Die widerspenstige Tochter des Earls (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0725-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die widerspenstige Tochter des Earls - Julia Justiss
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

'Ich verspreche Ihnen, ich werde alles tun, um Sie glücklich zu machen.' Benedicts Worte sind wie ein Schwertstich in Alyssas stolzem Herzen. Niemals wollte sie ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Doch ein drohender Skandal zwingt sie, ihren Schwur zu brechen: Sie muss Benedict, den Mann mit den feurigen Augen, heiraten ...



Julia Justiss wuchs in der Nähe der in der Kolonialzeit gegründeten Stadt Annapolis im US-Bundesstaat Maryland auf. Das geschichtliche Flair und die Nähe des Meeres waren verantwortlich für zwei ihrer lebenslangen Leidenschaften: Seeleute und Geschichte! Bereits im Alter von zwölf Jahren zeigte sie interessierten Touristen das historische Annapolis, das für kurze Zeit sogar die Hauptstadt der sich von der Kolonialmacht England abspaltenden Vereinigten Staaten war. Verheiratet ist sie mit einem Offizier zur See, den sie auf einer der anderen Attraktionen von Annapolis kennengelernt hat: der Marineakademie. Mit ihm verbrachte sie viel Zeit in Tunesien und Europa. Bevor sie Tunesien, wo sie für die amerikanische Botschaft gearbeitete hatte, verließ erfüllte sie sich einen Traum: einen Regency-Roman zu vollenden. Seitdem hat sie 14 weitere Romane 3 Erzählungen und eine online-Serie veröffentlicht. Mit Preisen für ihre Werke wie dem Golden Quill, National Readers Choice, Romantic Times und All About Romance's Favorite Book of the Year, wird sie nur so überschüttet. Zur Entspannung sieht Julia sich gern Spielfilme an oder arbeitet im Garten ihres wunderschönen, im englischen Stil erbauten Hauses im östlichen Texas.

1. KAPITEL

Was tut man nicht alles, um sein Gewissen zu beruhigen.

Benedict Tawny hing seinen Gedanken nach, als er an der Zufahrt nach Dornton Manor entlangritt. Der kurvenreiche Weg führte durch ein lichtes Waldstück. Es war noch früh am Morgen eines freundlichen Tages Anfang Oktober. Das Sonnenlicht fiel in Sprenkeln durch die spärlichen Blätter an den Bäumen über ihm. Ein heftiger Windstoß wehte ihm den Hut vom Kopf, und er sprang hoch, um ihn einzufangen.

Wenn die Jungs der ‚Teufelsbrut‘ mich so sehen könnten, dachte er und grinste, als er sich den Hut fest auf den Kopf drückte. Er trug nur eine abgenutzte Jacke, zweckmäßige Hosen und abgeschabte Stiefel und machte nicht gerade einen respektablen Eindruck, obwohl er Parlamentsmitglied war und als einer der Führer der Reformbewegung einen wachsenden Einfluss in der Regierung hatte. Er wunderte sich selbst, wie schnell er in die Rolle des Erkunders zurückgefallen war, die er früher für die Army in Indien ausgeübt hatte.

Alles nur, um die Tugend einer Frau zu schützen, die er noch nicht einmal kannte.

Das Parlament hatte vorläufig zu Ende getagt bis Grey es gegen Jahresende wieder einberufen würde. Und die übrigen Mitglieder der Teufelsbrut hatten London verlassen.

Also konnte er die Gelegenheit zu einer guten Tat nutzen.

Etwas bewegte sich ein Stück weiter vor ihm im Wald. Er konnte nur erkennen, dass es eine junge Frau war, und machte ein paar Schritte vorwärts, um sie besser sehen zu können. Sie war klein und trug eine alte Strohhaube über dem dunklen Haar. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Skizzenbuch, das sie auf den Knien balancierte, um darin zu zeichnen.

Kleid und Haube waren offenbar alt, aber schienen von guter Qualität zu sein. Das Kleid war so altmodisch, dass es keiner Kammerzofe einer Lady gefallen hätte, aber zu fein für eine Hausmagd. Also musste sie etwas Besseres sein. Außerdem würde nur eine feine Lady um diese frühe Zeit im Wald sitzen, um zu zeichnen.

Zierlich und klein … unmodern gekleidet … passionierte Künstlerin. Diese Beschreibung passte perfekt auf die Frau, die er suchte. Er war entzückt, so einfach die Lösung für sein Problem gefunden zu haben, als Mann mit einer wohlerzogenen Jungfer, mit der er nicht verwandt war, allein sprechen zu können. Ben näherte sich ihr vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken.

