Das Geheimnis der Pilgerin (eBook)

Historischer Roman

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2021 | 1. Aufl. 2021
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-1630-7 (ISBN)

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Das Geheimnis der Pilgerin - Ricarda Jordan
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Eine starke Frau, eine verbotene Liebe und eine dunkle Verschwörung - Hochspannung vor mittelalterlicher Kulisse!

Burg Lauenstein in Oberfranken, im Jahr 1192. Die junge Gräfin Gerlin von Lauenstein wird unerwartet Witwe. Damit fällt die Grafschaft an ihren neugeborenen Sohn. Doch der Titel und Besitz wecken Begehrlichkeiten - und Gerlin und ihr kleiner Sohn schweben in Lebensgefahr!
Um das Leben ihres Sohnes zu schützen, lässt sich Gerlin - getarnt als Pilgerin - auf eine abenteuerliche Flucht nach Frankreich ein. Inmitten der Kriegswirren zwischen dem französischen König Philipp und dem englischen König Richard trifft die junge Frau auf ihre einstige große Liebe: den Ritter Floris de Trillon. Bekommt ihre Liebe eine zweite Chance?

Die Bestseller-Autorin entführt uns als Sarah Lark ins ferne Neuseeland, als Ricarda Jordan lässt sie uns tief ins deutsche Mittelalter eintauchen.

Was das Schicksal noch für Gerlin und ihren Sohn bereithält, verrät 'Das Erbe der Pilgerin' - der zweite Teil des fesselnden Mittelalter-Epos.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






<p>Ricarda Jordan ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin. Sie wurde 1958 in Bochum geboren, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft und promovierte. Sie lebt als freie Autorin in Spanien. Ihren Erfolgsroman <i><strong>Das Geheimnis der Pilgerin</strong></i> setzt sie mit <i><strong>Das Erbe der Pilgerin</strong></i> fort. </p> <p>Unter dem Autorennamen Sarah Lark schreibt sie mitreißende Neuseeland- und Karibikschmöker, die allesamt Bestseller sind und auch international ein großes Lesepublikum erfreuen. Als Ricarda Jordan entführt sie ihre Leser ins farbenprächtige Mittelalter.</p> <p><br></p>

Ricarda Jordan ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin. Sie wurde 1958 in Bochum geboren, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft und promovierte. Sie lebt als freie Autorin in Spanien. Ihren Erfolgsroman Das Geheimnis der Pilgerin setzt sie mit Das Erbe der Pilgerin fort. Unter dem Autorennamen Sarah Lark schreibt sie mitreißende Neuseeland- und Karibikschmöker, die allesamt Bestseller sind und auch international ein großes Lesepublikum erfreuen. Als Ricarda Jordan entführt sie ihre Leser ins farbenprächtige Mittelalter.

Kapitel 1


Gerlin von Falkenberg betrachtete ihr Gesicht im Spiegel des träge dahinfließenden Flusses, der sich unterhalb des Anwesens ihres Vaters durch die liebliche Landschaft schlängelte. Sie war nicht sehr zufrieden mit ihrem Anblick. Die nachlässig geflochtenen Zöpfe und das einfache Leinenkleid hätten auch einer Hausmagd gehören können - die Herrin Aliénor hätte sie für diese Aufmachung streng gerügt. Aber andererseits war der Hof von Aquitanien weit weg, und Gerlin war nicht gerade zu einem Fest unterwegs.

Sie hatte die Wäscherinnen am Fluss beaufsichtigt, nachdem sie die Küche inspiziert und dem Koch die Entnahme eines Schinkens aus der Speisekammer genehmigt hatte. Die Schlüssel zu den Wirtschaftsräumen klapperten an ihrem Gürtel - auch etwas, das weit unter der Würde der Herrin Aliénor gewesen wäre. Aber die englische Königin war auf der Insel Oléron nicht Herrin ihres eigenen Hofes gewesen, sondern inhaftiert von ihrem Gemahl. Und ihr stand der Sinn weit mehr danach, die Geschicke ihrer Söhne in der großen Politik zu lenken, als einen Haushalt zu führen.

Gerlin dagegen war ganz zufrieden mit ihrer Stellung auf Falkenberg. Als man sie nach dem Tod ihrer Mutter zurück in die Oberpfalz beordert hatte - sie war achtzehn gewesen, und ihre höfische Ausbildung galt als abgeschlossen -, musste sie zunächst noch mit dem Widerstand einiger Ministerialen und Hausangestellten kämpfen. Isabelle von Falkenberg war lange krank gewesen und hatte die Zügel schleifen lassen. Dass jetzt die Tochter des Burgherrn tatkräftig die Haushaltung übernahm, schmeckte den Leuten nicht. Aber Gerlin hatte es Spaß gemacht, das am Hof der Eleonore von Aquitanien Gelernte auszuüben. Sie spielte ihren Charme aus, um Köche und Kämmerer für sich einzunehmen, imponierte dem Hofkaplan durch ihre guten Kenntnisse im Lesen und Schreiben und dem Stallmeister durch ihr Wissen über Pferde und Falknerei. Gerlin wies die Dienerinnen in ihre Schranken, wenn sie tratschten, statt zu arbeiten, übernahm die Herrschaft über Küche und Vorratskammern und trieb ihre jüngeren Brüder energisch ihren Hauslehrern und Waffenmeistern zu, denen die beiden etwas verwilderten Knaben bislang nur zu gern entwischt waren.

