Die Hüterin des Templerschatzes (eBook)

Historischer Roman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
560 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7517-0615-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Hüterin des Templerschatzes -  Sabine Martin
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Auf Elva von Arras scheint ein Fluch zu lasten. Immer wieder geschieht in ihrer Nähe Merkwürdiges: Ein Kronleuchter stürzt von der Decke, ein Bach füllt sich mit Blut. Als ein Mord geschieht, den man ihr anlastet, muss Elva aus Trier fliehen.

Währenddessen hütet der Tempelritter Amiel de Lescaux in der Provence einen sagenhaften Schatz. Doch die Templer sind in Gefahr. Der König will den Orden zerschlagen und dessen Reichtümer an sich reißen. Als sich Elvas und Amiels Wege kreuzen, kommt es zur Katastrophe ...

Atmosphärisch und spannend: Ein historischer Roman über die sagenumwobenen Tempelritter.

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<p>Sabine Martin, das sind Sabine und Martin, oder genauer, die beiden Autoren Sabine Klewe und Martin Conrath. Normalerweise schreiben sie allein, doch hin und wieder setzen sie sich zusammen und hecken gemeinsam eine Geschichte aus, die sie dann unter dem Pseudonym Sabine Martin veröffentlichen.</p> <p> Mehr erfahren Sie unter www.sabinemartin.com</p> <p><br></p> <p><br></p>

Sabine Martin, das sind Sabine und Martin, oder genauer, die beiden Autoren Sabine Klewe und Martin Conrath. Normalerweise schreiben sie allein, doch hin und wieder setzen sie sich zusammen und hecken gemeinsam eine Geschichte aus, die sie dann unter dem Pseudonym Sabine Martin veröffentlichen. Mehr erfahren Sie unter www.sabinemartin.com

Nahe Saint-Félix-de-Caraman,
Frankreich, Juni 1266


Guillaume wog das Messer in der Hand, das sein Vater ihm vor zwei Monaten zum siebten Geburtstag geschenkt hatte, und steckte es in die Scheide, die seine Mutter ihm genäht hatte. Ein Schwert wäre ihm lieber gewesen. Aber er besaß keines. Außerdem wäre es zu schwer, selbst wenn er es mit beiden Händen hielt. Er griff nach seinem Beutel. Hatte er an alles gedacht? Brot und Käse. Verdünnter Wein, ein warmer Umhang, denn obwohl Sommer war, konnte es in den Bergen nachts kalt werden, wenn der Wind von den Gipfeln der Pyrenäen herüberwehte.

Guillaume spitzte die Ohren. Das Röhren aus der Nase seines Onkels überdeckte alle anderen Geräusche. Das war einerseits gut, denn so konnte niemand hören, wie er heimlich nach draußen schlich. Andererseits konnte er nicht genau feststellen, wann die Wachen auf ihrer Runde an dem Haus vorbeikamen. Er kletterte über die schlafenden Körper hinweg zur Tür, öffnete sie vorsichtig, damit sie nicht quietschte.

Helles Mondlicht schien ihm ins Gesicht. Die Gebäude lagen still da. Scheune, Ställe und ein halb verfallener Schuppen zeichneten sich scharf gegen den Sternenhimmel ab. Sie waren leer. Der Onkel, seine Familie und alle Nachbarn, die mit ihnen in die Berge geflohen waren, verbrachten die Nacht ebenso wie Guillaume im Haupthaus des verlassenen Gehöfts.

Feiglinge allesamt. Das ganze Dorf war weggelaufen, als man Guillaumes Eltern verhaftet hatte. Niemand hatte geholfen, niemand protestiert. Alle hatten Angst gehabt, die Nächsten zu sein. Sie hätten kämpfen müssen! Sie hätten seinen Eltern beistehen müssen! Stattdessen hatten sie angstschlotternd ihre Habe gepackt und sich in den Bergen in Sicherheit gebracht.

Nur Guillaume hatte sich den Männern entgegengestellt, sie angebrüllt und mit den Fäusten traktiert. Daraufhin hatte einer von ihnen ihm einen Stüber verpasst, sodass er quer durch die Stube geflogen und kurz ohnmächtig geworden war.

Kaum war er wieder bei Sinnen gewesen, war er den Männern hinterhergerannt, hatte sie eingeholt, obwohl sie Pferde gehabt hatten. Das ganze Dorf war in Aufruhr gewesen, doch niemand hatte ihm beigestanden. Guillaume hatte sich eine Mistgabel gegriffen, doch bevor er den ersten Feind angreifen konnte, hatte sein Onkel ihn gepackt und weggeschleppt.

