Jerry Cotton Sammelband 30 (eBook)
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0195-2 (ISBN)
Sammelband 30: Fünf actiongeladene Fälle und über 300 Seiten Spannung zum Sparpreis!
G-Man Jerry Cotton hat dem organisierten Verbrechen den Krieg erklärt! Von New York aus jagt der sympathische FBI-Agent Gangster und das organisierte Verbrechen, und schreckt dabei vor nichts zurück!
Damit ist er überaus erfolgreich: Mit über 3000 gelösten Fällen und einer Gesamtauflage von über 850 Millionen Exemplaren zählt er unbestritten zu den erfolgreichsten und bekanntesten internationalen Krimihelden überhaupt! Und er hat noch längst nicht vor, in Rente zu gehen!
In diesem Sammelband sind 5 Krimis um den 'besten Mann beim FBI' enthalten:
2925: Einmal zu viel getrickst
2926: Alter Hass rostet nicht
2927: Überfahrt ins Grab
2928: Auch virtuelle Killer können töten
2929: Rien ne va plus
Jerry Cotton ist Kult - und das nicht nur wegen seines roten Jaguars E-Type.
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Das Telefonklingeln riss mich aus dem Tiefschlaf, doch damit muss ein FBI-Agent immer rechnen. Ich griff zum Apparat und warf einen Seitenblick auf die Digitalanzeige des Weckers. Er zeigte 4.17 Uhr morgens an.
»Cotton.«
»Hier spricht Agent Duvall. Das heißt, noch bin ich beim FBI beschäftigt, Jerry. Könnte aber sein, dass June und ich uns morgen einen neuen Job suchen müssen.«
Ich erkannte die Stimme meines afroamerikanischen Kollegen Blair Duvall natürlich sofort. Und ich konnte am Tonfall hören, dass er eine miserable Laune hatte. Doch den Sinn seiner Worte begriff ich trotzdem noch nicht.
»Wie meinst du das? Ist irgendetwas bei der Beschattung von Preston schiefgelaufen?«
Blair am anderen Ende lachte rau, als ob ich einen Witz gemacht hätte.
»Schiefgelaufen? Das ist wohl die Untertreibung des Jahres, Jerry! Preston ist tot, und – ach, am besten kommen du und Phil sofort in die Elizabeth Street. Mister High will, dass ihr den Fall übernehmt. Ich kann verstehen, dass der Chef June und mir jetzt nichts mehr zutraut.«
Blair beendete das Gespräch, ohne sich zu verabschieden. Ich rief schnell Phil an, damit ich ihn gleich an unserer gewohnten Ecke aufsammeln konnte. Während ich mich in Windeseile duschte und anzog, sortierte ich innerlich die Informationen, die ich soeben von meinem Kollegen bekommen hatte.
Natürlich würde der Assistant Director Blair Duvall und seine Partnerin June Clark nicht entlassen. Jedenfalls konnte ich mir nicht vorstellen, dass meine beiden Kollegen einen so gravierenden Fehler begangen hatten.
Der Chef hatte sie zuletzt damit betraut, den zwielichtigen Investmentberater Greg Preston zu beschatten. Preston verfügte über verschiedene Briefkastenfirmen, die er in unterschiedlichen US-Bundesstaaten gegründet hatte. Mit Hilfe dieser Unternehmen zog er vertrauensseligen Anlegern ihre sauer verdienten Dollars aus der Tasche. Und weil sich seine Machenschaften über verschiedene Staaten erstreckten, war er ins Visier des FBI geraten.
Doch Preston war ein ausgekochter Schurke. Bisher hatten wir ihm keine kriminelle Handlung nachweisen können. Jede Finanzinvestition ist schließlich mit einem gewissen Risiko verbunden. Also mussten wir uns darauf beschränken, den Verdächtigen im Auge zu behalten und sein raffiniertes Firmengeflecht zu entwirren.
Ich holte meinen Jaguar-E-Hybriden aus der Tiefgarage und fuhr zur üblichen Ecke, wo Phil soeben anmarschiert kam. Er warf sich grüßend auf den Beifahrersitz meines roten Flitzers.
