G. F. Unger Sonder-Edition Großband 12 (eBook)

10 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
800 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1178-4 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Großband 12 - G. F. Unger
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10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 111 bis 120 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 111: Das Gold der Schwarzen Berge
Folge 112: Jagd auf Ringo
Folge 113: Cattle King
Folge 114: Gold-Lady
Folge 115: Fährte der Wölfe
Folge 116: Mann im Schatten
Folge 117: Captain Ironheart
Folge 118: Keine Chance für mich
Folge 119: Mesa King
Folge 120: Der Colt war sein Schicksal

Das war eine Menge Zeug für die damaligen Verhältnisse. Es war nicht ganz ungefährlich, nach diesem Zeug zu suchen. An der Grenze gab es auf beiden Seiten Apachen und Banditen. Eigentlich gab es nur noch Jäger und Gejagte.

Dass ich nach Mesa Gulch musste, lag daran, dass mein Pferd neue Eisen und ich Munition, Proviant und eine neue Hose brauchte. Ich war abgerissen wie ein Tramp. Das Herumkriechen in den alten Minen und die harte Arbeit hatten mich ziemlich zerlumpt.

Dann war auch einige Tage lang eine Bande von mexikanischen Bandoleros hinter mir her gewesen, richtige Mörder, die noch schlimmer waren als normale Banditen. Ich verbrauchte bis auf zwei Patronen meine Munition.

Aber ich behielt mein Leben und alles, war mir sonst noch gehörte, und ich konnte ohne Übertreibung sagen, dass an meiner Stelle nicht sehr viele harte Burschen heil davongekommen wären.

Denn kämpfen konnte ich schon immer. Ich war der jüngste von sieben wilden Brüdern, die mir nichts schenkten. Ich hatte schon als kleiner Junge damit anfangen müssen, mich zu behaupten.

Mit zwei Patronen im Colt und einem hinkenden Pferd kam ich nach Mesa Gulch. Ich wusste auch, dass ich Verdruss bekommen würde, weil ich alles, was ich kaufen wollte, mit Gold bezahlen musste.

Und auf Gold waren die Hombres hier so scharf wie Wölfe nach einem langen Blizzard auf frische Büffelleber. Um Gold drehten sich hier eines jeden Mannes Gedanken, Wünsche und Pläne.

Ich wollte mich nicht länger aufhalten als nötig, und so ritt ich gleich in die Schmiede. Der Schmied erkannte mich wieder, obwohl es nun schon fast fünf Jahre her war. Er hatte sich jedoch etwas verändert. Er trug ein Holzbein und war hagerer geworden. Ich hatte mal eine Weile bei ihm gearbeitet – damals, als ich als junger Bursche aus den Hügeln in diese Goldgräberstadt kam und mir etwas Geld verdienen musste. Damals beschäftigte er drei Gehilfen und ein paar Zuschläger, und wir alle hatten viel zu tun für die Minen. Ich zog damals Tag für Tag eiserne Radreifen auf die schweren Räder der Erzwagen und beschlug zwischendurch Maultiere.

Aber das war vor mehr als sechs Jahren gewesen. Vor fünf Jahren hatte ich ihn zuletzt gesehen. Er nickte mir zu, betrachtete mich aufmerksam.

»Hey, Finnegan«, sagte er, »haben sie dich während des Krieges nicht totgeschossen? Bist du das wirklich? Hattest du keine bessere Idee, als in dieses böse Nest zurück …«

Ich grinste und unterbrach ihn: »Beschlage mein Pferd – und dann reite ich auch schon weiter. Mesa Gulch liegt nur zufällig an meinem Weg. Was war mit deinem Bein?«

»Kannst du die Eisen bezahlen?«, fragte er und überhörte meine Frage nach seinem fehlenden Bein.

Ich hatte mir vorher schon einige kleine Goldkörner aus dem Gürtel genommen, den ich mit Gold gefüllt unter Jacke und Hemd auf dem bloßen Körper trug. Ich gab ihm eine dieser »Golderbsen«. Er nahm sie, betrachtete sie und bekam einen fiebrigen Glanz in seine Augen.

