John Sinclair 2227 (eBook)

Schönheit, die der Teufel schuf

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-1269-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair 2227 - Jason Dark
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Sie hieß Violetta Valeri. Sie sah toll aus. Sie war schön. Aber sie war auch schön wie die Sünde, wie es hieß.
Und sie traf auf mich. Auch ich war wie verhext. So etwas war mir noch nie passiert. Sie war ein Schuss, sie war ein Hammer, aber sie war auch eine Schönheit, die der Teufel schuf ...


Schönheit, die
der Teufel schuf

von Jason Dark

Die Tiefgarage erinnerte mich an eine nur spärlich beleuchtete Gruft. Hinter mir war die Tür des Aufzugs zugefallen. Ich stand jetzt davor und ließ meinen Blick über die abgestellten Fahrzeuge gleiten. Mein Audi stand dazwischen. Es waren nur wenige Schritte bis dorthin.

Genau in dem Moment hörte ich die Schreie der Frau!

Völlig überraschend hatten sie mich erwischt. Zudem war die Tiefgarage recht groß. Ich wusste nicht mal, von wo genau die Schreie an meine Ohren gedrungen waren. Aber die Frau musste irgendwo vor mir sein, denn hinter mir begann die Mauer.

Da! Ein weiterer Schrei!

Wieder hallte das Echo über die Dächer der abgestellten Wagen. Die Laute trieben mir eine Gänsehaut über den Rücken.

Doch woher kamen sie?

Ich lief los. Wohin? Rechts, links, geradeaus? Es war verdammt schwer zu sagen. Ich ging einige Schritte nach vorn, bis ich die ersten abgestellten Wagen erreicht hatte.

Da hörte ich das Lachen!

Es war ein Mann, der es ausgestoßen hatte. Und es klang für mich einfach nur widerlich.

Aber jetzt hatte ich immerhin einen Anhaltspunkt, wo ich hinzulaufen hatte.

Zwischen den dicht an dicht parkenden Wagen kam ich nur langsam voran. Meine Gedanken drehten sich für einen kurzen Moment um die Überwachungsanlage, die es bestimmt auch gab.

Keine Schreie mehr? Kein Lachen? Ich wartete vergebens auf beides, ging aber trotzdem weiter und erreichte einen der breiteren Gänge, die den Komplex durchzogen.

Schwaches Licht. Viele Schatten. Der Glanz der Karosserien — und wieder ein Schrei.

Diesmal nicht so laut. Dafür jämmerlicher. Auf meinem Rücken breitete sich eine Gänsehaut aus. Aber ich hatte aufgepasst und wusste jetzt, wo ich hinmusste.

Wieder quetschte ich mich zwischen den abgestellten Fahrzeuge hindurch – bis ich den Ort des Geschehens erreichte.

Ja, hier war ich richtig.

Vor mir tanzten Schatten, oder so sah es zumindest aus. Aber es waren keine, denn Schatten schreien nicht und sie haben auch keine Männerstimmen.

»Wir kriegen dich klein.«

»Wir machen dich fertig!«

»Wir bereiten dich vor, du kleine Nutte. Dann kannst du im Puff beten und nicht mehr im Kloster.«

»Bitte – ich ... ich ... kann nicht. Ich habe euch nichts getan. Oh Gott, was tut ihr mit mir?«

»Dein Gott wird dir nicht helfen«, erklärte einer der Männer und hob seine Hand, um noch mal zuzuschlagen.

Das sah ich, denn ich war weit genug gekommen. Konnte jetzt den Wagen sehen, die beiden Männer und auch die Frau, die rücklings auf der Kühlerhaube eines Jaguars lag und schon einiges mitgemacht hatte, denn man hatte ihr die Kleidung teilweise vom Körper gerissen. Jetzt war einer dabei, ihr auch die Hose vom Körper zu zerren. Er zog an den Enden der Beine.

Sein Kumpan hatte noch immer die Faust zum Schlag erhoben. Er schien sich nicht klar zu sein, wohin er schlagen sollte.

Die dunkelhaarige Frau hatte keine Chance. Mir gelang ein Blick in ihr verzerrtes Gesicht. Darin stand die Angst wie fest eingeschrieben.

Schlagen und ...

Nein, das ließ ich nicht zu. Bevor es dazu kam, hörten die beiden meine Stimme.

»Noch eine falsche Bewegung, und ich jage euch die Kugeln in die Schädel!«

Ab jetzt war alles anders. Da schien eine Szene zu einem Foto zusammengestrichen worden zu sein. In den ersten Sekunden bewegte sich keiner der beiden Typen. Sie schienen zu Eis erstarrt. Und ich kam dazu, sie mir genauer anzusehen.

Zwei gelackte Typen. Braun gebrannt. Haare, die gegelt waren und bis lang in den Nacken wuchsen. Einer von ihnen war ein Schwarzer, der andere hatte helle Haut und eine rote Narbe an der Stirn.

»Ihr werdet euch jetzt zurückhalten. Das heißt, ihr geht von der Frau weg und natürlich auch vom Auto.«

Ich hörte sie atmen. Hart und heftig. Rechnete mit Widerstand, der aber erfolgte nicht. Die Pistole sorgte bei ihnen für den nötigen Respekt.

Sie glitten zur Seite, und mir kam in den Sinn, sie zu fotografieren. Doch ich ließ es bleiben, denn ich hätte mich zu sehr ablenken lassen, wenn ich das Handy hervorgeholt hätte. Ich wollte sie anders zu fassen bekommen.

