Süße Rache (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0302-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Süße Rache - Lynsay Sands
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Dem kühnen Highlander Galen MacDonald gelingt es, seinem Erzfeind die Braut zu rauben. Kurzentschlossen nimmt er die junge englische Lady Kyla selbst zur Frau - ungeachtet ihrer Ohnmacht. Umso größer seine Überraschung, als die zarte Schöne wieder zu sich kommt. Denn Galen hat sich keineswegs eine wehrlose Maid ins Haus geholt, sondern eine temperamentvolle Wildkatze! Gegen seinen Willen verfällt er zunehmend dem Zauber seiner Angetrauten. Doch dann schlägt sein Rivale zurück ...



Bekannt ist die kanadische Autorin Lynsay Sands für ihre historischen sowie übernatürlichen Geschichten, die sie mit ihrem speziellen Humor ausstattet. Sie hat eine Buchreihe über die Familie Argeneau verfasst, dabei handelt es sich um eine moderne Vampirfamilie. Für ihre über 30 Bücher hat sie bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Ihr erstes Manuskript sandte sie nach Abschluss der Highschool an einen Verlag, der in seiner Antwort bat, das Manuskript umzuschreiben. Diese Antwort deutete sie als Ablehnung, deshalb begann sie ein Psychologie-Studium an der Windsor Universität. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie im Jahr 1997. Mit den Kenntnissen der menschlichen Seele sowie ihrem Humor bewältigt sie die Arbeit und ihr Leben. Mit einer genialen Mischung aus mittelalterlicher Romantik sowie mit den sympathischen Heldenpaaren schafft sie es, kurzweilige Geschichten zu schreiben. Bisher stand Lynsay Sands bereits auf zahlreichen Bestseller-Listen, unter anderem bei der New York Times, dem Spiegel, außerdem ist sie Romantic Times-Bestseller Autorin. Wie Lynsay Sands über sich selbst sagt, wurde sie im Jahr 1142 geboren, und zwar weil sie das Historische liebt. Die kanadische Autorin liebt ihren Beruf, da sie in ihren Büchern entscheiden kann, dass das Gute über das Böse siegt.

1. KAPITEL

Kyla sah die Angreifer als Erste.

Sie lag bäuchlings im hinteren Teil des Pferdewagens, noch im Halbschlaf, aus dem sie unruhig erwachte, als ihr ein Blatt auf die Stirn fiel. Mürrisch zog sie eine Hand unter den Fellen hervor, mit denen sie zugedeckt war, und wischte es fort. Dann versuchte sie, wieder in die Tiefen des heilenden Schlafes hinabzugleiten, doch ihre Schmerzen ließen dies nicht zu.

Sie blinzelte und zwang sich, die Augen zu öffnen. Die Felle, auf denen sie lag, rückten verschwommen in ihr Blickfeld. Sie veränderte etwas ihre Lage, um den wieder heraufziehenden, brennenden Schmerz in ihrem Rücken zu lindern. Fürchterlich, wie dieser Tag schon beginnt, dachte sie verzagt und sehnte sich sogleich nach Morags Salbe. Dieses Wundermittel roch zwar so ekelhaft wie eine Kloake im Sommer, doch kaum rieb Morag sie damit ein, war auch der Schmerz gebannt. Eine Zeit lang wenigstens. Denn sie wirkte jeweils nur einige Stunden, dann musste sie erneut aufgetragen werden. Davon könnte ich jetzt gut ein wenig gebrauchen, seufzte sie im Stillen und drehte sich vorsichtig auf die Seite, um voller Hoffnung einen Blick auf die Frau zu werfen, die neben ihr schlief.

Dabei verrutschte das Fell, und etwas Feuchtes, ein Regentropfen, wie sie zunächst meinte, fiel ihr aufs Gesicht. Gereizt wischte sie ihn fort und war nicht wenig erstaunt, als sie auf einmal Sand zwischen den Fingern spürte. Unwillkürlich schaute sie nach oben, wo ihr Blick auf einige Gestalten fiel, die sich völlig lautlos in der Baumkrone über ihr verbargen und gespannt den Zug unter sich beobachteten.

Kyla wollte gerade den Mund öffnen, um ihre Eskorte zu warnen, als ein lang gezogener, gellender Schrei die Stille zerriss. Er klang so wild und Grauen erregend, dass es ihr eiskalt über den Rücken lief. Fast gleichzeitig erhoben sich an die hundert Stimmen zu einem mächtigen Geheul, und Kylas Gruppe kam gezwungenermaßen zum Stehen.

