Wachgeküsst von einem Earl (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0726-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wachgeküsst von einem Earl - Janice Preston
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Unerfüllte Sehnsucht kann so schmerzhaft sein! Deshalb erscheint Lady Felicity Weston die Vernunftehe mit dem attraktiven Richard Durant, Earl of Stanton, die perfekte Lösung. Keine Liebe - kein Leid! Aber schon die sinnliche Hochzeitsnacht mit ihrem Ehemann bringt Felicitys Herz in höchste Gefahr ...

1. KAPITEL

Bath, Ende August 1811

Mama, würdest du bitte eine Heirat für mich arrangieren?“ Felicity lehnte im Privatsalon ihrer Mutter an der Tür und hielt den Atem an.

In einem Morgenmantel aus hellrosa Chiffon, mit Schwanenfedern besetzt, ruhte Lady Katherine Farlowe auf einer rosa Chaiselongue und starrte die jüngere ihrer beiden Töchter an, die – im Gegensatz zur anderen – am Leben geblieben war. Ihre blauen Augen weiteten sich. „Oh, mein liebes Mädchen, ich freue mich so für dich!“ Anmutig erhob sie sich und eilte zu Felicity. „Wer ist der Glückliche?“

Felicity versuchte in der herzlichen Umarmung Mut zu fassen. „Das weiß ich nicht.“ Ihre Stimme klang am Busen ihrer Mama etwas gedämpft. „Deshalb bitte ich dich, eine Heirat zu arrangieren.“

Sofort wurde sie losgelassen, und Lady Katherine trat zurück. Auf der zarten weißen Haut ihrer Stirn bildete sich eine Falte. „Ich verstehe nicht … Warum? Was ist mit der Liebe? Willst du in deiner Ehe nicht glücklich sein?“

Nur mühsam verkniff sich Felicity eine zynische Bemerkung. Ihre Mutter war eine unbelehrbare Romantikerin. Doch Felicity wusste es besser. Die Liebe, insbesondere die unerwiderte, war eine reine Qual. Das hatte sie an ihrer Schwester beobachtet. Auch an ihrer Mutter, die ihre Augen und Ohren vor allen Unannehmlichkeiten verschloss. Nein, sie selbst wollte nur Freundschaft für ihren künftigen Ehemann empfinden und niemals, wie die anderen Frauen ihrer Familie, den Schmerz einseitiger Gefühle erleiden.

Zudem hatte sie – mit vierundzwanzig und sechs Jahre nach ihrem Debüt – kaum noch Chancen auf dem Heiratsmarkt. Kein Mann hatte ihr jemals besondere Aufmerksamkeit geschenkt, bestenfalls ihrer aristokratischen Herkunft und ihrer beträchtlichen Mitgift. Ihr ganzes bisheriges Leben war von der Schönheit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Emma überschattet worden, bis zu deren Tod.

„Jetzt wünsche ich mir einen eigenen Haushalt“, beantwortete Felicity die Fragen ihrer verstörten Mutter. „Und vielleicht Kinder …“

Bei den letzten Worten spürte sie heißes Blut in ihren Wangen. Diesen Wunschtraum hatte sie noch niemandem gestanden, nicht einmal ihrer alten Nanny Beanie. Wegen ihrer Sehnsucht nach Kindern fand sie den zuvor unvorstellbaren Entschluss wenigstens erträglich. Deshalb würde sie heiraten – falls ihre Mutter einen geeigneten Mann fand, denn eine Ehe war noch die beste der reizlosen Möglichkeiten, die sich ihr boten.

„Komm, setz dich zu mir, Liebes.“ Offenbar war Mama hocherfreut. Seit so vielen Jahren verzweifelte sie an Felicitys unscheinbarem Aussehen, an deren Weigerung, sich den gesellschaftlichen Gepflogenheiten anzupassen und einen Ehemann zu suchen. Schließlich hatte sie alle Hoffnung aufgegeben, während das Mädchen älter geworden war, und immer weniger erwartet.

