Mord auf Rhode Island (eBook)

Band 5

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
dp Verlag
978-3-96087-912-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mord auf Rhode Island -  Rhys Bowen
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Molly Murphy kann nicht mal in ihren Flitterwochen die Finger von einem Mordfall lassen …
Die spannende Cosy-Crime-Reihe von Rhys Bowen geht weiter

Molly Murphy, jetzt Molly Sullivan, und ihr Mann Daniel, Captain bei der New Yorker Polizei, sind eingeladen, ihre Flitterwochen auf dem Anwesen von Stadtrat Brian Hannan in Newport zu verbringen. Molly traut dem Angebot allerdings nicht ganz. In ihrem Gästehaus scheint es zu spuken und Hannan, der in Politik und Bauwesen seine Finger im Spiel hat, möchte Daniel um einen Gefallen bitten. Noch bevor das junge Paar erfährt, worum es dabei geht, wird Hannans Leiche am Fuß einer Klippe gefunden und Molly ist sich sicher, dass hier jemand mit falschen Karten spielt …

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Erste Leserstimmen
„Rhys Bowens beste Reihe – humorvoll, sympathisch und zum Mitfiebern.“
„Neben Nell Sweeney meine absolute Lieblingsermittlerin!“
„Die Cosy Krimi Reihe geht unterhaltsam, charmant und gewohnt rätselhaft weiter.“
„Molly Murphy Mysteries sind durch den tollen Schreibstil, das historische Setting und die liebenswürdige Detektivin durchweg empfehlenswert.“



Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Zwei


„Ruhig Blut.“ Daniel packte mich, als hätte er gespürt, dass ich drauf und dran war, wie ein aufgescheuchtes Pferd davonzustieben. „Ich hätte nicht gedacht, dass ein wildes, irisches Mädchen wie du Angst vor einem leichten Sturm hat.“

„Hast du es nicht gesehen?!“, fragte ich.

„Ich kann verdammt noch mal gar nichts sehen“, sagte Daniel. „Es ist stockfinster.“

„Das Gesicht im Fenster. Ich habe im Fenster des Türmchens ein Gesicht gesehen, Daniel.“

„Dann ist das Haus immerhin bewohnt“, sagte Daniel. „Hoffen wir, dass die Person uns ebenfalls gesehen hat und jemanden herunterschickt, um das Tor aufzuriegeln.“

„Es war ein Kind und es hat gelacht. Genau genommen ein ziemlich beängstigendes Gesicht.“

Wir warteten, doch es wurden keine Lichter entzündet. Der Sturm wütete weiter, der Wind heulte in den Bäumen und ließ sie wie verrückt tanzen. Ich starrte weiter zu dem Türmchen hinauf und wartete darauf, wieder das Gesicht zu sehen.

„Ich werde verdammt noch mal die Mauer erklimmen, wenn ich muss.“ Daniel beäugte die acht Fuß hohe Steinmauer abwägend.

„Und was würde das bringen? Wenn das Tor verschlossen ist, wärst du nicht in der Lage, mich hereinzulassen, und ich komme eine solche Mauer nicht hoch.“

„Ich dachte, weibliche Detektive könnten alles, was ein Mann auch kann. Hast du das nicht mal gesagt?“

Ich war nicht in der Stimmung, mich triezen zu lassen. „Ich gehe zurück in die Stadt“, sagte ich. „Wenn wir noch länger in dieser Kälte stehen, holen wir uns den Tod.“

„Hilf mir hoch“, sagte Daniel und ignorierte mich. „Ich glaube, ich kann hier hochklettern.“

„Und wenn du das Tor nicht öffnen und nicht wieder zurückklettern kannst? Schlägst du vor, die Nacht auf der einen Seite zu verbringen, während ich auf der anderen bin?“

„Mach dir keine Sorgen. Ich wecke jemanden im Haupthaus.“

Er begann, an der groben Steinmauer hochzuklettern.

„Komm schon, gib mir einen Stoß.“

„Führ mich nicht in Versuchung“, blaffte ich. Er lachte. Ich gab nach und schob.

Es schien seltsam, mit meinen Händen einen Gentleman zu berühren, auch wenn wir allein in der Dunkelheit waren. Er hievte sich mit einem Ächzen höher, dann schwang er ein Bein über die Mauer. Einen Moment später verschwand er und ich hörte einen Schrei.

„Was ist passiert? Bist du in Ordnung?“

„Stechpalme“, erklang es schwach. Dann erschien er auf der anderen Seite des Tores.

