Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann (eBook)

Spiegel-Bestseller
Das fantastische Geschenk zu Weihnachten

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
480 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491418-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann -  Kerstin Gier
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Bestsellerautorin Kerstin Gier öffnet uns nach der »Edelstein«- und der »Silber«-Trilogie die Tür zu einer neuen phantastischen Welt und erzählt eine mitreißende Liebesgeschichte aus zwei Perspektiven: Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur - wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben ... Noch mehr magische Lesestunden mit den Büchern von Kerstin Gier: Wolkenschloss Die Vergissmeinnicht-Reihe: - Band 1: Was man bei Licht nicht sehen kann - Band 2: Was bisher verloren war - Band 3: Was die Welt zusammenhältDie Silber-Reihe: - Das erste Buch der Träume - Das zweite Buch der Träume - Das dritte Buch der Träume

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht und schreibt seither überaus erfolgreich für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Edelstein-Trilogie, die Silber-Reihe und ihre Vergissmeinnicht-Bände wurden zu internationalen Bestsellern, mehrere Romane von ihr sind verfilmt worden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln.

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht und schreibt seither überaus erfolgreich für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Edelstein-Trilogie und die »Silber«-Bücher wurden zu internationalen Bestsellern, mehrere Romane von ihr sind verfilmt worden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln.

[...] mit einer mitreißenden Liebesgeschichte und einer großen Portion Magie.

›Vergissmeinnicht‹ dringt tiefer als Giers bisherige Bücher in die Sphäre von Mythen und Sagen ein.

Eine gelungene Geschichte mit viel Humor, Spannung, Liebe und einer großen Portion Magie.

Wer Blut geleckt hat, kann sich freuen: Es ist nur der erste Band einer Trilogie.

Vergissmeinnicht" ist ein Wohlfühlroman, ideal für einen Herbstnachmittag

ein lesenswerter Trilogie-Beginn, vor allem für junge Leser.

Kerstin Giers ›Vergissmeinnicht‹ ist so magisch, dass sich nicht nur Jugendliche darin verlieren.

eine mitreißende Liebesgeschichte [...], die in einer aufregenden Fantasy Welt spielt

eine mitreißende Liebesgeschichte [...], die in einer aufregenden Fantasy-Welt spielt

Sie beschreibt die magische Welt, die Quinn entdeckt, mit so viel Detailverliebtheit, dass man als Leser völlig in ihr abtauchen kann.

Die Geschichte ist von Anfang an spannend. Der witzig-spritzige Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem besonderen Ereignis.

Hat man einmal von dieser Magie gekostet, will man unbedingt noch mehr.

Einfach der Tochter, Nichte oder dem Patenkind schenken und dann selber luschern!

[...] mit liebevollen, fantasieanregenden Details, spannenden Actionszenen und dem für Kerstin Gier typischen Humor, dem sich auch Leser jenseits der jugendlichen Zielgruppe nicht entziehen können.

unglaublich intensiv und spannend, da es den Leser auf eine Reise voller Abenteuer schickt.

Quinn


»Einen Gin Tonic – nein, zwei, bitte!« Und zwar alle beide für mich. Ich hatte nicht vorgehabt, mich heute Abend zu betrinken, zumal ich Lasse versprochen hatte, bis zum Schluss zu bleiben und darauf aufzupassen, dass niemand nach zu viel Beerpong das Mobiliar demolierte, auf den Teppich kotzte, oder – wie bei der letzten Party – im Bett von Lasses Eltern einschlief. Aber Pläne ändern sich. Ich zum Beispiel hatte heute Abend mit meiner Freundin Lilly Schluss machen wollen, stattdessen trug ich jetzt ein Armband, auf dem »Knuffelchen« stand, und brauchte dringend Alkohol.