Das war ein Problem, denn sie machten mir einen Strich durch die Rechnung. Der kurze Pfeifton des Schwarzen war so etwas wie ein Signal, denn beide setzten sich in Bewegung. Der eine ging auf den anderen zu, und er ließ sich durch mich nicht stören.

Bevor ich mich von der Überraschung erholt hatte, standen beide zusammen, lachten, drehten sich um und rannten weg.

Genau das hatte mir noch passieren müssen. Ich wollte ihnen nach und war schon zwei Schritte gelaufen, da erreichte mich die Stimme der Frau,

»Bitte nicht, Mister. Lassen Sie es bleiben. Ich ... ich ... will nicht allein bleiben.«

Ich hatte die jammervolle Stimme gehört und nickte. »Okay, lassen wir das.«

»Danke.«

Die Frau lag noch immer rücklings auf der Motorhaube, die ihr genügend Platz bot.

Als ich mich umdrehte, richtete sie sich auf.

Wir blickten uns an, und ich hatte das Gefühl, von einem Hammerschlag getroffen worden zu sein, als ich die Person richtig sah.

Selten zuvor hatte ich so eine schöne Frau gesehen!

Wenn die Schönheit einer Frau einem Mann den Atem rauben konnte, dann war das bei mir der Fall. Da hatte die Natur ein Wunderwerk erschaffen. Pechschwarzes lockiges Haar, das bis über die Ohren fiel, rahmte das Gesicht mit dem perfekten Schnitt ein.

Das war ein Hammer. Da stimmt alles, die Farbe der Pupillen, die einen geheimnisvollen Ton bekommen hatten. Die helle Haut, die Nase, die perfekten Lippen und der wunderbar geschwungene Mund. Das war schon einmalig.

Ich kannte eine Person, die ebenfalls fast perfekt war. Die hieß Justine Cavallo und war eine Vampirin. Aber sie war nicht so perfekt wie diese hier.

Ich atmete schneller, und ich wusste auch, dass ich einen roten Kopf bekommen hatte.

Als sie auf der Motorhaube gelegen hatte, da war sie halb nackt gewesen. Das traf jetzt nicht mehr zu. Sie hatte sich wieder angezogen und es geschafft, die zerrissene Bluse so über ihren Oberkörper zu ziehen, dass sie zumindest die Brüste verdeckte.

Die blaue Jeans mit den silbrigen Streifen an den Hosenbeinen hatte sie ebenfalls wieder hochgezogen, nur die kurze Lederjacke hielt sie noch in der Hand und sah mich an.

Ich lächelte und fragte: »Geht es wieder?«

»Ja, es geht wieder. Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte es schlimm für mich ausgehen können.«

»Manchmal muss man Glück im Leben haben.«

»Da sagen Sie was.« Sie kam auf mich zu und streckte mir die Hand entgegen.

Ich umfasste sie. Spürte den recht harten Druck, aber auch das Zittern. Sie stand noch immer unter dem Einfluss des Erlebten, ließ meine Hand nicht los und sagte: »Ich heiße Violetta Valeri.«

»Mein Name ist John Sinclair.«

»Der klingt gut.«

»Und Ihrer exotisch.«

»Meine Eltern stammen aus Rom.«

Ich lachte leise. »Das sagt alles.«

Violetta hob die Schultern. Sie wirkte verlegen, versuchte zu lächeln, was nicht so richtig klappte, sodass eine Verlegenheit entstand. Dann nickte sie mir zu und bedankte sich noch mal für die Hilfe.

Ich winkte ab. »Da müssen Sie sich nicht bedanken. Mein Eingreifen war selbstverständlich. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Violetta?«

»Nein, nein, bitte nicht. Sie haben schon genug für mich getan. Ich muss zudem fahren.«

»Ich könnte Sie begleiten. Hinter Ihnen herfahren, zum Beispiel.«

»Nein, das ist wirklich nicht nötig. Ich komme schon allein zurecht. Es ist ja nicht zum Schlimmsten gekommen, und ich glaube nicht, dass die andere Seite es in dieser Nacht noch mal versuchen wird.«

»Ja, wie Sie wollen.« Zufrieden war ich nicht. »Vielleicht sollten wir noch unsere Adressen austauschen, falls es zu irgendwelchen Fragen kommt. Denke ich.«

»Ja, dagegen habe ich nichts.« Sie nannte mir ihre Anschrift gesagt, und ich prägte sie mir ein.

Ich gab ihr nicht meine private Anschrift, sondern die meines Dienstherren, Scotland Yard.

Sie wiederholte das Wort und fragte dann: »Sie ... ähm ... sind Polizist, Mister Sinclair?«

»Das bin ich in der Tat.«

»Dann war ja noch jemand dabei«, sagte sie und lächelte.

Ich verstand nicht ganz. »Bitte, was meinen Sie?«

»Ich denke an einen Schutzengel. Heißt es nicht, dass Polizisten einen Schutzegel haben?«

»Das ist mir neu.«

Sie lachte. »Mir nicht.« Dann kam sie einen Schritt auf mich zu und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. »Nochmals danke.«

Es waren ihre letzten Worte. Eine schnelle Drehung brachte sie von mir weg, und sie lief schnell weiter. Wo sie hinlief und wo ihr Wagen parkte, das sah ich nicht.

Ich hätte hinterherlaufen können, aber daran dachte ich in diesen Momenten nicht. Ich war wie erschlagen. Diese Begegnung hatte mich aus dem Konzept gebracht.

In der Tiefgarage tat sich...

Erscheint lt. Verlag 16.3.2021
Reihe/Serie John Sinclair
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Academy • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horrorthriller • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-1269-0 / 3751712690
ISBN-13 978-3-7517-1269-9 / 9783751712699
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