Historical Exklusiv Band 89 (eBook)

Was das Herz verbirgt
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0227-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Exklusiv Band 89 -  Miranda Jarrett,  Sophia James
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ITALIENISCHE VERFÜHRUNG von MIRANDA JARRETT
Eigentlich sollte sie an der Seite ihrer Gouvernante die Schönheiten Roms kennenlernen. Doch als die junge Britin Lady Diana den heißblütigen Antonio trifft, sind ihr die kulturellen Schätze Italiens auf einmal ganz egal. Seine Küsse rauben ihr den Atem, und sie verliebt sich Hals über Kopf in den charmanten Mann. Nur ist Antonio nicht der, der er vorgibt zu sein ...
ENGEL MIT VERGANGENHEIT von SOPHIA JAMES
Nicholas Pencarrow, Duke of Westbourne, kann die faszinierende Frau nicht vergessen, die ihm das Leben rettete und anschließend spurlos verschwand. Ihren Namen findet er zwar schnell heraus, doch seine Versuche, Kontakt mit der schönen, rätselhaften Brenna aufzunehmen, weiß diese zu verhindern. Denn ein dunkles Geheimnis zwingt sie zu einem zurückgezogenen Leben. Kann Nicholas' Liebe Brenna zurück ins Licht führen?



Hinter dem Pseudonym Miranda Jarrett verbirgt sich die Autorin Susan Holloway Scott. Ihr erstes Buch als Miranda Jarret war ein historischer Liebesroman, der in der Zeit der amerikanischen Revolution angesiedelt war und 1992 unter dem Titel "Steal the Stars" veröffentlicht wurde. Seither hat Miranda Jarrett mehr als dreißig Liebesroman-Bestseller geschrieben, die in 11 Sprachen übersetzt wurden.

1. KAPITEL

Rom

Oktober 1784

Rom war so langweilig.

Lady Diana Farren stand am Fenster des Salons in ihrer Unterkunft in der Piazza di Spagna und sah zu, wie der Regen die Blätter der Bäume im Garten unter ihr niederdrückte. Jeder hatte ihr versichert, Rom wäre zauberhaft und faszinierend, die Ewige Stadt unter den Städten des Kontinents. Doch nach einer Woche Dauerregen und langweiliger Gesellschaft, nach endlosen Besichtigungen alter Kirchen, alter Tempel, alter Statuen und alter Bilder in Gesellschaft von Leuten, die ihre Großeltern hätten sein können, war das einzig Ewige, das Diana hier hatte entdecken können, die endlose, ewige Langeweile.

Wäre ihr Leben so verlaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte, dann befände sie sich jetzt im Haus ihrer Familie am Grosvenor Square in London. Sie wäre bereits die von allen vergötterte Schönheit der diesjährigen Saison, umschwärmt von einer Unmenge hübscher junger Lords, die alle um ihre Aufmerksamkeit und ihre Hand buhlen würden und bereit wären, sich wegen eines einzigen Tanzes mit ihr ein Duell zu liefern. Diana war achtzehn Jahre alt und schön. Das war nicht geprahlt, sondern eine Tatsache. Wie es auch Tatsache war, dass sie, nur weil sie die jüngste Tochter des Duke of Aston war, schon ein jährliches Einkommen von mindestens zwanzigtausend Pfund hatte.

Doch all das hatte sie nicht vor Rom bewahren können. Denn eines Abends war sie in den Stallungen ihres Vaters mit einem Reitknecht erwischt worden, dessen Gesicht sie am liebsten vergessen wollte. Zur Strafe wurde sie ins Ausland geschickt. Eine regelrechte Verbannung war es. Anders konnte man Vaters Entscheidung nicht nennen. Auch noch so inständiges Flehen war zwecklos gewesen.

In Frankreich dann war alles nur noch schlimmer gekommen. Obwohl sie sich wirklich nichts zuschulden hatte kommen lassen, war sie niedergeschlagen und im Auftrag des schlimmsten alten Wüstlings von Paris, des Conte D’Archambault, entführt worden. Zu ihrem großen Glück war der Conte todkrank gewesen und hatte ihr kein Leid mehr antun können. Doch es gab einen großen Skandal, und mit ihrem Namen verband man nun neue, völlig unbegründete Gerüchte.

