Das Erbe der Pilgerin (eBook)

Historischer Roman
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2021 | 1. Auflage
576 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-1629-1 (ISBN)

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Das Erbe der Pilgerin -  Ricarda Jordan
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Ihre Familien sind verfeindet. Hat ihre Liebe trotzdem eine Chance? Das bewegende Schicksal zweier Liebender vor prachtvoller historischer Kulisse

Mainz 1212. Bei der Krönung Friedrichs II. begegnen sich der junge Ritter Dietmar von Ornemünde und die schöne Sophia. Dietmar und Sophia verlieben sich auf den ersten Blick, doch eine Ehe ist undenkbar: Sophias Vater hat sich einst unrechtmäßig den Besitz von Dietmars Familie angeeignet und gar versucht, ihn und seine Mutter zu töten. Die Liebe zwischen den beiden scheint aussichtslos, vor allem als Sophia an den Hof Graf Raymonds von Toulouse geschickt wird - weit entfernt von Dietmar. Dabei gerät sie mitten in die Wirren des Albigenserkreuzzuges. Dietmar hingegen geht das Wagnis ein, sein Erbe zurückzufordern - mit entsetzlichen Folgen, nicht nur für die beiden Liebenden ...

Der neue fesselnde Mittelalterroman der Erfolgsautorin - eine farbenprächtige, gefühlvolle und spannende Fortsetzung von 'Das Geheimnis der Pilgerin'.

Die Bestseller-Autorin entführt uns als Sarah Lark ins ferne Neuseeland, als Ricarda Jordan lässt sie uns tief ins deutsche Mittelalter eintauchen.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






<p>Ricarda Jordan ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin. Sie wurde 1958 in Bochum geboren, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft und promovierte. Sie lebt als freie Autorin in Spanien. <i><strong>Das Erbe der Pilgerin</strong></i> ist die Fortsetzung ihres Erfolgsromans <i><strong>Das Geheimnis der Pilgerin</strong></i>.<br>Unter dem Autorennamen Sarah Lark schreibt sie mitreißende Neuseeland- und Karibikschmöker, die allesamt Bestseller sind und auch international ein großes Lesepublikum erfreuen. Als Ricarda Jordan entführt sie ihre Leser ins farbenprächtige Mittelalter.<br></p>

Ricarda Jordan ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Schriftstellerin. Sie wurde 1958 in Bochum geboren, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft und promovierte. Sie lebt als freie Autorin in Spanien. Das Erbe der Pilgerin ist die Fortsetzung ihres Erfolgsromans Das Geheimnis der Pilgerin. Unter dem Autorennamen Sarah Lark schreibt sie mitreißende Neuseeland- und Karibikschmöker, die allesamt Bestseller sind und auch international ein großes Lesepublikum erfreuen. Als Ricarda Jordan entführt sie ihre Leser ins farbenprächtige Mittelalter.

Kapitel 2


Er wird uns schon nicht gleich aufhängen«, meinte Miriam.

Sie lenkte ihre rassige weiße Maultierstute neben den mit Waren beladenen Karren, den Abram lustlos durch das mit Gräsern und Gewürzpflanzen spärlich bewachsene Land zwischen Al Mariya und Granada steuerte. Es ging hier ständig bergauf, und die Pferde und Maultiere der Kaufmannskarawane, der die beiden sich angeschlossen hatten, schnauften unwillig. Auch Miriam war weit davon entfernt, den Ritt zu genießen, obwohl die Straße oft von spektakulären Felsformationen gesäumt war und die klare Luft atemberaubende Ausblicke auf die schneebedeckten Berge bot. In deren Ausläufern lag Granada, ihr Ziel, und der Palast des Emirs, der sie zu sich beordert hatte.

»Und ich hab ihr auch gar nichts Schlimmes geweissagt«, fuhr Miriam fort und spielte mit dem Schleier, der ihr Gesicht und ihren Körper fast zur Gänze verbarg. Es war heiß unter der arabischen Reisekleidung. »Das mache ich doch nie. Ich hab ihr nur geschrieben, dass …«

»Wahrscheinlich hätte sie sich gar nicht erst mit dir in Verbindung setzen dürfen«, mutmaßte Abram. Er hatte es in seinen weiten maurischen Leinengewändern erheblich bequemer als seine Frau. Juden und Mauren kleideten sich hier gleich: eine weite Hose und ein langes darüberfallendes Gewand. Eine gelbe Leinenkappe kennzeichnete Abram als Juden, aber es gab keine Pflicht, sie zu tragen. »In so einem Harem ist wahrscheinlich alles verboten. Und womöglich ist Sterndeuterei auch noch gegen deren Glauben. Die fanatischen Christen betragen sich da ja mitunter etwas seltsam …«

