G. F. Unger Sonder-Edition Collection 22 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1166-1 (ISBN)

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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 22 - G. F. Unger
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5 spannende Westernromane von G. F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 106 bis 110 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 106: Mort Cabes Gesetz
Folge 107: Wolfsjagd
Folge 108: Mit dem Teufel verbündet
Folge 109: Verdammte Treue
Folge 110: Queens-Reiter

Als der hartgesichtige Bursche verstummt, nickt der andere heftig und fragt im Tonfall höchster Empörung: »Ja, wo sind die Zeugen, die es auf ihr Gewissen nehmen können, uns dieser schweren Verbrechen zu beschuldigen? Wir sind zwei redliche und harmlose Reiter, die nach Westen wollen und deshalb durch dieses Gebiet ritten. Was können wir dafür, dass außer uns noch zwei andere …«

»Genug«, unterbricht ihn Richter James Parker und wendet sich an Sheriff Mort Cabe. »Also, Sheriff, wo ist die Zeugin, die als Betroffene die Täter am sichersten wiederzuerkennen vermag? Herein damit.«

Es entsteht ein lautes Gemurmel unter den Zuhörern, denn der ganze Saloon ist voll von Bürgern der kleinen Stadt und vielen Leuten aus der Umgebung.

Sie alle wissen längst, was auch Richter Parker schon weiß, aber jetzt bestätigt haben will. Mort Cabe erhebt sich. Er ist ein dunkelhaariger, grauäugiger und indianerhaft wirkender Mann mit geschmeidigen Bewegungen.

»Euer Ehren«, spricht er ruhig, »es gibt nur diese einzige Zeugin, nämlich die Betroffene selbst. Und sie ist verschwunden. Mrs. Sally Callahan muss die kleine Ranch verlassen haben, indes ich die beiden Angeklagten verfolgte und herbrachte, was vier Tage dauerte. Niemand hat sie fortgehen sehen. Ich müsste sie suchen oder suchen lassen. Deshalb möchte ich hiermit beantragen, dass die beiden Gefangenen in Haft bleiben, bis Mrs. Callahan gefunden und hergebracht werden kann.«

Richter James Parker starrt den Sheriff eine Weile an.

Dann fragt er: »Gibt es sonst noch Zeugen oder irgendwelche Beweise?«

»Nein, Euer Ehren«, erwidert Sheriff Mort Cabe. »Aber die Personenbeschreibung von Mrs. Callahan passt genau auf diese beiden Männer, und …«

»Wo ist sie?«, fragt Richter James Parker scharf. Und nach einer kleinen Pause fügt er hinzu: »Ich kann die Anklage ohne Beweise oder Zeugen nicht anerkennen. Die beiden Angeklagten haben auch keine besonderen Merkmale – zum Beispiel körperliche Abnormitäten oder irgendwelche Narben –, worauf die Beweisführung sich stützen ließe. Reiter dieser Sorte ähneln sich alle irgendwie. Ich muss die beiden Gefangenen leider laufen lassen.«

Er wendet sich an die Zuschauer.

»Oder gibt es noch einen Zeugen oder irgendwelche Hinweise, die dartun können, dass diese beiden Männer die Täter sind?«

Er erhält keine Antwort, nur das Gemurmel wird wieder lauter und auch böser.

Da nimmt Richter James Parker den Holzhammer in die Hand und spricht: »Die beiden Angeklagten sind aus Mangel an Beweisen freizulassen. Die Verhandlung ist geschlossen.«

Und dann klopft er mit dem Hammer auf den Schanktisch, hinter dem er auf einem erhöhten Sitz hockt, irgendwie an einen alten Adler erinnernd, der von oben auf die Erde blickt – also hoch über allen Dingen schwebt.

Er erhebt sich, klemmt sich das Gesetzbuch unter den Arm und nimmt den Hammer in die andere Hand.

Und dann geht er hinaus.

