Die Lady und der Butler – Das Geheimnis des Rosenzimmers (eBook)

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2021 | 1. Aufl. 2021
512 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0757-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Lady und der Butler – Das Geheimnis des Rosenzimmers - Pauline Peters
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Dieser Roman ist in einer früheren Ausgabe bereits unter dem Titel 'Das Geheimnis des Rosenzimmers' erschienen.

Im Dienste Ihrer Majestät

London, 1907: Vor Victoria liegt eine strahlende Zukunft mit Jeremy, den sie über alles liebt. Doch Jeremy ist nicht nur Journalist, sondern auch Geheimagent für Scotland Yard. Als auf ihn ein Anschlag verübt wird, muss er untertauchen - und er bittet Victoria, England sofort zu verlassen. Diese reist daraufhin nach Bad Ems zu ihrer Großmutter. Auf ihrer Reise trifft sie den jungen russischen Arzt wieder, der Jeremy nach dem Angriff versorgt hat - ein Zufall? Mit Hilfe ihres treuen Butlers Hopinks deckt Victoria auf, dass ausgerechnet in Bad Ems das Mordkomplott, das in London begann, seinen tragischen Höhepunkt erreichen soll ...

Eine starke junge Frau, ein traditionsbewusster Butler und einer der ersten Geheimagenten Ihrer Majestät - lassen Sie sich verzaubern von diesem fesselnden Roman!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!






<p>Pauline Peters, geboren 1966, ist Journalistin. Ihre Leidenschaft gilt der britischen Lebensart. Sie liebt Landhäuser und Parks sowie den Afternoon Tea. In ihren mitreißenden Romanen entführt sie die Leser in eine Welt voll englischen Flairs. Das Geheimnis des Rosenzimmers spielt neben London im Bad Ems des frühen 20. Jahrhunderts, ein damals überaus beliebter Kurort bei Engländern. </p>

Pauline Peters, geboren 1966, ist Journalistin. Ihre Leidenschaft gilt der britischen Lebensart. Sie liebt Landhäuser und Parks sowie den Afternoon Tea. In ihren mitreißenden Romanen entführt sie die Leser in eine Welt voll englischen Flairs. Das Geheimnis des Rosenzimmers spielt neben London im Bad Ems des frühen 20. Jahrhunderts, ein damals überaus beliebter Kurort bei Engländern.

ZWEITES KAPITEL


Hopkins weckte Victoria am nächsten Morgen um halb acht, indem er an ihre Tür klopfte. Außer in einem dringenden Notfall hätte er niemals das Schlafzimmer einer Dame betreten. Nachdem sich Victoria gewaschen und angezogen hatte – ein weiterer Vorteil ihrer erheblich verbesserten finanziellen Situation war, dass der Heißwasserboiler nun immer angeschaltet war –, ging sie in die Küche. Neben ihrem Platz lag die gebügelte Morgenausgabe der Times. Frisch gerösteter Toast, Butter und Marmelade standen für das Frühstück bereit.

»Guten Morgen, Miss Victoria.« Hopkins hantierte am Herd mit einer Pfanne, in der Eier und Speck brieten. »Mit der Morgenpost kam ein Brief für Sie. Aus Deutschland, der Briefmarke nach zu schließen.«

Erst jetzt bemerkte Victoria das Kuvert auf dem Silbertablett. Auf der Marke war die Germania abgebildet. Um Himmels willen, dieser Brief stammt hoffentlich nicht von meiner Großmutter, durchfuhr es sie.

Im Alter von acht Jahren hatte sie einige Monate bei Fürstin Leontine von Marssendorff in Deutschland verbracht. Victorias Vater war nach Indien gereist, um dabei behilflich zu sein, ein gerichtsmedizinisches Institut in Delhi aufzubauen. Da er Victoria das heiße Klima nicht zumuten und die Mutter seiner verstorbenen Frau ihre Enkelin kennenlernen wollte, hatte ihr Vater sie zu ihr geschickt. Die Zeit auf ihrem Schloss in Franken war Victoria nach all den Jahren immer noch in schlechtester Erinnerung. Ihre Großmutter war eine strenge und kaltherzige Frau. Victoria war schon als Kind sehr eigenwillig gewesen, und die Fürstin hatte geglaubt, darauf mit Bestrafung reagieren zu müssen. Schließlich hatte sie es nicht mehr bei ihr ausgehalten und war davongelaufen.

Beklommen nahm sie den Brief in die Hand. Doch die Schrift der Adresse ähnelte nicht der ihrer Großmutter. Und richtig, Rosalyn von Langenstein war als Absender angegeben. Neugierig schlitzte Victoria das Kuvert auf. Rosalyn war eine Internatsfreundin, die zwei Jahre zuvor einen deutschen Grafen geheiratet hatte und seitdem mit ihm am Rhein lebte. Schon seit Längerem hatte sie nichts mehr von ihr gehört.

