Perry Rhodan 155: Der Kartanin-Konflikt (Silberband) (eBook)

13. Band des Zyklus 'Chronofossilien'
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
400 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5118-6 (ISBN)

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Perry Rhodan 155: Der Kartanin-Konflikt (Silberband) -  H. G. Francis,  Ernst Vlcek,  Arndt Ellmer,  H. G. Ewers
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Die Raumschiffe der Kosmischen Hanse sind nicht nur in der Milchstraße unterwegs, sondern ebenso in den benachbarten Sterneninseln. In der Kleingalaxis Fornax ernten sie Paratau; diesen mysteriösen Stoff findet man sonst nirgends. Die katzenartigen Kartanin erheben ebenfalls Anspruch auf den Paratau, mit dessen Hilfe viele ihres Volkes besondere Fähigkeiten entwickeln. Die Kartanin sind wagemutige und ernstzunehmende Gegner, das muss die Kosmische Hanse nach einem Überfall auf ihr Kontor in Fornax erkennen. Und noch jemand interessiert sich für den Paratau und den beginnenden Konflikt: Stalker, der Bote einer fernen Superintelligenz. Auch in Fornax erweist er sich als Meister der Intrige ...

2. Das Teleport-System


 

»Die KARVA'AN ist da«, meldete Lendoa Ivanhoes, als Homer G. Adams am 4. Januar 430 NGZ im Büro erschien. »Sie schwenkt soeben in eine Umlaufbahn ein. Kommandant Goozren Ter Kaal teilt mit, dass sich an Bord viele Panisha befinden. Zweihundertfünfzig von ihnen haben die Absicht, sich auf die neuen Schulen in der Milchstraße zu verteilen und dort zu wirken. Darüber hinaus bringt das Schiff einige Warenmuster, wenn ich es so formulieren darf, darunter ein komplettes Teleport-System für einen Planeten von der Größe und der Bevölkerungsdichte Terras.«

»Ein komplettes System, Lendoa? Avisiert ist es schon lange. Es wird alles andere weit in den Schatten stellen.«

Adams ließ sich in den Sessel hinter seinem wuchtigen Arbeitstisch sinken. Er wartete bereits geraume Zeit auf den Teleport, ein planetares Transportsystem, das auf der Basis des universellen psionischen Netzwerks beruhte. Es funktionierte dennoch angeblich nach anderen Prinzipien als der Enerpsi-Antrieb von Sotho Tal Kers ESTARTU oder auch der Virenschiffe. Der Enerpsi-Antrieb folgte den psionischen Netzlinien, ohne auf das Netz selbst Einfluss zu nehmen. Der Teleport hingegen erzeugte lokal ein eigenes, dichteres Psi-Netz. Denn die psionischen Linien waren im natürlichen Zustand nicht so engmaschig miteinander verwoben, dass es möglich gewesen wäre, mit ihnen kürzere Entfernungen zu überwinden. Der Teleport bediente sich deshalb des vorhandenen Netzes. knüpfte es aber so eng, dass rings um einen Planeten eine von extrem dicht verwobenen Psi-Linien bestimmte Kugelsphäre entstand.

Der Bedarf an psionischer Energie wurde dabei so hoch, dass aus der planetaren Umgebung Energie zugeführt werden musste. Das Teleport-System der Erde würde daher die Energien der Psi-Linien im gesamten System an sich ziehen. Letztlich bedeutete dies, dass das Solsystem weitestgehend zur Kalmenzone würde und für Schiffe ausschließlich mit Enerpsi-Antrieb nicht mehr zu durchqueren.

Aus diesem Grund eignete sich der Teleport nicht für interstellare Entfernungen. Man konnte zwar ein Enerpsi-Transmittersystem errichten, würde dadurch aber die Raumfahrt auf psionischer Basis unmöglich machen, da das Transmitternetz eine interstellare Kalmenzone erzeugen würde.

»Stimmt es, dass ein Teleport-System aus drei Komponenten besteht?«, fragte Lendoa Ivanhoes. Sie verstand von n-dimensionaler Technik nur wenig, war aber immer wissbegierig.