»Entschuldige mal, bitte! Ich war vor dir an der Reihe.« Das Mädchen, das mich empört von der Seite anfunkelte, hatte ich glatt übersehen. Während ich sie musterte, bekam sie feuerrote Wangen. »Oh, du bist das, Quinn«, murmelte sie.

Ich kannte sie ebenfalls. Sie war eins der Mädchen unserer streng katholischen Nachbarn, den grässlichen Martins oder den »biblischen Plagen«, wie mein Vater sie zu nennen pflegte. Die weiblichen Nachkommen der Martins sahen mit ihren Stupsnasen und den blonden Kringellöckchen alle gleich aus. Ich jedenfalls konnte sie nie auseinanderhalten.

»Ach nee, Luise«, sagte ich auf gut Glück. »Also, dir hätte ich am allerwenigsten zugetraut, ein Partycrasher zu sein.« An den Barkeeper gewandt fügte ich hinzu: »Sie können ruhig schon mal anfangen mit meinen Gin Tonics. Dieser Posaunenengel hier hat nämlich gar keine Einladung.«

Der Barkeeper grinste, und Luises Wangen wurden noch ein bisschen röter. Offiziell hatte Lasse fünfzig Gäste zu seinem achtzehnten Geburtstag eingeladen, inoffiziell waren es mindestens doppelt so viele, die Getränke hätten höchstens bis zehn Uhr gereicht. Zu Lasses Glück hatten seine Großeltern diese mobile Cocktailbar zur Party beigesteuert, die am frühen Abend als Überraschungsgeschenk geliefert worden war. Samt Barkeeper.

»Erstens bin ich nicht Luise, sondern Matilda, und zweitens sind Julie und ich sehr wohl eingeladen. Von Lasse persönlich«, sagte Luise. Beziehungsweise Matilda, wie ich ja nun wusste. Ihre Stimme zitterte ein wenig, vermutlich vor Wut. »Und ich hätte gern einen Caipirinha. Bitte.« Sie versuchte, den Barkeeper anzulächeln, aber das Lächeln fiel ziemlich grimmig aus. Meine Laune hingegen hob sich etwas. In meiner Familie war »die grässlichen Martins ärgern« seit Jahren eine Art sportlicher Wettbewerb, bei dem sogar meine harmoniesüchtige Mutter manchmal mitmachte.

»Erst die Party crashen und jetzt auch noch Alkohol.« Ich schüttelte bekümmert den Kopf. »Da machst du den lieben Gott aber heute sehr traurig, Luise.«

»Ich bin Matilda, du blödes, arrogantes …« Sie presste ihre Lippen aufeinander. Der Barkeeper hatte mit dem Mixen der Drinks begonnen, ich hatte allerdings den Eindruck, er höre uns interessiert zu, während er Limettenstücke und Eiswürfel in Gläser füllte.

»Oh, oh, und … Beschimpfungen?« Jemand hatte die Musik lauter gedreht, doch ich konnte deutlich sehen, dass sie mich verstehen konnte, denn die Flügel der typischen Martin-Stupsnase blähten sich vor Wut. »Blödes, arrogantes – was denn? Hast du Angst, du wirst mit ewiger Verdammnis gestraft, wenn du weitersprichst?«

Sie starrte mich bitterböse an, ihr Blick wanderte von meinem Gesicht abwärts, bis er schließlich an meinem Handgelenk hängenblieb. »Blödes, arrogantes Knuffelchen«, sagte sie dann mit unverkennbarer Schadenfreude in der Stimme.

Punkt für sie. Schlagartig erinnerte ich mich wieder, warum ich hergekommen war.