»Wo gibt es das Zeug? Sag es mir, Finnegan.«

»Ach«, sagte ich, »ich fand es im Dreck neben der Wäsche der alten Aurora-Mine drüben – und noch drei oder vier solcher Dinger. Du kannst es behalten, wenn mein Gaul in einer Stunde beschlagen ist. Willst du oder nicht?«

Er starrte mich misstrauisch an.

»Eines Tages«, sagte er, »wird es hier wieder Goldfunde geben. Und dann wird aus diesem fast schon gestorbenen Nest wieder eine strahlende Stadt, größer, schöner und besser, als sie es jemals war. Ich weiß es. Deshalb halte ich hier aus. Finnegan, sag mir, wenn du eine …«

Ich ging davon, und er verstummte. Irgendwie tat er mir leid. Er gehörte offenbar zu den wenigen Hoffnungsvollen, für die Mesa Gulch noch nicht tot war und die immer noch neue Goldfunde erwarteten.

Vielleicht würde er Glück haben.

Ich aber wollte mit meinen rund fünfhundert Gramm Gold nach Tucson. Dort würde ich von der Bank einen ziemlich fairen Preis dafür erhalten. Und dann …

Ich wusste nicht, was ich mit fünfhundert Dollar anfangen würde. Ich wusste nur, dass ein Cowboy zwei Jahre dafür arbeiten musste, wenn er einen guten Job hatte. Denn die Zeiten waren schlecht.

Ich verließ die Schmiede zu Fuß, ging weiter in die Stadt hinein. Sie lag schon längst im Schatten der vielen Mesas, von denen die Schlucht gebildet wurde wie von gewaltigen Bauklötzen eines Riesenkindes. Viele Häuser und Hütten waren unbewohnt, schon ziemlich verfallen. Überall im Staube wuchs Unkraut.

Aber es gab auch noch menschliches Leben hier. Der große Store war offen. Pferde waren dort angebunden, Wagen abgestellt.

Vor dem Gulch Hotel standen Sattelpferde. Auch im Mesa Saloon waren Gäste. Einige davon lungerten auf der Veranda herum wie Geier auf einem Felsen. Sie hatten mich längst kommen sehen. Gewiss wollten sie mich genau ansehen.

Ich ging in den Store. Den Storehalter erkannte ich wieder wie zuvor schon den Schmied. Auch der Storehalter gehörte zu den wenigen Hoffnungsvollen, die immer noch ihre Chips auf Mesa Gulch setzten.

Er sagte: »Manchmal dachte ich darüber nach, was wohl aus jenen wilden Jungens von damals geworden sein könnte. Und über dich machte ich mir die wenigsten Sorgen, Jim. Du warst immer ein wenig schneller, wacher, schlauer – aber auch wilder und verwegener. Hat dich das Heimweh hergetrieben?«

Er grinste, und er war ein Mann mit einem Viertel Apachenblut, ein harter Mann, der mit allem handelte. Schon sein Vater war mit einem Händlerwagen umhergezogen und sogar den Apachen willkommen gewesen.

Ich nickte ihm zu und sagte meine Wünsche. Zuerst verlangte ich Patronen. Er gab sie mir, bevor er meine anderen Wünsche zu erfüllen begann. Indes er einen Leinenbeutel mit Proviant füllte und mir dann ein neues Hemd, Unterzeug, eine neue Hose und ein paar andere Dinge auf den Ladentisch legte, füllte ich die Schlaufen meines Patronengürtels. Meinen alten Colt hatte ich schon längst nachgeladen. Das war die erste Sache. Es war immer noch der alte Patterson Revolver, den ich damals bei ihm gekauft hatte. Er war sündhaft teuer gewesen, aber er war die beste Waffe dieser Art, die damals auf fünfhundert Meilen in der Runde zu haben war.

Als der Storehalter fertig war mit dem Einpacken der Dinge, wartete er geduldig, bis ich mich in der Kammer nebenan umgekleidet hatte. Meine alten Sachen warf ich einfach in den Abfallkorb.

