Die verschwundene Braut des Earls (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
224 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0243-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die verschwundene Braut des Earls - Sarah Mallory
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Eine Blitzhochzeit, eine einzige leidenschaftliche Nacht unter Spaniens Himmel: Dann entschwindet Major Nathan Carraway zu einem Einsatz - und seine junge Frau Felicity entdeckt, was er ihr verschwiegen hat! Sie flieht nach England ... wo sie Nathan fünf Jahre später wiedersieht. Inzwischen der Earl of Rosthorne, bringt er sie wie damals mit einem einzigen Kuss zum Erbeben. Aber so sehr das Verlangen brennt: Ihre Ehe hat keine Zukunft!



Schon immer hat die in Bristol geborene Sarah Mallory gern Geschichten erzählt. Es begann damit, dass sie ihre Schulkameradinnen in den Pausen mit abenteuerlichen Storys unterhielt. Mit 16 ging sie von der Schule ab und arbeitete bei den unterschiedlichsten Firmen. Sara heiratete mit 19, und nach der Geburt ihrer Tochter entschloss sie sich, das zu tun, was sie schon immer hatte tun wollen: schreiben. Voller Stolz konnte sie schon bald ihre ersten historischen Liebesromane in der Hand halten. Als sie Zwillingssöhne bekam, musste das Schreiben in die 2. Reihe rücken. Wegen eines Knöchelbruchs musste sie einige Jahre später 12 Wochen auf dem Sofa verbringen. Nun fand sie endlich Zeit, ihren nächsten Roman zu beenden. Und seitdem hat das Schreiben sie nicht mehr losgelassen. Ihre Spezialität sind historische Liebesromane mit einem abenteuerlichen Touch.

2. KAPITEL

Vor Sir James’ Stadthaus am Berkeley Square kam die Kutsche zum Stehen. Zögernd folgte Felicity ihrer Freundin Lydia ins Haus. Der Hausherr erwartete sie in seinem Arbeitszimmer. Mit leuchtenden Augen lief Lydia ihm entgegen und warf sich ihm in die Arme. Er gab ihr einen herzhaften Kuss, schob sie dann ein Stück von sich und musterte sie eingehend.

„Mein Liebes“, sagte er, „mir scheint, du hast mich vermisst. Was wird Miss Brown über deinen Mangel an Zurückhaltung denken?“

„Miss Brown freute sich über diesen Beweis ehelicher Zuneigung“, erklärte Felicity lachend. Ihre grauen Augen blitzten vergnügt.

Sir James schenkte ihr ein Lächeln. „Das freut mich zu hören. Schön, dass Sie meine Gattin begleitet haben. Sie hat Ihnen sicher gesagt, dass ein paar arbeitsreiche Monate vor uns allen liegen?“

„Sie meinte, es würde eine Reihe von Bällen, Soireen und sonstige Gesellschaften geben.“

„Ja, wir werden mit vielen hochgestellten Persönlichkeiten zu tun haben, darunter auch Kronprinzen und exzentrische Damen. Sogar der russische Zar wird in London erwartet. Wahrscheinlich werden wir kaum je zur Ruhe kommen. Was halten Sie davon, Miss Brown?“

„Ich? Als Lydias Gesellschafterin bin ich davon überzeugt, dass sie all dem gewachsen ist.“

Sir James gab seiner Gattin einen Kuss auf die Stirn. „Das glaube ich auch“, stellte er fest. „Trotzdem ist es beruhigend für mich zu wissen, dass Sie sich um sie kümmern werden, wenn ich unterwegs bin. Weder sie noch unser Kind dürfen durch Anstrengung oder Aufregung Schaden nehmen!“

Felicity schaute ihm fest in die Augen. „Sie können sich auf mich verlassen, Sir James. Ich werde gewissenhaft auf Lydia achten.“

„Danke! Ich bin sicher, Sie werden alles Nötige tun. Meine Gattin hat mir gegenüber erwähnt, dass Sie selbst nicht gern ausgehen. Dafür habe ich Verständnis. Ich hoffe allerdings, dass Ihre Menschenscheu nicht zu groß ist. Wir werden natürlich hin und wieder Gäste haben. Heute kommt ein Gentleman zum Dinner. Deshalb sollten Sie jetzt wohl als Erstes auf Ihr Zimmer gehen und auspacken.“

„Oh!“, rief Lydia und klatschte in die Hände. „Erwarten wir jemanden, den ich kenne?“

„Nein, du bist ihm nie zuvor begegnet. Es handelt sich um einen ehemaligen Offizier, den ich selbst auch erst vor ein paar Tagen kennengelernt habe. Er ist jung und sieht so gut aus, dass ihm die Damenwelt zu Füßen liegen wird.“

„Und wie heißt dieser Gentleman?“

Sir James gab Lydia einen Kuss auf die Nase.