Mit der Hand seitlich am Wagen nach Halt suchend, sah Kyla verblüfft, wie ein Mann mit einem geschmeidigen Satz vom Baum sprang und direkt zwischen ihr und Morag landete. Die Augen weit aufgerissen, starrte sie ihn an. Ein Sonnenstrahl, der durch die Bäume fiel, wurde von seinem Schwert zurückgeworfen, und im hellen Glanz dieses Lichts schien sein rotbraunes Haar zu erglühen. Kyla ließ ihren Blick über die Gestalt des Mannes gleiten. Er trug, wie in Schottland üblich, einen karierten Rock, der in der leichten Nachmittagsbrise flatterte, und so konnte sie seine nackten Beine bis hinauf zu den Oberschenkeln sehen. Sehr ansehnliche Beine, bemerkte sie mit einem gewissen Interesse, das in ihrer Lage eigentlich völlig unangebracht war. Schlanke Fesseln, muskulöse Waden, wohlgeformte Knie und starke Oberschenkel, registrierte sie wie gebannt, als er plötzlich das Schwert hochriss und dabei erneut einen gellenden Schrei ausstieß.

Wie der Schrei eines Toten, der in die Hölle fährt, dachte Kyla unwillkürlich. Nicht enden wollend und Ohren betäubend, schien sich dieser Schrei direkt durch die Schädeldecke ins Gehirn zu bohren. Ihr Kopf pochte vor Schmerzen, fast so schlimm wie ihr Rücken, und noch schlimmer, als auch das Geheul in den Bäumen wieder anhob. Fast gleichzeitig ließ sich eine Gestalt nach der anderen von den Ästen fallen, und auf der ganzen Lichtung brach Chaos aus, überall erschollen Warnrufe und Schmerzensschreie. Der Kerl aber, der zu ihren Füßen stand, sprang jäh vom Wagen und entschwand ihrem Blick.

Kyla schloss kurz die Augen, biss die Zähne zusammen und hievte sich hoch. Geschwächt von dieser Anstrengung, verweilte sie kurz auf Knien und Händen. Ihre Arme zitterten, der Wagen unter ihr schien zu wanken, doch sie atmete tief durch, und es gelang ihr, langsam in die Hocke zu gehen. Energisch hob sie den Kopf und schaute dann nach hinten, wo sich jetzt das Geräusch von Metall auf Metall mit den Rufen und Schreien vermischte, die die zuvor so stille Lichtung, über die sie gekommen waren, erfüllten.

Schlagartig vergaß Kyla den brennenden Schmerz in ihrem Rücken und das fürchterliche Pochen in ihrem Kopf, als sie begriff, was um sie herum geschah. Sie wurden angegriffen. Doch damit nicht genug. Mit Entsetzen stellte sie fest, dass dieser wilde Haufen, der sich mit ihrer gepanzerten Eskorte schlug, die Oberhand zu gewinnen schien.

Mehrere Reiter aus Kylas Begleitzug waren bereits zu Boden gestürzt. Die anderen drängten ihre Pferde dichter an den Wagen, um sie zu schützen, doch dabei wurden sie von den reiterlosen Tieren behindert, die, außer sich geraten, wie wild auskeilten.

Kyla unterdrückte die Angst, die ihr schon fast die Kehle zuschnürte, sah sich auf der Lichtung um und nahm wie in Trance wahr, was um sie herum geschah. Viele ihrer Männer waren bereits gefallen, schon etwa ein Drittel von ihnen lag verletzt, zum Teil dem Tode nahe, auf dem morastigen Boden.

Ein kehliger Schrei lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen Hünen von Mann, der, im Kampf mit einem ihrer Ritter, auf den hinteren Teil des Wagens sprang. Ihr blieb nicht eine Sekunde Zeit, sich gegen diesen Stoß zu wappnen, und so fiel sie der Länge nach auf den Bauch, wobei sie, trotz des weichen Fells, auf dem sie lag, mit dem Kinn hart auf dem Boden aufschlug.

Fluchend stemmte sie sich wieder hoch, aber kaum hatte sie den Kopf gehoben, ritt einer ihrer Männer vorbei und drückte ihn energisch wieder hinunter. Er wies sie an, sich ruhig zu verhalten, und warf sich wieder in den Kampf.

Sie protestierte ungehalten, tat aber wie geheißen … zumindest einen Herzschlag lang. Dann setzte sie sich erneut auf.