Liebe Victoria, stand in Rosalyns ein wenig kindlicher Handschrift auf dem Briefbogen, ich habe unzählige Briefe an dich begonnen, habe sie dann aber alle wieder vernichtet. Das, was ich dir mitzuteilen habe, muss ich mündlich tun. Nur so viel: Ich benötige ganz dringend deine Hilfe, das musst du mir glauben. Wenn es nicht so unendlich wichtig wäre, würde ich dich nicht behelligen. Es handelt sich in gewisser Weise um eine Sache auf Leben und Tod. Bitte, bitte, wenn du es irgendwie einrichten kannst zu verreisen, dann besuche mich. Ich werde überglücklich sein, wenn du ein Kommen möglich machen kannst, deine Rosalyn.

»Sie haben hoffentlich keine schlechten Nachrichten erhalten?«, erkundigte sich Hopkins, stellte einen Teller mit einem kreisrund ausgestochenen Spiegelei vor sie und setzte sich dann zu ihr. Er hatte schon vor einer Weile gefrühstückt, aber es war mittlerweile ein lieb gewordenes Ritual für sie beide, dass er noch eine Tasse Tee mit ihr trank.

»Eine Freundin aus dem Internat bittet mich reichlich dramatisch, sie in Deutschland zu besuchen. Sie lebt in der Nähe von Coblenz.« Victoria butterte einen Toast und schnitt ein Stück von ihrem Spiegelei ab. Es war wachsweich, wie sie es liebte.

»Nun, eine solche Reise ließe sich momentan durchaus aus der Haushaltskasse finanzieren, sogar in der zweiten Klasse. Eine Fahrt von London per Schiff und Bahn über Köln nach Coblenz dürfte nicht mehr als vierzehn, fünfzehn Stunden dauern. Deutschland soll landschaftlich durchaus pittoresk sein und auch kulturell sehr viel zu bieten haben.«

In Hopkins’ Stimme schwang eine gewisse Reserviertheit mit. Victoria unterdrückte ein Lächeln. Wie für so viele ihrer Landsleute stellten auch für ihn England und die Kolonien den Inbegriff der Zivilisation dar, alle anderen Länder betrachtete er mit einer gewissen Skepsis.

»Rosalyn neigt zu Übertreibungen.« Victoria schüttelte den Kopf. »Bevor ich mich für eine Reise entscheide, werde ich erst einmal versuchen, sie telefonisch zu erreichen und Näheres zu erfahren.«

»Ganz, wie Sie meinen, Miss Victoria.« Hopkins nickte zustimmend. »Wie ich gestern bereits ankündigte, habe ich mich am späteren Abend in den Pubs des Regierungsviertels ein wenig umgehört.«

»Ich hörte, wie Sie die Wohnung verließen.«

Obwohl sie wusste, dass Hopkins über ein beträchtliches schauspielerisches Talent verfügte, fiel es ihr schwer, sich ihn locker plaudernd in einem Pub vorzustellen.

»Darüber, dass Lord Melbury mit deutschen Adligen gesellschaftlich verkehrt, ist nichts bekannt. Aber einige meiner Gesprächspartner, Ministeriumsmitarbeiter und Sekretäre von Parlamentariern, waren der Ansicht, es sei durchaus möglich, dass der Lord Spione in der Arbeiterschaft angeheuert habe. Schließlich besitzt er Anteile an einigen Fabriken …«

»Oh, das wusste ich gar nicht«, sagte Victoria verblüfft.

»Nachdem im vergangenen Jahrhundert die Getreidepreise wegen billiger Importe stark fielen, waren die Melburys so vorausschauend, ihr Kapital in die Industrie zu investieren. Was sie davor bewahrte, wie viele andere Landadlige, weite Flächen ihres Besitzes verkaufen zu müssen. Tatsächlich stammt mittlerweile ein großer Teil ihres Vermögens aus ihren Fabrikanteilen. Da dies nicht gerade eine Geldquelle ist, die einem Aristokraten angemessen wäre, hängen sie das allerdings nicht an die große Glocke.« Hopkins’ missbilligender Gesichtsausdruck zeigte, dass auch er diese Form des Gelderwerbs als unpassend für einen Aristokraten erachtete.

»Von Lord Melburys Warte aus gesehen, wäre es natürlich klug, Spione anzuheuern, um über mögliche aufrührerische Bestrebungen in der Arbeiterschaft rechtzeitig informiert zu sein. Ich weiß nicht recht …« Victoria unterbrach sich, während Hopkins aufstand, das benutzte Geschirr und Besteck wegräumte und ihr frisches für Toast und Marmelade brachte. »… es ist nur ein Gefühl, aber wie ein Spitzel hat der Arbeiter nicht auf mich gewirkt. Ich habe ihn zwar nur kurz gesehen, doch sein Benehmen erschien mir wirklich sehr selbstbewusst, ja zu den anderen beiden Männern ebenbürtig«, fuhr Victoria fort.

