G. F. Unger Sonder-Edition Collection 23 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1167-8 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 23 - G. F. Unger
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5 spannende Westernromane von G. F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 111 bis 115 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 111: Das Gold der Schwarzen Berge
Folge 112: Jagd auf Ringo
Folge 113: Cattle King
Folge 114: Gold-Lady
Folge 115: Fährte der Wölfe

Dennoch versucht es Sergeant Jim Bailey. Er sagt: »Sir, es ist ein ganz einfacher Indianertrick. Die paar roten Jungens, die Ihnen vorhin von einem Hügel aus ihre nackten Hintern zeigten – was Sie ja mit Ihrem feinen Glas sehr deutlich studieren konnten –, sollen uns in diesen Canyon locken. Das genau war ihre Absicht.

Und dort drinnen warten alle ihre Freunde, Vettern und Brüder nur darauf, dass wir kommen. Wenn wir dort hineinreiten, sitzen wir in der Falle.«

»Sir«, sagt der junge Leutnant. »Sergeant, Sie vergaßen, mit Sir zu enden. Bitte wiederholen Sie den letzten Satz.«

Sergeant Jim Bailey bekommt ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken.

Aber dann spricht er langsam und bedächtig: »Wenn wir dort hineinreiten, Sir, sitzen wir in der Falle, Sir.«

Der Leutnant nickt zufrieden, aber es ist kein Nicken des Einverständnisses bezüglich der vermuteten Falle, sondern es gilt dem nun gebrauchten »Sir«.

»Sergeant, Sie haben doch wohl nicht vor ein paar Dutzend Wilden Angst?«, fragt er, wendet sich im Sattel und wirft einen Blick über die hinter ihnen haltende Patrouille.

Auch er sieht die geröteten Augen der Männer und kann gleichfalls an diesen Gesichtern und an den Blicken spüren, was sie denken und was sie sagen würden, dürften sie es nur laut genug tun.

Er begreift, dass sie ihn allesamt für einen noch recht grünen Jungen halten, dem sie nur deshalb gehorchen müssen, weil die verdammte Armee dies so will. Sie trauen ihm nichts zu – gar nichts. Für sie ist er wie jeder junge Offizier hier im Indianerland eine absolute Null.

Einen Moment denkt er bedauernd daran, wie wenig er und sein ganzer Jahrgang doch auf West Point über Indianer und Indianer-Strategie erfahren hatten. Indianer, das waren Wilde, Halbaffen, die man mit dem blanken Säbel auseinander jagen konnte wie ein Rudel Hunde mit der Peitsche.

Über Indianer redete man in West Point nicht.

Aber jetzt hält er hier zu Pferde vor einem gähnenden Canyon-Maul, in das eine deutliche Fährte führt, und hätte gerne mehr über Indianer gewusst.

Er könnte den Sergeanten fragen.

Doch aus dessen Augen erkennt er den Widerwillen, die Verachtung und den Zorn der Ohnmächtigen, die unter Befehl stehen und Befehle ertragen und ausführen müssen.

Leutnant John Baker weiß inzwischen genau, was alle diese Soldaten von ihm halten und auch von der Armee, die solche Offiziere ins Indianerland schickt.

Er möchte den Sergeanten gern fragen.

Doch dann regt sich in ihm der Stolz.

Schließlich ist er ja kein Dummkopf. Und selbst wenn die Patrouille kämpfen müsste, so wäre dies auch nichts Außergewöhnliches. Es wäre überhaupt an der Zeit, dass auch er mal sein erstes Indianergefecht erlebt und selbst ein paar dieser roten Affen in die Hölle schickt. Dann würde er hier nicht länger mehr ein Greenhorn sein und im Kasino mitreden können. Und diese Soldaten würden ihn auch nicht länger mehr so mitleidig-geringschätzig mustern.

Er entschließt sich, weil er ein Junge ist, der noch glaubt, dass jeder Entschluss besser ist als unschlüssiges Zögern und zauderndes Überlegen.

»Vorwärts, Patrouille«, sagt er und reitet an.

Die Patrouille folgt ihm.

Die Fährte ist deutlich. Die Roten scheinen zahlenmäßig nicht stärker zu sein als zwei Dutzend Reiter. Sie haben selbst Verwundete bei sich, denn vor zwei Tagen überfielen sie einen kleinen Wagenzug. Wahrscheinlich haben sie zwei geraubte weiße Frauen oder Mädchen bei sich.

Und wahrscheinlich ist es ihre Absicht, mit diesen beiden weißen Gefangenen die Patrouille in eine Falle zu locken.

Der Sergeant treibt sein Pferd neben das Tier des Leutnants und sagt: »Sir, es wäre gut, wenn wir ein oder zwei Reiter als Vorhut reiten ließen.«

»Richtig, Sergeant! Übernehmen Sie das selbst. Nehmen Sie sich noch einen Mann mit.«

Sergeant Bailey schluckt bitter. Und er denkt: Heiliger Rauch, wie will dieser Junge ohne mich die Patrouille aus der Falle führen?

Aber er sagt, wobei er militärisch grüßt: »In Ordnung, Sir! Ich nehme Corporal Garret mit.«

Und dann ruft er auch schon über die Schulter nach hinten: »Corporal Garret nach vorn! Komm schon, komm schon!«

Er lässt sein Pferd schneller traben und entfernt sich voraus von der Kette der achtzehn Reiter.

Ben Garret hat ihn bald eingeholt, reitet nun Steigbügel an Steigbügel mit ihm und stößt einen Fluch aus.

