Ein skandalöser Mord (eBook)

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2021 | 2. überarbeitete Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-616-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein skandalöser Mord - Janet Laurence
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Mörderische See: Darina Lisle ermittelt auf einer Luxuskreuzfahrt
Der kulinarische Cosy Krimi für Fans von Rhys Bowen

Als Darina Lisle das Angebot bekommt, auf einem Luxuskreuzfahrtschiff den Smutje bei skandinavischem Essen zu beraten, erscheint es ihr wie eine wundervolle Chance: Sie kann zwei Wochen lang dem Alltag entfliehen und mit ihrem Ehemann, Detective Chief Inspector William Pigram, jeglichen Luxus genießen. Die Reise bietet neben der Pracht der norwegischen Fjorde eine interessante Auswahl an Passagieren und eine Crew, die sich nur deren Unterhaltung verschrieben hat. Es scheint eine wunderbare Zeit zu werden. Doch dann verschwindet einer der Schiffsoffiziere und plötzlich steht die Frage im Raum: Hat er sich selbst ins Meer gestürzt oder wurde er gestoßen?
William beteiligt sich an der Ermittlung und verbringt seine Zeit damit, Crew und Offiziere zu befragen. So zurückgelassen, nähert Darina sich den anderen Passagieren an und entdeckt unter ihnen unerwartete Spannungen. Unruhestifter, Vorurteile, Ehrgeiz und Gier drohen in einem Skandal zu enden und führen schließlich zu einer weiteren Tragödie …

Dies ist die Neuauflage des beliebten Darina Lisle-Krimis Mord mit Fischgeschmack.

Erste Leserstimmen
„Cosy Crime mit typisch britischem Humor“

„für alle, die heimelige Krimis mit spannender Story lieben“
„ein klassisch gestrickter Krimi mit Schmunzel-Garantie“
„Darina Lisle, eine Tasse Tee und Kekse: der perfekte Sonntag“
„Mörderische Passagiere, erlesene Gerichte und die atemberaubende Landschaft machen dieses Buch so lesenswert.“



Janet Laurence begann ihre berufliche Laufbahn in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie leitete Kochkurse, schrieb nebenbei regelmäßig für den Daily Telegraph und verfasste eine wöchentliche Kolumne zum Thema Kochen. Heute schreibt sie sowohl Kochbücher als auch Kriminalromane und lebt mit ihrem Mann in England und in der Bretagne.

Kapitel 1


Eine klauenartige Hand griff über den Tisch. „Haben Sie Erdbeeren da, Liebes?“ Die Hand wühlte zwischen den Honig- und Marmeladenpäckchen herum. „Bei Scones tut es nur Erdbeere, finden Sie nicht?“

Heitere Augen blinzelten unter wie mit einem Stift gezogenen Bögen von Augenbrauen hervor. Das Haar hatte einen geschmackvollen Violett-Ton und war in steife Locken gedreht. Lange Ohrläppchen trugen riesige Ohrringe mit falschen Diamanten. Die konnten nicht echt sein, dachte Darina.

„Sind Sie schon früher mit der Empress of India gefahren?“ Die forschenden Finger fanden eine Packung der gewünschten Marmelade. „Ich glaube, das machen sie absichtlich, die mit Erdbeere zu verstecken, meine ich. Nur um einen zu testen. Alfredo!“ Die Hand winkte gebieterisch einem beschäftigten Kellner zu. Allerdings war er nicht zu beschäftigt, um beinahe umgehend zum Tisch herüber zu gleiten.

„Mrs. Carter, die Dame?“

„Wo verstecken Sie die mit Erdbeere, hm? Sie wissen, dass ich Erdbeere mag.“

„Haben Sie denn keine, die Dame?“ Der Kellner blickte betont auf die Packung auf ihrem Teller.

„Natürlich habe ich welche, Alfredo, aber der Rest des Tisches nicht. Bringen Sie mehr Erdbeere.“

Eine leichte Neigung des Kopfes und ein schmales Lächeln, als sich zwei Blicke aus braunen Augen im perfekten Einverständnis trafen. Ein paar Minuten später wurde in einer anmutigen Zeremonie ein Teller mit Erdbeermarmeladen-Päckchen in der Mitte des Tisches platziert.

„Alfredo weiß, was ich mag“, sagte die Frau zufrieden. Sie zerteilte ihren Scone und bestrich ihn großzügig mit Butter und Marmelade.

„Dann haben Sie schon zuvor eine Kreuzfahrt auf diesem Schiff gemacht?“, vermutete William Pigram, Darinas Ehemann, höflich.

„Acht Mal.“ Das Scone verschwand mit enormer Geschwindigkeit in kleinen, wirkungsvollen Bissen. „Sobald George, er war mein Ehemann, sich zur Ruhe setzte, sagte er: ‚Enid, mein Mädchen, ich habe mich von der Hetze des Geschäfts verabschiedet, wir machen eine Kreuzfahrt.‘ Und das taten wir. Beim ersten Mal rund um die Welt, das hat einen Haufen Geld gekostet“, fügte sie hinzu.

