Kloster, Mord und Dolce Vita - Verrat im Vatikan! (eBook)
126 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0008-5 (ISBN)
Folge 9: Schwester Isabella wird in den Vatikan geladen. Eine Audienz beim Papst! Dort muss sie Schreckliches erfahren: Ihr Kloster soll geschlossen werden. Denn seit ein Informant die Presse mit Infos über Korruption im Vatikan versorgt, schaut der Heilige Stuhl genau hin. Und im sowieso schon unrentablen Convento von Santa Caterina wurden offenbar jahrelang Gelder veruntreut.
Bevor Isabella diese Nachricht verdauen kann, kommt schon der nächste Schock: Eine Haushälterin in Isabellas Gästehaus ist tödlich gestürzt. Und Isabella glaubt nicht an einen Unfall. Hat am Ende gar die schmutzige Wäsche des Heiligen Vaters etwas mit dem Todesfall zu tun?
Über die Serie: Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Toskana-Dorf lebt, arbeitet und betet Schwester Isabella. Die neugierige Nonne hat es sich zum Lebensziel gemacht, den Menschen zu helfen. Und wie ginge das besser als mit dem Aufklären von Verbrechen?
Der junge Carabiniere Matteo ist froh über ihre Hilfe - meistens. Denn eines weiß der einzige Polizist von Santa Caterina: Schwester Isabella hat ihren eigenen Kopf!
Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebenskunst nicht zu kurz kommen darf!
Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub in der Toskana!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
<p>Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl unter der Sonne der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.<br></p>
Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl unter der Sonne der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.
4
Isabella dachte angestrengt nach, wann sie das letzte Mal in ihrem Leben solch eine Unruhe erfüllt hatte. Es wollte ihr kein Moment einfallen.
Sie saß auf einem hübsch verschnörkelten Holzstuhl, der mit hellen Samtpolstern überzogen war, keine dreißig Zentimeter von Schwester Immacolata entfernt, die laut mit ihrem Gebiss im Mund spielte.
Die beiden Schwestern befanden sich im Apostolischen Palast, der offiziellen Residenz des Papstes. Hier war neben den päpstlichen Gemächern die Verwaltung des Heiligen Stuhls.
Isabella war sich bewusst, dass genau von diesem Ort die Briefe an sie verfasst worden waren, die die Missstände der Klosterwirtschaft anprangerten. Auch Demetrio hatte hier sein Büro, wie er ihnen erklärt hatte, als er sie und Schwester Immacolata an den Scharen von Touristen vorbeigelotst hatte.
Da saßen sie also nun, in einem eher schlicht eingerichteten Raum mit einem Boden aus hellen und dunklen Marmorfliesen und beigefarbenen Tapeten, an denen sich große florale Muster dezent hervorhoben.
Vor einem schweren Schreibtisch aus rötlichem Holz sitzend, warteten sie darauf, dass das Oberhaupt der Kirche sie empfing. Der Heilige Vater. Der Pontifex. Der Papst.
Isabellas Blick richtete sich auf den Schoß von Immacolata, auf dem sie ein übergroßes Einmachglas mit Schwester Hildegards Tomatensoße hielt. Als Gastgeschenk vom Convento di Regina della Pace an Seine Heiligkeit.
Sie kratzte sich am Hinterkopf. Es kam ihr vor, als würden unter ihrem Velan Tausende Ameisen krabbeln. Sie würde tatsächlich gleich den Papst treffen. Wenn die anderen Schwestern sie nur sehen könnten. Oder ihre Eltern. Matteo! Und was würde erst ihr Bruder sagen, wenn sie ihm von ihrer päpstlichen Audienz berichten würde.
Sie wurde aus ihren Gedanken geschleudert, als sich die schwere Doppeltür aufschob. Isabella und Immacolata spannten sich wie ein Bogen. Langsam drehten sie ihre Köpfe zur Tür, aus der sich eine Armada von Menschen in den Raum schob.
Fasziniert starrte Isabella die Geistlichen und Gardisten an, die nach und nach in den Raum traten und sofort zu den Seiten drängten, um für den wichtigsten Mann der katholischen Kirche Spalier zu stehen. Die beiden Schwestern erhoben sich wie auf ein unsichtbares Kommando hin.
Isabella verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken, um ihr Zittern zu verbergen. Immacolata hatte derweil im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun, das Einmachglas aufzufangen, das ihr beim abrupten Aufstehen vom Schoß gepurzelt war.