Draußen wartet schon ein leichter, zweirädriger Wagen, denn er will heute noch weiter in die nächste kleine Stadt, wo ein Pferdedieb auf seine Verhandlung wartet.

Sheriff Mort Cabe aber tritt zu den beiden Gefangenen, um diesen die Handschellen abzunehmen.

Sie grinsen ihn an und kichern leise.

»Nun, großer Sheriff«, fragt jener, der sich Johnny Laredo nennt, »siehst du nun ein, dass du eigentlich eine große Pfeife bist, die uns nichts anhaben kann?«

Und der andere Mann, dessen Name Ringo Duane ist, fragt mit scheinheiligem Bedauern und Mitgefühl: »Jetzt bist du wohl sehr traurig, großer Meister?«

Mort Cabe erwidert nichts, kein einziges Wort.

Er sieht sie nur aus schmalen Augen an, tritt langsam mit den Handschellen zurück und wendet sich dann ab.

Shorty, der das Office in Ordnung hält, bei Bedarf als Gefängniswärter fungiert und auch die Schreibarbeiten erledigt, wartet an der Schwingtür zur Straße. Cabe gibt Shorty die beiden Handschellen und sagt: »Händige ihnen ihre Siebensachen aus. Du hast ja gehört, sie sind frei.«

Dann tritt Mort Cabe hinaus auf die staubige Straße der kleinen Stadt und wendet sich in Richtung Mietstall. Er bewegt sich ruhig. Und niemand sieht ihm an, was tief in seinem Kern für Gefühle sind.

Er ist ein großer, sehniger und dabei sich geschmeidig bewegender Mann.

Hinter ihm drängen die vielen Zuschauer aus dem Saloon und machen dann für Shorty und die beiden freigelassenen Gefangenen eine Gasse frei. Niemand sagt etwas, aber es weht der Atem von Feindschaft, von drohender Gewalt. Johnny Laredo und Ringo Duane spüren diesen Atem deutlich, und so drängen sie vorwärts und zischen dem kleinen Shorty zu: »Los, du Zwerg, wir haben es eilig! Schneller, denn wir wollen raus aus dieser verdammten Stadt! Lauf schneller, du Krummbein!«

Da bleibt der kleine Mann stehen. »Ihr kommt euch wohl wie die großen Sieger vor«, sagt er grimmig. »Aber seid da nur nicht so sicher. Mort Cabe bekommt schon noch heraus, warum Mrs. Callahan so plötzlich verschwand. Und dann …«

Er verstummt und beißt sich auf die Unterlippe, so als hätte er fast zuviel gesagt und sich im letzten Moment noch bremsen können.

Er geht weiter. Und nun folgen sie ihm schweigend. Und während er ihnen im Office gegen Quittung ihre Siebensachen aushändigt, darunter auch ihre Waffen, sattelt der Sheriff Mort Cabe im Mietstall sein Pferd und verlässt bald darauf durch eine der Gassen die Stadt.

Eine halbe Stunde später durchfurtet er den Pecos und verschwindet in den Hügeln, durch die sich auch der Wagenweg windet.

Es wurde inzwischen Nachmittag. Ein heißer Tag nähert sich dem Ende.

***

Johnny Laredo und Ringe Duane reiten bis spät in die Nacht hinein in Richtung Carrizozo in den Sacramento Mountains hinauf, an Roswell vorbei und immer nach Westen.

An einem kleinen Creek halten sie schließlich an und schlagen ein Camp auf. Da sie sich im Store Proviant gekauft hatten, beginnen sie Speck und Pfannkuchen zu braten und auch Kaffee zu kochen.

Die ganze Zeit – auch während des Rittes schwiegen sie.

Nun aber, als sie am Feuer hocken, das Essen kauen und den heißen Kaffee schlürfen, beginnen sie endlich zu reden.

