Dir hingegeben -  Valerie Elliot Shepard

Dir hingegeben (eBook)

Jim und Elisabeth Elliot: Eine Liebe im Angesicht Gottes
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
448 Seiten
SCM Hänssler im SCM-Verlag
978-3-7751-7532-6 (ISBN)
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Die bewegende Liebes- und Glaubensgeschichte von Jim und Elisabeth Elliot Eigentlich hatten sich Jim und Elisabeth für die Ehelosigkeit und die radikale Nachfolge Jesu entschieden. Doch ihre langjährige Brieffreundschaft wächst langsam zu einer starken Liebe heran. Jetzt bringt ihre einzige Tochter die bisher unveröffentlichten Briefe und Tagebucheinträge ihrer Eltern zutage und setzt sie zu einer vollständigen Liebesgeschichte zusammen. Sie erzählt nicht nur von dem Kampf gegen ihre Gefühle, sondern zeugt auch von der hingebungsvollen Gottesbeziehung der Elliots. - Unbekannte Episoden aus dem Leben weltbekannter Missionare Die Liebesgeschichte der Elliots, erzählt von der einzigen Tochter Mit Bildern aus dem Familienarchiv

Valerie Elliot Shepard (Jg. 1955) war noch ein Baby als ihr Vater Jim Elliot ums Leben kam. Bis zu ihrem achten Lebensjahr lebte sie mit ihrer Mutter in Ecuador. Als junge Erwachsene absolvierte sie das Wheaton College. Valerie und ihr Mann Walt haben acht Kinder.

Valerie Elliot Shepard (Jg. 1955) war noch ein Baby als ihr Vater Jim Elliot ums Leben kam. Bis zu ihrem achten Lebensjahr lebte sie mit ihrer Mutter in Ecuador. Als junge Erwachsene absolvierte sie das Wheaton College. Valerie und ihr Mann Walt haben acht Kinder.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Die Liebe erwacht


Die ersten Zeilen im Tagebuch meiner Mutter am 1. Januar machen ihren tiefen, festen Glauben an Gott und ihre Sehnsucht, sich ihm, seinem Wort und seinem Geist vollständig unterzuordnen, deutlich. Elisabeth Howard befand sich in ihrem letzten Studienjahr und war für die Feiertage vom College nach Hause gekommen. Wenige Tage vor Weihnachten war sie 21 geworden. An diesem ersten Tag des neuen Jahres schlug sie ihr schlichtes Fünfjahrestagebuch mit dem marineblauen Umschlag auf und schrieb:

Donnerstag – der Beginn eines neuen Jahres, in dem ich »demütig mit meinem Gott gehen« will. Oh, dass ich lernen könnte, ihn über alles andere zu lieben und keine anderen Wünsche zu haben als ihn allein. »Lehre mich deinen Weg, o Herr …«

Die Worte, die in dieses private kleine Notizbuch flossen – in dem natürlich auch die typischen Sorgen und Krisen im Leben jeder jungen Frau enthalten waren –, wichen nie von dieser klaren Ausrichtung auf Gott ab. Gott kam an erster Stelle; Gott stand über allem; Gott war alles. Der Eintrag in dasselbe kleine Tagebuch vom Vorjahr, dem 1. Januar 1947, spiegelte die gleiche unerschütterliche Hingabe wider.

Was für ein wunderbares Jahr liegt hinter mir. Und ich weiß, dass ein noch wunderbareres Jahr vor mir liegt. Ich kann tatsächlich einen Gedenkstein aufstellen und mich auf die großen Dinge des Herrn freuen, des Ratgebers, Friedensfürsten, allmächtigen Gottes.

Als sie an diesem kalten Neujahrstag 1948 zu Hause in Moorestown, einem Vorort von Philadelphia im US-Bundesstaat New Jersey, in ihr Tagebuch schrieb, gewährten ihre letzten Zeilen einen ersten kurzen Blick auf eine sich nähernde Gestalt, die 1948 tatsächlich zu einem unvergleichlichen Jahr machte. Diese Entwicklung trug im Laufe der Zeit dazu bei, dass ihr ganzes Leben einmalig wurde.

Jim und ich haben heute Abend wieder ein langes Gespräch geführt. Ach, wenn ich nur genauso aufrichtig und ehrlich wäre wie er!

Jim.