Nicht auszudenken, wenn …, dachte Isabella. Sie stieß ein Gebet aus, als Immacolata das Glas gerade noch auffangen konnte.
Und dann sahen sie ihn – den Papst. Er trat in den Raum, dicht gefolgt von schwarzen Gewändern mit roten und violetten Schärpen. Als das Getrampel unzähliger Schuhe auf dem Marmorboden verstummte, wurde es mucksmäuschenstill im Raum.
Isabella konnte es kaum begreifen. Vor ihnen stand der Heilige Vater. Sie hätte nur die Hände ausstrecken müssen, um ihn zu berühren.
Zunächst stand er nur da und betrachtete die beiden Schwestern und kurz darauf das Glas in Schwester Immacolatas Händen. Sein Blick wanderte zu Isabella. Er sah ihr direkt in die Augen. Seine Züge wirkten statuenhaft, doch dann blinzelte er. »Schwester Isabella!« Ein spitzbübisches Grinsen erschien in seinen Zügen. »Und Schwester Immacolata.«
Die alte Schwester japste hörbar nach Luft.
»Es ist so schön, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen.« Er hatte eine warme, weiche Stimme, zähfließend und süß wie Lavendelhonig.
Isabella suchte in ihrem Hirn verzweifelt nach Worten der Erwiderung, doch zwischen ihren Ohren herrschte plötzlich eine gähnende Leere. Der Papst hat mit mir gesprochen, war ihr einziger Gedanke. Er stand leibhaftig vor ihr, das Kirchenoberhaupt. Der meistgefilmte und meistfotografierte Mensch der Welt.
Er sah sie an und lächelte. Als sie endlich den Mund öffnete, um etwas zu sagen, hob der Papst die Hand und blickte über sie hinweg. »Lasst uns drei bitte allein.«
»Aber«, sagte einer der Geistlichen, der unmittelbar neben dem Schreibtisch Stellung bezogen hatte.
»Nichts aber«, sagte der Papst sofort. »Oder glaubt ihr, ich hätte etwas von den beiden netten Damen zu befürchten?«
»Nette Damen?« Immacolata kicherte auf.
»Wie Eure Heiligkeit wünschen.« Sofort setzte das erneute Getrappel Dutzender Füße ein. Für Isabellas Ohren klangen die flatternden liturgischen Gewänder der Geistlichen wie die Flügelschläge aufgeregter Fledermäuse. Nur wenige Sekunden später schlossen sich die schweren Türen von außen.
»Bitte, setzen Sie sich doch.« Der Papst tat es ihnen gleich und nahm hinter dem Schreibtisch Platz. Er stöhnte leise und warf einen missmutigen Blick in Richtung Tür. »Als Papst ist es wahrlich nicht leicht, ungestört zu sein.« Er betrachtete die beiden Schwestern interessiert. »Außerdem herrscht gerade eine gewisse Anspannung in unserer Stadt, wie sie vielleicht schon selbst mitbekommen haben.«
Schwester Immacolata nickte eifrig, doch Isabella wagte es nicht, ihm in die Augen zu schauen. Stattdessen musterte sie seine Soutane in strahlendem Weiß – der Farbe, die ausschließlich dem Papst vorbehalten war. Sie symbolisierte Unschuld und Reinheit.
Sie musterte den Mann, den sie schon so oft im Fernsehen gesehen hatte und dessen Porträt in ihrer Kammer über dem Bett hing. Gänzlich fremd waren sie sich nicht, immerhin hatten sie schon miteinander telefoniert. Dennoch war ihm leibhaftig gegenüberzusitzen mehr als unwirklich.
Über dem Gewand trug er einen seidenen Schulterüberwurf, darüber das Pektorale. Es war versilbert, was Isabella sehr gefiel. Dunkel erinnerte sie sich an seine Vorgänger, die schwere goldene Kreuze umgehängt hatten. Dieses verhältnismäßig kleine Kreuz schien die Bescheidenheit des Mannes zu unterstreichen.