„Auf diesem Schiff?“, fragte William.

„Nein, das war auf der Catriona, sehr viel größer. Die Empress haben wir erst kurz vor Georges Tod vor drei Jahren ausprobiert. Er hat sie geliebt und seitdem fahre ich mit ihr.“

„Wir lieben die Empress auch“, sagte eine stille Frau neben Enid von sich aus. „Das hier ist unsere vierte Fahrt.“ Sie lächelte den Mann an, der sie begleitete. Sie schienen mindestens siebzig zu sein, ein unscheinbares Paar, ordentlich, aber nicht modisch gekleidet.

„Wir sind William und Darina Pigram“, sagte Darina fröhlich zu den fünf Personen am Tisch.

Enid Carter hatte sich vorgestellt, als sie sich zu ihr gesetzt hatten. Jetzt räumte das unscheinbare Paar ein, dass sie Mary und Jim French aus den Midlands seien. „Jim macht in Fenstern“, sagte Mary.

„Fenster bis zum Boden“, stimmte Jim mit einem strahlenden Lächeln zu, das den Anschein der Bedeutungslosigkeit vertrieb. „Das habe ich zu meinem Werbespruch gemacht, aber wir machen alle möglichen Fenster. Wir sind Spezialisten für das Baugewerbe. Wobei ich jetzt mehr oder weniger im Ruhestand bin – die Söhne haben das Geschäft übernommen.“ Und ihm damit reichlich Freizeit verschafft, war die Schlussfolgerung.

„Auf welchen Schiffen haben Sie Kreuzfahrten gemacht?“, fragte Mary Darina.

„Ich fürchte, das ist unsere erste“, sagte sie mit einem Lächeln.

„Sie sind sehr jung“, sagte die andere Frau argwöhnisch. „Die nördlichen Häfen ziehen normalerweise keine jungen Leute an, die fahren eher in die Karibik oder ans Mittelmeer. Sie lieben die Sonne, wissen Sie.“

„Werden wir auf dieser Kreuzfahrt nicht die Mitternachtssonne sehen?“, fragte William. „Die interessiert mich.“

„Das hängt vom Wetter ab“, sagte Jim freundlich. „Aber die Chancen stehen gut, ziemlich gut.“ Das Pärchen, das als letztes am Tisch eingetroffen war, sagte nichts. Sie sahen aus wie Ende fünfzig, vielleicht Anfang sechzig. Sie waren stabil gebaut und hatten Gesichter, die eher fürs Lächeln gemacht waren, als ihren momentanen, düsteren Gesichtsausdruck. Während es Marys und Jims Kleidern an Stil fehlte, sahen ihre aus wie aus einem wohltätigen Second-Hand-Laden – der Mann in einem abgetragenen Cardigan über einem Hemd ohne Krawatte, die Frau trug ein schlecht gemachtes, ärmelloses Oberteil, dass die Aufmerksamkeit unvorteilhaft auf ihre schlaffen Oberarme lenkte.

Darina Lisle ermahnte sich, nicht gehässig zu sein. Es gab wichtigere Dinge im Leben, als sich um die aktuellste Mode Gedanken zu machen. Aber warum in aller Welt hatte sie sich so lange mit ihrer Garderobe für die Kreuzfahrt gequält? Sie sah sich im Raum um. Wie viele Passagiere könnten in einer Modezeitschrift auftauchen? Wo waren Glanz und Glamour, wie sie es sich vorgestellt hatte? War ihre Vorstellung einer Kreuzfahrt ein Rückblick in ein goldenes Zeitalter von Luxus und Muße gewesen, in dem wenige Passagiere große Summen zahlten und alle schick gekleidet und gesellschaftlich versiert waren? Die Wirklichkeit reichte wie so oft nicht an die fortschrittliche Werbung heran. Doch eine gespannte Erwartung brodelte in ihr. Eine Kreuzfahrt würde eine völlig neue Erfahrung sein.

Sie wollte dieses Pärchen fragen, warum sie zu Beginn von vierzehn Tagen des Vergnügens so unglücklich aussahen. Ihre wettergegerbten Gesichter erinnerten sie an die Landwirte aus Somerset, die sie häufig getroffen hatte, als sie nicht weit entfernt von Taunton aufgewachsen war, und wo sie und William ein Jahr in dem Cottage nahe seiner ersten Polizeistation, ein paar Meilen vor Frome, gelebt hatten.

Darina hatte mittlerweile völlig vergessen, dass sie das Schiff erkunden wollte und dass es William gewesen war, der dringend eine Tasse Kaffee trinken wollte und vorschlug, ob sie ihre Tour nicht im Restaurant beginnen könnten. Ein Kellner in einer roten Jacke hatte sie an einem großen Tisch bei Enid Carter platznehmen lassen. Die anderen waren umgehend dazugestoßen, waren aber einer Unterhaltung nicht zugetan gewesen.

