Forever young (eBook)

Das fehlgeschlagene Genexperiment

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
291 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7393-2596-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Forever young -  Julian Bates
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Selen und Nadia sind seit vielen Jahren Insassen in einer Anstalt, als Selen sich endlich gegen ihren Peiniger wehrt und die beiden fliehen. Eine lange und gefährliche Reise steht ihnen bevor, wobei sie feststellen müssen, dass sie viel weniger menschlich sind, als sie dachten, aber dafür auch jede Menge heiße Erotik und gefährliche Abenteuer überstehen müssen. Sie beginnen ihre Abenteuer damit, ein für sie fremdes Deutschland zu durchqueren, in dem sie sich kaum noch auskennen, so sehr haben sich die Zeiten verändert.

Wo liegen die Grenzen der Phantasie? Das ist eine Frage, die mich immer wieder einmal beschäftigt hat. Irgendwann im Laufe eines Lebens kommen die Meisten zu dem Schluss, man kann es nicht allen recht machen, und man muss sich seine eigenen Grenzen ziehen. Meine Phantasie hat natürlich keine Grenzen, allerdings respektiere ich andere Menschen und ihre Würde. Freiwilligkeit, Respekt und Liebe für den/die Partner ist die Basis für alle meine Geschichten.

Wo liegen die Grenzen der Phantasie? Das ist eine Frage, die mich immer wieder einmal beschäftigt hat. Irgendwann im Laufe eines Lebens kommen die Meisten zu dem Schluss, man kann es nicht allen recht machen, und man muss sich seine eigenen Grenzen ziehen. Meine Phantasie hat natürlich keine Grenzen, allerdings respektiere ich andere Menschen und ihre Würde. Freiwilligkeit, Respekt und Liebe für den/die Partner ist die Basis für alle meine Geschichten.

2 Nadia


Der einzig verbliebene Halt in meinem Leben war meine Zwillingsschwester. Nadia war nicht wirklich eine Schwester, jedenfalls konnte ich mich nicht an Geschwister erinnern, aber sie sah mir so ähnlich, dass wir uns selber oft als Zwillingsschwestern bezeichneten, und auch von den anderen meistens nur die Zwillinge genannt wurden.

Nadias Schicksal war genau das Gleiche wie meines, bis auf die Sache mit Rüdiger, denn merkwürdigerweise ließ er sie links liegen und beachtete sie nicht, obwohl ich mir nicht einmal sicher war, dass er uns optisch auseinanderhalten konnte, allerdings kam er immer nur in die Zelle, die ich behauste.

Nadia liebte mich genauso abgöttisch, wie ich meine Nadia liebte. Sie hatte mir sogar angeboten, und zwar mehr als nur einmal, den Platz in der Zelle für mich einzunehmen, damit ich wenigstens ein einziges Mal eine Nacht ohne Angst durchschlafen konnte, ich hätte das aber niemals zugelassen. Ich war so dankbar dafür, dass ich in meinem Leben noch jemanden hatte, der mit mir den Pfad gemeinsam ging, auch wenn ich das niemandem wünschte, so ein Dasein wie das meine. Außer Rüdiger natürlich.

Nadia war mir durch sämtliche Anstalten gefolgt, sie war offenbar aus den gleichen Gründen wie ich eingesperrt und wurde dermaßen zuverlässig in dieselben Einrichtungen verlegt, dass es uns beiden völlig klar war, dass das kein Zufall sein konnte.

Wir erzählten uns alles, wenn wir alleine waren, und wussten daher, dass nicht nur unsere Vergangenheit umfassend identisch war, jedenfalls der Teil, an den wir uns erinnern konnten, wir hatten auch noch beinahe den gleichen Körper, auch unbekleidet sahen wir nämlich doch sehr ähnlich aus. Was wir einmal in einem intimen Moment herausfanden, als wir uns völlig unbeobachtet geglaubt hatten. Einer der Wärter belehrte mich jedoch schon bald darauf eines Besseren, in einer geschlossenen Anstalt der Art, in die wir versetzt wurden, ist man nie unbeobachtet, es gibt sogar auf den Toiletten winzige Kameras. Das erlebten wir lange vor Rüdiger, und die Konsequenzen waren damals zum Glück nur halb so wild gewesen. Vergleichsweise jedenfalls.

