Bunburry - Der heilige Sünder (eBook)

Ein Idyll zum Sterben
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
150 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9556-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bunburry - Der heilige Sünder -  Helena Marchmont
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Folge 10: Harold Wilson, der örtliche Polizist im malerischen Cotswolds-Dorf Bunburry, kann Alfie McAlister nicht ausstehen. Alfie ist alles, was er nicht ist: gutaussehend, beliebt, vermögend - und deutlicher erfolgreicher, wenn es darum geht, Verbrecher zu fangen. Aber es gibt jemanden, den Wilson noch viel weniger mag - und das ist Reverend Philip Brown. Als der Pfarrer verdächtigt wird, einen Bauernhofladen überfallen und verwüstet zu haben, ist das Wasser auf die Mühlen des Polizisten. Denn der Reverend behauptet, sich nicht erinnern zu können, wo er an dem fraglichen Abend war. Alfie ist von Philips Unschuld überzeugt und fängt gemeinsam mit Liz und Marge an zu ermitteln. Doch damit beschwören sie die Geister der Vergangenheit herauf...

Über die Serie:

Frische Luft, herrliche Natur und weit weg von London! Das denkt sich Alfie McAlister, als er das Cottage seiner Tante in den Cotswolds erbt. Und packt kurzerhand die Gelegenheit beim Schopfe, um der Hauptstadt für einige Zeit den Rücken zu kehren. Kaum im malerischen Bunburry angekommen, trifft er auf Liz und Marge, zwei alte Ladys, die es faustdick hinter den Ohren haben und ihn direkt in ihr großes Herz schließen. Doch schon bald stellt Alfie fest: Auch wenn es hier verführerisch nach dem besten Fudge der Cotswolds duftet - Verbrechen gibt selbst in der schönsten Idylle. Gemeinsam mit Liz und Marge entdeckt Alfie seinen Spaß am Ermitteln und als Team lösen die drei jeden Fall!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen. Auf Englisch sind von ihr neben zahlreichen Kurzgeschichten bislang die Romane "Miss Blaine's Prefect and the Golden Samovar' und "Miss Blaine's Prefect and the Vampire Menace" erschienen.</p>

Helena Marchmont ist das Pseudonym von Olga Wojtas. Die schottische Schriftstellerin hat 2015 den Scottish Book Trust New Writers Award gewonnen. Auf Englisch sind von ihr neben zahlreichen Kurzgeschichten bislang die Romane "Miss Blaine's Prefect and the Golden Samovar" und "Miss Blaine's Prefect and the Vampire Menace" erschienen.

1. Der Polizist und der Vikar


Sergeant Harold Wilson genoss einen geselligen Abend mit seinen alten Freunden im Drunken Horse Inn. Als sein drittes Pint kam, erzählte er ihnen von seiner brillanten Aufklärung eines Justizirrtums.

Edith, die Mutter des Wirts, hörte zufällig mit, während sie einen Tisch in der Nähe abräumte.

»Schmückst du dich mal wieder mit fremden Federn, Harry?«, rief sie. »Den Fall hatte das Bunburry-Trio aufgeklärt, wie du sehr wohl weißt.«

»Die Frau ist senil«, raunte Wilson leise, sodass Edith es nicht verstand. »Die weiß ja kaum, welchen Tag wir haben. Das Bunburry-Trio – die könnten nicht mal das leichte Kreuzworträtsel im Bugle lösen. Ein idiotischer Name für einen Haufen Idioten – zwei alte Tratschtanten und ein eingebildeter Lackaffe aus London.«

»Alte Tratschtanten? Ich würde gerne hören, wie du das in Gegenwart von Liz und Marge sagst«, entgegnete Steve Turner.

»Würde er nicht wagen«, meinte Dan Bryan lachend. »Die hauen ihn vielleicht mit ihren Handtaschen.«

Sergeant Wilson, der bereits Dresche mit Marge Redwoods Handtasche bezogen hatte, schnaubte abfällig und widmete sich seinem Pint.

»Eines muss man dem Bunburry-Trio lassen«, sagte Gerry Metcalfe. »Sie haben hier in der Gegend ziemlich viele Verbrechen aufgeklärt.«

Empört drehte Wilson sich zu Gerry um. »Machst du Witze? Glaubst du etwa all die Falschmeldungen? Verbrechen werden durch gute, altmodische Polizeiarbeit aufgeklärt, nicht von drei Amateuren, die heillos überfordert sind.«

Gekränkt von der Abtrünnigkeit seiner sogenannten Freunde, kippte er den Rest seines Biers herunter und verkündete, er würde jetzt nach Hause gehen, obwohl es seine Runde war.

Am nächsten Morgen hatte er immer noch schlechte Laune, und die besserte sich in keiner Weise, als er in die Polizeiwache kam und feststellte, dass Constable Emma Hollis nicht da war. Dann fiel ihm ein, dass sie zu irgendeiner Fortbildung in der Zentrale war. Er müsste sich selbst seinen Kaffee machen.