Laredo lacht leise auf und sagt dann heftig: »Schwein gehabt! Aber wohin mag unser guter Lefty diese Sally Callahan hingeschafft haben?«

»Gewiss über die Grenze nach Sonora hinüber«, erwidert Duane. »Die war hübsch genug, dass er sie an ein Bordell verkaufen konnte. Der hat mit dieser Süßen nicht weniger als fünfhundert Dollar oder gar tausend Pesos verdient. Und dafür konnte er uns den Gefallen tun. Ein Glück für uns, dass er in der Stadt war, als der Sheriff uns einbrachte. Überhaupt dieser Hurensohn von Sheriff … Ich gehe jede Wette ein, dass er uns nicht geschafft hätte, wären wir in Rosa nicht so betrunken gewesen. Wir hätten auch nicht schon in Rosa anhalten sollen. Das war ein Fehler.«

Er ist kaum verstummt, da hören sie eine Stimme sagen: »Ihr macht immer wieder Fehler, denn auch jetzt seid ihr nicht weit genug geritten in der Nacht – auch diesmal war es leicht, euch zu finden.«

Sie kennen die Stimme.

Es ist Mort Cabes Stimme, und sie klirrt gnadenlos.

Nun ist es eine Weile still. Man hört nur das Knistern der Flammen an den trockenen Kakteen, die anstatt Holz als Brennmaterial dienen. Dann und wann schnauben auch die Pferde in der Nähe.

»O Mann«, stöhnt Johnny Laredo schließlich, »was willst du denn noch von uns? Der Richter ließ uns laufen, nicht wahr? Und nur ein Richter kann Recht sprechen. Oder gibt es noch ein anderes Gesetz – vielleicht deines?«

»Ich konnte soeben jedes Wort verstehen«, erwidert Mort Cabe. »Ihr habt es getan, und ein Freund von euch schaffte die Zeugin der Anklage fort. Lefty heißt er. Er rettete eure Hälse. Ihr seid schuldig. Nun weiß ich es noch sicherer als vorher. Ihr habt es getan.«

»Na und? Wie willst du es beweisen, Cabe?«

Ringo Duane heult es fast, so wild vor Wut ist er.

Sie erheben sich, lassen die Kaffeebecher und die zusammengerollten Speckpfannkuchen fallen.

Langsam wenden sie sich Mort Cabe zu.

Ja, da steht er vor ihnen, keine sechs Schritte entfernt. Er muss hinter den Felsen, die den Creek begrenzen, hervorgekommen sein. Die Geräusche des Creeks, des Feuers und der Pferde haben seine Geräusche übertönt.

Sie staunen, denn er hat seinen Revolver im Holster, nicht schussbereit in der Faust. Als sie dies erkennen, da fühlen sie sich sehr viel besser, sicherer, ja fast schon überlegen.

Als er sie vor mehreren Tagen in dem kleinen Ort Rosa schnappte, da waren sie betrunken. Als sie aus dem Gasthaus kamen, konnte er sie mit dem Revolver zusammenschlagen und quer über die Sättel ihrer Pferde legen.

Hier wird es anders sein.

»Oh, du Narr von einem Sheriff, du hast heute keine Chance gegen uns«, faucht Johnny Laredo. »Heute schaffst du uns nicht so wie in Rosa, als wir betrunken waren wie hundert Apachen. Hau ab, bevor wir dich von den Beinen schießen!«

Seine Stimme wurde immer böser und wilder.

Ringo Duane aber schüttelt den Kopf und beginnt zu lachen. Seine langen, blonden und lockigen Haare fliegen nur so in seinem Nacken.

»Willst du wirklich hier dein eigenes Gesetz durchsetzen, nachdem ein Richter uns laufen ließ?«, fragt er höhnend.

»Ihr seid zwei gegen mich«, erwidert Mort Cabe kühl. »Und wenn ihr mich nicht schaffen könnt, dann fahrt ihr hier zur...

Erscheint lt. Verlag 9.3.2021
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-1166-X / 375171166X
ISBN-13 978-3-7517-1166-1 / 9783751711661
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