Isabella nahm hörbar Luft. Sie hatte tatsächlich das Atmen vergessen. »Wir haben Ihnen ein Geschenk mitgebracht, Eure Heiligkeit. Tomatensoße.« Sie räusperte sich angestrengt. »Sie ist von unserer Klosterköchin, Schwester Hildegard.«
Auf den leicht verstört wirkenden Blick des Papstes hin fügte Schwester Immacolata hastig hinzu: »Es ist nicht irgendeine Tomatensoße. Sie hat einen Preis damit gewonnen. Das hier …«, sie streckte ihm das Einmachglas entgegen, »… ist hochoffiziell die beste Tomatensoße der Toskana.« Die alte Schwester grinste so stolz, als hätte sie höchstpersönlich das Rezept erfunden.
Der Papst musterte eine Sekunde lang das selbst gestaltete Etikett und schob anerkennend das Kinn nach vorn. »Dann weiß ich ja, was es heute Abend zu essen gibt.« Wieder zeigte sich das leicht schelmische Grinsen in seinen sanften Zügen. Er hob die Hand und rückte sich den Pileolus zurecht. In seinem freundlichen runden Gesicht thronte eine ebenso runde Nickelbrille mit kleinen Gläsern.
»Eure Heiligkeit, verzeihen Sie bitte meine ungestüme Frage, aber …« Isabella setzte sich auf ihre Hände und beugte sich räuspernd nach vorn. Sie hielt diese Ungewissheit nicht länger aus. »Warum sind wir hier? Was verschafft uns die Ehre dieser persönlichen Audienz?« Aus dem Augenwinkel vernahm sie, wie Schwester Immacolata nervös auf dem Sitz herumrutschte. War sie zu weit vorgeprescht? Doch ein Blick in das Gesicht ihres Gegenübers wischte sämtliche Zweifel beiseite.
Der Papst lächelte sie an. Wohlwollend und gütig. »Um mich bei Ihnen zu bedanken, Schwester Isabella.« Seine Hand wanderte nach unten, und er zog ein Schubfach des Schreibtisches auf.
Nur kurz darauf brachte er eine Porzellanfigur zum Vorschein, die er auf dem Tisch abstellte. Es war niemand Geringeres als Papst Paul der Sechste, der ihnen entgegenstrahlte. »Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass ich nicht nur meine Lieblingskeramikfigur unbeschadet zurückerhalten habe, sondern auch den Siegelring meines Vorgängers.« Er griff in die Außentasche seiner Soutane und brachte den zerbrochenen Ring von Papst Paul zum Vorschein, den er ebenfalls auf den Tisch legte.
»Diese beiden Dinge sind von unschätzbarem Wert für mich. Da ist es das Mindeste, dass ich mich persönlich bei Ihnen bedanke.« Sein Lächeln ließ den ganzen Raum erstrahlen.
Isabella schüttelte den Kopf. »Das war doch nichts, Eure Heiligkeit. Ich hatte Glück beim Finden und …« Der Papst hob die Hände, woraufhin Isabella augenblicklich verstummte.
»Ich habe bereits viel von Ihnen und Ihrem Spürsinn gehört«, sagte er. »Es heißt, dass sie ein geschicktes Händchen beim Auflösen von Verbrechen haben.«
»Geschicktes Händchen?« Schwester Immacolata lachte ungehalten auf. »Unsere Äbtissin hat eine Spürnase wie Sherlock Holmes. Seit sie in Santa Caterina ist, bleibt keine Freveltat ungesühnt.«
Isabella warf ihrer Mitschwester ein mahnendes Blinzeln zu, doch der Papst lachte nur. »Ich glaube, dass wir jemanden wie Sie sehr gut hier bei uns brauchen könnten.« Er beugte sich nach vorn und sah die beiden Schwestern verschwörerisch an. »Bestimmt ist Ihnen zu Ohren gekommen, dass wir in der Presse gerade gar nicht gut wegkommen.«
Isabella nickte vorsichtig.
»Tragischerweise gibt es wohl jemanden in unseren Reihen, der es darauf angelegt hat, der Kirche Schaden zuzufügen.«
Der Papst seufzte und nahm tief Luft. »Aber das soll beileibe nicht Ihre Sorge sein. Im Gegenteil: Als Zeichen meiner Freude über diese Figur …«, er strich liebevoll über...
Erscheint lt. Verlag | 28.5.2021 |
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Reihe/Serie | Schwester Isabella ermittelt | Schwester Isabella ermittelt |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Italien • Italienische Krimis • Italien Krimis • Krimis • Mario Giordano • Nonne • Tante Poldi |
ISBN-10 | 3-7517-0008-0 / 3751700080 |
ISBN-13 | 978-3-7517-0008-5 / 9783751700085 |
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