Das Institut in Riga

Die Geschichte eines NS-Arztes und seiner »Forschung«

(Autor)

Buch | Hardcover
240 Seiten
2021 | 1. Auflage
Nagel & Kimche (Verlag)
978-3-312-01244-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Institut in Riga - Uta von Arnim
22,00 inkl. MwSt
Uta von Arnim zeichnet in »Das Institut in Riga« das scharfkantige Bild eines NS-Arztes und seiner Familie. Ein Arzt, der der Großvater der Autorin war.
Herbert Bernsdorff leitet in den Jahren 1941-1944 das Gesundheitswesen der besetzten baltischen Staaten. Im Gutshaus seiner Ehefrau Edda am Stadtrand von Riga, dem Kleistenhof, gründet er das »Forschungsinstitut«. Dort dienen Juden als »Versuchskaninchen«.
Deutsche Wissenschaftler und Laborantinnen arbeiten in Kleistenhof daran, Impfstoff gegen Fleckfieber herzustellen. Eine Gruppe Juden wurde aus dem Rigaer Ghetto nach Kleistenhof geholt. Ihre Aufgabe im Institut war es, zweimal täglich mit ihrem Blut Tausende Läuse zu »füttern«, die ihnen in kleinen, unten offenen Schachteln für dreißig Minuten auf die Haut gebunden werden. Die Läuse sind zum Teil mit Fleckfieber-Erregern infiziert.
Herbert Bernsdorff saß im »Reichskommissariat Ostland«, dem deutschen Machtzentrum. Er unterstützte Gründung und Aufbau des Instituts. Zudem sorgte er dafür, dass im gesamten Baltikum Gesundheitspolitik im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie umgesetzt wurde.
Aus Gesprächen und Interviews mit Familienmitgliedern, Fotos, Archivrecherchen in Berlin und Riga, Zeitzeugenberichten und dem Studium historischer Fachliteratur werden die Geschehnisse rund um das Forschungsinstitut rekonstruiert. Zwischen die Schilderung der historischen Ereignisse setzt die Autorin subjektive Miniaturen.
Mit »Das Institut in Riga« zeigt Uta von Arnim einen Ausschnitt aus der Brutalität des nationalsozialistischen Regimes. Aus der Spurensuche einer Enkelin, die auch selbst Ärztin ist, entsteht eine ungemein eindringliche Darstellung.

Dr. med. Uta von Arnim, Allgemeinärztin und Journalistin, lebt in Berlin.

»Der Kontrast von literarischen Passagen und nüchternen Beschreibungen, von Familienidyll und nationalsozialistischen Verbrechen machen Uta von Arnims Buch zu einer bemerkenswerten und zugleich beklemmenden Lektüre; das Ergebnis eines schwierigen und schonungslosen Annäherungsprozesses, dem sich die Autorin ausgesetzt hat.« Otto Langels, taz,22.01.2022

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 125 x 205 mm
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik 20. Jahrhundert bis 1945
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Sozialgeschichte
Schlagworte Baltikum • Erinnerung • Familie • Familiengeschichte • Forschung in der NS-Zeit • Judenverfolgung • Judenvernichtung • Lettland • medizinische Forschun • Nachkommen von NS-Tätern • Nationalsozialismus • Nazi-Deutschland • Nazi-Verbrechen • NS-Regime • NS-Zeit • Reichskommissariat Ost • Riga
ISBN-10 3-312-01244-9 / 3312012449
ISBN-13 978-3-312-01244-2 / 9783312012442
Zustand Neuware
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