Bruder Cadfael und der fromme Dieb (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
319 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0728-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bruder Cadfael und der fromme Dieb - Ellis Peters
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Die Kult-Krimi-Serie endlich als eBook!

Nach einem Unwetter müssen die Mönche des Klosters von Shrewsbury voller Entsetzen feststellen, dass ihnen die wertvollen Reliquien der Heiligen Winifred gestohlen wurden. Der Verdacht fällt schnell auf einen jungen Mönch, der gerade im Kloster zu Gast ist. Bruder Cadfael sucht nach weiteren Hinweisen auf den Täter, doch dann wird der wichtigste Zeuge ermordet und die Schuld des Klosterbruders scheint endgültig bewiesen. Aber ist der junge Benediktiner tatsächlich ein Räuber und sogar ein Mörder? Obwohl alle Umstände dafür sprechen, zweifelt Bruder Cadfael daran ...

Über die Reihe: Morde und Mysterien im finstersten Mittelalter des 12. Jahrhunderts liefern den perfekten Hintergrund für die spannenden Abenteuer des Bruders Cadfael, eines ehemaligen Kreuzritters, der sich als Mönch in die Abtei St. Peter & Paul nahe Shrewsbury zurückgezogen hat. Doch ein ruhiges Leben als Kräutergärtner und Heilkundiger ist ihm nicht vergönnt: Immer wieder muss er seine detektivischen Fähigkeiten einsetzen, um Verbrechen in der Gemeinde aufzuklären.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



<p>Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.</p> <p><br></p>

Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.

Zweites Kapitel


Kein Zweifel, wie er zu seinem Namen gekommen ist«, sagte Cadfael, als er sich am nächsten Morgen nach dem Hochamt in Bruder Anselms Klosterwerkstatt aufhielt. »So entzückend wie eine Lerche.«

Sie hatten die Lerche soeben singen gehört und in der Nische des Kantors innegehalten, um zuzusehen, wie sich die Kirchgänger, darunter auch die Besucher aus dem Gästehaus, zerstreuten. Für Unterkunftsuchende war es ratsam, wenn auch nicht verpflichtend, wenigstens die wichtigste Messe des Tages zu besuchen. Im Monat Februar gab es für Bruder Denis, den Hospitarius, nicht allzu viel zu tun, dennoch waren immer ein paar Reisende auf der Suche nach Quartier.

»Der Junge ist hochbegabt«, stimme Anselm zu. »Ein feines Gehör und ein ausgezeichnetes Gespür für Wohlklang. Allerdings keine Stimme für einen Chor«, fügte er hinzu, »dazu sticht sie zu sehr hervor. Dieses Licht lässt sich nicht unter den Scheffel stellen.«

Das brauchte man nicht länger zu erörtern; das Urteil war bereits gefällt. Niemand, an dessen Ohr dieser reine, strahlende und dabei doch so sanfte Gesang gedrungen war, hätte das bestreiten können. Es war undenkbar, diese Stimme der Namenlosigkeit eines Chores unterzuordnen. Cadfael fragte sich, ob es nicht ebenso kurzsichtig war, zu versuchen, den Besitzer dieser Stimme zu einer angepassten Seele in einer disziplinierten Bruderschaft machen zu wollen.

»Bruder Denis’ provenzalischer Gast hat, als er den Jungen vernahm, sogleich die Ohren gespitzt«, bemerkte Anselm. »Gestern Abend bat er Herluin, ihn am Probesingen in der Halle teilnehmen zu lassen. Dorthin gehen sie jetzt. Ich soll seinen Rebec neu besaiten. Ich kann nur betonen, wie er seine Instrumente liebt.«

