Mein wildes, ungezähmtes Herz (eBook)

Smythe-Smith Bd. 3 | Aus der Welt des Netflix-Erfolgsphänomens »Bridgerton« - schlagfertig, witzig, herzerwärmend!

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
320 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0516-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mein wildes, ungezähmtes Herz - Julia Quinn
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'Ich muss dieses Jahr einfach heiraten. Sonst sterbe ich!' Lady Sarah brennt darauf, endlich standesgemäß unter die Haube zu kommen. Stattdessen muss sie die glanzvolle Hochzeit ihrer Cousine über sich ergehen lassen - und ihr Tischherr ist ausgerechnet Lord Hugh, der einst durch ein Duell fast ihre Familie zerstört hätte. Aber nicht nur deshalb verabscheut die überschwängliche junge Dame den verschlossenen, mathematisch hochbegabten Adeligen. Kein Wunder: Sie ganz Gefühl, er ganz Verstand, das kann ja nur Streit geben, oder? Doch plötzlich fliegen Funken völlig anderer Art, und Sarah muss sich eingestehen, dass ihre Rechnung nicht aufgeht ...



Julia Quinn, auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet, studierte zunächst Kunstgeschichte an der Harvard-Universität. Ihre überaus erfolgreichen historischen Romane präsentieren den Zauber einer vergangenen Epoche und begeistern durch ihre warmherzigen, humorvollen Schilderungen.

1. KAPITEL

Fensmore bei Chatteris

Cambridgeshire

Herbst 1824

Lady Sarah Pleinsworth, Veteranin dreier erfolgloser Saisons in London, sah sich im Salon ihrer zukünftigen Cousine um und verkündete: „Hochzeiten sind eine richtige Landplage.“

Bei ihr waren ihre jüngeren Schwestern Harriet, Elizabeth und Frances, sechzehn, vierzehn und elf Jahre alt und daher nicht in dem Alter, in dem man sich um die eigenen Heiratsaussichten sorgte. Dennoch hätte man erwarten können, dass sie ein wenig Mitleid zeigten.

Hätte man, wenn man die Pleinsworth-Mädchen nicht kannte.

„Du bist mal wieder höchst melodramatisch“, erwiderte Harriet und warf Sarah nur einen flüchtigen Blick zu, ehe sie ihre Feder in das Tintenfass eintauchte und sich wieder ihren Schreibarbeiten widmete.

Sarah drehte sich langsam zu ihr um. „Du schreibst ein Stück über Heinrich VIII. und ein Einhorn und findest mich melodramatisch?“

„Ich schreibe eine Satire“, erklärte Harriet.

„Was heißt Satire?“, mischte sich Frances ein. „Ist das dasselbe wie ein Satyr?“

Elizabeths Augen weiteten sich in unheiligem Entzücken. „Ja!“, rief sie aus.

„Elizabeth!“, schalt Harriet.

Frances betrachtete Elizabeth mit schmalen Augen. „Es ist nicht dasselbe, oder?“

„Sollte es aber“, entgegnete Elizabeth, „nachdem du sie dazu gebracht hast, ein verdammtes Einhorn in ihr Stück zu schreiben.“

„Elizabeth!“ Eigentlich störte Sarah sich nicht daran, dass ihre Schwester geflucht hatte, aber als Älteste wusste sie, dass sie daran Anstoß nehmen sollte. Oder zumindest so tun, als ob.

„Ich habe nicht geflucht“, protestierte Elizabeth. „Das war nur ein frommer Wunsch.“

Darauf trat verwirrtes Schweigen ein.

„Wenn das Einhorn verdammt wird“, fügte Elizabeth hinzu, „könnte das Stück wenigstens ein bisschen interessant werden.“

Frances schnappte nach Luft. „Oh, Harriet! Du hast doch nicht vor, das Einhorn zu verdammen, oder?“

Harriet bedeckte das Geschriebene mit der Hand. „Na, höchstens ein bisschen.“

Frances Luftschnappen verschärfte sich zu einem entsetzten Aufkeuchen. „Harriet!“

„Können Hochzeiten eine Landplage sein?“, fragte Harriet laut und fuhr fort, an Sarah gewandt: „Und wenn, würden zwei schon ausreichen?“

„Aber ja“, meinte Sarah düster, „wenn sie im Abstand von nur einer Woche stattfinden, wenn man zusätzlich mit einer der Bräute und einem der Bräutigame verwandt ist und vor allem, wenn man gezwungen ist, Brautjungfer bei einer Hochzeit zu sein, die …“

„Du musst aber nur bei einer Brautjungfer sein“, mischte sich Elizabeth ein.