Peregrin von Falkenberg war denn auch mehr als zufrieden mit seiner schönen, klugen Tochter, und die Einwände seiner Ritter und Ratgeber gegen Gerlins Erziehung am Minnehof - noch dazu dem bekanntesten, aber auch verrufensten im ganzen Okzident - waren längst verstummt. Der Burgherr hatte es als Ehre empfunden, dass Eleonore seine Tochter aufnahm, er hatte höfische Manieren stets zu schätzen gewusst. Isabelle, seine verstorbene Frau, stammte schließlich selbst aus Aquitanien. Sie war Eleonores Gespielin gewesen, als die beiden noch jung waren, aber dann war ihr Vater bei König Heinrich in Ungnade gefallen, und Isabelle hatte unter ihrem Stand ehelichen müssen. Sie hatte es Peregrin allerdings nie fühlen lassen, sondern seinem kleinen Hof in der Pfalz so selbstverständlich, so kundig und so voller Liebreiz vorgestanden, als handle es sich um den Haushalt eines Kaisers. Mit der englischen Königin hatte sie bis zuletzt in Briefkontakt gestanden, und es war ihr eine große Freude gewesen, dass die Herrin Aliénor ihre Tochter an ihrem Hof aufnahm.

Gerlin lächelte ihrem Spiegelbild zu, ein verführerisches Lächeln, das sie in der letzten Zeit zu selten übte. An wem hätte sie die Künste des Minnehofes auch erproben sollen? Die Ritter ihres Vaters waren alle alt - lediglich der Waffenmeister ihrer Brüder wäre ein altersmäßig passender Minneherr für sie. Aber der hielt nichts von höfischen Sitten, ein Raubauz und zudem ein Ritter ohne Land, weit entfernt davon, jemals ein eigenes Lehen zu erwerben.

Ab und an fanden sich natürlich Brautwerber ein - meist ältere Ritter, die eine Verbindung mit Burg Falkenberg für ihre Söhne in Betracht zogen. Peregrin von Falkenberg hatte sie bislang jedoch durchweg abgewiesen, meist ohne ihnen auch nur einen Blick auf Gerlin zu erlauben.

»Du bist zu gut für diese kleinen Krauter mit ihren winzigen Lehen!«, beschied er Gerlin, als sie ihn einmal scherzhaft fragte, ob er sie denn so gar nicht zu vermählen gedächte. »Da arbeitest du dich nur ab wie eine bessere Magd, während dein Gatte säuft und hurt! Nein, Kind, du bist zur Prinzessin erzogen, und eine solche sollst du auch werden. Oder doch zumindest eine Gräfin oder Fürstin, die einem großen Hof vorsteht. Ich will nicht, dass du deine Wäsche selbst wäschst!«

Gerlin erinnerte ihn besser nicht daran, dass sie das auf Falkenberg bereits tat - oder zumindest höchstselbst beaufsichtigte. Peregrin von Falkenberg haderte nach wie vor damit, dass er seiner wunderschönen edlen Isabelle nicht das Leben hatte bieten können, das sie gewohnt gewesen war. Nun sollte es wenigstens ihre Tochter besser haben. Gerlin lehnte sich nicht dagegen auf. Sie fühlte sich wohl auf Falkenberg, bislang hatte auch keiner der möglichen Ehemänner ihr Herz zum Singen gebracht.

Am Minnehof der Herrin Aliénor hatte sie mitunter für einen der schönen Ritter geschwärmt - allen voran für den Prinzen Richard. Aber die ganz große Liebe, die alles verschlingende Leidenschaft, die Guinevere mit Lancelot verband oder Tristan mit Isolde, kannte sie bislang nur aus Liedern und Gedichten. Gerlin war bereit zu warten - auch wenn sie sich manchmal etwas darum sorgte, dass sie älter und älter wurde. In diesem Jahr zählte sie vierundzwanzig Lenze. Es wurde Zeit für eine Ehe.

Aber nun musste sie sich erst mal etwas herrichten, sonst würde sie ihren Ritter eher abschrecken, sollte er sich denn an diesem Tag noch herbemühen! Tatsächlich erwartete ihr Vater Gäste aus Franken, unter anderem einen jüdischen Medikus, der im Dienst der Ornemünder auf Lauenstein stand. Gerlin wunderte sich nicht über diese Bekanntschaft. Während der Krankheit ihrer Mutter hatte Peregrin Kontakte zu Ärzten in den entlegensten Gebieten des Reiches gesucht. Selbst ins ferne Salamanca hatte er Boten geschickt, und er hätte wohl auch nicht davor zurückgeschreckt, sich an die angeblich weit fortgeschrittenen Ärzte der Sarazenen oder Mauren in Al Andalus zu wenden. So weit hatte seine Hand allerdings nicht gereicht - und zurzeit tobten ja wohl auch wieder Kämpfe im Heiligen Land.