„Liebster, du musst es mir sagen! Ich vergehe vor Neugier!“

„Lass dich überraschen.“ Schmunzelnd betrachtete Sir James die gespannte Miene seiner Gattin. „Meiner Meinung nach wird er sich noch in diesem Sommer verloben, obwohl er behauptet, er sei nicht auf der Suche nach einer Braut.“

„Sein Name!“, drängte Lydia. „Bitte!“

„Also gut. Es ist der Earl of Rosthorne.“

Felicity krampfte die Finger um ihr Retikül. Konnte das Schicksal ihr wirklich einen so bösen Streich spielen? Musste sie sich gleich an ihrem ersten Tag in London mit dem Mann auseinandersetzen, der ihr in Spanien das Herz gebrochen hatte? Nathan Carraway, seit einiger Zeit Earl of Rosthorne, verflixt! Sie warf Lydia einen flehenden Blick zu.

Diese runzelte die Stirn. „Rosthorne?“, fragte sie. „Ich weiß nicht recht …“

„Wie ich schon sagte“, gab ihr Gemahl zurück, „du hast ihn noch nie getroffen. Er hat in Spanien gekämpft und den Dienst erst quittiert, als er den Titel erbte. Nach London ist er nur gekommen, weil Seine Königliche Hoheit ihn dazu aufgefordert hat. Er hat, genau wie ich, den Auftrag erhalten, sich während der Friedensfeierlichkeiten um Prinnys Gäste zu kümmern. Ein sympathischer junger Mann. Deshalb dachte ich, es sei eine gute Idee, ihn einzuladen.“

„Gewiss.“ Lydia war blass geworden. „Es kommt nur alles ein wenig plötzlich. Wir sind doch gerade erst in London eingetroffen.“

„Keine Sorge, Liebes. Es ist nur ein kleines Dinner in zwangloser Atmosphäre geplant. Vorher kannst du dich sogar noch ein bisschen ausruhen. Dann ziehst du ein hübsches Kleid an. Und schon wirst du unseren Gast mit deinem charmanten Lächeln bezaubern.“

Felicity berührte sanft den Arm ihrer Freundin. Ihre Finger zitterten kaum merklich. „Sir James hat recht: Du solltest dich vor dem Dinner noch ein wenig hinlegen. Lass uns hinaufgehen.“

Gemeinsam verließen die Damen den Raum. Auf der Treppe flüsterte Lydia: „Es tut mir so leid, Fee. Ich hatte keine Ahnung, dass James den Earl schon getroffen hat. Und nie hätte ich vermutet, dass er ihn gleich zu uns einladen würde!“

„Eine Begegnung mit Rosthorne war wohl unvermeidlich“, gab Felicity zurück und seufzte. „Ich hatte allerdings gehofft, sie würde etwas später stattfinden.“

Lydia drückte ihr ermutigend die Hand. „Ich werde dich beim Dinner entschuldigen. Von mir wird der Earl nichts über dich erfahren. Im Übrigen ist dieses Haus so groß, dass er hier leben könnte, ohne dass ihr euch jemals seht.“

Obwohl Lydia ihr noch einmal versichert hatte, dass keinerlei Gefahr für sie bestand, Rosthorne zu begegnen, wuchs Felicitys Nervosität von Minute zu Minute. Fünf Jahre lang hatte sie alles in ihrer Macht Stehende getan, um Nathans Aufmerksamkeit zu entgehen. Sie hatte sich – sozusagen – unsichtbar gemacht. Doch nun, da sie wusste, dass er sich im selben Haus aufhalten würde wie sie, verspürte sie plötzlich den überwältigenden Wunsch, ihn zu sehen. Und gerade das machte ihr Angst.

Es war gefährlich, doch sie konnte dem Verlangen, wenigstens einen einzigen Blick auf Nathan zu werfen, einfach nicht widerstehen.

Kurz nachdem Lydia sich nach unten begeben hatte, um den Gast dort zu erwarten, schlich Felicity sich aus dem Raum, den man ihr zusätzlich zu ihrem Schlafzimmer als privaten kleinen Salon zur Verfügung gestellt hatte.