„Einmal reicht“, brummte Sarah. Niemand sollte gezwungen werden, mit einem Blumenstrauß vor den Altar zu treten – außer man war die Braut, war bereits einmal Braut gewesen oder zu jung, um die Braut zu sein. Alles andere war grausam.

„Ich finde es göttlich, dass Honoria dich gebeten hat, ihre Brautjunger zu sein“, erklärte Frances begeistert. „Das ist so romantisch. Vielleicht könntest du eine solche Szene in deinem Stück unterbringen.“

„Gute Idee“, erwiderte Harriet. „Ich könnte eine neue Figur einführen. Sie könnte genau wie Sarah aussehen.“

Sarah machte sich nicht einmal die Mühe, Harriet anzusehen. „Bitte nicht.“

„Nein, das wird ein Riesenspaß“, beharrte Harriet. „Ein spezieller kleiner Leckerbissen nur für uns drei.“

„Wir sind zu viert“, korrigierte Elizabeth sie.

„Ach so, ja. Tut mir leid, jetzt habe ich glatt Sarah vergessen.“

Das schien Sarah keiner Antwort wert zu sein, doch sie verzog verächtlich die Lippen.

„Was ich sagen will“, sprach Harriet weiter, „wir werden uns immer daran erinnern, wie wir hier gesessen und es uns ausgedacht haben.“

„Du könntest sie ja wie mich aussehen lassen“, schlug Frances hoffnungsvoll vor.

„Nein, nein“, winkte Harriet ab. „Dazu ist es jetzt zu spät. Ich habe schon feste Vorstellungen im Kopf. Die neue Figur muss aussehen wie Sarah. Mal schauen …“ Sie begann wie wild zu kritzeln. „Dichtes, dunkles Haar, leicht gewellt.“

„Dunkle, unergründliche Augen“, warf Frances atemlos ein. „Unergründlich müssen sie sein.“

„Mit einer Spur Irrsinn“, sagte Elizabeth.

Sarah wirbelte zu ihr herum.

„Ich trage nur meinen Teil bei“, wandte Elizabeth ein. „Und gerade jetzt ist diese Spur Irrsinn deutlich zu sehen.“

„Darauf kannst du Gift nehmen!“, erwiderte Sarah.

„Nicht zu groß, nicht zu klein“, murmelte Harriet, die immer noch schrieb.

Mit breitem Grinsen stimmte Elizabeth in den Singsang ein. „Nicht zu dünn, nicht zu dick.“

„Oh, oh, oh, ich weiß auch etwas“, rief Frances und sprang auf dem Sofa auf und ab. „Nicht zu rosa, nicht zu grün.“

Das brachte die anderen zum Schweigen. „Wie bitte?“, fragte Sarah schließlich.

„Dir ist so schnell nichts peinlich“, erklärte Frances, „daher wirst du selten rot. Und ich habe nur einmal mitbekommen, wie du dich übergeben hast, damals, als wir alle in Brighton den verdorbenen Fisch gegessen hatten.“

„Daher das Grüne“, meinte Harriet beifällig. „Sehr gut, Frances. Das war geistreich. Die Leute werden wirklich ein wenig grün im Gesicht, wenn ihnen übel wird. Ich frage mich, warum.“

„Das ist die Galle“, meinte Elizabeth.

„Müssen wir dieses Gespräch führen?“, meldete Sarah sich wieder zu Wort.

„Du hast wirklich keinen Grund, schlechte Laune zu haben“, sagte Harriet.

„Ich habe keine schlechte Laune.“

Gute Laune aber auch nicht.“

Sarah verzichtete darauf, zu widersprechen.

„Ich an deiner Stelle“, sagte Harriet, „wäre im siebten Himmel. Du darfst vor den Traualtar treten.“

„Ich weiß.“ Sarah ließ sich aufs Sofa fallen, offenbar hatten sie nach dem zweiten Wort die Kräfte verlassen.