»Nun, es kann nicht schaden, wenn ich mich weiter umhöre.«

Hopkins’ blaue Augen leuchteten. Victoria vermutete, dass er sich in den vergangenen Monaten mit seinen Haushaltspflichten nicht ganz ausgelastet gefühlt hatte und dass es ihn freute, endlich wieder seiner kriminalistischen Neigung nachgehen zu können.

»Miss Bredon …« Als Victoria die Eingangshalle durchquerte, winkte Mr. Jarvis sie zu sich. Er war der Portier des eleganten mehrstöckigen Wohngebäudes, ein jovialer Mann in den Dreißigern. »Eben wurde dieser Brief für Sie abgegeben. Ich hätte ihn gleich nach oben gebracht.«

Victoria nahm das Kuvert entgegen und riss es auf. Auf dem Briefbogen stand: Komm nicht zu unserem Versammlungsraum im The Strand. Wir werden von der Polizei beobachtet. Bring deine Unterlagen zu Jemimah Kerry. Darunter war eine Adresse im Stadtteil Shoreditch angegeben.

Zorn stieg in Victoria auf. England mochte ein Parlament besitzen, aber was das Frauenwahlrecht betraf, war es eine Diktatur. Ach, wie sie die selbstgerechten Parlamentarier und die staatlichen Organe – allen voran die Polizei – hasste. Sie trugen dazu bei, die ungerechten Verhältnisse zu stabilisieren.

Doch draußen auf der Straße besserte sich Victorias Laune. Die Nacht war recht kühl gewesen, und obwohl der wolkenlos blaue Himmel einen heißen Tag ankündigte, war es noch angenehm. Ladenbesitzer hatten die Gehsteige vor ihren Geschäften mit Wasser besprengt, um den Staub zu binden.

Victoria genoss die frische Luft, während sie durch die Straßen radelte. Am Piccadilly Circus glitzerte der vergoldete Eros im Morgenlicht. Taubenschwärme umflatterten die Nelsonsäule am Trafalgar Square, ehe sie sich gurrend auf den Rändern der beiden großen Brunnen niederließen. Auch Touristen waren schon unterwegs, die Souvenirs bei den fliegenden Händlern kauften oder sich mit der Säule des berühmten Admirals im Hintergrund fotografieren ließen.

Hinter der St. Paul’s Cathedral bog Victoria nach Norden ab. Je weiter sie sich von der Innenstadt entfernte, desto ärmlicher wurden die Stadtviertel. In der Underwood Road, wo Jemimah lebte, duckte sich ein neugotisches Gebäudeensemble um eine kleine Kirche. Die grauen, rußbeschmutzten Fassaden wirkten so wenig einladend wie die zweistöckigen Backsteinhäuser, die sie umgaben. Jemimahs Wohnung befand sich im Souterrain in einem von ihnen. Victoria war es nicht geheuer, ihr Fahrrad an der Straße stehen zu lassen, deshalb trug sie es die schmale Treppe hinunter und lehnte es an die Wand.

Die Wohnungstür wurde ihr geöffnet, noch bevor sie geklopft hatte. Eine schmale Frau trat heraus. Victoria erschrak, als sie sie ansah. Die linke Gesichtshälfte und der Hals waren von Narbengewebe durchwirkt.

»Du musst Victoria Bredon sein …« Falls Jemimah ihr Entsetzen bemerkt hatte, überspielte sie es. »Komm herein.« Beklommen folgte ihr Victoria in die Wohnung, die aus nur einem einzigen dämmrigen Raum bestand. Vor dem Fenster, dem hellsten Platz, stand ein Tisch mit einer Nähmaschine. Darauf lagen die Teile eines Anzuges. Victoria vermutete, dass sich Jemimah als Heimarbeiterin verdingte, eine Tätigkeit, deren Bezahlung oft kaum zum Leben reichte. Es gab einen Herd, ein Bett, außerdem ein Regal, in dem angeschlagenes Geschirr stand. Die Möbelstücke waren...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2021
Reihe/Serie Victoria-Bredon-Reihe
Victoria-Bredon-Reihe
Victoria-Bredon-Reihe
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Ann Granger • Attentat • Bad Ems • Beziehung • Briefe • Britisch • Butler • Downton Abbey • Drama • Emser Depesche • Englisch • Familiengeheimnis • Frauen Bücher • Frauen Bücher Bestseller • Frauenroman • Frauenroman Bestseller • Freundschaft • Gefühl • Gefühle • Gegenwartsliteratur • Historical Cosy Crime • historische Krimis England • Historischer Kriminalroman • historisches Cosy Crime • Kaiser • Kate Saunders • Koblenz • Kriminalroman • Krimis • Landsitz • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane für Frauen • Matt Costello • MI5 • Mord • Mordkomplott • Mydworth • Nähe • neil richards • Revolution • Romantik • Schicksal • Schmöker • Scotland Yard • Spannung • Sufragetten • Tagebuch • Tragik • Trennung • Unterhaltung • Verschwörung • viktorianisches England • Zar • Zwischenmenschliche Beziehung
ISBN-10 3-7517-0757-3 / 3751707573
ISBN-13 978-3-7517-0757-2 / 9783751707572
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