Die schlimmste Nacht von allen fing eigentlich erst einmal genau wie so viele andere davor an. An dem Abend stank sein Atem ziemlich intensiv nach Wodka, ein Geruch, den ich seitdem echt nicht mehr riechen kann, allein schon dieser Geruch bringt mich spätestens seit jenem Abend dazu, mich hemmungslos zu übergeben. Sein Gesicht war hochrot und er schwitzte stark, und wenn ich ihn nicht so abgrundtief gehasst hätte, dann hätte ich mir in dem Moment echt Sorgen darum gemacht, ob er wohl in Gefahr lief, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Er fing die zurückfedernde Tür geschickt auf, die er vorher krachend aufgestoßen hatte, und schloss sie dann trotzdem mit einem genauso lauten Krachen. Ein eiskalter Schauer lief über meinen Körper, als das elektronische Türschloss die Tür gewissenhaft und zuverlässig wie immer verriegelte. Das abschießende Klacken klang für mich wie der Hammer eines Richters und brachte mich, wie schon so oft davor, wieder einmal dazu, dass ich anfing, unkontrolliert zu zittern, mich strampelnd nach hinten auf dem Bett in Richtung Wand zurückzuziehen und die Bettdecke schützend vor mich zu halten, was natürlich alles völlig sinnfrei war. Ich war jedoch nicht einmal annähernd so gelassen, wie ich es Nadia immer verkaufte.

Geräusche wie diese sorgten dafür, dass sich die anderen Pfleger und Patienten in ihre Löcher zurückzogen, bis auf Nadia vielleicht. Aber auch sie ließ sich normalerweise nicht mehr blicken, nachdem sie einmal von ihm erwischt und danach sehr lange in Einzelhaft, Entschuldigung, ich meine natürlich Einzeltherapie, eingesperrt worden war. Sie wäre mit Sicherheit auch nach dieser Aktion trotzdem noch gekommen, allerdings hatte ich es ihr verboten. Ich wies sie sehr bestimmt an, dass sie sich von uns fernzuhalten hätte, wenn er da war.

Um so eine Regel mit ihr irgendwie hinzubekommen, es gab damals einen äußerst heftigen Streit zwischen uns, spielte ich Nadia das gleiche Theater wie den anderen vor und versuchte, sie damit zu beruhigen, dass es ja gar nicht so schlimm sei. Natürlich fühlte ich mich ziemlich schlecht dabei, da wir ansonsten alles offen und ehrlich miteinander teilten und uns nie anlogen.

Aber was brachte es schon, sie mit den tatsächlichen Ausmaßen seiner Erniedrigungen zu belasten, wenn es ihr nur Nach- und mir keine Vorteile einbrachte. Wobei sie natürlich nach wie vor wusste, oder zumindest ahnte, was zwischen mir und dem Pfleger vorging.

Diesmal vergaß Rüdiger jede Vorsicht, bereits sein erster Schlag ließ meine Lippe aufplatzen und knallte meinen Hinterkopf heftig gegen die Wand hinter mir, ich sah auf einmal nur noch Sterne. Trotz des durch Tränenschleier stark verschwommenen und eingeschränkten Sichtfelds konnte ich die dunkelroten Blutspritzer deutlich auf dem Bett sehen und dachte kurioserweise in diesem Moment noch, entweder bringt er mich jetzt um oder er muss heute noch die Bettwäsche waschen.

Dann riss er mich an den Haaren wieder hoch und zischte mich an:

„Was hast du mit mir gemacht, du Hexe, warum komme ich einfach nicht von dir los? Heute Nacht werde ich mich endgültig von dir und deiner Hexerei befreien, das schwöre ich dir. Wir werden schon sehen, wie es dir ohne mich ergehen wird, ich …“

Immer wenn dieser Mann dachte, konnte man, wenn man ganz genau hin hörte, die Zahnräder seines mechanischen Gehirns rattern hören. Irgendwann klickten die Zahnräder in die richtige Position, eine Zeit, die ich durchaus nutzen konnte, wie zum Beispiel dafür, wieder einigermaßen klar sehen zu können, und er kam zu einem Schluss. Der gefiel ihm jedoch nicht besonders, daher verzog sich sein Gesicht vor Wut, vermutlich als ihm klar wurde, dass ich mich dann vielleicht einfach jemand anderem zuwenden würde, also prügelte er weiter hemmungslos auf mich ein. Er ließ seiner Wut endlich freien Lauf, der Wut und den Hass auf mich und sich selbst, die er in all der Zeit mit mir immer sorgsam gezügelt und kanalisiert hatte.

