Christians Geheimnis (eBook)

Das Echo des Herzens*Das Echo des Rosenmordes*Das Echo von Gottlieb
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
1300 Seiten
tolino media (Verlag)
978-3-7521-2984-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Christians Geheimnis -  Brigitte Kaindl,  Brenda Leb
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Als der Wirtschaftsprüfer Christian Gottlieb in der Unito-Versicherung auftaucht, hilft er nicht nur dem Unternehmen auf die Beine. Marie wird augenblicklich in seinen Bann gezogen. Seine rätselhafte Aura berührt aber nicht nur sie. Lediglich die 25-jährige Lena hat bloß Spott für den jungen Mann übrig. Bis auch sie ihm verfällt ... Drei Bücher. Eine Geschichte. Mysteriös und fesselnd. * Das Echo des Herzens: Als die 47-jährige Marie am Tiefpunkt ihres Lebens einen Unfall erleidet, brechen alte Wunden auf und sie muss sich ihrer schmerzhaften Vergangenheit stellen. Währenddessen bringt Lena nicht nur ihren Freund zur Verzweiflung und ein alternder Schauspieler realisiert seinen körperlichen und seelischen Verfall erst als sein Leben aussichtslos in einer Sackgasse feststeckt. Als der junge Wirtschaftsprüfer Christian Gottlieb im Leben dieser Menschen aufkreuzt, drängen tief verborgene Geheimnisse ans Licht und seelische Abgründe sowie Verletzungen werden genauso sichtbar wie selbstlose Liebe. Durch seine Güte führt dieser außergewöhnliche Mann dramatische Veränderungen herbei. Wer aber ist Christian, der die magische Kraft besitzt, Liebe in den Herzen der Menschen zu aktivieren? * Das Echo des Rosenmordes: Ein Jahr später ist Christian nicht mehr da und die 48-jährige Marie wird auf einer Hochzeit Zeugin eines kaltblütigen Mordes und einer brutalen Entführung. Danach ist für sie und die 26-jährige Lena nichts mehr, wie es war. Was bleibt, ist Angst. Wird der Mörder mit der lila Rose wieder zuschlagen? Während alte Wunden zu heilen beginnen und ein Musiker seine Bestimmung findet, bringt das Leben neue Wunder hervor. Doch das Phantom mit dem Messer bleibt wie vom Erdboden verschluckt ... * Das Echo von Gottlieb: Ein kleiner Junge wird Zeuge eines schrecklichen Verbrechens. Jahre später begleitet die 28-jährige Lena ihren Jugendfreund zu einer Preisverleihung. Dort lernt sie den skrupellosen Filmproduzenten Konrad Felsinger kennen und trifft eine fatale Entscheidung. Zu spät erkennt sie die Gefahr, in die sie nicht nur sich selbst begibt. Während einer Israel-Reise versteht Marie endlich, warum Christian ihr Leben selbst nach seinem rätselhaften Verschwinden noch immer zu lenken scheint. Als sie glaubt, wieder vertrauen zu können, wird sie allerdings mit einer schockierenden Tatsache konfrontiert, die ihr Leben vollkommen durcheinanderbringt.

Brigitte Kaindl wurde 1960 in Wien geboren. Die Autorin und Musikerin ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Ihre Autobiografie "Mein Weg aus dem Fegefeuer" schrieb sie unter dem Pseudonym 'Brenda Leb'. Danach veröffentlichte sie humorvolle Unterhaltungsliteratur sowie fesselnde Romane mit sozialkritischem Hintergrund. Die Autorin schreibt für Leser die Unterhaltung, Humor, Spannung und Gefühle suchen.

Brigitte Kaindl wurde 1960 in Wien geboren. Die Autorin und Musikerin ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Ihre Autobiografie "Mein Weg aus dem Fegefeuer" schrieb sie unter dem Pseudonym ‘Brenda Leb’. Danach veröffentlichte sie humorvolle Unterhaltungsliteratur sowie fesselnde Romane mit sozialkritischem Hintergrund. Die Autorin schreibt für Leser die Unterhaltung, Humor, Spannung und Gefühle suchen.