Als sie zurück im Haus waren, hatte sein Onkel ihm über den Kopf gestrichen und gesagt: »Du bist ein tapferer kleiner Mann, deine Eltern können stolz auf dich sein! Aber du musst stark sein, du musst das Banner deiner Familie weitertragen – und auf Gott vertrauen. Die Gnade des Herrn ist groß!«

Doch Guillaume wollte nicht auf Gott vertrauen. Er hatte zu oft gesehen, wie die Schergen des Papstes brave, anständige Menschen der Ketzerei bezichtigten und auf dem Scheiterhaufen verbrannten.

Wie beim Schachspiel hatte er sich einen Plan zurechtgelegt und war ihn immer wieder durchgegangen, hatte sich in seiner Fantasie vorgestellt, was sein würde, wenn er dieses oder jenes tat oder nicht tat, hatte alle Varianten durchprobiert. Vater hatte ihn das Spiel der Könige gelehrt, und bereits jetzt, mit sieben Jahren, gab es niemanden im Dorf, der ihn darin besiegen konnte. Dabei war es doch so einfach, vor allem am Anfang, wenn erst einige Figuren in den Kampf gezogen waren. Schwierig wurde es, wenn alle Figuren im Spiel waren. Dann musste er manchmal lange überlegen, aber er vergaß nie eine Wendung oder Möglichkeit. Neigte sich das Spiel dem Ende zu, wusste er bereits viele Züge im Voraus, dass sein Gegner verloren war.

Guillaume blickte in alle Richtungen. Keine Wache zu sehen. Bestimmt standen sie auf der anderen Seite der Mauer, die das Gehöft umgab, die Augen in die Ferne gerichtet. Sie rechneten mit einem Feind von außen, nicht mit einem Flüchtling aus ihren eigenen Reihen. Lautlos schlich Guillaume über den Hof. Sein Herz schlug wild in seiner Brust. Als er den Durchlass in der Mauer erreichte, in dem einst das Tor gewesen war, verlangsamte er seine Schritte. Vorsichtig spähte er um die Ecke. Etwa zwanzig Schritte entfernt standen zwei Männer. Gerade reichte der eine dem anderen einen Weinschlauch.

Das war die Gelegenheit.

Geduckt lief Guillaume los. Schnell hatte er die Ruine hinter sich gelassen und die schmale Landstraße erreicht, auf der sie vor weniger als einer Woche hergekommen waren. Er wusste, dass die Zeit knapp war. Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, als er sich an das Gespräch erinnerte, das er gestern belauscht hatte.

Sein Onkel hatte sich mit einem der anderen Männer unterhalten. Gezischelt wie die Schlangen hatten sie, sich immer wieder umgeschaut, doch Guillaume hatte auf dem Dach des Backhauses gelegen und war unentdeckt geblieben.

»Ich habe Nachricht aus Caraman«, hatte sein Onkel geraunt. Das war die Stadt in der Nähe ihres Dorfes, wo die Eltern immer zum Markttag hinfuhren. »Das Urteil ist gefällt.« Dann hatte er betreten geschwiegen.

Guillaume wäre am liebsten vom Dach gesprungen und hätte die Worte aus ihm herausgeschüttelt, wie man Oliven vom Baum schüttelte.

Das Urteil ist gefällt!

Guillaume hatte ein Stoßgebet zum Himmel geschickt.

Schließlich hatte der Onkel weitergesprochen: »In drei Tagen, zu Johannis, wenn die Geburt des Täufers und die kürzeste Nacht des Jahres gefeiert wird …«, seine Stimme brach, »… werden sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt.« Er hatte tief geseufzt. »Wir können nichts dagegen tun, es ist Gottes Wille.«

Gottes Wille! Wie konnte Gott seinen Eltern, die nie einem Menschen etwas zuleide getan hatten, die immer fleißig beteten und hart arbeiteten, den Tod wünschen?

In dem Augenblick, oben auf dem Dach des Backhauses, hatte er beschlossen, sich der Anordnung seines Onkels zu widersetzen und seine Eltern zu retten.

Die ganze Nacht lief Guillaume auf der Landstraße, obwohl die Müdigkeit und die Kälte ihm arg zusetzten. Erst gegen Mittag suchte er sich ein Versteck, um ein wenig auszuruhen. Er bat Gott um Schutz und schlief vor Erschöpfung sofort ein.

Spät am Nachmittag schreckte Guillaume aus wilden Albträumen hoch. Die Sonne stand schon dicht über dem Horizont, es mochte bereits die zehnte oder elfte Stunde des Tages angebrochen sein. Sein Magen knurrte, er stopfte sich Brot und Käse in den Mund. Dann nahm er einen tiefen Schluck verdünnten Wein.

