Ein formidabler Mord (eBook)

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2021 | 2. überarbeitete Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-508-9 (ISBN)

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Ein formidabler Mord - Janet Laurence
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Tod in der Provence: Meisterköchin Darina Lisle und Inspector William Pigram ermitteln
Der spannende Cosy Crime für Fans von Ellen Barksdale

Kochexpertin Darina Lisle und ihr frischgebackener Ehemann, Detective Inspector William Pigram, genießen ihre Flitterwochen im Süden Frankreichs. Dort lernen sie die britische Auswanderin und Kochguru Helen Mansard kennen, die darauf besteht, Darina und William zum Mittagessen einzuladen. Beim Besuch zeigt Helens Partner, Bernard Barrington Smythe, ehemaliger Havariekommissar der Londoner Versicherungsbörse, ihnen seine neuste Errungenschaft: Eine Ölmühle, mit der er ein Vermögen machen will. Ein perfekter Plan, um den Ruhestand zu genießen – würde es nicht plötzlich zu einem Todesfall in der Ölmühle kommen. Darina und William suchen gemeinsam nach dem Täter ...

Dies ist die Neuauflage des beliebten Darina Lisle-Krimis Mord à la provençale.

Weitere Titel dieser Reihe
Ein bühnenreifer Mord (ISBN: 9783968175218)

Erste Leserstimmen
„ein spannender Krimi mit französischem Flair“
„Bitte mehr von Darina Lisle! Ich kann gar nicht genug bekommen ...“
„man würde so gern mit Darina und William am Tisch sitzen“
„Janet Laurence schafft es immer wieder, mich mit ihren Cosy Crimes in ihren Bann zuziehen – klare Leseempfehlung!“
„feinster Kochkrimi für alle, die gerne miträtseln, kochen und auf britischen Humor stehen“



Janet Laurence begann ihre berufliche Laufbahn in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie leitete Kochkurse, schrieb nebenbei regelmäßig für den Daily Telegraph und verfasste eine wöchentliche Kolumne zum Thema Kochen. Heute schreibt sie sowohl Kochbücher als auch Kriminalromane und lebt mit ihrem Mann in England und in der Bretagne.

Kapitel Eins


Der Kuchen leuchtete golden in der Sonne und triefte vor Köstlichkeit. Alles an ihm, seine runde Form, seine satten Farben und die vom Sirup glänzenden Streusel, versprach Süße und Gehalt, eine üppige und verschwenderische Befriedigung.

„Süßer Honigkuchen für ein süßes Paar in den Flitterwochen“, sagte Helen Mansard, während sie ihn auf den Tisch stellte.

Sie war eine kleine Frau Ende vierzig, ihr wallendes Haar türmte sich auf ihrem Kopf auf, ihre Haut war wie die eines reifen Pfirsichs und ihre Figur war zierlich, aber mit großzügigen Kurven. Die großen, hellblauen, lachenden Augen und der breite Mund mit einer Unterlippe wie ein saftiges Stück Mango verliehen ihrem runden Gesicht Anmut.

Darina sog den süßen Duft ein, der von dem Kuchen aufstieg. „Der ist so berauschend wie Wein“, sagte sie. „Und wir sind schon betrunken!“ Sie lächelte den Mann an, der neben ihr auf der mit Kissen bedeckten Bank saß. Sie wirkte entspannt, ein Hinweis darauf, dass sich die Hochzeit als angenehme Überraschung herausgestellt hatte.

Darina Lisle war jetzt Darina Pigram. Der neue Nachname war zwar keine Verbesserung, dafür aber alles andere am Verheiratet-Sein. Sie strahlte Glückseligkeit aus. Das verlieh ihrem einfachen, guten Aussehen wirkliche Schönheit, ließ ihr langes, blondes Haar, das ihre Schultern umwehte, glänzen, milderte die Wirkung ihrer über ein Meter achtzig hohen Figur und lenkte die Aufmerksamkeit vom kompromisslosen Blick in ihren grauen Augen ab.

Darina betrachtete noch mal den Kuchen. Warum ließ der Ring, der vor vier Tagen auf ihren Finger geglitten war, alles in diesem goldenen Licht erscheinen? Sie hatte vor der Hochzeit schon ein Jahr mit William zusammengelebt, hatte geglaubt, ihn durch und durch zu kennen und dass die Hochzeit ihre Beziehung lediglich förmlicher machen würde. Stattdessen schien es, als hätte vertrautes Essen neue Geschmäcker angenommen.