Dann sagt er: »Du warst noch nie mein Gönner, Sergeant. Und du hättest noch siebzehn andere außer mir aussuchen können. Warum also mich?«

Jim Bailey ist ein weißblonder, hagerer Typ. Er sieht Garret aus schmalen Augen an. »Gewiss«, sagt er, »ich mochte dich nie besonders. Seit du mir damals in Laramie das Arapahoe-Mädel ausspanntest, konnte ich dich noch weniger leiden. Aber eins muss ich zugeben, nämlich, dass du ein harter Bursche bist – fast so hart wie ich. Du würdest mich nicht als Kindermädchen brauchen, sondern mir ein gleichwertiger Partner sein.«

»Partner? Wobei? Wofür?«

Corporal Ben Garret fragte es staunend.

Und da sagte es ihm der Sergeant: »Wir kommen hier nicht mehr raus, Garret. Die Patrouille ist verloren. Ich kenne den Canyon. Es ist ein Sack-Canyon. Die Indianer werden sich gut verbergen und uns wahrscheinlich vorbeilassen. Aber hinter uns fallen sie dann über die Patrouille her. Vielleicht wird es so sein.«

»Und dann?«, fragte Garret.

Der Sergeant grinste. »Neulich hörte ich dich einmal sagen, dass du bereit wärest, einen großen Haufen auf die Armee zu machen. Jetzt bin auch ich soweit. Ich hatte bisher nichts dagegen, die Amme für blutjunge und unerfahrene Leutnants zu spielen. Aber dieser da ist hier zum Untergang verurteilt. Ich kann ihm den Befehl über die Männer nicht entziehen. Aber ich kann meinen Skalp retten. Und du wirst das wohl auch wollen, nicht wahr?«

Da sagte Corporal Ben Garret nichts mehr.

Aber er blickte nun scharf in die Runde. Als er nach hinten späht, ist die Patrouille fast eine halbe Meile zurück.

Und die Fährte der Indianer ist immer noch klar zu erkennen. Sie führt weiter in den Canyon hinein und folgt dessen Windungen.

Am Anfang war der Canyon fast eine halbe Meile breit, der Länge nach geteilt von einem Creek. Das änderte sich jedoch bald schon nach der ersten Biegung. Die Canyonwände treten mehr und mehr zusammen. Neben dem Creek zu beiden Seiten sind Felsen, Büsche, Bäume. Am Fuße der steilen Hänge sind immer wieder Felsengruppen wie versteinerte Büffel- oder Elefantenherden.

Es gibt einige tiefe Bergfalten, Querschluchten.

Der Canyon wird immer wilder und unübersichtlicher.

Dass die deutliche Fährte nichts zu bedeuten hat, wissen die beiden Soldaten ganz genau. Überdies ist die Fährte auch bald nicht mehr so deutlich, weil der Boden härter und steiniger wird.

Es ist leicht möglich, dass die Indianer schon längst von den Tieren sprangen und sich irgendwo versteckten, während die Tiere von einem oder zwei Kriegern weitergetrieben wurden, um jene Fährte zu erzeugen, auf der die Patrouille in die Falle reiten soll.

Das Spiel ist so einfach, dass es jeder erfahrene Soldat durchschauen könnte.

Nur ein blutjunger Leutnant aus West Point, der hier ein Greenhorn ist und dennoch Befehle erteilt, kann das nicht.

Es geschieht dann schnell.

Als sie etwa fünf oder sechs Meilen tief im Canyon drinnen sind, bricht hinter den beiden Reitern der Vorhut die Hölle los.

Sogar der erfahrene Sergeant und der nicht minder erfahrene Corporal ritten an der Stelle vorbei, wo die Roten im Hinterhalt lagen.

Nun brechen sie aus einer Querschlucht, aus dem tiefen Creekbett, zwischen Bäumen und Büschen und hinter einer Felsengruppe hervor. Es sind Oglala-Sioux, und es sind erfahrene Krieger, die jetzt ihr »Spiel« zum Abschluss bringen, indem sie die »Trümpfe« auf den Tisch knallen. Es war leicht für die Indianer.

Denn sie bauten keine besonders schlaue und geschickte, sondern eine ganz einfache Falle, in die nur ein unerfahrener, arroganter und vielleicht auch unsicherer Leutnant seine Reiter führen konnte – ein Leutnant, der eine falsche Entscheidung traf, weil er glaubte, sich entscheiden zu müssen, ein Leutnant aus West Point, der berühmten Offiziers-Akademie, der zu dumm war, einen erfahrenen Sergeanten um Rat zu fragen und diesen Rat auch zu befolgen.

Als es losgeht mit Kriegsgeheul, da reißen der Corporal und der Sergeant ihre Pferde herum.

Denn sie sind ja keine Feiglinge. Sie haben schon überall gegen Indianer gekämpft und sind auch durch wildes und mordlustiges Kriegsgeheul nicht zu lähmen. Obwohl ihnen die Armee, in der sie dienen, zum Halse raushängt, sind sie doch Soldaten, die längst begriffen, dass sie nur gemeinsam mit den Kameraden überleben können.

Sie wollen zurück zur Patrouille, wollen diese verstärken, mit ihr gemeinsam gegen die starke Oglala-Kriegshorde kämpfen. Und besonders der Sergeant fühlt sich verantwortlich für die Soldaten.

Ja, er spürt wahrhaftig diese Gefühle. Die stecken einem alten Soldaten einfach in den Knochen. Da kann man auch mit dem Verstand nicht dagegen an.

Denn der Verstand sagt deutlich, dass sie alle verloren sind. Aber der Sergeant und der Corporal reiten nur ein kleines Stück zurück.

Sie sehen, wie die Roten von allen Seiten über die Patrouille herfallen und wie schon vorher fast die Hälfte der Kavalleristen aus den Sätteln fielen.

Der junge...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2021
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-1167-8 / 3751711678
ISBN-13 978-3-7517-1167-8 / 9783751711678
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