Heimat-Roman Treueband 27 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1196-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 27 - Sissi Merz, Christina Heiden, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 185: Schwüre am Johannisfeuer
Bergkristall 266: Wenn Liebe in den Sternen steht
Der Bergdoktor 1727: Dr. Burger und das Mädchen Maria
Der Bergdoktor 1728: Doch ihr Herz wünscht ihn zurück
Das Berghotel 122: Der Weg ohne Wiederkehr
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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»Die Alpenbläser sind bereit?«, vergewisserte sich Stefan Weilbacher bei seinem Freund Ferdl Kaltbrunner, der bestätigend nickte.

»Und die Freiwillige Feuerwehr und die Musik ebenso. Steckerlfisch gibt’s auch wieder wie jedes Jahr zu Johanni, es geht alles seinen geregelten Lauf«, fügte Ferdl hinzu und nahm einen tiefen Zug aus seinem Bierseidl.

Die beiden Freunde waren unter den Letzten, die noch am Stammtisch im Gasthaus »Zum Weißen Hirsch« saßen, wo sie mit anderen Mitgliedern des Alpen- und Heimatvereins die Planung des diesjährigen Johannisfeuers besprochen hatten. Stefan Weilbacher war erst vor Kurzem zum Vorsitzenden gewählt worden und musste sich erst an das neue Amt gewöhnen. Sein Freund Ferdl, der schon seit Längerem mit den meisten Aufgaben vertraut war, stand ihm dabei hilfreich zur Seite.

»Ich wünschte, Ferdl, du hättest den Vorsitz übernommen, du kennst dich viel besser aus«, meinte Stefan.

»Du weißt doch, wie es ist, wenn man verheiratet ist. Die Frauen warten nimmer so geduldig drauf wie früher, dass der Mann spätnachts aus dem Wirtshaus kommt. Die Mannsleut müssen sich auch in der Familie einbringen. Heut ist es eine Ausnahme, dass ich länger bleiben kann, aber sonst hab ich net so viel Zeit wie du. Außerdem bist du ein Studierter, und ich komm mit dem ganzen Papierkram net zurecht.«

Ferdl Kaltbrunner hatte sehr früh geheiratet und war schon Vater von drei Kindern, worauf er sehr stolz war. Seine Frau Theresa führte ein strenges Regiment, aber er beklagte sich nie, denn das Paar war einander sehr zugetan.

»Dafür kannst du besser organisieren«, wandte Stefan ein und trank ebenfalls einen Schluck von seinem Bier, das allerdings bereits schal schmeckte, weil immer noch sein erstes Seidel vor ihm stand.

»Ich hab gehört, dass das Johnannisfeuer in Unterhaching letztes Mal zwölf Meter hoch gewesen sein soll«, sagte Ferdl.

»Das ist doch ein Schmarren«, fuhr Stefan auf.

»Da hast du recht. Es geht ja hier um einen alten Brauch und net darum, die Touristen zu beeindrucken oder mit den Nachbardörfern zu konkurrieren. Da haben wir hier in Kirchstetten doch eine andere Einstellung.«

»Unser Bürgermeister tät auch am liebsten die Touristen in hellen Scharen herbeilocken«, stellte Stefan missbilligend fest. »Aber glücklicherweise können wir das gerade noch im Zaum halten, auch wenn’s deswegen bei den Gemeindesitzungen oft genug hoch hergeht. Sonst wären unsere Almwiesen schon längst in Pisten oder Golfplätze umgewandelt.«

»Ja, ja, unser lieber Bürgermeister Lenhofer«, spottete Ferdl.

»Aber um wieder zum Thema zurückzukommen – so ein hohes Johannisfeuer verfehlt seinen Zweck völlig. Schließlich wollen die Burschen und Madeln darüber springen, weil das nach altem Glauben baldige Heirat und Fruchtbarkeit verspricht«, führte Stefan aus.