„Ich dachte immer, frischvermählte Paare sollten die Flitterwochen allein auf einer einsamen Insel verbringen!“ Bernard Barrington Smythe, das vierte Mitglied ihrer Mittagsrunde, ersetzte die Weingläser durch Sektflöten und öffnete eine Flasche Champagner. Sein schütteres Haar war von einem Panama-Hut bedeckt, um den Kopf vor der Sonne zu schützen. Der Hut warf einen Schatten auf seine rotblonden Augenbrauen, die blasse bernsteinfarbene Augen beschützten, wie kleine Pflanzen, die an einer Felskante wachsen.

„Ich habe das immer für eine entsetzliche Vorstellung gehalten.“ Helen schnitt den Kuchen an und platzierte die Stücke auf provenzalischen Fayence-Tellern. „Alleingelassen zu werden ist wirklich das Letzte, was man als frischvermähltes Paar braucht. All der Stress und die Anspannung der Hochzeit, die anstrengende Aufgabe, Dankesbriefe zu schreiben und die Verwandten davon abzuhalten, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen, und der schreckliche Prozess, ein neues Zuhause einzurichten. Ich glaube, die perfekten Flitterwochen bestehen aus vielen, nicht zu hektischen Aktivitäten und ein paar Freunden zwischendrin.“ Sie schenkte dem frischvermählten Paar ein verschlagenes Lächeln, das ihre Rolle in der heutigen Flitterwochen-Unterhaltung bestätigte.

Bernard füllte behutsam die Gläser, drehte über jedem mit einer schwungvollen Bewegung die Flasche, um Tropfen zu vermeiden, und setzte sich dann wieder in seinen Stuhl. Sein rundlicher Körper kämpfte gegen die Einengung der weißen Designer-Jeans und des schicken Hemdes, ein Stückwerk aus gestreifter und karierter grüner und weißer Baumwolle. Er erhob sein Glas. „Sie will sagen, dass wir uns sehr geehrt fühlen, euch heute bei uns zu haben. Lasst uns auf eure Gesundheit trinken.“

Darina erhob das Glas und wechselte ein weiteres Lächeln mit ihrem Ehemann.

„Ehemann. Auf Englisch heißt es ‚husband‘.“ Sie sprach den Gedanken aus und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel. „Was für ein seltsames Wort. Angelsächsisch nehme ich an. Erinnert an ‚bondsman‘, eine alte Bezeichnung für Leibeigene, der Haus-Sklave.“

„Wenn ich mich recht erinnere, ist es Altenglisch, und den Teil mit dem Leibeigenen kannst du vergessen“, sagte Bernard.

„Ich wusste gar nicht, dass du an der Universität warst“, unterbrach Helen.

Er warf ihr mit schiefem Kopf einen wissenden Blick zu. „Es gibt andere Wege, sich Wissen anzueignen, als sich in einer Lehranstalt einzukerkern. William, ‚husband‘ bedeutet Hausherr. Dulde diesen Unsinn nicht, sprich sofort ein Machtwort.“

Der Bräutigam lachte. Es klang leicht und amüsiert und sagte, dass er sein eigener Herr sei. „Wir haben eine Partnerschaft, keiner von uns ist der Chef.“

Darina spürte wie die Muskeln in seinem langen Bein unter ihrer Hand zuckten und legte ihre Finger fester um seinen Oberschenkel, während sie sich mit der freien Hand über den Kuchen hermachte. „Der schmeckt nach Liebe“, sagte sie mit einem zufriedenen Seufzen. „Wenn wir wirklich sind, was wir essen, sollten wir den regelmäßig auf dem Tisch haben.“

„Jeden Tag“, stimmte William zu.

„Wie ihr beide euch gegenseitig anseht, ist skandalös.“ Bernard stellte sein Glas gespielt heftig ab. „Helen, gib ihnen nicht noch mehr, sonst verschlingen sie sich hier vor unseren Augen.“

„Wenn sie sich in den Flitterwochen nicht leidenschaftlich fühlen dürfen, ist das ein schwacher Ausblick.“ Helen schob noch ein Kuchenstück auf Williams Teller.

Das Mittagessen fand im Süden Frankreichs statt, in den Hügeln nahe Grasse, wo Helen Mansard ein provenzalisches Bauernhaus gekauft hatte, ein Mas. Das gewichtige Rechteck stand stabil in den Olivenhainen, das warme Braun der Erde und das raschelnde, silbrige Grün der Bäume boten die perfekte Kulisse für den grauen Stein. Der Innenhof, in dem sie saßen, war auf zwei Seiten von Gebäuden und an den anderen beiden von Mauern abgeschirmt. Eine strategisch platzierte Lücke im südlichen Teil gab den Blick auf das intensive Blau des Mittelmeers frei. Im geschützten Hof produzierte die frühe Märzsonne genug Wärme, um draußen zu essen.