Und so war sie jetzt dazu verdammt, mindestens bis zum Frühling wie eine bedauernswerte Zigeunerin durch Italien ziehen zu müssen. Ihre Gouvernante Miss Wood würde sie dabei mit Argusaugen bewachen. Wenn sie dann endlich wieder nach England zurückkehren könnte, hätten die anderen Mädchen ihr todsicher schon die besten Junggesellen weggeschnappt, oder ihr fragwürdiger Ruf hätte diese in die Flucht geschlagen. Nur die Nieten, die mit den Hasenzähnen und den dünnen Beinen, würden dann noch übrig sein. Nie würde sie die Art von Liebe kennenlernen, die ihre Schwester bei ihrem frisch angetrauten Gatten gefunden hatte: die beseligende, leidenschaftliche Liebe, die ewig dauert. Vielleicht würde sie jetzt noch nicht einmal mehr heiraten können, sondern dazu verdammt sein, wie Miss Wood eine alte Jungfer zu werden.

Diana holte tief Luft und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Sie vermisste ihre Schwester und ihren Vater, ihre Freunde und Cousins. Sie vermisste all die jungen Männer, die mit ihr geflirtet und sie zum Lachen gebracht hatten. Sie vermisste ihr gemütliches Eckschlafzimmer zu Hause in Aston Hall und die Art, wie die Sonne am Morgen durch das Ostfenster schien. Sie vermisste England, sie vermisste Worte, die sie ohne ein Taschenwörterbuch verstehen konnte, Menschen, die über dieselben Dinge lachten wie sie, Essen und Trinken, das durch seine Vertrautheit tröstend auf sie wirkte.

Diana war so sehr in ihr eigenes Elend versunken, dass sie erst zu spät bemerkte, wie jemand zu ihr ans Fenster trat.

„Buongiorno, mia gentildonna bella“, sagte der Herr. „Mi scusa, non posso a meno di …“

„Per favore, signore, no“, erwiderte Diana ohne sich umzudrehen, in dem ernsten, festen Ton, den Miss Wood jetzt von ihr erwarten würde. Bitte, Sir, nein. Was konnte wohl deutlicher sein als diese Worte? Die italienischen Männer konnten sehr beharrlich sein, und wenn Diana London je wiedersehen wollte, durfte sie sie keinesfalls ermutigen. „Grazie, non.“

„Oh.“ Der Herr räusperte sich verdutzt. „No speranza, mia gentildonna?“

Misstrauisch runzelte Diana die Stirn. Vermutlich fragte er sie, ob sie ihm ein wenig Hoffnung und Ermutigung geben könnte, doch sie war sich nicht ganz sicher, da ihre Italienischkenntnisse doch sehr begrenzt waren. Eine schlechte, wenn auch sehr amüsante Erfahrung hatte sie bereits machen müssen. Sie hatte geglaubt, ein Diener hätte ihr noch einmal Tee angeboten, dabei hatte er sie ganz schamlos gefragt, ob er sie küssen dürfte.

„Sono spiacente, signore, noi non sono stato introdotto.“ Es tut mir leid, mein Herr, aber wir sind uns nicht vorgestellt worden. Das war inzwischen ihre wohlerprobte Antwort auf alle Fragen. „Grazie, no. No.“

Doch der Mann rührte sich nicht vom Fleck. Diana seufzte leise. Wenn dieser unverschämte Bursche sie nicht bald allein ließ, würde sie gehen und in ihre Suite zurückkehren müssen, die sie mit Miss Wood und ihren Bediensteten teilte.

Sie klappte ihren Elfenbeinfächer zu und wandte sich zum Gehen. „Arrivederci, signore.“

„Gehen Sie bitte nicht, ach, zum Teufel, das ist – Parla inglese, mia gentildonna?“

Erstaunt blieb sie stehen, drehte sich aber nicht um. Er klang nicht italienisch. Aber er hörte sich jung und charmant an, und wenn man dem Klang allein trauen konnte, auch gut aussehend.

„Selbstverständlich spreche ich Englisch, Sir“, sagte sie zögernd. „Welche Sprache sollte eine Engländerin wohl sonst sprechen?“

„Dann haben wir viel gemeinsam“, erwiderte er. „Ich bin auch Engländer.“

„Ach ja, Sir?“ Jetzt würde sie sich wohl umdrehen müssen. Was bei einem dreisten Ausländer als ein zu Recht abweisendes Benehmen durchging, war einem Gentleman gegenüber, der Engländer war wie sie, schlichtweg ungezogen.