»Guten Morgen, Jerry. Ich mag es gar nicht, mich ohne einen Morgenkaffee in die Arbeit stürzen zu müssen. Aber danach fragen die Kriminellen ja leider nicht. Was ist denn überhaupt passiert?«
Ich teilte meinem Freund die wenigen Informationen mit, die ich von Blair bekommen hatte. Mehr wusste ich ja auch noch nicht. Phil seufzte, während er den Sicherheitsgurt anlegte.
»Greg Preston wurde ermordet? Die Welt wird nicht um ihn trauern, und mir fallen auf Anhieb Hunderte von Verdächtigen ein.«
»Ja, es gibt unzählige Kleinanleger, die wegen seiner Machenschaften bankrottgegangen sind. Doch wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Lass uns abwarten, bis wir am Tatort sind und die Fakten sichten können.«
»Wo du recht hast, hast du recht, Jerry. Aber einen Kaffee hätte ich trotzdem gern.«
Blair Duvall hatte mir am Telefon nicht den genauen Leichenfundort in der Elizabeth Street genannt. Doch ich erblickte die rotierenden Rotlichter der Streifenwagen schon von weitem. Die Cops hatten bereits mit ihrem gelben Trassierband abgesperrt. Offenbar war Preston in seinem Auto ermordet worden, jedenfalls stand der Wagen an einer Ampel. Das Auto war von Spurensicherungsexperten der Scientific Research Division umringt. Uniformierte Cops leiteten den fließenden Verkehr in die Parallelstraßen um.
Trotz der frühen Stunde hatte sich auch schon die Presse eingefunden. Aber ihre Vertreter wurden von den NYPD-Beamten daran gehindert, sich dem Ort des Geschehens allzu sehr zu nähern.
Die Anschuldigungen gegen Greg Preston waren in New York City allgemein bekannt. Der gewaltsame Tod des Investmentberaters musste ein gefundenes Fressen für die Zeitungen sowie die Radio- und TV-Stationen sein.
Phil und ich hatten bereits unsere FBI-Marken an unseren Mänteln befestigt. Ich parkte hinter dem grauen Van des Coroners. Ein junger Latino-Cop erkannte mich, nickte uns freundlich zu und hob das Absperrband. Außer den SRD-Experten und Zivil-Cops von der Homicide Squad des zuständigen Reviers erblickte ich auch unsere Kollegen June Clark und Blair Duvall.
Sie standen neben dem wuchtigen gepanzerten Cadillac und wirkten in ihren langen dunklen Mänteln wie ein trauerndes Ehepaar.
***
Wir gaben June und Blair die Hand. Unsere blonde Kollegin deutete auf einen korpulenten Grauhaarigen und eine sportlich wirkende Farbige, mit denen sie gerade gesprochen hatte.
»Das sind Detective Liana Connors und Detective Sergeant Lou Sheridan vom NYPD. Sie haben uns verständigt, nachdem die Identität des Toten geklärt war.«
Phil und ich nannten ebenfalls unsere Namen und begrüßten die Kollegen vom Police Department.
»Es gibt ja die Daueranweisung, alle Informationen über Greg Preston an das FBI weiterzuleiten«, erklärte Sheridan. »Daher hat Liana sofort das Field Office verständigt, nachdem eine Streifenwagenbesatzung die Identität des Ermordeten festgestellt hat. Greg Preston wurde zwar durch die Schüsse entstellt, aber sein Gesicht ist immer noch gut zu erkennen. Außerdem fand sich im Jackett der Leiche ein Führerschein auf seinen Namen. Und der Cadillac ist ebenfalls auf ihn zugelassen.«
»Ich hätte Preston aber auch ohne diese Informationen erkannt«, ergänzte Liana Connors bitter. »Er war ja oft genug in den TV-Nachrichten zu sehen. Mein Onkel hat ihm auch seine Ersparnisse anvertraut. Mit dem Ergebnis, dass er nun mindestens bis zu seinem achtzigsten Geburtstag weiterarbeiten muss.«
Das Mordopfer hatte nach Lage der Dinge wirklich viele Menschen ruiniert. Doch das durfte unser Urteilsvermögen nicht beeinflussen. Meine private Meinung war hier nicht gefragt. Ich ging näher an den Wagen heran. Noch war an der Leiche offenbar nichts verändert worden.
Greg Prestons Körper saß noch auf dem Fahrersitz. Er war angeschnallt, der blutüberströmte Kopf hing nach rechts. Vermutlich wäre er ohne den Sicherheitsgurt zur Seite gekippt.