Indirektes Verhältnis Juli 2015


Der gesamte Vorstand und alle zusammengetrommelten Abteilungsleiter waren im Konferenzsaal versammelt. Marie sollte den Wirtschaftsprüfer empfangen, begrüßen und danach zu den Sitzungsteilnehmern in den Besprechungsraum führen.

Sie atmete schwer. Es war erst zehn Minuten vor Neun, doch Marie war bereits völlig erschöpft und zitterte wie Espenlaub. Seit Sieben war sie im Büro. Diese frühe Stunde war seit einigen Monaten ihr neuer Arbeitsbeginn.

„Frau Haller, wo bleibt denn Ihr reizendes Lächeln?“, hatte Porter nach zwei Monaten gefragt. „Meine Batterie ist leer, soll ich mir vielleicht Zahnstocher zwischen die Wangen klemmen?“, hätte sie am liebsten gerufen, als sie Porter zu mehr Fröhlichkeit anfeuern hatte wollen. Doch letztlich konnte sie das weder sich selbst noch ihm eingestehen. Stattdessen hatte sie gehofft, dass ihr vielleicht noch ein paar Hände aus den Schultern rauswachsen würden.

Seufzend nutzte sie die seltene Ruhe, die sich erst einstellte, nachdem Porter in den Sitzungssaal marschiert war, um ihr Stenogramm zu entziffern und auf Papier zu bringen. Konnte sie einen ihrer hektisch mitgeschmierten Kringel nicht lesen, erfand sie eine poetische Abwandlung frei nach Goethe. Ausgeschmückt mit schleimigen Schmeicheleien, lag sie mit diesen dichterischen Ergüssen meist gar nicht so falsch. Aufgefallen waren Porter ihre kreativen Ergänzungen bisher jedenfalls nie.

Das schrillende Telefon riss Marie aus einem Glückwunschschreiben, das sie soeben an die Gattin des Direktors Zuckerschlecker, dem Schirmherrn des Vereins für Diabetikerhilfe, tippte.

„Hier ist der Empfang! Herr Gottlieb steht vor mir und sagt, dass Sie ihn erwarten. Kann ich ihn raufschicken?“, fragte das junge Fräulein.

„Ja! Bitte schicken Sie den Herrn zu mir ins Sekretariat“, bat Marie und wurde hektisch. Weit bin ich ja noch nicht gekommen, seufzte sie, als sie die noch offenen Diktate durchblätterte.

Sie schloss das geöffnete Word-Dokument und öffnete Outlook, um die Termine von Porter zu checken. Es stand lediglich die Sitzung mit dem Wirtschaftsprüfer in seinem Kalender. Demgemäß lautete der Plan: Wirtschaftsprüfer rasch im Besprechungsraum abliefern und hurtig zurück zum Fließband, wie sie inzwischen ihren PC nannte. Anderenfalls würde es wieder eine Nachtschicht geben. Obwohl: Heute geht es gar nicht! Ich muss unbedingt pünktlich gehen, fiel Marie ein. Raffael, ihr Mann, würde sie abholen und gemeinsam wollten sie essen gehen.

Beim Gedanken an Raffael und den gemütlichen Abend, der vor ihr lag, musste sie unwillkürlich lächeln. Er war ihr Fels in der Brandung. Wenn sie von Raffaels Ruhe nicht hätte zehren können, hätte sie die vergangenen Monate kaum überstanden. Raffael hatte sie stets aufgerichtet. Doch in letzter Zeit waren seine Blicke eindringlicher und sorgenvoller geworden.

„Du musst auf dich aufpassen, Marie! Lasse nicht zu, dass dich dieser Job auffrisst! Du gefällst mir in letzter Zeit gar nicht mehr.“

„Danke, sehr nett!“, tat sie, als hätte sie nicht verstanden, was er meinte.