»Jim« tauchte zum ersten Mal im Tagebuch meiner Mutter in einem Eintrag auf, der neun Monate zurücklag. Am 23. März 1947, kurz vor dem Ende ihres vorletzten Jahrs am Wheaton-College, hatte sie mit ähnlichen Worten geschrieben, sie habe »ein gutes Gespräch mit Jim Elliot geführt. Er ist ein wunderbarer Mann.« Jim war ein Freund, Mitbewohner und Teamkamerad in der Ringermannschaft ihres um ein Jahr jüngeren Bruders Dave. Er fiel ihr am College gelegentlich aus der Ferne auf. Als sich dann im Herbst ihre Griechischkurse fast überlappten, schrumpfte die »Ferne« zwischen ihnen deutlich. Sie lernte diesen leidenschaftlichen Studenten, der ein Jahr unter ihr war und mit einer so feurigen Hingabe für Jesus Christus lebte, besser kennen. Er konnte Sätze schreiben wie:

Gott, ich bitte dich, entzünde dieses nutzlose Reisig meines Lebens, damit ich für dich brenne. Nimm mein Leben, mein Gott, denn es gehört dir. Ich ersehne mir kein langes Leben, aber ein erfülltes wie deins, Herr Jesus. …. Für die Seele, die Christus »geschmeckt« hat, sind das fröhliche Lachen, der herrliche Klang des Chorgesangs und die Faszination lächelnder Augen geschmacklos und fad. Ich möchte tief aus ihm trinken. Erfülle mich, o Geist Jesu, mit Gottes Fülle.

Trotzdem war es ziemlich überraschend, als Dave ihn in zu den Weihnachtsferien nach Hause einlud. So kam »Jim« zu meiner Mutter nach Hause und fand am Neujahrstag 1948 Eingang in ihr Tagebuch.

Jim Elliot.

Mein Vater.

Die Familie Howard hatte zwar schon sechs eigene Kinder (meine Mutter war das zweitälteste), aber wie viele Familien damals begrüßten sie gern Gäste und nahmen sie bei sich auf. Trotzdem war meine Mutter anfangs wahrscheinlich nicht sonderlich begeistert, als sie hörte, dass sie ihr Zuhause und die Feiertage mit diesem »auffallenden Studenten« aus dem Nordwesten der USA teilen würde.

Die Familie meiner Mutter an Weihnachten 1947. Hinten: Dave und Phil (sowie Phyllis Gibson, die spätere Frau meines Onkels Dave). Mittlere Reihe: Elisabeth, Tom, Oma und Opa Howard, Margaret und Kay Howard (Phils Frau und ihre Tochter). Vorne: Ginny und Jimmy. (Mein Vater ist nicht im Bild, zieht aber die Aufmerksamkeit auf sich!).

Keinen Monat zuvor – eine der wenigen anderen Stellen, an denen sie ihn 1947 in ihrem Tagebuch erwähnt – erinnerte sie sich daran, dass sie mit Dave und einigen anderen zu einer Party im nahe gelegenen Chicagoer Vorort Glen Ellyn gegangen war. »Jim« war auch dabei und nahm wie immer kein Blatt vor den Mund, erinnerte sie sich.

Auf dem Heimweg hat mir Jim Elliott [man beachte, dass sie seinen Namen falsch geschrieben hat, mit zwei t statt mit einem] einige Gründe genannt, warum ich bei den Jungs so einen schlechten Ruf habe. Zum Beispiel sei ich furchtbar sarkastisch.

Es war nicht das letzte Mal, dass sie von ihm diese Art von Kritik und Ratschlägen zu hören bekam. (Er war nie der Typ, der um den heißen Brei herumgeredet oder mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten hätte.) Ihre einzige dokumentierte Reaktion auf solche Offenbarungen war ein sanftes Seufzen. Aber sie hat mir später erzählt, wie unsicher sie sich in dieser Zeit als junge Frau gefühlt hat. Ich kann also nur erahnen, wie sehr es sie getroffen haben muss, dass ein flüchtiger Bekannter ihr Verhalten so unverhohlen kritisierte.

Ein Teil ihrer Unsicherheit rührte vielleicht auch von ihrer Körpergröße her – sie war 1 Meter und 77½ Zentimeter groß. (Falls Sie sich wundern, warum sie ihre Größe so präzise angab: Mein Vater war 1 Meter und 78 Zentimeter groß, und sie betonte diesen vernachlässigbaren Unterschied, um ihren Respekt als Ehefrau zum Ausdruck zu bringen.)

Eine andere mögliche Ursache für ihre Unsicherheit war der Tatsache geschuldet, dass sie von ihren Eltern so gut wie nie ein Kompliment für ihr Aussehen bekam. Die schmeichelhafteste Beschreibung, die sie und ihre Schwester als Jugendliche je von ihrem Vater hörten, war, dass sie »zwei gute, kräftige Töchter« seien. (Das könnte man vielleicht als Kompliment deuten.)