Also setzte sie ein höfliches Lächeln auf und drehte sich um. Der Herr war nicht nur Engländer, sondern auch noch ein hübscher dazu. Mit blonden Locken, die golden schimmerten, einem Lächeln voller Charme und mit so strahlend blauen Augen, dass sie selbst diesen grauen Tag erhellten. Wenn er auch nicht sehr groß war, hatte er doch die männliche Statur eines englischen Gutsbesitzers, mit einer breiten Brust unter der gut sitzenden Weste. Auch war er jung, nicht viel älter als sie, also in einem interessanten Alter. Diana strahlte ihn mit echter Herzlichkeit an.

„Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Sir.“ Sie machte keinen Knicks, denn vermutlich stand er im Rang unter ihr. Doch ihr Lächeln blieb warm und voller Interesse. Sie ließ den Blick schweifen und hielt nach Miss Wood Ausschau, damit sie als Anstandsdame fungieren könnte. Doch sie beide waren allein im Salon. Diana konnte sich schon lebhaft Miss Woods Strafpredigt vorstellen. Engländer oder nicht, mit einem Herrn allein zu sein schickte sich nicht. Besonders dann nicht, wenn man einander nicht richtig vorgestellt worden war.

Diana kannte auch schon die nächsten Argumente: Einsamkeit spiele keine Rolle. Sie solle kein weiteres Wort mit ihm wechseln. Sie solle ihr Lächeln hinter frostiger Entrüstung und Reserviertheit verbergen und sofort in ihre Räume zurückkehren. Wenn sie ihrer Verbannung aus London ein Ende machen wolle, dürfe sie jetzt nicht zaudern. Das alles würde Miss Wood sagen.

Aber ein paar Minuten in Gegenwart dieses Herrn konnten doch wohl nicht so schlimm sein? Aus seiner Sprechweise, seinen Manieren und seinem Betragen schloss sie, dass er ein Gentleman sein musste. Und wenn er ebenfalls Gast in diesem Palazzo war, musste er einwandfreie Referenzen aufweisen können und eine volle Brieftasche dazu, denn diese Unterkunft hier war die exklusivste in der ganzen Gegend, in der man sich speziell um englische Reisende kümmerte.

„Ich habe sie erschreckt, nicht wahr?“ Offenbar hatte er ihr Schweigen missverstanden. „Tauche einfach so hinter Ihnen auf und überrasche Sie. Bitte, verzeihen Sie mir, Mylady.“

„So empfindlich bin ich nun auch wieder nicht“, erwiderte Diana. „Woher wussten Sie, dass ich eine Lady bin?“

„Das war geraten“, gestand er. Aus seinem Lächeln wurde ein verschmitztes Grinsen. „Und ich hatte recht, nicht wahr, Mylady?“

„Lady Diana?“ Im Gang war entfernt Miss Woods Stimme zu hören. „Wo sind Sie, Mylady?“

Diana klappte ihren Fächer zu. „Das ist meine Gouvernante“, erklärte sie, und in ihre Augen trat ein gehetzter Ausdruck. „Rasch, rasch, Sie müssen sich verstecken!“

„Verstecken?“ Der Herr lächelte nachsichtig. „Aber es gibt doch gar keinen Grund, mich zu verstecken.“

„Oh doch, den gibt es.“ Diana nahm ihn beim Arm und sah sich auf der Suche nach einem guten Versteck im Salon um. „Schnell, dort hinter die Vorhänge! Ich werde sie, so rasch ich kann, wieder fortschicken.“

Aber er rührte sich nicht, sondern tätschelte nur beruhigend ihre Hand, die auf seinem Arm ruhte. „Ich schäme mich nicht, hier bei Ihnen zu sein, Mylady.“

„Darum geht es doch gar nicht, mein Herr, nicht wenn – ah, Miss Wood, Sie haben mich gefunden!“ Diana setzte ein strahlendes Lächeln auf und entzog dem Herrn schnell ihre Hand. „Ich wollte gerade auf Ihr Rufen antworten, als ich von diesem Herrn hier aufgehalten...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2021
Reihe/Serie Historical Exklusiv
Historical Exklusiv
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0227-0 / 3751502270
ISBN-13 978-3-7515-0227-6 / 9783751502276
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