Wir sahen uns an, und in seinen Augen erkannte ich, dass er sich wegen der Bezahlung einige Sorgen machte. Er hatte auf einem Stück Packpapier siebenunddreißig Dollar zusammengerechnet.

Denn alles war hier doppelt so teuer wie zum Beispiel in Tucson oder Santa Fé.

Ich legte ihm drei Goldkörner auf den Ladentisch und hoffte, dass er nicht bemerkt hatte, wie schwer der mit Gold gefüllte Gürtel unter meinem Hemd war. Es war ein kleiner Gürtel mit nur zwei Taschen. Aber immerhin war er für einen kundigen Mann unter meinem knappen Hemd zu erkennen.

Ich bekam selten ein Hemd zu kaufen, welches mir wirklich passte.

»Ich habe nur noch eines dieser Goldkörner«, sagte ich und kam seinen Fragen zuvor. »Und das versaufe ich nun drüben im Saloon. Nein, ich fand keine Goldtasche. Ich fand ein paar Körner im Dreck neben der alten Waschanlage der Aurora-Mine. Du brauchst dich erst gar nicht aufzuregen, alter Amigo.«

Damit nahm ich den gefüllten Leinensack und ging hinaus.

Er sagte nichts hinter mir her. Er war noch zu sehr damit beschäftigt, die drei Goldkörner zu untersuchen und dann abzuwiegen. Längst wusste er, dass ich mein Pferd in der Schmiede hatte und nicht so leicht entkommen konnte.

Ich ging über die staubige Gulchstreet hinüber zum Saloon. Die harten Hombres auf der Veranda wirkten nur so schläfrig und waren es mit Sicherheit längst nicht mehr.

Einer, der seinen Stuhl an die Hauswand gekippt und sich den Hut über das Gesicht gezogen hatte, stand plötzlich auf.

»Das ist ja Red-Jim Finnegan«, sagte er. »Warum hat man dich denn noch nicht aufgehängt?«

Ich erkannte ihn. Er war einer von jener wilden Horde, mit der ich damals ritt, nachdem ich lange genug beim Schmied gearbeitet hatte, um zu begreifen, dass ich dies eine Million Jahre tun konnte, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen.

Seine Worte beruhigten die anderen. Sie glaubten nun, dass ich zu ihnen gehörte wie ein Geier zu den anderen. Ich war bei einem ihrer Freunde oder Kumpane bekannt, und das war beruhigend. Nun wussten sie, dass ich in dieses Land gehörte, ein »Heimkehrer« war und nicht auf irgendeiner rauchigen Fährte geritten kam, die bei einem von ihnen enden sollte. Denn sie alle hatten wahrscheinlich solche Schatten auf ihren Fährten.

Ich nickte dem alten »Jugendfreund« zu, grinste und sagte: »Larry, du verschwendest hier nur Zeit. Was lungert ihr hier herum? Bekommt man hier in dieser toten Stadt etwas geschenkt?«

Er folgte mir in den Saloon, und auch hier saßen noch ein paar Hombres herum. Es waren jene, die noch einen Drink bezahlen konnten, selbst gebrautes Bier, Tequila oder Mondscheinwhisky.

Alle starrten mich an.

Larry, dessen anderen Namen ich nicht mehr kannte, sagte: »Wir sammeln uns hier für einen Zug nach Mexiko hinüber. Wenn du knapp bei Kasse bist, dann reite doch mit uns. Wir wollen die kleinen Städte Santa Rosa und Fernando nehmen. So in ein bis zwei Tagen haben wir dann allerlei herausgeholt. Auch ein paar Minen liegen an unserem Weg. Wir sind stark genug, um es auch mit kleineren Abteilungen Juaristas aufnehmen zu können. Kommst du mit? Wir warten hier nur noch auf...

Erscheint lt. Verlag 20.4.2021
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-1178-3 / 3751711783
ISBN-13 978-3-7517-1178-4 / 9783751711784
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