Es war also kein Wunder, dass sie von Natur aus dazu neigte, sich zurückzunehmen und selbstkritisch zu sein. Sie erzählte mir oft, dass sie als Jugendliche ein Mauerblümchen gewesen sei. Trotzdem hat sich ihre Unsicherheit bestimmt verstärkt, als dieser Jim einige Auffälligkeiten an ihrem Aussehen gedankenlos ansprach. Später kamen von ihm Bemerkungen über ihre »Bananennase« und ihre »eckige Figur«.

Aber manchmal ist eine scherzhafte Kritik nur Tarnung, hinter der sich ganz andere, zartere Gefühle verbergen. Das unsichere Verhalten von jungen Männern und Frauen, wenn sie nicht genau wissen, wie sie ihre Gefühle ausdrücken sollen, kann oft zu widersprüchlichen Botschaften führen. Vielleicht war sein unerwartetes Auftauchen bei ihr zu Hause in den Weihnachtsferien 1947–48 einfach eine Möglichkeit, ihr eine Botschaft zu senden, und gleichzeitig seine Art, sich mit seinen eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen.

Eines hatten meine Eltern definitiv gemeinsam: eine starke Hingabe an den Herrn. Sein Eifer unterschied sich von ihrem nur in der Lautstärke, aber nicht in der Leidenschaft. Er war laut; sie war leise. Er war extrem beliebt; sie zog sich lieber aus dem Rampenlicht zurück. Er ging gelegentlich auf Konfrontationskurs, konnte laut und belehrend sein; sie war zwar im Kern ausgesprochen zäh (und zugegebenermaßen hitzköpfig und diskussionsfreudig), doch verglichen mit seiner extrovertierten Beharrlichkeit war sie sanft. Bei den Familienmahlzeiten, bei den Familienandachten, beim Schlittenfahren und Eislaufen während dieser Weihnachtstage in New Jersey regten sich in meinem Vater, wie er später zugab, Gefühle für sie – Betty, Betts. Die Liebe erwachte.

Schlittenfahren an Weihnachten. Von links nach rechts: mein Vater, Onkel Dave, Tante Ginny, Tante Margaret und Onkel Phil. Vorne der kleine Jimmy.

Aber solche Gefühle sprach noch keiner von ihnen an. Beide verloren in ihren Tagebüchern kein Wort darüber. Sie konzentrierten sich auf viel wichtigere Dinge als darauf, eine Liebesbeziehung anzufangen oder mit ihren Altersgenossen zu konkurrieren, von denen einige fast ein Wettrennen zum Traualtar zu veranstalten schienen.

Im Frühjahr des vorangegangenen Jahres schrieb meine Mutter, nachdem sie einige Zeit mit mehreren verlobten Paaren verbracht hatte, wie erleichtert sie sei, dass sie durch nichts abgelenkt werde:

Wie dankbar bin ich doch, dass der Herr mich vor jeder Begierde bewahrt. Es gibt Zeiten, in denen ich mich nach Liebe sehne, aber in letzter Zeit habe ich diese Gefühle nicht. Das ist wunderbar.

Früher hatte es schon Jungen in ihrem Leben gegeben. Erst kurz zuvor hatte ein junger Mann und Studienfreund namens George sie ausgeführt. Sie waren vor Jahren öfter miteinander ausgegangen, als beide die Hampden DuBose Academy, ein privates christliches Internat in Zellwood, Florida, besucht hatten, bevor sie nach Wheaton wechselten. Aber nachdem sie die Einladung angenommen hatte, machte sie am nächsten Tag einen Rückzieher und willigte nur noch ein, mit ihm spazieren zu gehen, um die Sache endgültig zu beenden. Sie erklärte ihm, dass sie aufhören müssten, sich zu treffen. Als sie sah, dass ihm Tränen in die Augen traten, und hörte, wie seine Stimme brach, als er versuchte, ihr zu erklären, wie viel sie ihm bedeutete, war sie überrascht. »Jetzt fühle ich mich schrecklich«, schrieb sie danach. »Mir war nicht...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2021
Übersetzer Silvia Lutz
Verlagsort Holzgerlingen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Biografie • Biografie christlich • Biografie historisch • Biografien & Erinnerungen • Biografie Religion • Biographie • Briefe • Brieffreundschaft • Briefroman • Damaris Kofmehl • Devotedly • Ecuador • Ehelosigkeit • Eine harte Liebe • Einzige Tochter • Elisabeth Elliot • Elizabeth • Gottesbeziehung • Hingebungsvoller Glaube • Im Schatten des Allmächtigen • klassisch • Liebesgeschichte • Mission • Missionar • Nicola Vollkommer • Radikale Nachfolge • Starke Liebe • Südamerika • Tagebuch • unveröffentlicht • Ureinwohner
ISBN-10 3-7751-7532-6 / 3775175326
ISBN-13 978-3-7751-7532-6 / 9783775175326
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