»Das ist doch grotesk, Jerry. Da fährt jemand einen kugelsicheren Wagen, um sich vor Attentaten zu schützen. Und dann lässt er die Seitenscheibe herunter und wird abgeknallt.«
Ich drehte mich zu Phil um, der mich soeben angesprochen hatte.
»Ja, Preston war eigentlich sehr vorsichtig. Warum hat er sich so verhalten? Er ging davon aus, dass er von seinem Mörder nichts zu befürchten hatte. Und diese Fehleinschätzung musste er mit dem Leben bezahlen.«
Phil nickte und wandte sich an June und Blair.
»Was hatte Preston überhaupt in der Elizabeth Street zu schaffen? Ihr solltet ihn doch im Auge behalten, oder?«
Unsere blonde Kollegin warf Phil einen verlegenen Blick zu. Ihre Stimme klang zerknirscht, als sie das Wort ergriff.
»Preston hat uns abgeschüttelt, Phil. Er war bis Mitternacht in seinem Fitness Club, im Gentleman’s Gym in der Second Avenue. Von dort aus sind wir seinem Cadillac gefolgt.«
»Der Verdächtige muss irgendwie gemerkt haben, dass er beschattet wurde«, ergänzte Junes Dienstpartner Blair Duvall mürrisch. »In der Nähe vom Times Square haben wir ihn verloren. Preston startete ein riskantes Überholmanöver, und danach habe ich von seinem Wagen nur noch die Bremsleuchten gesehen. Kurze Zeit später glaubte ich, ihn wiedergefunden zu haben. Doch es war ein anderer Cadillac von gleicher Bauart, an den ich mich dann gehängt habe. Als ich meinen Irrtum bemerkte, war Preston natürlich schon über alle Berge.«
»Mich trifft genauso viel Schuld wie dich«, betonte June. »Ich habe ja schließlich auch Augen im Kopf und trotzdem nichts bemerkt.«
Ich konnte verstehen, dass unsere Kollegen sich mies fühlten. Es wäre Phil und mir an ihrer Stelle nicht besser gegangen. Aber Selbstvorwürfe brachten uns nicht weiter. Ich klopfte June und Blair freundschaftlich auf die Schultern, dann wandte ich mich wieder an Lou Sheridan.
»Wie lautet der bisherige Erkenntnisstand zum Tatgeschehen?«
»Ein Autofahrer rief über Handy die 911 an. Er hatte beobachtet, wie ein Fußgänger auf einen an der roten Ampel wartenden Cadillac feuerte. Der Fahrer – er heißt Sam Knox – trat sofort auf die Bremse. Er fürchtete schon, ebenfalls beschossen zu werden. Doch der unbekannte Täter verschwand in einem Hauseingang. Das war um 3.11 Uhr. Wenig später traf ein Streifenwagen von unserem Revier ein. Unsere Kollegen drangen ebenfalls in das Haus ein, nachdem sie die Information von Sam Knox bekommen hatten. Doch es sieht ganz danach aus, dass der Schütze durch den Hinterausgang entkommen und Richtung Mott Street geflohen ist.«
»Konnte dieser Sam Knox den Täter genauer beschreiben?«, wollte Phil wissen.
»Negativ, Agent Decker. Die Entfernung zwischen seinem Auto und dem Verbrecher betrug ungefähr dreißig Yards, außerdem war es ja dunkel. Aber wir haben eine andere Hoffnung.«
Phil und ich schauten den Ermittler des NYPD fragend an. Lou Sheridan deutete auf die Kamera der Verkehrsüberwachung, die sich unmittelbar neben der Ampel befand.
»Mit etwas Glück bekommen wir eine brauchbare Videoaufzeichnung des...
Erscheint lt. Verlag | 27.4.2021 |
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Reihe/Serie | Jerry Cotton Sammelbände |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erste-fälle • Fall • gman • G-Man • Großband • Hamburg • Horst-Bosetzky • international • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Krimis • krimis&thriller • letzte fälle • martin-barkawitz • morland • nick-carter • Paket • Polizeiroman • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • schwerste-fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • Spannungsroman • Staffel • stefan-wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • uksak • Urlaub • Wegner |
ISBN-10 | 3-7517-0195-8 / 3751701958 |
ISBN-13 | 978-3-7517-0195-2 / 9783751701952 |
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