Tödliches Erwachen (eBook)

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2021 | 1. Auflage
dp Verlag
978-3-96817-012-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tödliches Erwachen -  D.P. Lyle
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Eine ermordete Studentin. Ein Hollywood-Star unter Verdacht. Ein zweiter Fall für Jake Longley.
Der rasante Thriller für Fans von Jack Reacher

Privatdetektiv Jake Longley und seine Exfreundin Nicole Jamison fahren auf Bitten von Nicoles Onkel, dem bekannten Filmproduzenten Charles Balfour, nach New Orleans. Der Grund: Moviestar Kirk Ford erwachte in seinem Hotelbett mit der Leiche von Kristi Guidry, einer College-Studentin. Ein Skandal! Ford, der sich für Dreharbeiten in New Orleans aufhält, kann sich an den Abend und die tödlichen Ereignisse nicht erinnern. Als sich herausstellt, dass Kristi die Nichte eines hiesigen Mafiabosses ist, der ihren Tod um jeden Preis rächen will, tickt die Uhr. Umgeben von glitzernden Hollywood-Stars und eingeschüchtert von zwielichtigen Unterweltfiguren, stoßen Jake und Nicole auf jede Menge Hindernisse. Doch sie setzen alles daran, den wahren Mörder zu finden. Schließlich ist Jake der coolste Detektiv der Westküste und sollte den Fall knacken …

Weitere Titel dieser Reihe
Tödlicher Einsatz (ISBN: 9783968171364)

Erste Leserstimmen:
„Ein lässiger Hard Boiled Krimi mit Witz und Power.“
„Sehr spaßig, wie das coole Privatermittler-Team das schillernde und kaputte Filmgeschäft aufmischt.“
„Diesmal ermittelt Jake Longley in der glamourösen Hollywood-Szene – wie erwartet hoch spannend und auch sehr lustig.“
„Ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen, verdammt unterhaltsamer Thriller.“



D. P. Lyle ist preisgekrönter Bestsellerautor von Belletristik und Sachbüchern. Das erste Buch der Jake Longley-Reihe, Tödlicher Einsatz, war Finalist des Shamus Award, des ForewordINDIES 'Book of the Year' Award und des USA Today Best Book Award. D.P. Lyle war Co-Moderator von Crime and Science Radio und moderiert derzeit die Podcast-Serie Criminal Mischief. Er gewann Macavity und Benjamin Franklin Awards und wurde für die Edgar, Agatha, Anthony, Scribe und Silver Falchion Awards nominiert.

Kapitel vier


Die Carousel Bar des Monteleone, die über die Grenzen der Stadt hinaus berühmt war, zog Touristen an wie auf einem Tresen verstreuter Zucker die Ameisen. Heute war keine Ausnahme. Jeder Sitzplatz war besetzt, Gäste sammelten sich lachend im Umkreis und die Barkeeper arbeiteten in einem chaotischen aber effizienten Rhythmus, um dem Strom der Getränkebestellungen Herr zu bleiben. New Orleans und Alkohol waren praktisch Synonyme. Besonders das French Quarter, in dem die Leute sich nächtlich in Stumpfsinn, Wut oder Blödheit tranken. Hielten das NOPD auf Trab, schätze ich.

Karnevalslichter, Spiegel und aufgemalte Mardi-Gras-Figuren zierten die kreisrunde Bar und die sie umgebenden Stühle, von denen jeder eine handgeschnitzte Rückenlehne besaß, auf der Großwild abgebildet war. Löwen, Tiger und Elefanten. Wie ein richtiges Karussell drehte sich das gesamte Gebilde um sich selbst und brauchte dabei fünfzehn Minuten für eine Runde. Ich war nicht sicher, ob Alkohol und eine rotierende Bar eine gute Kombination waren. Ich überprüfte die Stühle auf Sicherheitsgurte, sah jedoch keine. Auch keine Airbags.

Wir gingen an dem Karussell vorbei und begaben uns in eine normalere Ecke der Bar, wo wir uns in bequeme Ledersessel setzten, die um ein paar Kaffeetische mit dicken Glasplatten standen. Hier rotierte nichts, die Möbel wackelten jedoch ein wenig auf dem alten Fußboden.

Einen Augenblick später kam eine freundliche Bedienung namens Tracey. Nicole bestellte ein Bier; ich einen Maker’s Mark auf Eis. Im Handumdrehen kam Tracy mit unseren Getränken zurück. Keine Bar in diesem Viertel erlaubte ihren Gästen lange auf dem Trockenen zu sitzen.