„Was ist los?“

Die Stimme neben ihr machte Kyla schlagartig bewusst, dass da ja auch noch ihre Begleiterin war. Nur widerwillig wandte sie den Blick vom Kampfgeschehen ab und ließ sich langsam in den Wagen hinuntergleiten. Nachdem sie sich vorsichtig auf die Seite gerollt hatte, musterte sie besorgt das von Falten durchzogene Gesicht der alten Magd, die schon ihr Kindermädchen und, solange Kyla zurückdenken konnte, für sie immer wie eine Mutter gewesen war. Dann log sie: „Mach dir keine Sorgen. Es ist nichts. Schlaf weiter.“

Morags faltige Wangen röteten sich vor Zorn, und ihre schwarzen Augen funkelten. „Ihr lügt, Mädchen. Mich könnt Ihr nicht zum Narren halten!“

Sie wollte sich aufrichten, aber Kyla hinderte sie daran. „Nein, bleib unten.“

„Dann sagt mir, was los ist!“, befahl Morag in scharfem Ton. „Und macht mir nichts vor.“

„Gut“, seufzte Kyla, während sie noch überlegte, wie sie es ihr sagen sollte, ohne sie allzu sehr zu erschrecken. Ihr fiel nichts ein. „Wir werden angegriffen.“

„Was?“ Vor Entsetzen um Atem ringend, kam Morag erneut hoch.

Gerade als Kyla sich aber anschickte, die alte Frau hinter der Seitenplanke des Wagens wieder in Sicherheit zu bringen, wurde dieser von einem mächtigen Stoß erfasst. Erstarrt vor Schreck, blieben die beiden Frauen zunächst bewegungslos liegen, doch dann drehten sie sich langsam um. Vor ihnen stand ein Ritter, derselbe, der schon einmal auf den Wagen gesprungen war. Und auch jetzt wieder war Kyla wie verzaubert von seinem Anblick. Groß, stark und herrlich anzusehen, wie er so dastand, fast reglos. Schweißgebadet glänzte sein Körper im Sonnenlicht. Der Ritter verharrte kurz in dieser Pose, um sich einen Überblick über das Kampfgeschehen zu verschaffen. Dann schwang er sein Schwert und sprang, so überraschend wie er gekommen war, wieder vom Wagen.

„Gütiger Gott!“ Morag fächerte sich mit ihrer unverletzten Hand etwas Luft zu, dann sackte sie auf den Fellen in sich zusammen. „Wilde!“, knurrte sie böse. „Highlander. Und mit einem von denen will Euch diese Catriona verheiraten. Wenn eure arme Mutter dies wüsste, sie würde sich im Grabe umdrehen.“

„Da hast du recht“, stimmte Kyla ihr nachdenklich zu, doch dann verfinsterte sich ihre Miene, denn Morag stemmte sich erneut hoch, um über den Wagenrand zu schielen.

„Was tust du da?“, zischte Kyla, während sie sich aufsetzte, um Morag herunterzuziehen.

„Will sehen, ob wir gewinnen.“

Kyla wollte soeben erwidern, dass das kaum eine Rolle spielte – selbst wenn Catrionas Männer gewännen, wäre sie trotzdem die Verliererin –, noch bevor sie dies jedoch anmerken konnte, krachten zwei kämpfende Schotten mit solcher Wucht gegen den Wagen, dass beide Frauen auf die gegenüberliegende Seite geschleudert wurden. Gerade als Morag aber wieder den Kopf heben wollte, um den Kampf weiterzuverfolgen, sauste ein Schwert nur knapp über sie hinweg und blieb dann in einer Holzplanke des Wagens stecken. Gleichzeitig hörte man den Schmerzensschrei eines Mannes.

Der Schotte, der vorhin auf den Wagen gesprungen war, schaute mit grimmigem Blick zu ihnen hinunter. „Lasst die Köpfe unten, ihr blöden Weiber!“, brüllte er auf Gälisch.

Als Kyla ihn vor lauter Verwirrung mit aufgerissenen Augen anstarrte, wiederholte der Mann den Befehl auf Englisch. Offensichtlich ging er davon aus, dass sie ihn beim ersten Mal nicht verstanden hatte, sie allerdings wunderte sich darüber, dass er ihr überhaupt einen solchen Befehl erteilte. Er gehörte nicht zu ihrer Eskorte, sondern zu den Angreifern. Was zum Teufel scherte es ihn, ob sie mit dem Leben davonkam oder sterben musste?

Verstört lugte sie erneut über den Wagenrand und sah bestürzt, dass alle ihre Männer gefallen waren, trotz ihrer eisernen Rüstungen und Kettenhemden. Nicht ein einziger war mehr auf dem Schlachtfeld auszumachen. Sogar der Kutscher lag ausgestreckt auf seiner Bank, und seine Schulter blutete entsetzlich. Die...

Erscheint lt. Verlag 13.4.2021
Reihe/Serie Historical Victoria
Historical Victoria
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Sweet Revenge
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0302-1 / 3751503021
ISBN-13 978-3-7515-0302-0 / 9783751503020
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