Frances kam zu ihr herüber und blickte über die Sofalehne. „Willst du denn nicht vor den Traualtar treten?“ Sie wirkte ein wenig besorgt; wie ein Spatz legte sie den Kopf erst auf die eine, dann auf die andere Seite.

„Nicht unbedingt“, meinte Sarah. Zumindest nicht, wenn es sich nicht um ihre eigene Hochzeit handelte. Aber es fiel ihr schwer, mit ihren Schwestern darüber zu reden; sie waren so viel jünger als sie, und manche Dinge konnte man mit einer Elfjährigen einfach nicht besprechen.

Ihre Mutter hatte zwischen Sarah und Harriet drei Kinder verloren – zwei Fehlgeburten, und dann war Sarahs kleinerer Bruder, der einzige Junge, den Lord und Lady Pleinsworth je bekommen hatten, in der Wiege gestorben, als er gerade einmal drei Monate alt gewesen war. Ihre Eltern waren sicher enttäuscht, dass sie keinen Sohn hatten, doch sie beschwerten sich nie. Wenn sie darüber redeten, dass der Titel an Sarahs Vetter William gehen würde, murrten sie nicht. Sie schienen es einfach hinzunehmen. So war das Leben eben. Kurzfristig hatten sie darüber nachgedacht, Sarah mit William zu verheiraten, um alles „in der Familie zu belassen“, wie ihre Mutter es ausdrückte, doch William war drei Jahre jünger als Sarah. Mit achtzehn hatte er gerade erst in Oxford mit dem Studium angefangen und würde innerhalb der nächsten fünf Jahre gewiss nicht heiraten.

Und Sarah hatte nicht die Absicht, fünf Jahre abzuwarten. Keine Chance. Nicht den Hauch einer Chance. Nicht den Bruchteil eines Hauches …

„Sarah!“

Sie sah auf. Gerade noch rechtzeitig. Elizabeth zielte mit einem Buch in ihre Richtung.

„Nicht“, warnte Sarah sie.

Elizabeth runzelte enttäuscht die Stirn und senkte das Buch. „Ich habe gefragt“, wiederholte sie (anscheinend), „ob du wüsstest, ob die Gäste alle eingetroffen sind.“

„Ich glaube, ja“, entgegnete Sarah, obwohl sie in Wahrheit keine Ahnung hatte. „Was diejenigen angeht, die im Dorf untergebracht sind, so weiß ich es nicht.“ Ihre Cousine Honoria Smythe-Smith sollte am kommenden Morgen den Earl of Chatteris heiraten. Die Zeremonie sollte hier auf Fensmore stattfinden, dem Familiensitz der Chatteris’ im nördlichen Cambridgeshire. Doch nicht einmal Lord Chatteris’ großes Anwesen bot genügend Platz, um alle Gäste zu beherbergen, die aus London angereist waren; eine ganze Reihe von ihnen musste daher in den Gaststätten vor Ort absteigen.

Als Verwandte waren die Pleinsworths auf Fensmore untergekommen; sie waren beinahe eine Woche vorher angereist, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Oder, genauer gesagt, ihre Mutter half bei den Vorbereitungen. Sarah hatte die Aufgabe bekommen, ihre Schwestern zu beaufsichtigen.

Was nicht einfach war.

Normalerweise wären die Mädchen von ihrer Gouvernante betreut worden, sodass Sarah sich ganz ihren Pflichten als Honorias Brautjunger hätte widmen können, doch zufälligerweise wollte die (nun ehemalige) Gouvernante in vierzehn Tagen ebenfalls heiraten.

Und zwar Honorias Bruder.

Was bedeutete, dass Sarah (und halb London, wie es schien) sich auf den Weg machen würden sobald die Chatteris-Smythe-Smith-Feierlichkeiten abgeschlossen wären, und von Fensmore nach Whipple Hill in Berkshire reisen, um dort der Hochzeit von Daniel Smythe-Smith und Miss...

Erscheint lt. Verlag 18.2.2021
Reihe/Serie Historical Edition
Historical Edition
Historical Edition
Smythe-Smith
Smythe-Smith
Smythe-Smith
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel The Sum Of All Kisses
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bridgerton • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historische Liebesromane • historisch roman • Julia Quinn • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Smythe Smith
ISBN-10 3-7515-0516-4 / 3751505164
ISBN-13 978-3-7515-0516-1 / 9783751505161
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