Die Scham

Nobelpreis für Literatur 2022

(Autor)

Buch | Softcover
110 Seiten
2021 | 6. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-47180-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Scham - Annie Ernaux
11,00 inkl. MwSt
lt;p>Nobelpreis für Literatur 2022

Juni 1952, die kleine Annie ist 12 Jahre alt. Eines Sonntagnachmittags geschieht etwas Entsetzliches - ohnmächtig muss sie miterleben, wie der Vater die Mutter umzubringen versucht. Nach kurzer Zeit beruhigt sich der Vater, und Annie versucht, den Eklat zu vergessen. Bis sie, nahezu ein halbes Jahrhundert später, auf ein altes Foto stößt, das eine Flut von Erinnerungen auslöst. Aber was genau ist damals geschehen? Und wie ist es dazu gekommen?

Je tiefer Annie in dieses entscheidende Jahr eintaucht, umso deutlicher wird ihr die Spannung, in der die Eltern lebten, zwischen dem Wunsch nach sozialem Aufstieg und dem demütigenden Rückfall in die alten Verhältnisse. Und auch Annies Zerrissenheit gewinnt an Kontur, ihr immer wieder schmerzhaftes Bemühen, dem Einfluss einer religiösen Erziehung zu entrinnen und der bohrenden Sehnsucht nach Aufbruch und einem besseren Leben zu folgen.

Scham ist das beharrliche Gefühl der eigenen Unwürdigkeit. Annie Ernaux seziert es an sich selbst, indem sie weit zurückschwingt in eine eigentlich unfassbare Episode ihrer Kindheit und in eine Vergangenheit, die nicht vergehen will.

Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als »Ethnologin ihrer selbst«. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig Romane sind von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert worden. Annie Ernaux hat für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt den Nobelpreis für Literatur.

Sonja Finck übersetzt aus dem Französischen und Englischen, darunter Bücher von Jocelyne Saucier, Kamel Daoud, Chinelo Okparanta und Wajdi Mouawad. Für ihre Ernaux-Übersetzungen wurde sie mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

»[Ernaux] hat uns Bücher geschenkt, die schmerzen, aber auch heilen, weil sie uns zeigen, dass wir mit unseren Verletzungen nicht allein sind, dass wir nicht die Einzigen sind, die 'so' sind. Die Scham ist eines davon.« Bettina Hartz Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20201025

»Die Wucht der Bücher von Annie Ernaux liegt in der Genauigkeit und Klugheit einer Analyse, aus der weder Selbstmitleid noch irgendein weiterführendes Interesse für sich selbst sprechen. Ernaux macht Band für Band vor, wie autobiografische Überlegungen zu Essenzen von Wahrheit für alle führen können.«

»Ernaux' Buch ist in seiner Kürze eindringlich, soziologisch wertvoll ...«

»... präzise und analytisch, hochpersönlich und universell ...«

»Jenseits [von Normalität, Respekt und Würde] bleibt eine Scham, die wohl selten so genau beschrieben wurde wie hier und die, das sollte beim Lesen und Loben dieses großartigen, keineswegs historischen Buches niemand vergessen, auch heute noch viele Menschen ganz genau kennen.«

»... ein schonungsloses Selbstporträt der Frau in der französischen Gesellschaft.«

»Ich bin ein großer Bewunderer von allen Texten von Ernaux.«

»Berührend, klug geschrieben, kluge Frau, kluge Schriftstellerin. … Annie Ernaux kann ich jedem nur empfehlen.«

»Erschütternd.«

»[Eine] Meisterin der ethnografischen Tiefenbohrung.«

»Die Ethnologin ihrer selbst, wie [Annie Ernaux] sich in diesem ernsten und absolut lesenswerten Buch explizit nennt, denkt die persönliche Scham weiter, positioniert ihre Familie in der Welt der Unterdrückten und entlarvt die soziale Determiniertheit. Das macht sie in der ihr eigenen, unverwechselbaren Schreibweise: klar, nüchtern und zuweilen trocken. Keine Metaphern, keine Gefühlsduseleien, nichts Überflüssiges.«

»Die Scham ist ein quälendes Gefühl der Unwürdigkeit und Unterlegenheit. Etwas, das dem Ideal der Chancengleichheit in einer demokratischen liberalen Gesellschaft zutiefst widerspricht und im Verborgenen rumort. Im Leben vieler Menschen. Auch in Deutschland, wo es erstaunlicherweise bislang keine Literatur gibt, die diese unangenehme Wahrheit so berührend und nüchtern, so klug und klar benennt wie Annie Ernaux.«

»[Annie Ernaux]
legt von Anfang an die Karten, sprich ihre
Gefühle, auf den Tisch. Diese Verletzlichkeit
macht die Faszination ihres Schreibens aus.«

Erscheinungsdatum
Übersetzer Sonja Finck
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Original-Titel La honte
Maße 118 x 188 mm
Gewicht 110 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 1950 • 1950er • Aufstieg • Autofiktion • Bestseller • Bestseller bücher • Bestsellerliste • Biografie • Biographie • buch bestseller • Bürgertum • Deutscher Hörbuchpreis 2020 • Didier Eribon • Die Jahre • Edouard Louis • Édouard Louis • Erinnerung eines Mädchens • Feminizid • Frankreich • Fünfzigerjahre • Häusliche Gewalt • La honte deutsch • Literaturnobelpreis • Milieu • neues Buch • Nobelpreis • Nobelpreis für Literatur 2022 • Pierre Bourdieu • Prix de l’Académie de Berlin 2019 • Sozialer Aufstieg • Sozialscham • spiegel bestseller • spiegel bestsellerliste • Spiegel Bestseller Liste • Spiegel Bestseller-Liste • Spiegel-Bestseller-Liste • ST 5180 • ST5180 • suhrkamp taschenbuch 5180 • Trauma • Würth-Preis für Europäische Literatur 2021
ISBN-10 3-518-47180-5 / 3518471805
ISBN-13 978-3-518-47180-7 / 9783518471807
Zustand Neuware
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