»Fortbildung – was für ein Blödsinn«, murmelte er, als er den Wasserkocher einschaltete. »Man lernt bei der Arbeit.«

Dann entdeckte er, dass die Milch im Kühlschrank sauer war, er also seinen Kaffee schwarz trinken müsste, und seine Stimmung wurde noch mieser.

Es gab noch eine halb volle Packung Schokoladenkekse im Schrank. Wilson tunkte eines der Plätzchen in seinen Becher, um den Kaffee genießbarer zu machen. Es half ein wenig, weshalb er noch eins eintunkte, sich hinsetzte und den Sportteil der Zeitung las.

Plötzlich piepte der Computer.

Wilson konnte den Computer nicht ausstehen. Man drückte eine Taste, und im nächsten Moment war irgendwas Wichtiges verschwunden. Es war besser, dieses Ding Hollis zu überlassen. Auf die Weise konnte er, wenn etwas schiefging, ihr die Schuld geben. Doch jetzt blieb ihm keine Wahl. Er stemmte sich von seinem Stuhl hoch und schlurfte hinüber zu Hollis’ Schreibtisch.

Die Nachricht kam aus der Zentrale. Sie begann mit einer Zeichnung – keiner von diesen elektronischen Darstellungen, die selten einer echten Person ähnelten, sondern einer sehr gut erkennbaren Skizze.

»Gott sei Dank«, raunte Wilson und lachte raspelnd über seine eigenen Worte.

Es gab einen Mann in Bunburry, den er noch mehr hasste als Alfie McAlister. Und das war Reverend Philip Brown. Wilson würde ihm nie verzeihen, was er getan hatte.

»Hab dich«, sagte er zum Computermonitor.

Bunburrys Vikar hatte einen erbärmlichen Versuch unternommen, sich zu maskieren, aber er war es ohne Frage – das hagere Gesicht, die tief liegenden Augen, das scheinheilige Lächeln. Wilson überflog die Information unter der Zeichnung. Ein gemeines, abscheuliches Verbrechen. Der Vikar würde umgehend aus Bunburry vertrieben – ein Gedanke, der den Sergeant förmlich entzückte.

Grinsend zog er seine Jacke an und knöpfte sie über seinem dicken Bauch zu, bevor er raus zum Wagen ging und zum Pfarrhaus fuhr.

Die Eingangstür des zweistöckigen viktorianischen Gebäudes war geschlossen. Sergeant Wilson drückte auf die Klingel und hämmerte danach mit dem Klopfer gegen die Tür.

Von fern hörte er eine Stimme rufen: »Ja, ja, ich komme ja schon!«

Kurz darauf öffnete sich die Tür, und vor ihm stand der Vikar mit seinem üblichen dunklen Anzug und dem Priesterkragen. Diese Kleidungsstücke hatte er nicht getragen, als er die Straftat beging.

Sein leicht besorgter Gesichtsausdruck veränderte sich beim Anblick des Sergeants. Schuld? Angst?

»Du meine Güte«, sagte er matt.

»Haben Sie mich nicht erwartet, Sir?«, fragte Wilson. »Ich habe gedacht, das würden Sie.«

»Nein – nein, das habe ich nicht. Was ist passiert, Sergeant?«

»Ich habe eigentlich gehofft, dass Sie mir das sagen würden, Sir.« Sergeant Wilson amüsierte sich prächtig. »Ich frage mich, ob Sie mit mir zur Wache kommen könnten, damit wir uns ein wenig unterhalten.«

»Jetzt?« Der Vikar zögerte. »Bedaure, Sergeant, aber ich habe heute Vormittag recht viel zu tun. Ich könnte nachmittags kurz vorbeischauen, falls Ihnen damit geholfen ist.«

Sergeant Wilson drückte seine Brust heraus und grinste verkniffen. »Ich glaube, Sie verstehen nicht ganz, Sir. Das ist keine Einladung. Ich möchte, dass Sie einige Fragen im Zusammenhang mit einem Vorfall gestern beantworten.«

»Einem Vorfall?« Der Vikar runzelte die Stirn. »Ich habe von keinem Vorfall gehört. Deshalb denke ich wirklich nicht, dass ich …«

Sein Blick wanderte von Sergeant Wilson zu etwas anderem, das seine Aufmerksamkeit erregte. Wilson drehte sich halb um. Dorothy von der Post kam den Weg entlang. Der Tag wurde immer besser.

»Du lieber Himmel, Sergeant Wilson!«, sagte sie, als sie näher kam. »Was ist denn hier los?«

»Ich weiß nicht ganz …«, begann der Vikar, wurde jedoch gleich von Wilson unterbrochen.