„Warum mögen Sie dieses Schiff so sehr?“, fragte William, als die Unterhaltung drohte, zum Erliegen zu kommen.

„Oh, die Empress ist wunderschön!“, rief Enid. „All die hölzernen Vertäfelungen und die Messing-Armaturen. So traditionell. Und nur siebenhundert Passagiere, es ist wirklich gemütlich.“

„Heutzutage bauen sie richtige Monster“, seufzte Mary French, während Jim fröhlich nickte. „Von Bug bis Heck meilenlang und mit so vielen Decks und Salons. Man kann jemanden am ersten Tag kennenlernen und für den Rest der Kreuzfahrt nicht mehr wiedersehen.“

Darina betrachtete den Bereich des Speisesaals, den sie von ihrer leicht erhöhten Position auf einer Plattform neben einer Reihe von Bullaugen aus einsehen konnte. Draußen hatte man einen großartigen Blick auf die Docks von Southampton, das Schiff sollte erst in etwa einer Stunde ablegen. Ja, das Schiff war wunderschön, aber würde es sie kümmern, diese Menschen nicht mehr wiederzusehen? Neben ihnen wirkten sie und William mit Mitte dreißig unmöglich jung. Doch wie oft musste man erste Eindrücke später korrigieren. Es mussten Menschen an Bord sein, mit denen sie gerne Zeit verbringen würden. Immerhin waren es nur zwei Wochen und sie hatte William dabei.

Als Darina ihrem Ehemann von dem Angebot einer kostenlosen Kreuzfahrt erzählt hatte, war es unerwartet aufwändig gewesen, ihn zum Mitkommen zu überreden. Zu viele Menschen, nicht sein Ding, und außerdem gäbe es zu viel Arbeit, hatte er gesagt.

„Wer will denn immer wegfahren und entspannen und sagt dann, dass ihn Strandurlaub langweilt?“, fragte Darina. „Wer mag denn Abwechslung, will viele Orte besuchen und liebt Essen? Komm schon, du hast die Urlaubstage und du wirst mit niemanden reden müssen.“

Irgendwann hatte er zugestimmt und bislang keine Abneigung gezeigt, sich mit den anderen Passagieren zu unterhalten. Hier waren sie gemeinsam auf einem Luxusliner, und zwei Wochen lang konnte sie Williams Gesellschaft ohne die Gefahr genießen, dass er weggerufen würde. Zwei Wochen, in denen er nichts zu tun hatte, außer zu genießen. Zwei Wochen, in denen er am Ende des Tages nicht erschöpft sein würde und sich mit seiner Ehefrau unterhalten könnte, ohne dass ihnen die Arbeit dazwischenkam. Es sei denn, die Arbeit, für die Darina angeworben wurde, stellte sich als zeitaufwändiger heraus, als ihr beschrieben worden war. Sie hoffte inständig, dass es nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würde. William und sie brauchten diesen Freiraum in ihrem Leben.

Enid musterte Mary French mit offener Neugier. „Haben wir uns nicht schon einmal getroffen?“, fragte sie unvermittelt. „Waren Sie nicht vor drei Jahren auf der Empress of China? Die Kreuzfahrt zu den Schätzen des Mittelmeers?“

Mary wirkte überrascht. Sogar nervös. „Ich, ich glaube wir waren dort“, sagte sie.

Enid sah zufrieden aus. „Dachte ich mir. Ich vergesse nie ein Gesicht. War das nicht die Kreuzfahrt, auf der das Gerücht umging, wir hätten einen Pädophilen unter uns?“

Jetzt wirkte Mary beunruhigt. „Ich glaube nicht. Ich erinnere mich an nichts dergleichen.“ Sie blickte zu ihrem Ehemann. Er trank Tee und schien von der Unterhaltung nichts mitzubekommen.

„Das war kurz nach diesem scheußlichen Gerichtsverfahren. Erinnern Sie sich, eine Enkelin warf ihrem Großvater vor, sie sexuell belästigt zu haben? Es wurde nichts bewiesen, aber das war alles sehr...

Erscheint lt. Verlag 18.3.2021
Reihe/Serie Darina Lisle ermittelt-Reihe Staffel 2
Übersetzer Lennart Janson
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte britisch-e-r-cosy-krimi-nal-roman • cosy-cozy-crime-krimi • Cosy-Krimi-nal-Roman-e • englisch-e-r-krimi-nal-roman-e • hobby-detektiv-in • kulinarisch-er-krimi-roman • weib-liche-er-mittler-in
ISBN-10 3-96817-616-2 / 3968176162
ISBN-13 978-3-96817-616-1 / 9783968176161
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