Ein makelloser Pool nahm die eine Ecke des Hofes ein. Das Wasser schwappte sachte gegen die leuchtend blauen Fliesen. Um den Pool herum sah die Bepflanzung so aus, als wäre sie erst kürzlich fertiggestellt worden, die Fülle kleiner Büsche war ein ausdrucksstarkes Zeugnis großzügiger Ausgaben.

Tatsächlich wirkte das gesamte Grundstück so gepflegt, wie man es nur durch eine saftige Finanzspritze erreichen konnte. Frischverputzte Wände und hübsch gestrichene Fensterläden, ordentliches Pflaster, teure Pflanzkübel (aus denen später ohne Frage Geranien leuchten würden) und die ansprechenden Gartenmöbel sprachen dafür, dass Helens Kochbücher sich sehr gut verkauften.

Darina lehnte ein weiteres Stück des Honigkuchens ab. „Ich muss ehrlich sagen, ich bin voll, du hast uns gut verköstigt.“ War es die frische Luft und die Sonne, die das Essen so gut schmecken ließen, oder hatte Helen einen besonderen Zauber gewirkt? Die Zutaten waren so simpel: gebratene rote Paprika in einer Anchovis-Soße, dazu knuspriges Baguette, gefolgt von verschwenderischen Mengen über dem Schnittholz der Olivenbäume gegrilltem Kaiserhummer, serviert mit Blattsalat, dessen Dressing aus Olivenöl Süße mit bestechender Zitrusfrische verband. Kühler weißer Chablis hatte das Essen ergänzt und vor der abschließenden Wohltat aus Honigkuchen und Champagner war ein Jahrgangs-Rotwein, ein 1966er Margaux, mit verschiedenen reifen und vollmundigen Käsen aufgetragen worden.

Helen hatte es sogar geschafft, sich mit ihrem Drängen auf Manöverkritik nach jedem Gang zurückzuhalten. Sie hatten höchstens fünf Minuten damit verbracht, über die Würze der Anchovis-Soße zu sprechen und ob sie von der pfeffrigen Kraft des italienischen Olivenöls aus Hausabfüllung ausgeglichen wurde; nur zehn mit der Zusammensetzung der Mayonnaise, die mit dem Hummer serviert worden war, und ob es wünschenswert war, Meeresfrüchte in Salat zu hüllen, ehe man sie grillte. Jetzt schien sie völlig vergessen zu haben, sich nach ihrer Meinung zum Honigkuchen zu erkunden.

Darina seufzte gesättigt und fühlte die Entspannung, die nur perfekt abgeschmecktes und ausgeglichenes Essen verschaffen konnte. Sie lehnte sich zurück und ließ den Frieden und die Ruhe des alten Bauernhauses und seiner Kulisse wie Seide über sich gleiten.

Helen hatte absolut recht mit dem Stress und der Anspannung beim Heiraten. Die Hochzeit selbst hatte in dem Dorf in Somerset stattgefunden, in dem Darina aufgewachsen war. Der Zeremonie in der Kirche folgte ein Empfang in einem großen Haus des Ortes, das sie zu dem Anlass angemietet hatten. Alles war an ihr vorbeigeeilt, als wäre der Tag im Zeitraffer abgelaufen, und hatte sie glücklich, aber auch atemlos gemacht. Und, oh, wie sehr sie alles vergessen wollte, was im Vorfeld passiert war, der Druck, die Diskussionen, die hektischen Abmachungen.

„Wir haben überlegt, für die Flitterwochen auf die Seychellen zu fliegen“, sagte William gerade. „Aber dann wurde uns ein Appartement in Antibes angeboten und wir waren uns einig, dass die Gelegenheit zu gut war, um sie zu verpassen.“ Auch er wirkte völlig entspannt.

„Und es ist schön, dass wir mal wieder auf den neuesten Stand kommen, Helen“, fügte Darina hinzu.

Helen und Darina waren beide Kochbuchautorinnen. Im vergangenen Jahrzehnt hatte Helen sich einen Namen gemacht. Bevor sie nach Frankreich zog, hatte sie auch in Somerset gelebt. Obwohl beinahe zwanzig Jahre zwischen ihnen Lagen, hatten sie und Darina viel Zeit miteinander verbracht, sich gegenseitig die eigenen Experimente vorgesetzt, Aromen abgesteckt, unterschiedliche...

Erscheint lt. Verlag 4.2.2021
Reihe/Serie Darina Lisle ermittelt-Reihe Staffel 2
Übersetzer Lennart Janson
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte britisch-e-r-cosy-krimi-nal-roman • cosy-cozy-crime-krimi • Cosy-Krimi-nal-Roman-e • englisch-e-r-krimi-nal-roman-e • hobby-detektiv-in • kulinarisch-er-krimi-roman • weib-liche-er-mittler-in
ISBN-10 3-96817-508-5 / 3968175085
ISBN-13 978-3-96817-508-9 / 9783968175089
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