Eine Touristenfamilie setzte sich an einen Tisch in der Nähe. Ein Paar und drei Kinder im frühen Teenageralter, schätzte ich. Jeder trug eine vollgestopfte Plastiktüte. Die Kinder redeten aufgeregt über einen Straßenkünstler, den sie gesehen hatten. Offenbar einen dieser Statuen-Typen. Dieser war von Kopf bis Fuß silbern angemalt und stand reglos auf einer umgedrehten Metallbüchse, wie ich hörte. Der Vater der Familie sah aus, als hätte er während seines Aufenthalts in New Orleans keine Mahlzeit ausgelassen. Vielleicht hatte er das noch nie in seinem Leben. Er verschlang Nicole mit seinen Blicken. Perverser. Doch auf der anderen Seite kann ich mir das auch vorwerfen.

Ich rief Ray an und sagte ihm, dass wir angekommen waren und nun auf Marty Ebersole warteten. Ray und Pancake saßen auf seiner Terrasse. Er sagte, er hätte ein paar Dinge ausgegraben.

„Das Opfer ist Kristi Guidry“, sagte Ray, „neunzehn.“

„Du machst Witze. Neunzehn?“

Nicole wollte etwas sagen, doch ich hob einen Finger. Sie runzelte die Stirn. „Ich fürchte, ja“, sagte Ray. „Sie stand kurz vor dem Abschluss ihres ersten Semesters an der Tulane. Viel mehr weiß ich noch nicht über sie, aber Pancake sucht weiter. Ich bin sicher, dass er noch etwas findet. Der verantwortliche Detective ist ein Typ namens Troy Doucet. Ich habe ihn angerufen und warte auf einen Rückruf. Ich habe mit einem der Polizisten gesprochen, die am Tatort waren. Klang wie ein Neuling oder zumindest wie jemand mit nicht allzu viel Erfahrung. Wusste allerdings genug, um seinen Mund zu halten und den Zorn seiner Vorgesetzten nicht auf sich zu ziehen. Alles, was ich herausbekommen habe, war, dass er meinte, Ford stecke tief in der Scheiße.“

„Das ist gelinde ausgedrückt.“

„Pancake und ich bleiben dran und lassen euch wissen, was wir ausgraben.“

„Hoffentlich kann Ebersole ein paar Lücken füllen.“

„Bis später“, sagte Ray und legte auf.

„Was hat der Boss gesagt?“, fragte Nicole.

„Der Boss?“

„Okay, Ray.“

„Nicht viel. Das Mädchen war neunzehn. Eine Studentin im ersten Semester.“

Nicole seufzte und schüttelte den Kopf. „Kirks Schwanz wird noch sein Ende sein.“

„Wenn er es noch nicht ist.“

Ich sah einen Mann, der um das Karussell herumging, sich im Raum umsah, Nicole entdeckte und auf uns zukam. Ebersole, nahm ich an.

Er war es. Nicole stellte uns vor und er setzte sich. Er war klein, dünn und drahtig und hatte rostfarbenes Haar in kleinen Löckchen, das wie eine Duschhaube aussah, und eindringliche blaue Augen. Und wenn wir gerade von eindringlich sprechen - er schien immer in Bewegung. Ein Knie wippte, sein Blick schoss von hier nach da und fixierte sich nie auf etwas, als würden seine Netzhäute zu verbrennen drohen, wenn seine Augen einen Moment lang stillstünden. Er trug Jeans, ein blaues Hemd mit offenem Kragen und eine schwarze Lederjacke. Schien ein bisschen warm für das Wetter, sah aber cool aus. Und da er ein Hollywood-Typ war, nahm ich an, dass cool alles übertraf. Er sah sehr regisseurmäßig aus. War das ein Wort?

„Also, irgendetwas Neues?“, fragte Nicole.

Er schüttelte seinen Kopf. „Die Zwillinge und ich waren bei der Polizei und haben Kirk besucht.“ Nicole musste die Frage gespürt haben, die mir in den Kopf kam. „Die Zwillinge sind Tara und Tegan James. Kirks Kameradinnen in Space Quest.“

Ich hätte wissen müssen, wen er meinte. Ich meine, ihre blonden Haare und schlanken Körper zierten jedes Space-Quest-Plakat, das ich je gesehen hatte. Jedes Boulevardblatt im Land gar nicht zu erwähnen. Ich glaubte mich erinnern zu können, dass ich einen Artikel gelesen habe, in dem stand, dass eine von ihnen von einem Alien aus dem Weltraum befruchtet worden war. Und das war eine der glaubhafteren Geschichten über die beiden.

Ich nickte. „Ah, ja.“

„Übrigens“, fuhr Ebersole fort, „haben sie uns nicht mit ihm sprechen lassen. Sagten, er würde immer noch verhört.“ Er verdrehte die Augen. „Wirklich? Er ist seit acht Stunden dort. Entweder sind sie die langsamsten Menschen der Welt oder sie verarschen mich einfach.“

„Wann können wir ihn besuchen?“, fragte Nicole.

„Morgen früh. Er wird dann vernommen und hat um zehn eine Anhörung.“

„Das ist schnell“, sagte ich.