Homer G. Adams lächelte. »Völlig richtig«, bestätigte er. »Dazu gehört ein geostationärer Satellit, etwa hundertachtzig Meter durchmessend, mit den erforderlichen Hightech-Anlagen für die Neuordnung des Psi-Netzes. Um diese Kugel liegt ein Wulst wie eine Doppelhelix ...«

»Die Hauptantenne? So ähnlich wie bei der ESTARTU.«

»Genau. Die zweite Komponente ist eine Bodenstation mit einem syntronischen Großrechner. Salopp gesagt, ein halbierter Satellit, gekrönt von einer fünfzig Meter hohen Enerpsi-Antenne. Der Syntron teilt die planetare Psi-Netz-Sphäre in ein Koordinatensystem ein. Über Hyperfunk steht er mit jedem an das Teleport-System angeschlossenen Teleport-Gürtel in Verbindung.«

»Und die dritte Komponente?«

»Das ist genau dieser Teleport-Gürtel«, erläuterte Adams. »Er besteht aus lederähnlichem Material, ist zwanzig Zentimeter breit und hat eine scheibenförmige Schnalle. Rundum verläuft eine fingerdicke Doppelhelix aus einem glasfaserähnlichen Material. In die Schnalle integriert sind ein Mikrorechner, ein winziger Hypersender und ein Mikrofon.«

Ivanhoes seufzte. »Wie funktioniert das alles in der Praxis?«

Adams lächelte. »Stell dir vor, du befindest dich in deiner Wohnung im Galactic Center im äußersten Westen Terranias und möchtest zum Goshunsee, um dort zu baden. Das sind etwa dreißig Kilometer Luftlinie. Du schnallst den Teleport-Gürtel um und nennst die Codenummer für dein Ziel. Hast du die Nummer für den Südstrand im Kopf, nennst du sie. Fällt sie dir nicht ein, sagst du: Terrania, Goshunsee, Südufer. Der Mikrocomputer gibt den Code an die Bodenstation durch und sie stellt eine psionische Verbindung zwischen dem Satelliten und deinem Teleport-Gürtel her. Der Satellit versorgt den Gürtel mit der Energie, die nötig ist, dich ins Psi-Netz zu teleportieren. Entlang einer oder mehrerer Psi-Linien wirst du ans Ziel gebracht und materialisierst dort.«

»Merke ich etwas davon? Ich meine: Kann ich den Vorgang verfolgen?«

Homer G. Adams verschränkte die Finger beider Hände, hob die Arme auf Brusthöhe und dehnte sich.

»Rein optisch würde sich dir das gleiche Bild bieten wie während des Fluges an Bord eines Enerpsi-Schiffs«, sagte er. »Aber du bist fast in Nullzeit unterwegs, wirst also nicht einmal ein Flackern bemerken.«

»Ich nenne also mein Ziel, zum Beispiel das Südufer des Goshunsees, und befinde mich einen Sekundenbruchteil später dort?«

»Völlig richtig, Lendoa. Nur nicht irgendwo am Ufer, sondern exakt in dem Bereich, der unter der angegebenen Koordinate gespeichert und durch einen auffälligen Hinweis gekennzeichnet ist.«

»Warum das?«

»Damit sich im Materialisationsbereich niemand aufhält. Andernfalls könntest du zurückgeschleudert werden.«

»Ich verstehe. Sobald ich angekommen bin, muss ich mich aus dem Materialisationsbereich entfernen. Das Ganze ist nicht viel anders als ein Transmitterdurchgang, nur ohne Transmitter.«

Adams schmunzelte. »Ja und nein. Du kannst gehen, wohin du willst – solange du auf Terra bleibst, brauchst du dem Teleport-Gürtel nur ein vorher bestimmtes Codewort zu nennen, und du wirst in deine Wohnung zurückgebracht.«

Die Chefassistentin nickte sinnend.

»Eine letzte Frage habe ich trotzdem. Könnte man das System missbrauchen? Was wäre, wenn sich jemand in den Besitz aller Koordinaten und Codes bringt? Ich würde jedenfalls nie behaupten, dass das unmöglich sei. Könnte der- oder diejenige nicht jederzeit in meine Wohnung eindringen? Oder, zweifellos interessanter, in den Großtresor der Terrania-Bank springen?«

»Das könnte er«, räumte Adams ein.