»Mr Brown ist bei unseren Ermittlungen zu einem Vorfall in Mills’ Hofladen behilflich«, erklärte der Sergeant in einem höchst offiziellen Ton. Er packte den Vikar beim Arm und fing an, ihn auf den Weg zu ziehen. »Kommen Sie jetzt, Sir. Der Wagen steht an der Pforte.«

Der Vikar stolperte ein wenig, als er den Pfad entlanggezerrt wurde, sträubte sich aber nicht.

»Ich werfe Ihre Post durch den Briefschlitz, Reverend!«, rief Dorothy ihm aufgeregt nach.

Wilson konnte sein Glück kaum fassen. Dorothy war eine nie versiegende Nachrichtenquelle im Dorf, und bald würden alle wissen, dass der ach so heilige Philip Brown wegen Diebstahl und Vandalismus vernommen wurde.

»Haben Sie Mills’ Hofladen gesagt?«, fragte der Vikar von der Rückbank, als sie losfuhren. »Ich …«

»Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir, reden Sie jetzt bitte nicht mehr. Sie sollten warten, bis wir auf der Wache sind, wo alles aufgenommen werden kann. So vermeiden wir Missverständnisse.«

Es wurde nichts mehr gesagt, bis sie im Verhörraum waren. Nachdem Sergeant Wilson das Aufnahmegerät eingeschaltet hatte, nannte er das Datum, die Uhrzeit nach seiner Armbanduhr, seinen Rang und Namen und ergänzte sicherheitshalber: »Police Constable Emma Hollis ist derzeit nicht verfügbar.«

Der Vikar wurde um seinen vollen Namen und sein Geburtsdatum gebeten und gab beides mit leicht zitternder Stimme an. »Ich verstehe dies hier nicht. Was ist passiert? Stehe ich unter irgendeinem Verdacht?«

»Beschränken Sie sich bitte darauf, die Fragen zu beantworten, anstatt selbst welche zu stellen, Sir. Wo waren Sie gestern zwischen elf Uhr vormittags und mittags?«

Der Vikar änderte abrupt seine Sitzposition auf dem Plastikstuhl. »Gestern?« Er überlegte. »Da muss ich nachdenken.«

»Kommen Sie schon, Sir. Gestern ist nicht lange her. Das ist keine schwierige Frage.«

»Ich war … Da müsste ich im Pfarrhaus gewesen sein.«

Sergeant Wilson entging nicht, dass er die Zeitform wechselte.

»Müssten Sie, Sir? Und müsste noch jemand anders dort gewesen sein?«

Der Vikar zögerte. »An dem Tag trifft sich immer der Strickzirkel der Damen.«

»Tatsächlich? Das ist sehr hilfreich«, sagte Sergeant Wilson und zog das Telefon zu sich. »Wenn Sie mir den Namen einer der Damen nennen, kann sie mir Ihre Anwesenheit im Pfarrhaus bestätigen.«

Wieder rutschte der Vikar auf seinem Sitz herum. »Sie treffen sich in einem der Gemeinderäume unten. Mein Arbeitszimmer ist oben.«

Wilson nahm den Hörer auf. »Geben Sie mir trotzdem einen Namen, Sir. Eine Überprüfung ist es wert. Sie könnten gehört haben, wie Sie umhergegangen sind, als Sie an Ihrer Predigt gearbeitet haben.«

»Ich … ich könnte nicht im Haus gewesen sein, während sie dort waren.«

»Sie könnten nicht im Haus gewesen sein«, wiederholte Wilson langsam. »Ihr Gedächtnis scheint mir besorgniserregend schlecht, wenn die Bemerkung erlaubt ist. Vielleicht sollten Sie mal einen Termin bei Dr. Anderson machen.«

Der Vikar setzte sich sehr aufrecht hin und sah den Sergeant nicht an, als er eingestand: »Ich war nicht im Haus.«

»Und wo waren Sie?«

»Nur … nirgendwo im Besonderen.«

»Das geht sicher genauer, Vikar«, sagte Sergeant Wilson, der einen schrofferen Ton anschlug. »Wo waren Sie?«

»Ich bin bloß herumgefahren.« Der Vikar schluckte. »Könnte ich vielleicht ein Glas Wasser bekommen?«

»Später. Ich möchte Ihren Gedankengang...

Erscheint lt. Verlag 26.3.2021
Reihe/Serie Ein englischer Cosy-Krimi
Ein englischer Cosy-Krimi
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Bunburry
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte agatha raisin • Ashram • Bauernhofladen • Biobauernhof • Bunburry • cherringham • COSY • Cotswolds • Cozy • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Ermittler • frühe Vaterschaft • Indien • Inspector Barnaby • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimis • Love Story • Miss Marple • Mord • Mörder • Nathaniel Parker • Oscar Wilde • Polizei • Polizist • Spannung • Spannungsroman • Tatort • Thriller • Verbrechen • Yoga
ISBN-10 3-7325-9556-0 / 3732595560
ISBN-13 978-3-7325-9556-3 / 9783732595563
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