»Genau genommen bin ich Schnuffelhase«, korrigierte ich. Das stand jedenfalls auf dem Armband, das nun um Lillys Handgelenk geknotet war. Und sie sagte es ständig zu mir, einer der Gründe, warum ich heute Abend Schluss machen wollte. Was ich aber jetzt nicht mehr konnte, jedenfalls nicht nüchtern und nicht, ohne mich wie ein supermieses Arschloch zu fühlen. Denn – Überraschung! – es hatte sich herausgestellt, dass Knuffelchen und Schnuffelhase heute seit fünfundsiebzig Tagen zusammen waren, offenbar ein Anlass, selbstgebastelte Armbänder zu überreichen und zu versichern, dass man noch nie, nie im Leben so glücklich gewesen sei.

Der Barkeeper schob uns unsere Drinks hin, und ich lächelte ihn entschuldigend an, bevor ich meinen ersten Gin Tonic hinunterkippte wie ein Glas Wasser. Ich meine, Knuffelchen? Ernsthaft? Sollte ich das jemals gesagt haben, hätte ich dieses Armband sowie weitere fünfundsiebzig Tage mit Lilly absolut verdient. Zur Strafe. Warum hatte ich auch auf meine Eltern gehört und nicht vor der Party kurz und schmerzlos per Handy Schluss gemacht? Dann wäre es gar nicht erst zur Übergabe des Armbands gekommen.

Dass ich überhaupt so dämlich gewesen war, meine Eltern über meine Pläne zu informieren, lag daran, dass Lilly ihnen während der vergangenen zweieinhalb Monate noch mehr ans Herz gewachsen war als meine Freundinnen davor. Meine Mutter fand es grundsätzlich wunderbar, wenn ein Mädchen im Haus war, für sie waren alle meine Freundinnen »zauberhaft« und »entzückend«, bei meinem Vater ging die Liebe mehr durch den Magen. Lillys Eltern besaßen nämlich zwei Feinkostfilialen in der Stadt, und Lilly brachte oft etwas mit, wenn sie mich besuchte.

»Heißt das, nie wieder gratis Carpaccio cipriani und Steinpilzrisotto frei Haus?«, hatte mein Vater entsetzt ausgerufen, als er begriff, was ich vorhatte. »Auf Nimmerwiedersehen, Zimtmacarons und Zitronensorbetpralinés? So ein wunderbares Mädchen wirst du nie wieder finden, Quinn.«

»Natürlich wird er das, Albert!« Meine Mutter schaute ihn streng an. »Und vielleicht haben deren Eltern ja ein Fitnessstudio, in dem du dann deinen Schmarotzerbauch wieder abtrainieren kannst.« Während mein Vater beschämt auf seinen Schmarotzerbauch blickte, wandte sie sich an mich und lächelte nachsichtig. »Du machst das schon richtig, Schatz. Folge deinem Herzen. Aber per Handy Schluss zu machen, das gehört sich einfach nicht, so etwas muss man persönlich tun.«

»Absolut!«, bestätigte mein Vater. »Sonst hassen sie einen für immer! Und man muss ihnen dabei mutig in die Augen schauen.«

Und jetzt musste ich genau das tun, allein schon, um meine Eltern nicht zu enttäuschen. Ich stellte das leere Glas ab. Vielleicht wäre es klug, wenn nicht nur ich, sondern auch Lilly bei meinem zweiten Versuch ein wenig Alkohol intus hatte. Also griff ich mit der einen Hand nach meinem zweiten Gin Tonic und schnappte mir mit der anderen den Caipirinha, den das Martin-Mädchen praktischerweise noch nicht angerührt hatte, weil sie zu sehr damit beschäftigt gewesen war, mich mit weit aufgerissenen Augen anzustarren.

»Den nehme ich lieber mal mit, Luise«, sagte ich, während sie empört nach Luft schnappte. »Du weißt ja, keine harten Drinks an Minderjährige.«

Ohne ihre Antwort abzuwarten, begann ich, mir einen Weg durch die Menge zurück ins Wohnzimmer zu bahnen, die Gläser möglichst vorsichtig erhoben.

»Ich heiße Matilda, du eingebildeter … Schnuffelhase«, rief sie mir nach. »Und du bist selber noch keine achtzehn!«

»Dann bete für mich, damit ich nicht in die Hölle komme!«, rief ich lachend über meine Schulter.