„Ah, ich verstehe!“, rief er. Er beugte sich vor, um einen Bolzen aus der Erde zu ziehen und wunderbarerweise schwang das Tor mit einem lauten Stöhnen auf.

„Hoffen wir, dass sie keine Wachhunde haben, die auf dem Gelände patrouillieren“, sagte ich, als Daniel unsere Taschen holte und mir hindurchhalf.

„Die wären mittlerweile aufgetaucht. Davon abgesehen werden wir erwartet. Gäbe es Wachhunde, hätte man sie weggesperrt.“

„Nicht gerade das, was ich ‚den roten Teppich ausrollen‘ nennen würde“, sagte ich. „Wer genau war es, der sagte, dass wir hier wohnen können? Einer der Bediensteten?“

„Stadtrat Hannan selbst“, sagte Daniel. „Es ist sein Haus.“

„Stadtrat? Mir war nicht bewusst, dass du mit Stadträten verkehrst.“

„Ah. Es gibt immer noch eine Menge Dinge, die du nicht über mich weißt“, antwortete er mit einem Hauch der typischen Daniel-Sullivan-Prahlerei, die ich abwechselnd anziehend und lästig fand.

Wir gingen vorsichtig die Kiesauffahrt hinauf, auf den dunklen Umriss dieses Schlosses zu. Kein einziges Licht war zu sehen, und ich zögerte, die Stufen hinauf auf die imposante Haustür zuzugehen.

„Du sagtest, wir wären im Gäste-Cottage untergebracht.“ Ich packte Daniels Arm und hielt ihn zurück. „Sollten wir nicht versuchen, es zu finden?“

„Inmitten mehrerer Morgen Waldlandschaft?“, antwortete Daniel und ich konnte hören, dass die Anspannung in seiner Stimme anstieg. „Wir stolpern dabei wahrscheinlich noch die Klippen hinunter.“

„Was schlägst du also vor?“

„Dies“, sagte Daniel. Er ging die Stufen hinauf, hob den Türklopfer und hämmerte beharrlich. Wir hörten das Geräusch drinnen nachhallen, aber es kam keine Antwort.

„Was jetzt?“, fragte ich. Mir kam ein Gedanke. „Bist du dir sicher, dass dies das richtige Haus ist? Es wäre nicht schwer, in dieser Dunkelheit eine falsche Abzweigung zu nehmen.“

„Ja, ich bin mir sicher“, sagte Daniel, klang aber nicht wirklich überzeugt. Er trat von der Tür zurück und spähte an der Fassade hinauf. „Ja, ich bin mir sicher, dass dies das Haus ist. Ich habe Bilder gesehen. Ich klopfe noch mal.“

„Jemand muss bei diesem Kind im Türmchen sein“, sagte ich. „Ich schätze, ein Kindermädchen wäre mittlerweile ins Bett gegangen, und das Kind dürfte nicht verstehen, dass wir hereinwollen.“

„Wir können nicht die ganze Nacht auf der Türschwelle stehen“, sagte Daniel gereizt. „Wirklich, das ist zu dumm vom alten Hannan.“

„Vielleicht hat er vergessen, die Bediensteten zu informieren“, sagte ich.

Daniel lief auf und ab, blickte erst die Fassade hinauf und dann in die Dunkelheit der Nacht. Es regnete womöglich noch heftiger – dicke Tropfen prasselten unaufhörlich auf den Kies der Auffahrt. Über unseren Köpfen grollte immer wieder der Donner.

„Es muss irgendwo einen Wagenschuppen geben“, sagte er. „Einen Ort für die Automobile.“

Er verschwand im Sturm und rief mir dann zu. „Hier drüben! Hier ist ein Wagenschuppen. Lass mich sehen, ob ...“ Ich hörte, wie er an einer Tür rüttelte. „Die Stallungen scheinen offen zu sein. Macht es dir etwas aus, die Nacht bei den Pferden zu verbringen?“

„Alles ist besser als das hier.“ Ich rannte durch den Vorhang aus Regen auf ihn zu, obwohl ich nicht weiß, warum ich mir die Mühe machte zu rennen, wo doch keine Möglichkeit bestand, noch nasser zu werden. Meine Röcke waren jetzt schwer und durchtränkt und wickelten sich mir um die Beine, als ich versuchte, mich zu bewegen, sodass ich beinahe stolperte. Daniel streckte eine Hand aus, um meine zu nehmen, und führte mich dann hinein. Es roch schwach nach Pferd, aber die Stallungen waren leer. Keine Tiere anwesend. Regen trommelte aufs Dach und immer noch grollte der Donner, aber jetzt weiter weg.