„Du weißt genau, was ich sagen will: Du kommst jeden Abend spät nach Hause und weinst in letzter Zeit wegen jeder Kleinigkeit. In der Nacht schläfst du zu wenig und am Morgen läufst du genauso nervös außer Haus, wie du heimgekommen bist.“

„Was soll ich denn machen? Ich kann doch schlecht das Büro verlassen, wenn noch Arbeit liegt! Porter ist so fordernd. Er lässt ein ‘das geht sich nicht mehr aus’ einfach nicht gelten.“

„Aber man kann aus einem Ein-Liter-Gefäß doch nicht zwei Liter schöpfen!“

„Sag das meinem Chef, der will am liebsten zehn Liter aus mir rausquetschen! Und das jeden Tag!“

„Dann sage ihm einfach mal, dass dir das zu viel wird!“

„Damit er mich auswechselt? Du vergisst, ich bin 47 Jahre alt. Auf mich wartet niemand mehr. Der Arbeitsmarkt ist brutal geworden und ich muss mitschwimmen.“

„Aber du weißt schon, dass man einem Esel, der ohne zu murren brav große Lasten zieht, immer mehr auflädt?“

„Ja, das weiß ich, aber ...“

„Nichts aber! Deine Gesundheit ist das Wichtigste. Versprich mir, auf dich zu achten! Vergiss nicht, ich brauche dich!“ Er zog sie in seine Arme und sie genoss die Geborgenheit, die sie umfing, als ihr Kopf an seiner Schulter lag.

„Ich weiß, du meinst es gut und ich verspreche, ich gebe auf mich acht. Aber es ist wirklich nicht einfach ...“

„Psst!“, zischte er und legte seinen Finger auf ihren Mund: „Morgen hole ich dich um 17 Uhr ab, dann gehen wir essen. Ich will jetzt keine Widerrede hören! Du hast ein Recht auf ein Privatleben und nach zehn Stunden Arbeit ist es auch keine pflichtverletzende Ungeheuerlichkeit, wenn du nach Hause gehst.“ Als Raffael spürte, dass Marie trotzdem widersprechen wollte, fuchtelte er mit dem aufgestellten Zeigefinger vor ihren Augen herum.

„Ich schwöre dir: Solltest du um 17 Uhr nicht beim Portier stehen, komme ich rauf und schiebe dich auf deinem Schreibtischstuhl einfach aus dem Büro.“

Daran musste Marie nun denken, doch als sie den Block mit ihrem Stenogramm in Händen hielt, hatte sie keine Idee, wie sie bis 17 Uhr fertig werden sollte! Sie hatte erst zwei von zwölf Briefen tippen können, ihr Email-Postfach zeigte 150 ungelesene Nachrichten und davon war sicherlich die Hälfte dringend. In einer Stunde würde Porter wieder da sein und dann kam sie zu gar nichts mehr.

Eine beklemmende, ihr inzwischen wohlbekannte Unruhe verstärkte sich bei diesem Gedanken. Sie begann noch heftiger zu zittern, ihr Herz raste und sie versuchte diese Panik-Attacke durch Bauchatmung in den Griff zu bekommen.

Tief Luft holen. In den Bauch atmen. Fest ausatmen. Ich bin ganz ruhig. Ich bin ganz ruhig.

Die Selbstsuggestion half nicht. Also lief sie zum Fenster, öffnete es und ließ frische Luft hereinströmen. Vor dem Fenster sprang eine Meise auf einer Birke herum und schien sich zwischen den Birkenkätzchen wohl zu fühlen. Das kleine Vögelchen hing kopfüber und pickte voll Hingabe irgendwelche Köstlichkeiten.