»Der Emir hat seine eigenen Sterndeuter«, wusste Miriam. »So verboten kann es also nicht sein. Und die Frauen in Moxacar können fast alle schreiben. Wenn mich eine konsultiert, dann meistens aus dem Harem heraus. Die normalen Frauen haben doch gar nicht das Geld für ein ausgiebiges Horoskop … Überhaupt, dass diese Frau des Emirs von mir wusste … das hat sich nicht ›herumgesprochen‹ – die Frauen aus Moxacar und Granada treffen sich nie. Also werden sie einander geschrieben haben. Nein, wenn ich es mir recht überlege, kann der Emir gar nichts gegen mich haben! Es muss mit der Reliquie zu tun haben, die du ihm verkauft hast.«

»Das war eine ganz einwandfreie Reliquie«, verteidigte sich Abram. »Ein Finger des heiligen Eulogius, mit einer Echtheitsbescheinigung aus Alexandria … Ein Geschenk des Emirs für die christliche Gemeinde in Granada – das werden die doch nicht beanstandet haben!«

Während die beiden noch nachdachten – sie taten nichts anderes mehr, seit der Ruf des Emirs einige Tage zuvor erfolgt war –, regte sich etwas in der Vorhut der Handelskarawane. Abram und Miriam erkannten drei offenbar christliche Ritter, die der Karawane wohl entgegengekommen waren. Sie verhandelten ziemlich laut mit dem Anführer der Händler, einem jüdischen Kaufmann aus Al Mariya. Ein zum Schutz der Händler abgestellter maurischer Lanzenreiter saß daneben auf seinem Pferd, mischte sich jedoch nicht ein. Wahrscheinlich wurde das Gespräch in einer für ihn fremden Sprache geführt.

Der Rest der aus insgesamt sechs schweren Wagen mit Fahrern und Begleitreitern bestehenden Karawane wirkte über die Begegnung mit den Fremden nicht alarmiert – in Al Andalus rechnete man nicht ständig mit bewaffneten Angriffen von Wegelagerern und Raubrittern wie in deutschen und französischen Waldgebieten. Abram und Miriam wussten nicht, ob dies damit zusammenhing, dass kein arbeitswilliger Mensch in Granada hungerte, dass die Ritter kultivierter und das Zusammenleben insgesamt besser geordnet waren oder einfach mit den drakonischen Strafen, welche die islamische Rechtsprechung auch gegenüber ranghohen Missetätern verhängte. In Kronach, wo Abram geboren war, hatte es immer Verbrechen gegeben, die letztlich nicht geahndet wurden – sei es, weil die Mörder, Plünderer und Vergewaltiger von Adel waren und die Opfer Bürger oder Bauern, sei es, weil Bürger oder Bauern ihre schlechte Laune an den weitgehend rechtlosen Juden ausließen.

In Al Andalus ging es gerechter zu. Christen und Juden zahlten mehr Steuern als die maurische Bevölkerung, aber dafür genossen sie auch den Schutz der Gesetze. Der Handel war frei, niemand sperrte Juden in spezielle Wohnviertel, die nachts abgeschlossen wurden, und es war ihnen auch nicht verboten, ein Schwert zu führen. Abram griff nun besorgt nach dem seinen. Diese Männer da vorn gefielen ihm nicht. Er trieb seine Maultiere an und schloss zu den vorderen Wagen auf.

»Gibt es Schwierigkeiten?«, erkundigte er sich bei dem etwas ratlos wirkenden jungen Lanzenreiter.

Der angesehene Kaufmann, der den ersten Wagen lenkte, war Friedensrichter in Al Mariya. Er redete in unsicherem Französisch auf die christlichen Ritter ein, die zwar nicht in voller Rüstung, aber doch in Kettenhemden und auf Streitrossen unterwegs waren. Sie wirkten, als suchten sie Ärger.

»Gut, dass du kommst, Abram«, begrüßte ihn Baruch ibn Saul fast etwas erleichtert. »Die Herren sprechen kein Arabisch und auch nur unvollkommen Kastilianisch. Und mein Französisch war nie sehr gut …«

Abram nickte. »Ich kann gern übersetzen, Herr«, bot er sich an, hocherfreut, dem angesehenen Handelsherrn einmal positiv aufzufallen, statt immer nur im Rahmen von Schlichtungsverhandlungen.

Abram nahm es nicht ganz ernst mit den Regeln der Kaufmannschaft. Er betrog nicht direkt, aber er neigte dazu, seinen Kunden Dinge aufzuschwatzen, die sie nicht wirklich brauchten – und ließ sie obendrein teuer dafür bezahlen. Auch sein florierender Reliquienhandel war den seriösen Kaufleuten ein Dorn im Auge – konnten sie sich doch denken, dass nicht jeder Holzsplitter, den Abram maurischen Kriegern als Glücksbringer verkaufte, wirklich von Noahs Arche stammte. Und auch in den noch teureren Amuletten für die gläubigen Ritter befand sich kaum Mähnenhaar des mythischen Pferdes oder Maultiers, das den Propheten Mohammed weiland in den Himmel entrückt hatte. Von den diversen Körperteilen christlicher Heiliger, die irgendwann im Orient den Märtyrertod gestorben waren, ganz zu schweigen.