»Also, bei mir und der Therese hat es auf jeden Fall gestimmt. Wir haben uns gar nichts dabei gedacht, als wir nach dem Tanz darübergesprungen sind, aber danach haben wir uns ineinander verliebt und konnten es kaum abwarten zu heiraten. Und was die Fruchtbarkeit angeht, das war geradezu überwältigend«, sagte Ferdl in Anspielung auf den Kindersegen, mit dem seine Ehe bedacht worden war.

Wie in vielen ländlichen Gegenden hatte sich diese ursprünglich heidnische Vorstellung erhalten, und der Brauch des Johannisfeuers, der in der Nacht auf den 24. Juni gefeiert wurde, fand gerade bei den jungen Leuten Anklang. Und nicht zuletzt wurde getanzt, und es gab ländliche Spezialitäten, was auch zahlreiche Touristen anlockte.

An Türen und Fenstern hingen in den Dörfern und auf den Gehöften die sogenannten Johanniskränze aus. Sie bestanden aus sieben bis neun Kräutern und sollten, der Vorstellung nach, böse Geister und das Unglück abwehren. Auch die Kirchstettener versäumten es nicht, dieser alten Überlieferung, die auf vorchristliche Zeit zurückging, Folge zu leisten.

»Hast du gehört, die Lenhofer-Laura ist zurückgekommen. Anscheinend hat sie genug von der Stadt«, warf Ferdl plötzlich zusammenhangslos ein.

»So? Vielleicht ist sie ja nur vorübergehend da«, erwiderte Stefan gleichmütig und ordnete seine Unterlagen.

»Du hast ja nimmer mitbekommen, wie die Laura sich gemausert hat. Sie wird allgemein nur noch ›die schöne Laura‹ genannt. Und wenn ich meine Therese net hätte, könnte ich schon schwach werden …«

Ferdl, der sonst immer so vernünftig war, hatte plötzlich einen Ausdruck im Gesicht, der Stefan überhaupt nicht gefiel.

»Da ist sie wohl net ihrem Vater nachgeschlagen. Vielleicht aber vom Charakter her«, wandte Stefan ein.

»Du kennst sie halt net«, gab Ferdl zurück und schien sich seiner Aufwallung nun eher zu schämen.

Stefan sah sich in der Gaststube des »Hirschen« um, die ihm seit seiner Rückkehr zu einer Art Heimstatt geworden war. Die Wirtsleute hatten zwar renoviert, doch war es ihnen gelungen, den ursprünglichen Charakter zu erhalten. Die dunkle Balkendecke und die Wandvertäfelung wirkten anheimelnd, auch die rustikalen Tische und Stühle, die kunstvolles Schnitzwerk aufwiesen, waren nicht ausgetauscht worden. Geweihe und sepiabraune Bilder von besonderen Dorfereignissen schmückten die Wände, was auf die Touristen, die sich hierher verirrten, besonderen Eindruck machte.

Zu dieser vorgerückten Stunde saßen nur noch ein paar alte Krauterer, auf die zu Hause niemand mehr wartete, an ihren Plätzen, die Gespräche waren schon lange verstummt. Stefan hätte gerne noch ein Weißes bestellt, doch er spürte, dass es Ferdl nach Hause zog, zu seiner Familie. Und so sagte er nur knapp: »Bis zum Wochenende halt. Grüße an die Therese.«

Die Freunde trennten sich vor dem Gasthaus und gingen in verschiedene Richtungen davon. Stefan marschierte mit gleichmäßigen Schritten durch die mondhelle Frühsommernacht entlang der Landstraße, dann nahm er eine Abzweigung, die zum Weilbacher-Hof führte.

Als er die Umrisse des Hofes vor sich aufwachsen sah, ergriff ihn eine jähe Beklemmung, und er musste sich dazu zwingen, den Hofplatz zu überqueren. Kein Hund bellte, um ihn zu begrüßen, kein Lichtschein fiel tröstlich aus dem Wohnhaus, nur der große Hausbaum dahinter rauschte im Nachtwind auf.

Totenstille herrschte auf dem Weilbacher-Hof.

