienz verdankte Conall nur der Freundschaft seines Vaters mit dem Hausherrn, keineswegs dessen Wunsch, Geschäfte mit dem Sohn des Verstorbenen zu machen. Es sei denn …

Es sei denn, ich kann ihn überzeugen … Mochte der Duke sich auch gegen das Ansuchen entschieden haben – Conall hatte schon härtere Herzen gewonnen, meistens weibliche, wobei es jedoch um andere Interessen gegangen war. Jedenfalls vertraute er seiner Überredungskunst. Zudem hatte er den Titel des Viscount Taunton geerbt, was seinem Status eine neue Autorität verlieh.

Lächelnd beugte er sich zu dem Mann vor, der ihm am Schreibtisch gegenübersaß. „Vielen Dank, dass Sie mir Ihre Zeit opfern, Eure Gnaden. Seien Sie versichert, die Alpakas sind tatsächlich lukrativ. Die Wolle dieser kleinen Lama-Art ist wasserabweisend, hält länger warm als unsere Schafwolle und …“

Mit einer müden Geste unterbrach ihn der Duke. „Ich habe deinen Bericht gelesen, Taunton.“

„Die Alpakas können in England gezüchtet werden“, betonte Conall. Entschlossen ignorierte er den Schmerz in seiner Brust, der immer noch entstand, wenn er mit diesem Namen angesprochen und an den Tod des geliebten Vaters erinnert wurde.

Seit jenem schweren Schicksalsschlag war ein Jahr vergangen. Allmählich begann er sich davon zu erholen. Dabei half ihm, dass er mit dem Titel Verantwortung geerbt hatte – für die Familie und die Menschen, die von ihm abhängig waren und erwarteten, er würde dem Landgut zu neuer Blüte verhelfen. Deshalb musste er bei diesem Gespräch sein Ziel erreichen. „Eure Gnaden, bedenken Sie bitte, was ein direkter Zugang zu der edlen Wolle bedeuten würde. Dadurch ersparen wir uns die Kosten und Komplikationen des Imports.“

„Das weiß ich.“ Cowden schien die Geduld zu verlieren. „Natürlich hat das Aufsichtsgremium den Bericht gelesen, alle zweiundsiebzig Seiten.“

Das Gremium bestand aus dem Prometheus Club, einer Gruppe steinreicher Aristokraten mit einem speziellen Spürsinn für lukrative Investitionen. Ein einziges Wort dieser Gentlemen konnte einem Unternehmer fabelhafte Gewinne einbringen oder ihn vernichten.

Gewiss wäre ein Wort erfreulich, solange es das richtige ist, dachte Conall. Aber es würde ihm nicht genügen, weil er Geld brauchte. Und zwar sofort, denn seine Alpakas waren bereits eingetroffen, rechtzeitig vor der Sommerschur. Dafür hatte er alle seine verfügbaren Vermögenswerte flüssiggemacht. Nun würde er sein Projekt nur verwirklichen können, wenn er eine Spinnerei kaufte.

Und so fuhr er eindringlich fort, ohne die Warnsignale zu beachten, die der Duke aussandte. „Dann wissen Sie, wie profitabel es wäre, wenn die Alpakas auf unserem Land leben und unsere Spinnereien die Wolle verarbeiten.“

Die ergrauten Brauen hochgezogen, spähte Cowden zu der langen Reihe von bodentiefen Fenstern. Zweifellos malte er sich zottige kleine Lamas aus, die auf seinem gepflegten Rasen herumtrampelten.

Sobald Conall seinen Fehler erkannte, verbesserte er sich hastig. „Nur symbolisch ausgedrückt, Eure Gnaden … Derzeit beherrschen die Amerikaner den Baumwollmarkt, und wir müssen ihre Preise zahlen, um unsere Spinner- und Webereien mit der nötigen Ware zu versorgen. Aber so wird es wohl nicht mehr lange weitergehen. In ein paar Jahren wird die Sklaverei die Staaten zerreißen. Sollte es einen Bürgerkrieg geben, werden die Exporte lahmliegen. Und woher nehmen wir dann unsere Wolle? Wenn wir Alpakas haben, können wir einen Großteil unseres Bedarfs aus eigener Kraft decken.“

„Nun, wir haben schottische Schafe“, erwiderte Cowden unbeeindruckt. „Und in einigen unseren Kolonien wird Baumwolle angebaut. Deshalb werden wir den Zusammenbruch des amerikanischen Marktes überstehen.“

„Trotzdem sollten wir viel mehr tun, Eure Gnaden“, konterte Conall, „und die einzigartige Qualität der Alpakawolle nutzen.“ Verstand der Duke denn nicht, welchen fantastischen Profit diese Ware verhieß? Ganz verrückt würden die Damen nach den schönen weichen Tüchern, Schals und Decken sein. Allein schon als Luxusartikel würde die Wolle einen gewissen Markt beherrschen.