Jetzt verbeugte sich Abram höflich vor den französischen Rittern. »Was ist Euer Begehr, edle Herren?«, fragte er freundlich, aber nicht unterwürfig.

Den unterwürfigen Tonfall gegenüber Christen hatte er sich in sieben Jahren Leben in Al Andalus abgewöhnt – ein Fehler, wie sich jetzt herausstellte.

»Du wagst es, das Wort an uns zu richten, Jude?« Der Anführer der Ritter spuckte das Wort förmlich aus.

Abram zuckte die Schultern. »Ich dachte, ein paar Worte in Eurer Sprache würden die Verständigung vereinfachen«, bemerkte er. »Aber so …«

Er tat so, als mache er Anstalten, seinen Wagen zu wenden – ein Manöver, das völlig aussichtslos war. Die Straße wurde auf der einen Seite von einem Abhang, auf der anderen von Felsen begrenzt. Es wäre höchst kompliziert gewesen, ein Wendemanöver durchzuführen, allenfalls hätte ein Wagen nach dem anderen, beginnend mit den hinteren Gefährten, umkehren können.

»Wenn ich den Herrn richtig verstanden habe, besteht er darauf, dass wir ihm ausweichen, damit er die Straße vor uns passieren kann«, meinte Baruch ibn Saul unglücklich auf Hebräisch. »Da er ein Ritter ist und wir nur Juden. Unseren jungen Freunden hier«, er wies auf den maurischen Ritter, dem sich jetzt ein zweiter Lanzenreiter zugesellt hatte, »habe ich das besser nicht übersetzt, ebenso wenig wie dem maurischen Handelsherrn im dritten Wagen. Keiner der drei scheint sehr langmütig.«

Abram runzelte die Stirn. »Können sie nicht einfach an uns vorbeireiten? Wenn wir die Wagen ganz nach rechts lenken und anhalten, müsste das gehen.«

Baruch ibn Saul zuckte die Achseln. »Ich schätze, sie möchten inmitten der Straße im Galopp an uns vorbei. Sie suchen Streit, Abram, aber vielleicht kannst du ja vermitteln.«

Abram nickte und versuchte es noch einmal. »Ich darf Euch im Namen von Tariq ibn Ali al Guadix und Muhammed ibn Ibrahim al Basra in ihrem Land willkommen heißen«, erklärte er und wies auf die maurischen Ritter. »Auch sie sind Angehörige des Ritterstandes, die sich freundlicherweise um die Bewachung unserer Waren kümmern.« Wie es dem Brauch entsprach, erwähnte Abram nicht, dass die Männer dafür fürstlich entlohnt wurden. »Wie es aussieht, gibt es kleine Differenzen bezüglich der Passage dieses Weges – wobei wir selbstverständlich anerkennen, dass Ihr in eiliger und wichtiger Mission unterwegs seid. Wir würden Euch gern den Vortritt lassen, aber wie Ihr unschwer erkennen könnt, wäre das nur unter größten Schwierigkeiten möglich. Wenn wir hier wenden, würde Euch das länger aufhalten, als wenn Ihr den Vorschlag des Herrn Tariq annähmet.« Der maurische Ritter hatte zwar gar keinen gemacht, aber er würde Baruchs Anweisungen zweifellos Folge leisten. »Bitte erlaubt unseren Rittern, Euch eine halbe Meile zurückzubegleiten. Ihr könntet Euch dabei über … hm … Eure vergangenen Ruhmestaten austauschen.« Abram ließ offen, wie das ohne gemeinsame Sprache möglich sein sollte, aber dieser Ritter wirkte nicht so, als sei er beim Prahlen auf verständige Zuhörer angewiesen. »Sobald sich die Straße verbreitert, werden wir demütig zur Seite ausweichen und Euch passieren lassen.«

Baruch nickte Abram wohlgefällig zu. Er sprach zwar schlecht Französisch, schien seiner Rede jedoch folgen zu können.

Leider waren die französischen Ritter nicht gewillt, logischen Argumenten nachzugeben.

»Jude, wir gehören zum Gefolge des Grafen von Toulouse, und wir überbringen wichtige Nachrichten!«, brüstete sich...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2021
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Albigenserkreuzzug • Burg • Das Geheimnis der Pilgerin • Erbe • Flucht • Friedrich II. • Geschichte • Historical • Historienroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historisches Buch • Jahrhundert Trilogie • Ken Folett • Ken Follet • Ken Follett • Kreuzzüge • Leben am Hof • Liebe • Macht • Machtkampf • Mittelalter • Rebecca Gable • Ritter • Sarah Lark • Schicksal • Schlachten • Verbotene Liebe • Verschwörung • Warringham
ISBN-10 3-7517-1629-7 / 3751716297
ISBN-13 978-3-7517-1629-1 / 9783751716291
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