„Das genügt völlig“, sagte Daniel. „Sauberes Stroh. Was willst du mehr?“

„Eine warme Mahlzeit, ein Bad und ein Feuer wären reizend“, murmelte ich mit klappernden Zähnen. „Aber alles ist besser, als draußen im Regen zu stehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je so durchnässt war.“

Es war stockfinster in den Stallungen und wir tasteten uns vorwärts, bis wir eine leere Box voller Stroh fanden.

„Du ziehst besser deine nassen Sachen aus“, sagte Daniel. „Hoffen wir, dass ein paar der Sachen in unseren Reisetaschen trockengeblieben ist.“

Meine Hände waren eiskalt. Ich fummelte am Verschluss meiner Reisetasche herum und fand etwas, von dem ich hoffte, dass es mein Nachthemd war. Es fühlte sich klamm an, aber das mochten auch meine kalten, nassen Hände sein. Ich zitterte mittlerweile unkontrollierbar und fühlte mich den Tränen nahe. Ich schluckte sie herunter. Ich versuchte, die Schleife zu öffnen, die unter meinem Kinn den Umhang hielt. Meine Finger weigerten sich, mir zu gehorchen, und der Knoten war durchnässt und steif.

„Es hat keinen Zweck. Ich kann es nicht!“, schrie ich wütend.

„Was?“, fragte Daniel sanft.

„Meinen Umhang abnehmen. Ich bekomme den Knoten nicht auf.“ Ich musste wie ein kleines, hilfloses Kind geklungen haben, denn er legte seine Arme um mich.

„Es ist alles in Ordnung“, sagte er. „Wir sind jetzt in Sicherheit. Und du hast einen Ehemann, der dich liebend gerne auszieht.“ Ich spürte seine Hände an meinem Hals. „Verdammter Knoten“, murmelte er, nachdem er sich abgemüht hatte. „Ich muss die Schleife zerreißen.“ Ich setzte zum Protest an. Es war mein neues Reisegewand, Teil meiner Aussteuer. Allerdings wollte ich es auch nicht die ganze Nacht tragen. Daniel zerrte und zog und ich hörte Stoff reißen, während das durchnässte Kleidungsstück von mir abfiel. „Das hätten wir“, sagte er und warf es zur Seite. „Dreh dich um.“ Dann bewegten sich seine Hände von meinem Umhang zu meinem Kleid und er löste geduldig alle Haken. „Gott sei Dank, dass du kein Korsett trägst“, murmelte er. „Ich glaube, das überstiege meine Fähigkeiten.“ Seine Hände verweilten auf meinem Körper. „Mein Gott, bist du kalt“, sagte er. „Zieh dir schnell etwas Trockenes an.“

„Mein Nachthemd ist ganz feucht“, sagte ich. „Ich weiß nicht, was ich sonst anziehen soll.“

Ich hörte ein Klicken, als er seine Reisetasche öffnete. „Hier, nimm mein Nachthemd.“

„Was ziehst du dann an?“

„Ich komme zurecht. Ich nehme an, meine Unterwäsche ist trocken genug.“

Ich hörte, wie er damit rang, seine eigene Kleidung auszuziehen, dann sagte er: „Komm her“, und schloss mich in die Arme.

„Du bist so kalt wie ich“, sagte ich und spürte, wie sich sein halbnackter Körper an meinen presste.

„Uns wird bald warm werden.“ Er zog mich mit sich nach unten ins Stroh. Ich lag an ihn gelehnt, mein Kopf ruhte auf seiner Brust.

„Das erinnert mich an ein anderes Mal“, fügte er hinzu. „Erinnerst du dich?“

„Natürlich.“ Es war vor langer Zeit gewesen. Ein ähnlicher Sturm, eine einsame Scheune und das erste und einzige Mal, dass ich so schwach geworden war, Daniels Liebeswerben nachzugeben. Eine Menge Wasser war seit dieser...

Erscheint lt. Verlag 4.3.2021
Reihe/Serie Molly Murphy ermittelt-Reihe
Molly Murphy ermittelt-Reihe Staffel 2
Übersetzer Martin Spieß
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Ir-isch-e-r-land • klassisch-Who-done-it • Krimi-nal-roman-fall • New York • Spannung-s-roman • Tod-es-mord-fall-tat-ort-opfer-ermittlung-en-kommissar • US-A-merika-n-er-in-isch
ISBN-10 3-96087-912-1 / 3960879121
ISBN-13 978-3-96087-912-1 / 9783960879121
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