»... und ebenso im Bruchteil einer Sekunde wieder vom Tatort verschwinden?«, ereiferte sich die Sekretärin. »Kein Alibi wäre mehr stichhaltig. Und das würde nicht nur für einen kleinen ...«, mit beiden Händen machte sie die altmodische Geste des Geldzählens, »... Diebstahl gelten, sondern ebenso für Verbrechen gegen Leib und Leben.«

Adams lehnte sich zurück. Nachdenklich musterte er die junge Frau.

»Das sind in der Tat Probleme, die vor dem umfassenden Einsatz gelöst werden müssen«, stimmte er zu. »Und nicht nur das. Ein weiterer Punkt sind die langfristigen Folgen, die eine Veränderung des natürlichen psionischen Netzes zweifellos haben wird. Damit müssen wir uns ebenfalls befassen. Ich bin sicher, dass wir in dieser Hinsicht einige Auseinandersetzungen auf politischer Ebene haben werden. Vor allem muss geklärt werden, ob es zu einer Beeinträchtigung unserer natürlichen Umwelt kommen könnte. Die Naturschützer scharren bestimmt bald mit den Hufen.«

»Bitte?« Ivanhoes kniff verständnislos die Brauen zusammen.

Adams winkte ab. »Nur eine uralte Redensart, Lendoa.«

»Du meinst, die Naturschützer könnten beunruhigt sein?«

»Ich bin mir selbst nicht sicher«, gab Adams zu. »Aber vorab: Eine Reihe von Hanse-Sprechern, Wissenschaftlern der unterschiedlichsten Disziplinen, und ich selbst werden das Teleport-System testen. Nur wenn wir mit den Ergebnissen zufrieden sind, werden wir auch dem Großversuch auf Arkon I zustimmen.«

 

Schon wenige Stunden später waren Homer G. Adams sowie mehrere Politiker, Wissenschaftler und Journalisten mithilfe des Teleports kreuz und quer über die Erde versetzt und kurze Zeit danach zu ihrem Ausgangsort zurückgeholt worden. Der Test war zur Zufriedenheit aller verlaufen.

Zähe und langwierige Verhandlungen mit Stalker folgten. Sie zogen sich tagelang hin, bis es am 14. Januar endlich zu einem Vertragsabschluss kam, bei dem Homer G. Adams für die Kosmische Hanse das technische Know-how des Teleport-Systems kaufte. Dabei verpflichtete sich die Hanse, für jedes von ihr aufgebaute planetarische Teleport-System ESTARTU eine Million Paratau-Tropfen zu liefern.

Parallel zu den Verhandlungen liefen die Vorbereitungen für die Entsendung einer Hanse-Karawane zur Mächtigkeitsballung Estartu auf Hochtouren – jedoch ohne dass Stalker davon erfuhr. Adams plante, vor Ort mitzumischen und auf diese Weise langfristig bessere Konditionen zu erzielen. Sorgen bereitete ihm zudem, dass immer noch keine Nachricht von den nach Estartu aufgebrochenen Vironauten eingetroffen war. Er dachte dabei vor allem an die Aktivatorträger Reginald Bull, Ronald Tekener und Roi Danton.

Stalker nutzte jede längere Unterbrechung der Verhandlungen, um weitere Upanishad-Schulen zu eröffnen. Auf Akon, Gatas, Ertrus, Plophos, Epsal und Arkon I entstanden markante Gebäude. Am 14. Januar – dem Tag, an dem Adams und Stalker den Teleport-Vertrag unterzeichneten, wurde mit großem Prunk die Upanishad auf Arkon I eröffnet. Homer G. Adams weilte ohnehin auf Arkon I, weil anlässlich der Vertragsunterzeichnung der Prototyp des Teleport-Systems für den geplanten Großversuch installiert wurde.

 

Ebenfalls am 14. Januar 430 NGZ, rund 550.000 Lichtjahre von der Milchstraße entfernt:

»Die größten Schwierigkeiten sind überwunden!«, meldete Syrene Areyn. »Die Fänger ernten nun den Paratau.«

»Ausgezeichnet«, lobte Leila Terra. Sie schob den Salat zur Seite, den sie sich vor wenigen Minuten von der Robotausgabe geholt hatte. »Hoffen wir, dass es keine weiteren Störungen...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2021
Reihe/Serie Perry Rhodan-Silberband
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Neo • Perry Rhodan • Perryversum • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5118-7 / 3845351187
ISBN-13 978-3-8453-5118-6 / 9783845351186
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