»Wenn es dafür mal nicht zu spät ist«, sagte jemand ironisch, und ich blieb überrascht stehen. Die meisten Partygäste kannte ich von der Schule oder vom Parkour, aber das Mädchen, das direkt vor mir stand, hatte ich noch nie gesehen. Wenn doch, wäre sie mir garantiert in Erinnerung geblieben. Sie hatte leuchtend blau gefärbte kurze Haare, einen kleinen silbernen Ring im Nasenflügel, einen weiteren in der Augenbraue, trug knallenge schwarze Jeans und ein tiefausgeschnittenes schwarzes Oberteil zu robusten halbhohen Schnürstiefeln. Ihre Augen waren mit jeder Menge schwarzer Schminke umrandet. Fehlte eigentlich nur noch ein auf dem Kopf stehendes Kreuz als Kettenanhänger um ihren Hals oder ein 666-Tattoo, dann wäre das Klischee perfekt erfüllt gewesen. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, war sie ziemlich attraktiv. Ich schätzte sie ein paar Jahre älter als mich, vielleicht schon Anfang zwanzig, was aber am vielen Make-up liegen konnte oder an ihrer selbstbewussten Haltung. Als sie ihren Mund zu einem kurzen Lächeln verzog, zeigte sich ein drittes Piercing am Lippenbändchen, mit einem blau glitzernden Stein. Dann wurde ihre Miene wieder ernst und ihr Tonfall fast feierlich. »Gut, dass ich dich gefunden habe, Quinn Jonathan Yuri Alexander von Arensburg.«

»Okay«, sagte ich gedehnt. Woher kannte sie meinen vollen Namen? Der war ja selbst mir nicht geläufig. Die Tatsache, dass meine Mutter es mit der Anzahl der Vornamen so übertrieben hatte, war mir immer ein bisschen peinlich gewesen, weshalb ich sie auch nie an die große Glocke gehängt hatte. »Quinn Jonathan Yuri Alexander von Arensburg« klang, so langsam und salbungsvoll ausgesprochen, fast schon bedrohlich, wie der Beginn einer Zauberformel.

»Wir müssen uns unterhalten.«

»Dummerweise habe ich gar keine Zeit«, erklärte ich. Ich muss nämlich diese Drinks hier zu meiner künftigen Exfreundin bringen, und du scheinst ein bisschen durchgeknallt zu sein. Leider. Andererseits – ich war neugierig. »Kennen wir uns denn?«

»Mein Name ist Kim.« Wieder ein Lächeln, bevor sie ernst wurde. »Was ich dir über dich erzählen werde, wird sich vermutlich erst mal verrückt anhören. Wir wissen auch erst seit kurzem, dass du existierst.«

»Aha.« Nicht nur ein bisschen...

Erscheint lt. Verlag 29.9.2021
Reihe/Serie Vergissmeinnicht
Vergissmeinnicht
Mitarbeit Cover Design: Eva Schöffmann-Davidov
Zusatzinfo Vignetten
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anna Benning • Bestseller 2021 • Booktok • Cornelia Funke • Edelstein-Trilogie • Farbschnitt • Feen • Kerstin Gier Neuerscheinung 2021 • Liebe • Magie • Mystery • Mythische Wesen • Parallelwelt • Parkour • Phantasie • phantastische Welt • Portal • Rubinrot • Sagen • Sagengestalten • Silber • Silber-Trilogie • TikTok • tiktok made me buy it • Träume • Trilogie • Ursula Poznanski • Vergissmeinnicht • vortex • Weihnachten • Weihnachtsgeschenk • Wolkenschloss • Zeugnisgeschenk für Jugendliche
ISBN-10 3-10-491418-4 / 3104914184
ISBN-13 978-3-10-491418-3 / 9783104914183
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