Stefan fuhr unwillkürlich zusammen, als die Haustür beim Öffnen ein lautes Schnarren von sich gab, obwohl dies ein vertrauter Laut war. Dann betrat er eilig die Wohnstube und schaltete Licht an. Er legte die Unterlagen auf den großen runden Tisch, an dem sich schon seine Vorfahren zum gemeinsamen Essen versammelt hatten. Auch die übrigen Möbel waren Erbstücke, die Kredenz und als auch die bunt bemalte Truhe, die zu dem Eckschrank passte. Ein großer Kachelofen mit einer umlaufenden Bank verbreitete im Winter angenehme Wärme und Gemütlichkeit.

Es war ein behaglicher Raum, voll von Kindheitserinnerungen, doch jetzt strahlte er Verlassenheit aus, obwohl Stefan ihn sorgfältig in Ordnung hielt, wie alles Übrige auch. Früher hatte hier ein richtiges Familienleben geherrscht, denn die Weilbachers waren immer gastfreundliche Leute gewesen.

Seine Eltern hatten sich eigentlich eine große Familie gewünscht, doch ihre Ehe war lange kinderlos geblieben. Umso größer war ihre Freude, als schließlich nach Jahren vergeblichen Wartens doch noch ein Sohn geboren wurde. Doch seine Mutter blieb nach der schwierigen Geburt kränklich, und weitere Kinder blieben ihnen versagt.

Doch die Weilbacher-Bäuerin ließ sich nie etwas anmerken, wenn sie Schmerzen plagten, und so verbrachte Stefan eine schöne Kindheit. Nachbarn und Verwandte kamen zu Besuch, seine Schulfreunde, allen voran Ferdl, waren immer gern gesehen. Schöne Stunden, die sich ihm unauslöschlich eingeprägt hatten …

Stefan trat an die Kredenz, wo das silbergerahmte Hochzeitsbild seiner Eltern einen Ehrenplatz innehatte. Was für ein schönes Paar sie gewesen waren! Sein Vater, hochgewachsen und stattlich, ein glückliches Leuchten lag auf seinen markanten Zügen. Daneben seine Mutter, madonnenhaft schön, mit einem schüchternen Lächeln um den Mund. Sie ging ihm nur bis zur Schulter, doch die aufwendige Hochzeitskrone glich den Größenunterschied aus.

Wie geschaffen füreinander waren sie gewesen, liebten sich innig, und nie hatte Stefan gehört, dass ein böses Wort zwischen ihnen fiel. Umso mehr hatte es seine Mutter getroffen, als ihr Mann einem furchtbaren Unglücksfall zum Opfer fiel. Als er ein Waldstück, das zu ihrem Besitz gehörte, durchschritt, erhob sich ein plötzliches Unwetter, und er wurde von einem herabstürzenden Ast erschlagen.

Der Tod ihres Mannes ließ jeden Lebenswillen in Maria Weilbacher erlöschen. Selbst die Anwesenheit ihres Sohnes konnte sie nicht trösten, und eines Morgens wachte sie nicht mehr auf. Der Arzt konnte nur noch plötzliches Herzversagen feststellen, und bei der Beerdigung flüsterten die Dörfler einander wissend zu: »Es hat ihr das Herz gebrochen, dass ihr Mann so früh von ihr hat gehen müssen. Die beiden konnten net ohne einander leben.«

Wie immer, wenn er die Bilder, die seine Eltern zeigten, betrachtete, stiegen Stefan Tränen in die Augen. Wie sehr sie sich geliebt hatten! Und dann empfand er nicht nur Trauer über ihren Verlust, sondern auch tiefe Einsamkeit. Ob er jemals eine Frau finden würde, die ihn so liebte, wie seine Mutter ihren Mann geliebt hatte? Eine Frau, die vorbehaltlos zu ihm stand und alles mit ihm teilte, selbst wenn schwere Tage zu bewältigen wären.

Denn es...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2021
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-1196-1 / 3751711961
ISBN-13 978-3-7517-1196-8 / 9783751711968
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