Als er die Lichtung erreichte, wo sie auf dem Stamm eines gefällten Baumes saß, schien sie vollkommen in ihre Zeichnung vertieft zu sein. Schließlich räusperte er sich und sagte: „Habe ich das Vergnügen mit Lady Alyssa Lambornne?“

Die Jungfer schrak zusammen. Das Skizzenbuch hielt sie gerade noch fest, aber das Kästchen mit den Pastellstiften begann zu rutschen. Ben sprang hinzu, um das Kästchen aufzufangen, bevor es den Waldboden erreichte. „Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagte er.

Er richtete sich auf und hielt ihr das Kästchen entgegen. Und als er ihr dann in die Augen sah, erstarrte er. Ihr Anblick ging ihm durch Mark und Bein.

Sie hatte wunderschöne große rehbraune Augen, in deren goldenen Tiefen er eine Klugheit ahnte, die er überaus anziehend fand. Doch er spürte auch eine gewisse Wildheit und intensive Spannung in ihr. Nicht nur in ihren Augen, dachte er wie betäubt, sondern in ihrem ganzen Körper. Als wüsste sie nicht, ob sie fliehen sollte – oder angreifen.

In ihrem dunklen Kleid, dem Tuch, das ihr von den Schultern rutschte, und der schäbigen Haube, unter der sich eine dunkle Haarsträhne hervorringelte, erschien sie ihm so ungezähmt wie der Wald, den sie zeichnete.

Ihre ursprüngliche, leidenschaftliche und kraftvolle Weiblichkeit schien den Mann in ihm direkt anzusprechen. Plötzlich fühlte sich seine Zunge schwer an, Begehren rauschte ihm durch die Adern und erweckte jeden Teil seines Körpers zum Leben.

Hingerissen von dem Wunsch, diese Lippen zu küssen, streckte er die Hände aus. Dabei klapperten die Stifte in dem Kästchen, das er festhielt. Das kleine Geräusch klang sehr laut in der Stille und brach den Zauber, in dem er gefangen war.

Nimm dich zusammen, Tawny. Dies ist keine Verführerin, die mit dir im Wald herumtollen will, sondern ein anständiges unberührtes Mädchen.

Obwohl seine launischen Sinne ihm etwas anderes einflüsterten.

Seine irritierende Reaktion hatte wohl nicht so lange gedauert, wie es ihm selbst erschienen war. Lady Alyssa schaute ihn immer noch forschend an. Sie runzelte die Stirn und überlegte offenbar, wo sie ihn einordnen sollte.

Vor ihm saß kein Mädchen, sondern eine Frau, wie er nun feststellte. Er erwiderte ihren prüfenden Blick, kämpfte aber immer noch gegen die Auswirkungen des Feuers in seinen Sinnen an. Ihr Gesicht war ein perfektes Oval, die Wangen und Nase übersät mit kleinen Sommersprossen, die vermutlich ihre Mama zur Verzweiflung brachten, weil modisch blasse Haut gerade fashionable war. Ein keckes Näschen und volle rosige Lippen ergänzten den Gesamteindruck.

Sie war zwar ziemlich klein – unter Normalgröße – und ihre Haare waren von unauffälligem Braun. Nur das entsprach der Beschreibung, die man ihm gegeben hatte, aber alles Übrige machte einen völlig anderen Eindruck auf ihn.

Unscheinbar … alte Jungfer …? Er hätte sie eher als kleine Venus bezeichnet. Das unmodische Kleid war hochtailliert und unterstrich damit ihren schönen vollen Busen, und der abgetragene Stoff schmiegte sich an den richtigen Stellen an ihre sehr sehenswerten Kurven.

Kein Mann konnte ihren glutvollen Blick sehen und nicht von dem Wunsch überwältigt werden, sie zu besitzen. Wie konnte Denbry dieses wunderschöne Geschöpf der kleinlichen Rache an ihrem Bruder opfern?