Gerlins Vater hatte sich also auf die Konsultation jüdischer Mediziner beschränken müssen, wenn er etwas mehr Hilfe für Isabelle wollte, als die christlichen Bader bieten konnten. Seinem Ruf in der Ritterschaft hatte das geschadet - ihm und der hochgebildeten Isabelle aber so manche anregende Korrespondenz mit klugen Köpfen in aller Welt eröffnet. Mitunter hatte die Ablenkung durch den Briefwechsel mit Philosophen und Heilkundigen ihr mehr geholfen als jede Medizin.

Nun stand ihnen also Salomon von Kronach ins Haus. Gerlin lächelte. Als Brautwerber würde er kaum kommen. Wenn sie sich recht erinnerte, war der Herr von Lauenstein vor nicht allzu langer Zeit verstorben. Und sein Sohn und Erbe war noch ein Kind.

Gerlin hörte die Hufschläge der Pferde schon auf der Zugbrücke zur Burg, als sie zurück ins Haus eilte. Es wurde wirklich Zeit, sich umzuziehen, auch wenn es eher unwahrscheinlich war, dass ihr Vater sie zum Nachtmahl in die Halle beorderte. An Minnehöfen war es üblich, dass die Damen den Rittern bei den Mahlzeiten Gesellschaft leisteten, aber an diese Sitten konnte sich Peregrin von Falkenberg nicht gewöhnen. Ein tugendhaftes Mädchen hielt sich seiner Ansicht nach der Gesellschaft von zechenden Rittern fern. Er sah Gerlin am Abend auch ungern in den Wirtschaftshöfen. Jetzt lief sie allerdings rasch noch in den Weinkeller und schöpfte einen Krug des besten Roten, den die Burg zu bieten hatte. Sie wies den Mundschenk an, die Gäste mit einem Pokal davon willkommen zu heißen, und übergab ihm den Rest, um ihn am Tisch ihres Vaters auszuschenken. Gewöhnlich war sie sparsam mit diesem guten Tropfen, aber Meister Salomon war sicher kein starker Trinker. Dafür würde er Qualität zu schätzen wissen.

Gerlin freute sich für ihren Vater auf den Abend in der anregenden Gesellschaft des Medikus. Peregrin war nicht so ungebildet wie viele andere Ritter. Als jüngeren Sohn hatten seine Eltern ihn eigentlich Gott weihen wollen, dann aber aus dem Kloster zurückbeordert, als seine beiden älteren Brüder kurz nacheinander starben. Die Gebete, so hatte Gerlin ihn einmal scherzen hören, habe er danach nie vermisst, wohl aber das Studium der theologischen und philosophischen Schriften.

Inzwischen hatte man das Burgtor geöffnet, und vom Gang zu ihrer Kemenate aus erhaschte Gerlin einen kurzen Blick auf die Ankömmlinge. Der Mundschenk hatte sie im Burghof in Empfang genommen, und eben nahmen ihnen die Knechte die Pferde ab. Salomon von Kronach reiste mit einer Eskorte von vier Rittern, was ihn als wichtigen Mann auswies. Reich gekleidet war er nicht - die meisten Juden beschränkten sich zumindest in der Öffentlichkeit auf schlichte dunkle Kleidung, während die Ritter gern mit farbigen Roben prunkten. Allerdings war er weitaus jünger, als Gerlin gedacht hatte. Er war groß und hielt sich aufrecht, volles dunkles Haar umrahmte ein schmales Gesicht.

Während die Männer dem Mundschenk jetzt in die Halle folgten, konnte Gerlin noch kurz ihre Pferde in Augenschein nehmen. Die Ritter hatten schwere Hengste mitgebracht, wie nicht anders zu erwarten war. Große, wohlgenährte Tiere - der Herr von Ornemünde hatte seine Leute standesgemäß ausgestattet. Der jüdische Medikus ritt ein Maultier, das allerdings vielen Pferden in Adel kaum nachstand. Eine milchweiße Stute, zweifellos ein Zelter. Sie mochte den Preis von zwei Streitrossen wert sein.

Gerlin riss sich jetzt los und stieg hinauf in ihr Gemach - nicht ohne...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2021
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Burg • Das Erbe der Pilgerin • Erbe • Falkenberg • Flucht • Geschichte • Grafschaft • Historical • Historienroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historisches Buch • Jahrhundert Trilogie • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kreuzzüge • Leben am Hof • Liebe • Macht • Machtkampf • Mittelalter • Rebecca Gable • Ritter • Rivale • Sarah Lark • Schicksal • Schlachten • Verbotene Liebe • Verschwörung • Warringham
ISBN-10 3-7517-1630-0 / 3751716300
ISBN-13 978-3-7517-1630-7 / 9783751716307
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