Heimat-Roman Treueband 25 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1192-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 25 - Sissi Merz, Christa Riedling, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 183: Glücklich ist, wer vergeben kann
Bergkristall 264: Als Schwiegertochter unerwünscht
Der Bergdoktor 1723: Längst vergessene Gefühle
Der Bergdoktor 1724: Bleibst du nur aus Mitleid?
Das Berghotel 120: Vertrau auf die Zukunft, Kerstin!
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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»Ich komm gleich!«, rief die Jeggl-Alma aus dem kleinen Raum hinter ihrem Gemischtwarenladen und zählte mit zitternder Hand die Tropfen in ein Glas, das halb mit Wasser gefüllt war. Mit zwei Schlucken trank sie das Glas leer, holte tief Luft und trat in den Laden.

»Ah, Guggenbergerin«, begrüßte sie die schon etwas ungeduldig gewordene Bäuerin. »Ich hab hinten noch was zu tun gehabt, aber jetzt sag, was kann ich denn für dich tun?«

Die Guggenbergerin musterte Alma kritisch.

»Du bist ja ganz weiß im Gesicht! Geht’s dir net gut?«

»Des ist sicher das Licht«, erwiderte Alma. »Ich hab den Sonnenschutz ausrollen müssen, sonst wird mir das Gemüse noch welk.«

»Na ja, das schnell gezüchtete Zeug hält halt net lang. Ich warte lieber auf meine eigene Ernte«, meinte die Guggenbergerin verächtlich.

»Wohl, Gemüse brauchst du also keins«, stellte Alma sachlich fest. »Was darf’s sonst sein?«

Alma mochte die Guggenberger-Bäuerin nicht. Damit war sie nicht allein, denn im Dorf war die Bäuerin als hochnäsig und unduldsam verschrien. Aber die Kundschaft konnte man sich halt nicht aussuchen.

Endlich wirkten auch die Tropfen, die Alma von Dr. Martin Burger, dem Landarzt von St. Christoph, bekommen hatte. Vor einem halben Jahr hatte Dr. Burger bei ihr Gallensteine festgestellt und ihr dringend zu einer Operation geraten. Aber Alma war unabkömmlich. Sie konnte doch ihren Laden, der noch dazu der einzige im Dorf war, nicht einfach zusperren!

»Das ist alles«, beendete die Guggenbergerin wohlwollend ihren Einkauf. »Ich könnt ja viel davon selbst machen, aber jetzt im Sommer hab ich halt gar keine Zeit.«

Alma quälte sich ein Lächeln ab und rechnete den Einkauf zusammen. Die Bäuerin bezahlte und rauschte endlich aus dem Laden.

Alma sah auf die Uhr. Es wurde Zeit, dass sie das Obst und Gemüse, das sie auf dem Gehsteig ausgestellt hatte, in den Laden räumte. In einer halben Stunde konnte sie den Laden schließen, und dann wollte sie sich eine Weile hinlegen.

Mit jedem Tag fiel es der Jeggl-Alma schwerer, die Kisten hinaus und wieder hinein zu tragen. Bei jeder Anstrengung trat ihr kalter Schweiß auf die Stirn, und seit ein paar Tagen hatte sie Schmerzen im rechten Arm.

»Alma, wart, ich helf dir!« Die Bachhuber-Zenzi stellte ihren noch leeren Einkaufskorb ab und packte mit an.

»Dank dir«, murmelte Alma, als alles drinnen war, und lehnte sich an den Ladentisch. »Heut geht’s mal wieder gar net.«

Die Bachhuber-Zenzi wusste von Almas Leiden. Sie war es gewesen, die Alma vor einem halben Jahr zu Dr. Burger gebracht hatte, als Alma ihre erste, schwere Kolik gehabt hatte.