Das Trio, das jetzt aus der südlichen Kirchentür trat und den Hof überquerte, sorgte für Aufsehen unter den Novizen und löste Neugier aus. Nicht alle Tage beherbergte die Abtei einen südfranzösischen Troubadour, offensichtlich ein Mann von gewissem Reichtum und Ansehen, denn er reiste mit zwei Dienern und üppigem Gepäck. Schon drei Tage weilte er mit seinem Gefolge hier, waren sie doch auf ihrer Reise nach Chester durch ein lahmendes Pferd aufgehalten worden. Rémy de Pertuis war ein Mann von etwa fünfzig Jahren, eine auffallende Erscheinung, die auf Aussehen und Auftreten großen Wert zu legen schien. Cadfael beobachtete ihn, wie er auf das Gästehaus zuschritt; er hatte bislang keine Gelegenheit gehabt, ihm Beachtung zu schenken, doch wenn Anselm ihm Respekt zollte und sein Musikverständnis empfahl, war es sicher der Mühe wert, ihn genauer zu betrachten. Ein feiner Kopf mit rotbraunem Haar und gestutztem Bart. Eine gute Haltung und ein stattlicher Körper, Pelz an seinem Umhang, Gold an seinem Gürtel. Und zwei Begleiter, die dicht hinter ihm folgten, ein sehr großer Bursche, etwa Mitte dreißig, von Kopf bis Fuß in gedämpftem Braun, seiner guten, aber schlichten Kleidung nach zwischen Knappe und Reitknecht anzusiedeln, und eine Frau mit Umhang und Kapuze, sehr jung noch, nach ihrer schlanken Gestalt und ihrem leichten Schritt zu urteilen.

»Und wozu braucht er das Mädchen?«, fragte Cadfael erstaunt.

»Ah, das hat er Bruder Denis erklärt«, antwortete Anselm mit einem Lächeln. »In allen Einzelheiten! Auf jeden Fall ist sie keine Verwandte ...«

»Das hätte ich auch nicht angenommen«, sagte Cadfael.

»Aber man hätte den Gedanken hegen können. Denn als sie hier eintrafen, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie ihm für etwas Besonderes von Nutzen sein müsse, was tatsächlich zutrifft, wenn es auch nicht das ist, was ich vermutet hatte.«

Obwohl er früh ins Kloster eingetreten war, hatte Bruder Anselm die meisten Seitenwege außerhalb der Klostermauern durchmessen und schon vor langer Zeit aufgehört, sich zu wundern oder zu empören. »Das Mädchen trägt die meisten seiner Lieder vor. Sie hat eine liebliche Stimme, und er schätzt sie deswegen, sehr sogar, aber so weit ich weiß, für nichts anderes. Sie ist ein wichtiger Teil seines Vermögens.«

»Was aber«, wollte Cadfael wissen, »hat ein Minnesänger aus dem Herzen der Provence hier im Herzen Englands zu suchen? Ein echter Troubadour, nicht etwa nur ein einfacher Spielmann, der zudem einen weiten Weg hinter sich hat?«

Aber dann, dachte er, warum eigentlich nicht? Die Gönner, von denen solche Künstler abhängen, können heute ebenso englisch wie französisch, normannisch wie bretonisch oder auch angevinisch sein. Ihre Besitztümer liegen hier wie dort auf dem Festland. Und schließlich gehört es zur Natur des Troubadours, umherzuziehen, gemäß dem galizischen Wort trobar, von dem ihr Name abgeleitet ist, und das »finden« bedeutet. Diejenigen, die finden – die beides, Poesie und Musik, suchen und finden – das sind die Troubadoure. Und wenn ihre Kunst universell ist, warum sollten sie dann nicht überall zu finden sein?

»Er ist unterwegs nach Chester«, sagte Anselm. »Das jedenfalls sagt sein Begleiter – Bénezet geheißen. Vielleicht hofft er auf eine Anstellung im Haus des Grafen. Aber er scheint nicht in Eile und auch nicht versessen auf Geld. Mit drei guten Reitpferden und zwei Dienern im Gefolge lässt es sich bequem reisen.«

»Ich frage mich«, sagte Cadfael nachdenklich, »warum er seine letzte Dienststelle aufgegeben hat. Ob er sich der Dame seines Herrn zu liebenswürdig gezeigt hat? Etwas Ernsthaftes muss es gewesen sein, wenn er sich genötigt sah, das Meer zu überqueren.«

»Mich interessiert mehr«, sagte Anselm, unberührt von dieser landläufigen spöttischen Beurteilung der Troubadoure, »woher er das Mädchen hat. Sie spricht das Englisch aus den Grenzgebieten, dazu etwas Walisisch. Es scheint, als habe er sie erst hier, auf dieser Seite des Ozeans erworben. Der Reitknecht Bénezet ist, wie sein Herr, aus dem tiefen Süden von Frankreich.«