Noch hatte die Lady kein Wort gesprochen … vielleicht war sie ja doch schüchtern. Es gelang Ben, sie freundlich anzulächeln. „An diesem wunderschönen Tag ritt ich daher auf meinem Ross …“, er zeigte auf sein Pferd, „… und erblickte von Weitem eine Frau im Wald. Falls sie sich verirrt hatte, wollte ich ihr meine Hilfe anbieten. Nun kann ich sehen, dass Sie gerade zeichnen, und bitte um Entschuldigung für die Störung.“

Er beugte sich vor, um ihr das Kästchen mit den Pastellstiften zu reichen. Dabei gelang es ihm, einen Blick auf ihr Bild zu werfen. „Übrigens finde ich Ihre Zeichnung ganz ausgezeichnet“, fügte er – selbst überrascht – hinzu und verrenkte sich den Hals, um es genauer zu betrachten. Alle jungen Damen lernten zu zeichnen, aber diese hier war wirklich begabt. „Wie geschickt Sie die Form des Vogels eingefangen haben. Es sieht aus, als würde er gleich losfliegen.“

„Vielen Dank“, sagte sie schließlich. „Doch Sie sind im Vorteil, Sir, denn Sie wissen, wer ich bin, während ich Sie immer noch nicht zuordnen kann. Sicherlich sind wir keine Bekannten, denn ich würde mich an Sie erinnern, wenn wir einander vorgestellt worden wären.“ Sie musterte ihn noch einmal von Kopf bis Fuß. „Sind Sie vielleicht Lord Fultons Sekretär?“

Sie war sehr aufmerksam und hatte ihn so eingeschätzt, wie er es geplant hatte, als er seine Verkleidung anlegte. Seine kultivierte Sprechweise verriet, dass er kein einfacher Arbeiter war. Seine Kleidung war nicht billig gewesen, aber abgetragen und unauffällig. Er war sicher nicht die Art von elegantem Peer, den Lady Fulton zu ihrer Hausparty einladen würde.

„Nein.“

„Aber Sie sind auch kein neuer Gast. Dafür sind Sie nicht passend gekleidet. Außerdem haben Sie kein Gepäck dabei. Woher kennen Sie mich eigentlich?“

„Ich wohne im Dorf. Dort ist die Party auf Dornton Manor in aller Munde. Einer der Gäste, Lady Alyssa Lambornne, wurde mir als klein und dunkelhaarig beschrieben. Und sie soll sehr gern zeichnen.“

Sie machte ein verschlossenes Gesicht. „Sie haben sich speziell nach mir erkundigt? Warum? Ich bin sicher, wir sind uns noch nie begegnet!“

„Das möchte ich wiedergutmachen. Lady Alyssa, darf ich Ihnen Mr. Benedict Tawny vorstellen, den Parlamentsabgeordneten für Launton.“ Er machte eine schwungvolle Verbeugung.

Ihr missbilligender Gesichtsausdruck wurde eher noch finsterer. „Es tut mir leid, wenn ich mich jetzt so einfältig aufführe wie mein Vater es immer von mir behauptet, aber leider sagt Ihre parlamentarische Position überhaupt nichts darüber aus, mit welcher Absicht Sie hierhergekommen sind. Wollen Sie sich mit Lord Fulton beraten?“

„Nein, ich kenne weder Lord noch Lady Fulton. Ich bin gekommen, um Sie zu sehen, Lady Alyssa. Ich bin entzückt, Sie hier getroffen zu haben, denn nun können wir uns unterhalten, ohne dass ich noch einen anderen Weg suchen muss, Sie allein zu treffen.“

„Sie sind gekommen, um mit mir allein zu sprechen? Ich kann mir keinen Grund dafür vorstellen. Würden Sie mir das bitte erklären?“

„Selbstverständlich. Ihre Verwirrung ist sehr verständlich. Wir haben uns zwar noch nicht persönlich getroffen, aber in Oxford habe ich Ihren Bruder kennengelernt, Lord Harleton. Und ich fürchte, ich muss Ihnen jetzt eine bedauerliche Mitteilung machen.“

Allmählich schien sie zu begreifen. „Jetzt erinnere ich mich wieder! Sie gehören der Gruppe an, die Harleton als ‚Teufelsbrut‘ bezeichnete. Sie waren Studienkollegen, die vorhatten, in die Politik zu gehen, um die Regierung zu reformieren. Und Sie nannte er gewöhnlich Chil…“ Sie unterbrach sich und errötete. „Den Namen möchte ich nicht wiederholen.“

Chilford...

Erscheint lt. Verlag 12.6.2021
Reihe/Serie Digital Edition
Digital Edition
Übersetzer Renate Körting
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-0725-6 / 3751507256
ISBN-13 978-3-7515-0725-7 / 9783751507257
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,4 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
24,99