Zenzi führte den Doktorhaushalt seit über vierzig Jahren, und fast ebenso lange war sie mit der Alma befreundet. Damals hatte Alma den Laden am Anfang der Kirchgasse von ihrem Vater übernommen, und Zenzi war als junge Haushaltshilfe ins Doktorhaus am Ende der Kirchgasse gekommen. Das war lange her, und es war viel in dieser Zeit geschehen. Die Freundschaft der beiden Frauen war gewachsen und hatte einen festen Bestand.

Alma war nie wirklich krank gewesen, aber jetzt machte sich die Zenzi Sorgen um sie.

»Setz dich hin, ich nehme mir schon, was ich brauche«, befahl sie, und wenn Zenzi diesen Ton anschlug, war jeder Widerstand zwecklos. Alma wusste das und fügte sich gern, denn ihr war wirklich elend zumute. Die Tropfen wirkten nicht so, wie sie es gewohnt war, und der bohrende Schmerz im Leib kam schon wieder.

»Zenzi, kannst du abschließen und mit mir rauf in die Wohnung gehen?«, fragte sie zaghaft.

Zenzi erschrak. Alma sah wirklich elend aus! Schweiß stand auf ihrer Stirn, ihr Gesicht war käsebleich, und sie hielt sich die Seite, als könnte sie mit dem Druck den Schmerz lindern.

»Lieber Gott, Alma, jetzt gehst du nimmer rauf in die Wohnung!«

Zenzi lief zum Telefon, das sich im Hinterzimmer des Ladens befand, und rief im Doktorhaus an.

»Martin, die Alma hat eine ganz schlimme Kolik! Nein, gehen kann sie net, komm mit dem Wagen!« Gleich darauf beruhigte sie ihre Freundin: »Der Martin kommt sofort. Und sag jetzt net Nein, wenn er sagt, dass du operiert werden musst!«

Alma sagte gar nichts mehr. Ihr war übel, der Schmerz tobte in ihr, und ihr war alles recht, wenn das nur aufhörte!

Dr. Martin Burger war in wenigen Minuten bei Alma. Die Kirchgasse war ja nicht lang, doch nach Zenzis Bericht hatte er den Wagen genommen.

Alma war einer Ohnmacht nahe, als der Bergdoktor sie zum Wagen trug. Zenzi half ihm und blieb dann zurück. Sie wusste Alma in guten Händen und konnte sich nun um den Laden kümmern.

Zenzi schloss sorgfältig ab, verfrachtete alle verderblichen Waren in den großen Kühlschrank, packte noch Gemüse in ihren Korb und schrieb fein säuberlich alles auf, was in ihrem Korb gelandet war. Dann verließ sie den Laden durch das Hinterzimmer, sperrte auch dort ab, ließ den Korb im Treppenhaus stehen und stieg hinauf zu Almas Wohnung. Sie konnte das tun, denn das Haus gehörte Alma, und es wohnte sonst niemand hier.

Die Wohnung lag direkt über dem Laden, und Zenzi sah erst mal nach den Zimmerpflanzen. Sie musste etwas für Alma tun, aber die Erde in den Töpfen war feucht. Sie kontrollierte alle Zimmer, auch das geräumige Gästezimmer, aber es war alles in Ordnung.

Zenzi ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich in den Schaukelstuhl. Sie dachte an Alma und betete, dass Martin ihrer Freundin helfen konnte.

Martin Burger war wie ein Sohn für sie. Er war elf Jahre alt gewesen, als seine Mutter so plötzlich verstorben war. Zenzi war damals schon als Haushaltshilfe im Doktorhaus gewesen, und sie war geblieben. Sie hatte darauf geachtet, dass Martins Vater und sein Sohn regelmäßige Mahlzeiten bekommen hatten, hatte Lausbubenstreiche von Martin gedeckt, hatte seinen Werdegang durch das Medizinstudium und den Abschluss miterlebt, und auch das Leid, das ihm nicht erspart geblieben war.

Seine erste Frau, die Christl, war bei der Geburt ihres Kindes gestorben. Auch das Baby hatten Martin und sein Vater begraben müssen, und Martin war damals aus St. Christoph geflüchtet. In München hatte er an einem großen Krankenhaus die Ausbildung zum Chirurgen gemacht, und dann war er doch wieder heimgekommen und hatte die Praxis seines Vaters übernommen.