Das war Felicity sehr angenehm gewesen. Bis zu diesem Jahr … Doch sie verdrängte den Gedanken an ihren neuen Stiefvater, Mr. Quentin Farlowe – den einzigen Grund für ihren drastischen Heiratsplan neben dem Wunsch nach Kindern. Das durfte sie ihrer Mutter nicht verraten. Sogar die subtilste Kritik an der neuen Liebe in Lady Katherines Leben würde zu Tränenausbrüchen und heftigen Protesten führen.

„Also wirklich“, begann die Mutter, ergriff Felicitys Hand und drehte sie zwischen ihren lilienweißen Fingern hin und her, „wenn du mir erlauben würdest, deine Haut mit Bloom of Ninon zu behandeln, hättest du schon bald so wunderbare Hände wie ich.“ Triumphierend streckte sie einen Arm aus und spreizte die rundlichen, mit Juwelen geschmückten Finger. „Sicher willst du, dass dein Mann stolz ist, wenn du seinen Ring trägst.“

Will ich das? „Nun, Mama? Wirst du eine Heirat für mich arrangieren?“

„Keine Ahnung, wie ich ein so poesieloses Mädchen wie dich auf die Welt bringen konnte!“ Lady Katherine seufzte resignierend. „Sogar dein lieber Papa, Gott sei seiner Seele gnädig, war romantischer veranlagt.“

Felicity hatte die Ehe ihrer Eltern beobachtet: die Mutter, hoffnungslos in ihren Gemahl vernarrt, der Vater, freundlich und nachsichtig – solange seine Frau seine Amüsements nicht störte. Natürlich hatte ihre Mutter unter den Affären ihres Gatten und der Vernachlässigung gelitten.

Und Mamas neuer Ehemann … Felicity zügelte ihren Groll. Offenbar gehörte es zum Lebensstil aller verheirateten Aristokraten, ihr Vergnügen mit anderen Frauen zu suchen, ohne zu bedenken, welchen Kummer sie ihren Gattinnen bereiteten.

„Also, wer käme in Betracht?“ Nachdenklich blickte Lady Katherine vor sich hin. „Da wäre der junge Avon. Mit dem hast du dich immer gut verstanden. Und er ist der Erbe des Duke.“

„Nein!“, widersprach Felicity vehement. „Ich würde jemand Älteren vorziehen. Und Dominic ist sogar jünger als ich. Für mich ist er wie ein Bruder. Niemals werde ich ihn heiraten. Nein, ich wünsche mir keinen hübschen, beliebten Mann, sondern einen ganz gewöhnlichen.“

Bloß kein attraktiver Bräutigam, in den ich mich verlieben könnte … Das riskiere ich nicht. Der Gedanke, ihr Gemahl würde sie lieben lernen, erschien ihr völlig absurd. Wenn weder Mama noch Emma trotz ihrer bezaubernden Schönheit die Herzen geliebter Männer gewonnen hatten – welche Chancen würde Felicity erhalten?

„Allzu erfreulich klingt das nicht“, meinte Lady Katherine enttäuscht. „Nun, du weißt ja, was du willst. Schon immer warst du ein seltsames Mädchen. Nicht so wie meine arme liebe Emma…“ Stets bereit, überzuquellen, rollten Tränen über ihre glatten Wangen. „Also gut, Felicity, ich werde mich mit dem Duke beraten. Sicher kennt er einen geeigneten Gentleman.“

Der Duke of Cheriton, Cousin Leo, teilte sich mit Lady Katherine die Vormundschaft für ihre Tochter, bis Felicity heiraten oder ihren dreißigsten Geburtstag feiern würde.

Hoffentlich fand er einen netten, unauffälligen Mann, mit dem sie ein ruhiges, unaufgeregtes Leben führen konnte.

„Stan, freut mich, dich wiederzusehen.“ Leo Beauchamp, der Duke of Cheriton, ging seinem Freund Richard Durant, dem Earl of Stanton, in der eleganten Halle auf dessen Familiensitz Fernley Park im County Hampshire entgegen.

„Bist du aus Cheriton hierhergekommen?“, fragte Richard und schüttelte ihm die Hand.