Bevor er aufbrach, kniete er sich nieder und betete das Vaterunser. Er erschrak vor seiner eigenen Stimme. Sie zitterte wie bei einem Greis. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu, doch er erinnerte sich an die Worte seiner Mutter: »Was immer dir auf deinem Weg begegnen mag, sei es Versuchung, Schmerz oder Tod – mit der Hilfe Gottes wirst du jede Prüfung bestehen. Vergiss das niemals, mein Sohn. Du wirst das Schicksal, das dir zugedacht ist, erfüllen.«

Guillaume eilte weiter, rot gleißend versank die Sonne hinter den Bergen, der Mond stand schon am Himmel, sein Licht gewann mehr und mehr an Kraft. Die Geräusche des Tages verschwanden, die der Nacht setzten ein. Guillaume folgte weiter der Landstraße. Einige Male war er nicht sicher, welchen Abzweig er nehmen sollte, einmal musste er umkehren, weil der Weg so schmal wurde, dass es keinesfalls der richtige sein konnte.

Als die Dunkelheit der Nacht allmählich dem fahlen Licht des Morgens wich, erkannte er, dass er ganz in der Nähe seines Dorfes war. Jetzt war es nicht mehr weit bis nach Caraman. Er musste nur noch die Schlucht, die Gorge de la Reine überqueren, dann wäre er schon fast vor den Toren der Stadt.

Guillaume fühlte sich stark, trotz der Blasen an seinen Füßen, trotz der Schwere in seinen Beinen. Er erklomm einen Hügel, von dem aus man einen guten Blick auf die Brücke über die Schlucht hatte. Sie war menschenleer. So früh am Tag war noch niemand unterwegs.

Schnell lief er los, doch schon nach zwei Dutzend Schritten blieb er entsetzt stehen. Der hintere Teil der Brücke, den er von der Kuppe des Hügels nicht hatte sehen können, war eingestürzt. Die ganze Kraft, die ihn hierhergetragen hatte, verflog wie Frühnebel. Er sank auf die Knie und weinte. Warum war Gott so ungerecht zu ihm? Was hatte er Böses getan? Wofür wurde er bestraft? Guillaume schlug seine Faust auf den steinigen Boden. Der Schmerz weckte seinen Widerstand; er streckte sein Kinn nach vorn und rief trotzig: »Wenn da keine Brücke ist, dann werde ich einen anderen Weg finden. Es gibt immer einen anderen Weg!«

Die Hänge links und rechts der Brücke waren zu steil, um hinunterzuklettern. Also wandte er sich nach Süden, dort wurde die Schlucht breiter und flacher. Mit jeder Stunde, die verstrich, sank seine Geduld. Immer wieder sagte er sich, dass es besser sei, einen Umweg zu gehen, als in die Schlucht zu stürzen und gar nichts mehr tun zu können. Doch die Zeit lief ihm davon. Der Tag war bereits weit fortgeschritten, und er wusste nicht, zu welcher Stunde seine Eltern hingerichtet werden sollten.

Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er begann den steilen Abstieg, um den Weg zu verkürzen, hangelte sich von Stein zu Stein, von Baum zu Baum, wählte jeden Schritt sorgsam. Schon konnte er den Grund der Schlucht erkennen, als vor ihm ein Vogel aufflatterte, er sich erschreckte und den Halt verlor. Sein Knöchel knickte um, der Schmerz fuhr ihm heiß das ganze Bein hinauf, er verlor den Halt, spürte, wie der Boden unter ihm ins Rutschen kam. Schützend hielt er sich die Hände vors Gesicht, überschlug sich, wurde immer schneller. Bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, schlug er mit dem Kopf auf einen Stein. Zuerst sah er Licht in allen Farben, dann nichts mehr.

Langsam kam Guillaume wieder zu sich. Als Erstes spürte er das Feuer in seinem Knöchel, dann den...

Erscheint lt. Verlag 30.3.2021
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Die Hüterin des Templerschatzes
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Burg Arras • Burgund • Clemens VII • Das Rätsel der Templerin • Der Kreuzfahrer • Die Templerin • Geschichte der Templer • Herzoftum Burgund • Historienschmöker • Historische Romane • Illuminati • Jacques de Molay • Jagd • König Philipp • König Philipp der Schöne • Kreuzritter • Legends of Honor • Mittelalter • Ordensbrüder • Paris • Philipp der Schöne • Provence • Schatz der Tempelritter • Schatzsuche • Scheiterhaufen • Stalker • tempelorden • Tempelritter • Templer • Templerorden • Untergang der Templer • Verrat
ISBN-10 3-7517-0615-1 / 3751706151
ISBN-13 978-3-7517-0615-5 / 9783751706155
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