All das ging Zenzi durch den Kopf, als sie still in Almas Schaukelstuhl saß. Doch dann besann sie sich. Es wurde Zeit, ins Doktorhaus zurückzukehren, die Familie wollte ein Nachtmahl auf dem Tisch haben. Und Zenzi wollte natürlich auch wissen, wie es Alma ging.

Entschlossen erhob sie sich aus dem bequemen Stuhl, ging die Treppe hinab, nahm ihren Korb auf und verließ Almas Haus.

***

Dr. Martin Burger brachte Alma sofort in den Praxisanbau, den er vor ein paar Jahren hatte errichten lassen. Dort befanden sich jetzt die Praxis, ein Röntgenraum, ein Labor, ein kleiner, aber gut ausgestatteter Operationssaal und zwei hübsche Krankenzimmer für Notfälle.

Sabine Burger, Martins zweite Frau, bereitete bereits den OP vor, als Martin mit Alma ankam. Sabine war Anästhesistin und wusste, worauf es ankam. Sie hatte bereits eine Spritze mit einem krampflösenden Mittel aufgezogen.

»Alma, gleich wird’s dir besser gehen«, meinte sie beruhigend und injizierte ihr das Medikament, während Martin sich die Hände gründlich desinfizierte und sterile Handschuhe überstreifte.

»Heut ist’s ganz arg«, murmelte Alma benommen und versuchte ein kleines Lächeln, das ihr aber misslang.

»Ganz ruhig!«, mahnte Sabine und tupfte ihr den kalten Schweiß von der Stirn. »Ich schalte inzwischen drüben das Röntgengerät ein.«

Martin nickte ihr liebevoll zu, als sie den OP verließ. Er und Sabine hatten in diesem kleinen Operationssaal schon vielen Menschen helfen können, wenn sofort etwas geschehen musste. Das nächste Krankenhaus war in Schwaz, und manchmal dauerte ein Transport dorthin einfach zu lange.

»Besser?«, fragte Martin Burger, als er merkte, dass Almas Züge sich entspannten.

»Ja, Herr Doktor«, seufzte Alma leise auf. »Ich bin ein bisserl schwindlig.«

»Das kommt von dem starken Medikament«, erklärte der Bergdoktor beruhigend. »Alma, wir müssen dich sofort operieren. Diese Kolik ist net ungefährlich.«

»Wenn’s schon sein muss, dann ist’s mir sowieso lieber, wenn Sie mich operieren«, erwiderte Alma vertrauensvoll. »Im Krankenhaus kenn ich ja niemanden.«

Martin schmunzelte und strich ihr sanft über das schneeweiße Haar.

»Dann hast du auch nix dagegen, wenn ich dir beim Ausziehen helfe?«

Die Schmerzen waren verebbt, und Alma fühlte sich auf einmal sehr leicht und befreit.

»Ich glaub net, dass Sie mich verführen wollen, Herr Doktor«, meinte sie neckend. »Wo Sie doch eine so junge, hübsche Frau haben.«

»Na, das nenn ich ein Kompliment«, lachte Sabine auf. Sie war gerade mit einem flauschigen Morgenmantel über dem Arm in den OP getreten. »Danke, Alma! Sag, kannst du aufstehen und die paar Schritte rüber in den Röntgenraum gehen? Wir helfen dir natürlich!«

Alma nickte und richtete sich auf. Martin half ihr aus der Kleidung, und Sabine wickelte den Morgenmantel um sie. Gemeinsam brachte sie dann Alma zum Röntgen.

Während Martin und Sabine die Bilder genau studierten, döste Alma, warm eingepackt in den molligen Mantel, in einem Rollstuhl vor sich hin. Sie wusste, dass es jetzt ernst war...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2021
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7517-1192-9 / 3751711929
ISBN-13 978-3-7517-1192-0 / 9783751711920
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