Die Eingangshalle von Souden House war ein architektonisches Kunstwerk. Eine gläserne Kuppel bildete das Dach und sorgte tagsüber für natürliches Licht. Eine breite Treppe führte in den ersten Stock hinauf, wo eine Balustrade einen umlaufenden Flur zur Halle hin begrenzte. Über eine schmalere Treppe erreichte man das zweite Stockwerk, in dem sich die Schlafräume befanden. Hier oben gab es eine Art Balkon, von dem aus man in die Halle hinabschauen konnte.

Felicity, die sich nicht zum ersten Mal in Souden House aufhielt, da sie als Erzieherin ihre Zöglinge mehrfach nach London begleitet hatte, kannte diesen Balkon sehr gut. Mehr als einmal hatte sie von dort aus mit den Knaben beobachtet, wer das Haus ihres Vaters betrat. Das war für sie ein beinahe ebenso großes Vergnügen gewesen wie für die Jungen.

Auch jetzt regte sich wieder das Gefühl in ihr, etwas nicht wirklich Verbotenes, aber köstlich Aufregendes zu tun. Niemand würde sie hier oben bemerken, denn diejenigen, die die Halle betraten, schauten erfahrungsgemäß nie zu dem kleinen Balkon hin. Vorsichtshalber hatte sie zudem ein unauffälliges graues Kleid gewählt. Solange sie sich im Schatten hielt, würde man sie kaum entdecken können. Sie selbst allerdings vermochte beinahe alles zu sehen, was sich in der Eingangshalle zutrug.

Die Uhr schlug die volle Stunde, und nur Sekunden später wurde der Türklopfer betätigt. Felicity lächelte. Nathan war – vielleicht infolge der militärischen Disziplin – stets pünktlich gewesen.

Ein Lakai öffnete die Tür, und ein Gentleman trat ein.

Jetzt sind wir im selben Haus, dachte Felicity plötzlich wieder sehr aufgeregt.

Sie beugte sich vor, um nur ja nichts zu verpassen. Da war er! Und ihr Herz machte einen Sprung. Sie erkannte ihn an der Art, wie er sich bewegte. Sein Gesicht allerdings konnte sie nicht sehen. Die elegante schwarze Abendkleidung ließ ihn fremd erscheinen, denn in Spanien hatte er stets seine Uniform getragen. Trotzdem war Felicity von seiner Ausstrahlung überwältigt. Ihr wurde ganz schwach vor Sehnsucht. Ja, einen Moment lang überlegte sie tatsächlich, ob sie nach unten laufen und sich ihm in die Arme werfen sollte.

Die Vernunft siegte. Damals, als er sie so tief verletzte, hatte sie sich geschworen, für immer mit ihm zu brechen. Ihre Liebe war in Abneigung umgeschlagen – oder etwa nicht? Wild klopfte ihr Herz, als sie ihn beobachtete.

Leise sagte er etwas zu dem Bediensteten. Verstehen konnte Fee seine Worte nicht. Doch seine warme dunkle Stimme jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. Jetzt nahm er den Hut ab, sein braunes Haar kam zum Vorschein. Damals in Spanien hatte er es mit einem Bändchen im Nacken zusammengefasst. Hier in England trug er es so kurz, dass es das weiße kunstvoll geschlungene Krawattentuch nicht berührte.

Er wandte sich zur Treppe, und als er den Fuß auf die erste Stufe setzte, sah Felicity einen Augenblick lang sein Gesicht. Erschrocken presste sie die Hand vor den Mund. Eine lange Narbe zog sich von der linken Augenbraue bis über die Wange. Auch sonst hatte er sich verändert. Natürlich war er älter geworden. Seine Züge wirkten schärfer; früher hatte er oft gelächelt, jetzt wirkte er sehr ernst.

Während der letzten Jahre hatte sie nicht aufgehört, alles Mögliche über Nathan in Erfahrung zu bringen. Daher wusste sie, dass sein Regiment in mehrere schreckliche Schlachten verwickelt gewesen war. Sie hatte damit gerechnet, dass er im Krieg verwundet würde. Dennoch trieb ihr der Anblick der Narbe die Tränen in die...

Erscheint lt. Verlag 12.3.2021
Reihe/Serie Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel The Earl's Runaway Bride
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0243-2 / 3751502432
ISBN-13 978-3-7515-0243-6 / 9783751502436
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