Wie gerne wäre ich jetzt diese Meise. Kein Diktat, kein Druck, kein Stress. Ihre Sehnsucht nach Natur und dem einfachen Leben wurde so übermäßig, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten, als sie das Naturschauspiel beobachtete. Raffael hat recht! Ich weine in letzter Zeit wirklich leicht und zu den unmöglichsten Zeiten. So wie jetzt eben. Heulerei am Arbeitsplatz war das absolute No-Go. Der Wirtschaftsprüfer kommt doch jeden Augenblick! Marie, du musst dich sofort in den Griff bekommen. Lass dich doch nicht hängen! Was soll denn das? Los: tüchtig sein! Funktionieren, schalt die pflichtbewusste Marie in ihrem Inneren die geschwächte Ausgabe, die soeben schlappmachen wollte. Marie zog einen heftigen Atemzug von der sauerstoffreichen Luft in ihre Lungen, wischte ihre Augen trocken und schloss das Fenster. Die Morgenluft war noch kühl und ihr war bereits den ganzen Morgen kalt gewesen. Und das im Juli! Maries Finger hätten einen Kühl-Akku auf Minustemperatur halten können.

Als sie sich vom Fenster wegdrehte, trat ein junger Mann in heller Kleidung in den Raum. Er blieb im Türrahmen stehen und gleichzeitig mit seinem Erscheinen spürte Marie einen leichten, angenehmen Lufthauch ins Zimmer wehen.

„Grüß Gott! Ich werde von Karl Porter erwartet. Bin ich bei Ihnen richtig?“ fragte er.

„Ja! Herr Porter erwartet Sie bereits.“ Marie ging auf den Gast zu.

„Grüß Gott und willkommen!“ Sie reichte ihm die Hand und als er sie nahm, spürte sie Wärme durch ihren Körper fließen. Wie angenehm. Ihre soeben noch eiskalten Hände wurden augenblicklich durchblutet und sogar ihr Zittern, ihre Panik und die Nervosität verschwanden.

Ist das tatsächlich der erwartete Wirtschaftsprüfer?, wunderte sich Marie. Sie hätte eher auf einen gottbegnadeten Yogi, der einem per Handschlag Entspannung durch den Körper jagen konnte, getippt.

„Bitte folgen Sie mir, ich bringe Sie in den Besprechungsraum! Kaffee, Mineralwasser und Kekse finden Sie auf dem Tisch vor. Sollten Sie Extrawünsche haben, lassen Sie es mich bitte wissen!“, überspielte sie ihre Verwunderung.

„Danke, Frau ...“

„Haller! Marie Haller“, stellte sie sich vor.

„Christian Gottlieb“, nannte nun auch der Wirtschaftsprüfer seinen Namen, obwohl sie wusste, wer er war. Wie ein Yogi sah er doch wirklich nicht aus. Wie ein Wirtschaftsprüfer aber auch nicht!

„Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen“, hieß sie ihn willkommen. Man freut sich nicht darüber, einen Wirtschaftsprüfer kennenzulernen, außer man will unbedingt das Arbeitsamt von innen sehen, rechnete ihr prompt die strenge Marie vor, weil es am wirtschaftlichsten wäre, ältere Dienstnehmer auszusortieren.

Während Marie den Gang entlang ging, blickte sie ihn verstohlen von der Seite an. Irgendwie erinnerte er sie an jemanden. Sein Gesicht kam ihr seltsam bekannt vor. Doch ihr fiel einfach nicht ein, an wen er sie erinnerte. Die Assoziationen in ihrer verschwommenen Erinnerung waren aber eindeutig positiv.

Mit dem kurzgeschnittenen, gepflegten Vollbart, den etwas zu langen, aber gepflegten dunkelbraunen Haaren und den ebenmäßigen Gesichtszügen wirkte er jedenfalls ganz anders als die anderen Wirtschaftsprüfer.

Mit Schaudern erinnerte sie sich an die geschniegelten Uni-Abgänger, die mit ihren genagelten Schuhen und eng...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Drama • Frohe Botschaft • Gott • Humor • Jesus • Komödie • Krimi • Liebe • Nächstenliebe • Religion • Romanze • Seele • Sozialkritik • Spannung • Thriller • Toleranz
ISBN-10 3-7521-2984-0 / 3752129840
ISBN-13 978-3-7521-2984-7 / 9783752129847
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