„Ben Kornblatt. Der Anwalt des Studios. Er hat ein paar Anrufe getätigt und eine lokale Größe auf den Fall angesetzt.“ Sein Bein hörte auf zu vibrieren und der Finger, der auf sein Knie geklopft hatte, lag für eine Sekunde still. Er blickte zur Decke, als würde er sich an etwas erinnern. „Mir fällt sein Name nicht ein.“ Alle Bewegungen setzten wieder ein. „Kornblatt kommt heute Abend mit dem Flieger.“

Tracey, die Kellnerin, erschien. Ebersole bestellte einen Manhattan und Nicole und ich noch einmal dasselbe wie zuvor.

„Was ist mit dem Mädchen?“, fragte Nicole. „Was weißt du über sie?“

„Neunzehn.“ Er schüttelte den Kopf. „Kirks übliche Tändelei.“

„Und?“

„Was meinst du mit ‚und‘? Sie ist tot.“

Nicole sah in stirnrunzelnd an. „Ich wollte wissen, wer sie ist.“

„Ihr Name ist Kristi Guidry. Hat morgens drüben im Café du Monde gearbeitet. Dort hat Kirk sie getroffen.“

„Wann?“, fragte ich.

„Vielleicht vor einer Woche. Seitdem war sie praktisch täglich bei ihm.“ Ich nahm an, dass er damit Kirks Hotelzimmer meinte.

Unsere Getränke kamen.

„Sonst noch etwas?“, fragte Tracey.

Ebersole hob sein Glas. „Ich brauche in einer Minute noch einen hiervon.“

Lächelnd ging sie davon.

Ebersole nahm einen Schluck von seinem Drink. „Die beiden älteren Brüder des Mädchens machen Radau. Reden mit jedem Nachrichtenreporter, den sie finden können. Sagen, Kirk sei ein Raubtier. Diese Art von Dingen.“

Nun, auf eine Art war er das auch, dachte ich. Ich sagte das nicht laut. Aber ich wusste, wie das lief. Hollywood und Major League Baseball hatten das gemeinsam. Junge Frauen folgten dem Team und tauchten in beträchtlicher Anzahl in den Bars und Restaurants auf, in denen die Spieler sich aufhielten, während sie von Stadion zu Stadion reisten. Ich hatte meinen Teil gehabt. Aber das war eine andere Geschichte. Fast ein anderes Leben. Ein Teil von mir vermisste das. Das meiste von mir tat das nicht.

„Ich kann nicht sagen, dass ich ihnen das übel nehme“, sagte Nicole. „Große Brüder beschützen kleine Schwestern nun mal.“

Ebersole zuckte mit den Schultern. „Stimmt.“ Er nahm einen weiteren Schluck Martini. „Gerüchten zufolge ist ihr Onkel, also auch Kristis Onkel, ein knallharter Typ.“ Er schüttelte den Kopf. „Bei meinem Glück ist er wahrscheinlich ein Gangster oder Drogendealer oder ein mit Meth vollgepumpter Motorradfahrer.“

Bei seinem Glück? War es nicht Kirk, der wegen Mordes im Gefängnis saß?

Ebersole leerte sein Glas im selben Augenblick, in dem das nächste erschien. Er lächelte und nickte Tracey, der Kellnerin, dankend zu. Sie nahm das leere Glas und ging zurück zur Bar.

„Wir haben heute nicht gedreht“, sagte Ebersole. „Ein Sturm ist durchgezogen.“

„Das wissen wir“, sagte ich. „Nicole ist hindurchgeflogen.“

„Geflogen? Ich dachte, ihr wäret gefahren.“

„Ein Wortspiel“, sagte ich.

Sie schlug mich fest auf den Arm.

„Verstehe“, sagte Ebersole lächelnd. „Ich vergaß. Ich bin einmal mit ihr durch LA gefahren.“

Ich sah sie selbstgefällig an. „Siehst du? Ich bin nicht der Einzige.“ Sie verdrehte ihre Augen. „Waschlappen.“

„Das Wichtigste ist, dass er morgen auf Kaution rauskommt.“ Ebersole massierte seine Schläfe, während er sprach. „Wir können es uns nicht leisten herumzuhängen, während die Mühlen des Gesetzes mahlen.“ Er seufzte. „Kornblatt muss seine Magie wirken und Kirk zurück ans Set kriegen, und zwar pronto.“

„Ich wette, die Kaution wird hoch sein“, sagte ich. „Wenn die...

Erscheint lt. Verlag 11.3.2021
Reihe/Serie Ein Jake Longly-Thriller
Übersetzer Dorothee Scheuch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Film-star-hollywood-schauspieler • Hardboiled-Ermittler-Thriller • Humor-voll-e-r-thriller-krimi • Mafia-Thriller-Krimi • Privatdetektiv-in-Thriller-Roman • Undercover-Agent-Polizist-in • USA-Thriller-Krimi-Roman
ISBN-10 3-96817-012-1 / 3968170121
ISBN-13 978-3-96817-012-1 / 9783968170121
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