Ich erkannte, wie es um ihn stand, und fing an mich zu wehren, allerdings hatte ich keine Chance gegen den viel zu starken Mann, der sehr übergewichtig war und regelmäßig Gewichte stemmte. Ich versuchte, verzweifelt vom Bett wegzukommen, als er meinen Kopf immer wieder gegen die Wand hämmerte, und schlug ihm dabei die viel zu kleinen Fäuste wirkungslos ins Gesicht, was er aber problemlos abwehrte oder schlicht ignorierte.

Trotzdem konnte ich irgendwie an seinen Dreschflegeln von Armen vorbeischlüpfen und zum Schrank an der gegenüberliegenden Wand springen, als er mir nachsetzte und mich am Fußgelenk packte, was mich heftig auf dem Boden aufschlagen ließ. Er stand dabei allerdings so ungünstig, dass sich sein Fuß in dem schweren Krankenhausbett verhakte und er ebenfalls stolperte, als ich mich panisch strampelnd umdrehte.

Da er mein Fußgelenk einfach nicht loslassen wollte und sein anderer Arm zu langsam war, krachte er mit der Stirn voll auf den Boden und blieb benommen liegen, jedoch ohne mich dabei loszulassen. Die Finger umklammerten mein Bein nach wie vor in seinem eisernen Griff.

Ich schrie laut mit verzweifelter und überschlagender Stimme vor panischer Angst auf. Eine Flucht war deswegen schon wieder völlig unmöglich geworden, also ging ich erneut zum Angriff über. Ich ergriff seinen Kopf an den langen und lockigen Haaren, die eigentlich sogar recht hübsch für einen Mann waren, und schlug ihn immer aufs Neue, so fest ich nur konnte, auf den Boden auf. Die Nase platzte auf und verspritzte Blut auf den Belag, ich war jedoch nicht mehr dazu in der Lage, damit aufhören.

Es fühlte sich auf einmal so an, als würde ich mich selbst von außen beobachten, immer wieder schlug ich den Kopf auf den Boden auf, bis er sich nicht mehr rührte und die Zuckungen seines Körpers aufhörten. Als ich mich endlich stoppen konnte und aufgab, brach die Erkenntnis über mich herein. Ich hatte offenbar gerade sein Nasenbein in sein Gehirn getrieben und so einen Menschen umgebracht. Das würde mir endgültig den Platz in Anstalten, bestimmt noch viel schlimmer als diese hier, für immer garantieren.

Erschrocken sprang ich auf und ignorierte den Schwindel, der mich fast wieder zu Boden geschickt hätte, mein Kopf fühlte sich wie ein Kotelett an, das gerade die übliche Behandlung in der Küche mit dem Hammer hinter sich hatte, weichgeklopft und schwammig. Ich musste hier weg, die Anstalt verlassen, so schnell wie möglich, nur wie? Plötzlich ging die Tür auf und ich erstarrte vor lauter Schreck zur Salzsäule.

Es war zum Glück aber nur Nadia, die, trotz ihrer schlechten Erfahrungen, diesmal offenbar doch nach dem Rechten sehen wollte. Vermutlich war sie von der Geräuschkulisse angelockt worden, die gerade eben noch deutlich heftiger als üblicherweise gewesen war, weshalb sie das Risiko, erneut eingesperrt zu werden, eingegangen war. Als sie mich so sah, blutbespritzt, die Lippe geplatzt und den Kopf aufgeschlagen, blieb ihr offensichtlich für einen Moment das Herz stehen. Dann fasste sie sich und zog mich in das winzige Bad.

Den leblosen Rüdiger ignorierte sie vollständig, vielleicht weil es offensichtlich war, was mit ihm los war, aber viel eher deshalb, weil sie sich nicht für seinen Zustand interessierte. Wortlos setzte sie mich auf die Toilette und fing damit an, mich mit einem Waschlappen zu waschen, jedenfalls so gründlich es ging, sie war aber auch sehr vorsichtig dabei, um meine Wunden nicht zu stark zu reizen. Ohne Vorwarnung fing sie auf einmal an zu reden, und zwar so bestimmt und ohne mich in das Gespräch mit einzubeziehen, dass ich für einen Moment lang dachte, sie redete nur mit sich...

Erscheint lt. Verlag 12.11.2015
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte dickgirl • Erotik • Erotischer Liebesroman • Futanari • Liebe • Liebesroman • Science Fiction • Sex • Transsexuell
ISBN-10 3-7393-2596-8 / 3739325968
ISBN-13 978-3-7393-2596-5 / 9783739325965
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