Inzwischen war das Trio im Gästehaus verschwunden, ihre Beziehung zueinander für unsere Brüder noch immer so rätselhaft wie bei ihrem Eintreffen im Kloster. Und falls die Straßen passierbar blieben und das lahme Pferd bald wieder geheilt war, würden sie genauso rätselhaft wieder von dannen ziehen, wie so viele, die für einen Tag oder eine Woche unter dem gastfreundlichen Dach Zuflucht suchten und dann weiterzogen und nichts von sich zurückließen. Cadfael verscheuchte die sinnlosen Gedanken an Menschen, die als Fremdlinge vorübereilten, seufzte und machte sich auf den Weg zurück in die Kirche, um der heiligen Winifred ein kurzes Gebet zuzuflüstern, bevor er sich an seine Gartenarbeit machte.

Doch es schien, als hätte schon jemand vor ihm das Bedürfnis verspürt, der heiligen Winifred nahe zu sein. Tutilo erflehte etwas von der Heiligen, denn er kniete auf der untersten Stufe ihres Altars, wobei sich seine Silhouette scharf gegen den Schein der Kerzen abzeichnete. Er war so vertieft in sein Gebet, dass er Cadfaels Schritte auf den Fliesen nicht vernahm. Sein eifriges, leidenschaftliches Gesicht war zum Lichte erhoben, seine Lippen bewegten sich rasch und stumm, seine Augen waren weit geöffnet, seine Wangen glühten im vollen Vertrauen darauf, seine Bitte erfüllt zu bekommen. Was Tutilo tat, das tat er mit aller Kraft und aus vollem Herzen. Für ihn war ein einfacher an den Himmel gerichteter Wunsch, wenn auch durch eine freundlich geneigte Heilige vermittelt, wie ein Kampf mit den Engeln und ein Streitgespräch mit den Doktoren der Theologie. Und als er sich jetzt von den Knien erhob, geschah es mit einem frohlockenden Satz und einem stolzen Heben des Kinns, als wüsste er schon, dass er sich durchgesetzt hatte.

Als er nun jemand Fremdes hinter sich gewärtigte und sich nach dem Neuankömmling umdrehte, geschah es mit äußerst zurückhaltender und bescheidener Miene, wobei Stolz und Hochgefühl wie von Zauberhand aus seinem Antlitz verschwunden waren, so wie vorher in Donatas Schlafkammer sein Liebeslied – dort allerdings um Herluins willen – plötzlich und unmerklich in liturgischen Gesang übergegangen war. Gewiss, als er Cadfael erkannte, wich der devote Ernst ein wenig aus seinen Zügen, und ein gedämpfter Schimmer schlich sich behutsam zurück in seine bernsteinfarbenen Augen.

»Ich bat sie um Hilfe bei unserem schwierigen Unterfangen«, sagte er. »Heute predigt Vater Herluin am Marktkreuz von Shrewsbury. Wenn die heilige Winifred uns ihren Beistand gewährt, werden wir nicht scheitern.«

Seine Augen wandten sich wieder dem Reliquienschrein auf dem Altar zu, wo sie liebevoll und voller Ehrfurcht verweilten.

»Sie hat wunderbare Dinge getan. Bruder Rhun erzählte mir, wie sie ihn geheilt und zu ihrem wahren Diener gemacht hat. Und noch mehr solche Wunder ... viele ... Zum Tag ihrer Überführung kommen jedes Jahr Hunderte von Pilgern, das weiß ich von Bruder Jerome. Ich fragte ihn nach all den kostbaren Reliquien, die Euer Kloster gesammelt hat. Aber sie hier ist von allem wohl das Kostbarste.«

Bruder Cadfael hatte natürlich keinen Grund, dem...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2021
Reihe/Serie Ein Fall für den Mönch
Ein Fall für den Mönch
Übersetzer Bettina Runge
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Holy Thief
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte derek jacobi • DVD • Edith Pargeter • Kräuterkundiger • Kreuzritter • Krimis • Mönch • Pater Brown • Serie • Shropshire
ISBN-10 3-7517-0728-X / 375170728X
ISBN-13 978-3-7517-0728-2 / 9783751707282
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