„Nein, aus Bath.“

„Aus Bath?“ Richard hob die Brauen. „Näherst du dich schon jetzt dem Greisenalter?“

„Sei nicht so frech, Kleiner!“ Grinsend stieß Leo dem nur sieben Jahre jüngeren Earl seinen Ellbogen zwischen die Rippen. „Dort war ich nicht, um die Heilquellen zu nutzen, sondern um mit Lady Katherine, meiner Cousine, eine Familienangelegenheit zu erörtern.“

„Ah, Baverstocks schöne Witwe …“

„Jetzt ist sie nicht mehr verwitwet. Im April hat sie Farlowe geheiratet.“

Richard stieß einen leisen Pfiff aus. „Also bist du nach Bath gefahren, um ihn in der Familie willkommen zu heißen?“

„Wohl kaum“, erwiderte Leo. „Vor diesem Kerl habe ich Katherine gewarnt, leider vergeblich. Sie wollte ihn unbedingt für sich gewinnen – so wie er ihr Einkommen, das ihm ein Luxusleben ermöglicht.“

„Was für ein Glückspilz …“ Richard seufzte. „Ich wünschte, Charles würde genauso auf die Füße fallen. Nun, vielleicht schafft ihn mir eine reiche Witwe vom Hals.“

Charles Durant, ein entfernter Verwandter, war sein Erbe und drängte ihn ständig, seine Schulden zu bezahlen. Entschlossen verdrängte Richard das Unbehagen, das er stets bei dem Gedanken empfand, der Bursche könnte jemals den Stanton-Titel und die Ländereien übernehmen. Immerhin war er selbst kerngesund und plante, noch sehr lange zu leben.

Während die beiden Freunde die Halle durchquerten, öffnete ein Lakai die Tür zum Salon. Dort hatten sich die anderen Gäste, die Richard eingeladen hatte, bereits versammelt. Morgen würden sie gemeinsam auf die Jagd gehen. Nur Gentlemen nahmen an diesem Ereignis teil, denn Richards Mutter war abgereist, um eine alte Freundin zu besuchen.

Am zweiten Abend der Hausparty traf ein Bote ein und informierte Richard über den Tod seines alten Schulfreundes Lord Craven, der einen Jagdunfall erlitten hatte.

Diese Nachricht bedrückte alle Anwesenden. Für Richard war sie besonders schmerzlich, denn sie erinnerte ihn an seinen älteren Bruder Adam, den bei einem Jagdausflug vor sechzehn Jahren eine verirrte Kugel tödlich getroffen hatte.

Damals noch im Internat, war Richard von Craven getröstet worden. Richards Eltern hatten den Verlust nie überwunden. Schon bald folgte der Vater dem älteren Sohn ins Grab. Im zarten Alter von siebzehn Jahren hatte Richard die Grafschaft geerbt. Seither schien er seine Mutter nur noch zu interessieren, weil es ihm oblag, den Fortbestand der Dynastie zu sichern.

Aber er wollte sein Junggesellendasein noch nicht aufgeben. Viel zu sehr genoss er seine Freiheit, seine amourösen Affären, und er perfektionierte seine Reit-, Fecht- und Schießkünste. Sogar im Boxring tat er sich hervor. Das führte zu regelmäßigen Streitigkeiten mit seiner Mutter, die ihn ermahnte, seine waghalsigen Aktivitäten würden sein Leben gefährden. Beharrlich weigerte sie sich, ins Witwenhaus zu ziehen, bevor eine neue Herrin auf Fernley Park residieren würde.

Und jetzt? Cravens Tod zwang Richard, seinen Standpunkt zu überdenken. Wenn er nichts unternahm – würde sich die Befürchtung seiner Mutter bewahrheiten, Charles könnte...

Erscheint lt. Verlag 12.6.2021
Reihe/Serie Digital Edition
Digital Edition
Übersetzer Vera Möbius
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-0726-4 / 3751507264
ISBN-13 978-3-7515-0726-4 / 9783751507264
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