Morduntersuchungskommission: Der Fall Melchior Nikoleit

Max Annas, geboren 1963, arbeitete lange als Journalist, lebte in Südafrika und wurde für seine Romane Die Farm (2014), Die Mauer (2016), Finsterwalde (2018) und Morduntersuchungskommission (2019) sowie zuletzt Morduntersuchungskommission: Der Fall Melchior Nikoleit (2020) fünfmal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Bei Rowohlt erschienen außerdem Illegal (2017), Der Hochsitz (2021) und Morduntersuchungskommission: Der Fall Daniela Nitschke (2022)

Max Annas' Serie ist eines der spannendsten literarischen Projekte der letzten Jahre. Tobias Gohlis Die Zeit 20200813

Max Annas’ Serie ist eines der spannendsten literarischen Projekte der letzten Jahre.

Bis in die Details hinein ist die Geschichte, die er uns erzählt, DDR 1985 – und damit zugleich ein kompaktes, starkes Kapitel der nie endenden großen Erzählung von Unordnung und Gewalt.

“Der Fall Nikoleit” ist wieder ein schlanker, karger und nüchterner Polizeiroman, der dies Subgenre aufs Essentielle konzentriert, sehr gelungen das, und auf eine ganz eigene Weise spannend.

Beeindruckend ist, was Max Annas in seinem zweiten Roman über die Morduntersuchungskommission Gera gelingt....ein klassisches, perfektes Police Procedural mit vielen Extensionen, die bis heute reichen.

Max Annas Roman reißt den Leser sofort mit, so dass man das Buch in kurzer Zeit verschlungen hat.

Max Annas zeigt all die Verlogenheiten, Heucheleien und Machträusche des DDR-Systems, mit großem Gespür für Zeitkolorit und mit einem hellwachen, zwielichtigen Protagonisten.

Die Polizisten tasten sich langsam voran und kreisen lange Zeit eher um die
Wahrheit, als dass sie sich ihr nähern. Dennoch gelingt es Max Annas, eine spannende Geschichte zu erzählen.

Ein historischer Krimi abseits der genreüblichen Zeiten und Orte. Und ohne nostalgischen Glanz.

Von einem misslungenen Auftritt der Punkband bis hin zu einem dramatischen Showdown auf einer Landstraße zeichnet der nachdenkliche Roman ein vielschichtiges Bild vom Leben in der DDR Mitte der 80er Jahre.

Für Max Annas ist Schreiben eine Auseinandersetzung mit sich und einer Welt, die anders sein sollte