Cowden warf ihm einen warnenden Blick zu, der das Ende des Gesprächs bekundete. „Selbstverständlich weiß ich zu schätzen, dass du dich zuerst an meinen Club und mich gewandt hast, Taunton. Aber bei der Abstimmung hat sich die Mehrheit gegen eine Investition in dein Unternehmen gewandt.“

Also eine unwiderrufliche Niederlage? Nur mühsam verbarg Conall seine bittere Enttäuschung. Jetzt gab es niemanden mehr, an den er herantreten könnte. Die Banken und Geldverleiher hatten ihn bereits abgewiesen, weil die Verschiffung der Alpakas von Peru nach England zu riskant wäre und die Tiere die Reisestrapazen womöglich nicht überleben würden. Und so hatte er die einzige Hoffnung, die ihm noch geblieben war, in den Prometheus Club gesetzt. Eine andere Investorengruppe, die ihn wegen der Kontakte zu seinem verstorbenen Vater anhören würde, gab es nicht.

Nun war diese Hoffnung infolge einer Mehrheit bei der Abstimmung zunichtegemacht … Bei diesem Wort unterbrach er seinen Gedankengang. Eine Mehrheit. Kein einstimmiger Beschluss. Plötzlich witterte Conall wieder Morgenluft. Zumindest sah er einen schwachen Silberstreif am Horizont.

„Tut mir leid, dass ich dir keinen besseren Bescheid geben kann, Taunton.“ Der Duke war ein harter Geschäftsmann, aber nicht unfreundlich, und Conall kannte ihn, seit er denken konnte. Zusammen mit den drei Söhnen Seiner Gnaden war er aufgewachsen.

Nun glaubte Cowden gewiss, der Sohn des alten Freundes würde die Niederlage akzeptieren. Da irrte er sich. Conall lächelte. Noch war es nicht vorbei. Nun begann die Phase, in der er seinen Vorteil nutzen musste. Geduldig wartete er, bis der Duke eine zweifellos angemessene Sympathie bekunden würde.

„Soviel ich weiß, hat der Tod deines Vaters einige Probleme offenbart, Taunton. Hätte ich früher davon gewusst …“ Der Duke hob die Arme, eine weit ausholende, aber hilflose Geste.

Probleme? Eine gewaltige Untertreibung, dachte Conall. Sogar seinen nächsten Verwandten hatte der Vater den gigantischen Schuldenberg verheimlicht.

„Ich weiß Ihre Anteilnahme zu schätzen, Eure Gnaden. Und … Vielleicht möchten Sie doch noch etwas für mich tun. Wie Sie vorhin erwähnt haben, wurde die Entscheidung gegen mich nicht einstimmig getroffen. Darf ich nach den Namen der Mitglieder fragen, die an einer Investition interessiert wären? Eventuell würden sie mich privat unterstützen, außerhalb des Clubs.“ Drei oder vier Geldgeber würden genügen. Angesichts der Möglichkeiten die sich bieten könnten, spürte Conall seine beschleunigten Herzschläge. „Auch mit Ihnen würde ich natürlich eine private Geschäftsverbindung begrüßen.“ Ein kühner Vorschlag, da Cowden sein eigenes Votum nicht verraten hatte …

Seufzend legte der Duke die Fingerspitzen aneinander. In seinen Augen las Conall ein gewisses Mitleid und sah seine Hoffnungen erneut schwinden.

„Für ein solches Abenteuer bin ich zu alt, Taunton. Ich will nur mehr meine Profite genießen und den Club für mich arbeiten lassen, nachdem ich ihn jahrelang geleitet hatte. Jetzt möchte ich mich meinen Söhnen und Enkelkindern widmen, solange ich noch die Kraft habe, mich meines Familienlebens zu erfreuen.“

Wieder einmal verbarg Conall seine Enttäuschung und zwang sich zu dem erwarteten Lächeln.

Für diese umfangreiche Familie brauchte der Duke tatsächlich seine ganze Kraft. Vor sieben Jahren hatte der älteste Sohn Frederick geheiratet. Seither hatte seine Frau vier Söhne zur Welt gebracht. Demnächst würde der Zweitgeborene Ferris vor den Traualtar treten und gewiss bald ebenso eifrig für Nachwuchs sorgen. Die Cowden-Männer kannten ihre Pflichten. Abgesehen von Fortis, dem Jüngsten. Trotz seines jugendlichen Ungestüms hatte Fortis eine brillante militärische Karriere und zudem eine erstklassige Partie gemacht, seine Gattin aber seit den Flitterwochen vor sechs Jahren nicht mehr gesehen.

Conall räusperte sich. „Das verstehe ich, Eure Gnaden. Aber … die anderen Clubmitglieder, die für meine Alpakas gestimmt haben?“ Auf ungebührliche Weise bedrängte er den Duke, das wusste er. Doch er musste sich an jede noch so geringfügige Chance...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2021
Reihe/Serie Historical Saison
Historical Saison
Übersetzer Vera Möbius
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • highlanderliebesromane • Historical Saison • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sammelband
ISBN-10 3-7515-0296-3 / 3751502963
ISBN-13 978-3-7515-0296-2 / 9783751502962
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99