Die Lady und der stolze Krieger (eBook)

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2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0046-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Lady und der stolze Krieger - Michelle Willingham
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Warrick de Laurent war Lady Rosamunds große Liebe, bevor sie eine arrangierte Ehe mit einem anderen eingehen musste. Trotzdem ist sie jetzt vom letzten Wunsch ihres sterbenden Gemahls schockiert: Um ihm einen Erben zu schenken, soll sie mit Warrick das Bett teilen! Auf keinen Fall will Rosamund Ehebruch begehen - aber nach dem Tod ihres Gemahls wird sie einen starken Krieger wie Warrick an ihrer Seite brauchen. Was soll sie nur tun? Auch wenn Warrick insgeheim sinnliche Sehnsucht in ihr weckt und sie allein beim Gedanken an ihn erregt erschauert, steht Rosamund vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens ...



Michelle schrieb ihren ersten historischen Liebesroman im Alter von zwölf Jahren und war stolz, acht Seiten füllen zu können. Und je mehr sie schrieb, desto mehr wuchs ihre Überzeugung, dass eines Tages ihr Traum von einer Autorenkarriere in Erfüllung gehen würde. Sie besuchte die Universität von Notre Dame im Bundesstaat Indiana, da sie mit dem Gedanken spielte, Medizin zu studieren. Jedoch musste sie diesen Gedanken bald wieder verwerfen, da sie kein Blut sehen konnte. Stattdessen studierte sie Englisch und schloss mit summa cum laude, der besten Benotung, ab. Daraufhin kam sie auf die Idee Lektorin zu werden. Ihr erster Teilzeitjob bestand darin, Hypothekenhandbücher zu bearbeiten, was sie umgehend zurück zur Uni fliehen ließ, um Lehrerin zu werden. Michelle unterrichtete 11 Jahre lang, bevor sie aufhörte, um zu Hause bei ihren Kindern zu sein und sich voll und ganz dem Schreiben widmen zu können. Zahlreiche ihrer Romane erschienen in der Reihe Harlequin Historical. Michelle ist mit einem Raketenwissenschaftler verheiratet und lebt zusammen mit ihm in Virginia. Neben dem Schreiben kocht und liest sie gerne und vermeidet sportliche Aktivitäten um jeden Preis.

1. KAPITEL

England – 1174

Das kannst du nicht von mir verlangen!“ Rosamund de Courcy starrte ihren Gemahl entsetzt an. „Das wäre eine Sünde!“

Alan de Courcy, Baron of Pevensham, lehnte sich in seinem Bett in die Kissen zurück. Eine glanzlose Haarsträhne fiel ihm in das bleiche Gesicht, und in den grauen Augen spiegelte sich ein nicht enden wollender Schmerz. In der letzten Zeit war er immer schwächer geworden, und obwohl Rosamund jeden Abend für seine Genesung betete, schwebte der Schatten des Todes drohend über ihm. Die Vorstellung, dass er sterben könnte, erschreckte sie, denn er war ihr in den letzten drei Jahren ein treuer Freund gewesen.

Jetzt wollte er, dass sie mit einem anderen Mann das Bett teilte, um das Kind zu zeugen, das sie so dringend brauchten. Allein die Vorstellung war undenkbar.

„Wir brauchen einen Erben, ma petite. Und ich bin nicht in der Lage, dir einen zu schenken.“ Ihr Gemahl klang, als würde er über einen geschäftlichen Vertrag sprechen. „Ich werde nicht dulden, dass mein Bruder alles erbt. Owen würde Pevensham binnen eines Jahres ruinieren.“

Rosamund ging vor dem Kamin auf und ab. Ihr Herz raste bei dem Gedanken an das, was Alan von ihr verlangte. Wie kam er nur auf so eine Idee? Sie war eine Dame von Ehre, keine Ehebrecherin.

Ihr schlechtes Gewissen regte sich, und eine leise Stimme erinnerte sie an die Fehler, die sie vor ihrer Ehe gemacht hatte. Doch sie hatte den Preis für ihre Sünden gezahlt, auch wenn ihr gebrochenes Herz sie manchmal immer noch quälte.

„Ich war dir stets treu ergeben“, sagte sie. „Seit drei Jahren habe ich dir immer gehorcht. Warum bittest du mich jetzt um so etwas?“

„Weil auch du nicht willst, dass Owen alles erbt. Du weißt, was er mit dir machen würde, sobald ich tot bin.“ In seiner Stimme schwang ein Hauch von Eiseskälte mit, und er brauchte weiter nichts zu sagen, damit sie verstand. Wenn Pevensham an Owen ging, würde er sie zwingen, ihm zu Willen zu sein. Sie unterdrückte einen Ekelschauder.

„Aber … mit einem anderen Mann verkehren, während ich mit dir verheiratet bin? Du verlangst zu viel von mir. So etwas könnte ich niemals tun.“ Sie schloss die Augen und krallte die Finger in den Stoff ihres Gewands. Die Vereinigung zwischen Mann und Frau tat nicht weh, aber sie hatte diese Momente mit Alan nie genossen. Dabei war er immer vorsichtig gewesen und hatte sie äußerst zuvorkommend behandelt. Sie empfand jedoch keine Leidenschaft für ihn, höchstens ein Gefühl ehelicher Geborgenheit.

Alan hatte versucht, ihr Vergnügen zu bereiten, obwohl er gespürt hatte, wie sie sich versteifte, sobald er ihren Körper in Besitz nahm. Deswegen hatte er sie nicht oft gebeten, das Lager mit ihm zu teilen. Und seit er krank war, hatte er kein einziges Mal bei ihr gelegen.

„Ich habe Warrick de Laurent gebeten, nach Pevensham zu kommen. Er wird im Verlauf der nächsten Woche eintreffen.“

Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, und für einen Moment wurde ihr schwindelig. Warrick war der Mann, den sie als junges Mädchen geliebt hatte. Er war hoch gewachsen und kräftig, mit dunklen Haaren und funkelnden blauen Augen. Sie hatte ihn mehr gewollt als alles andere. Niemals würde sie den jungen Krieger vergessen, der sie bis in ihre Träume verfolgt hatte. Oder seinen Kuss, der ihr Verlangen geweckt und ihr Blut in Wallung gebracht hatte.

„Ich kann nicht das Bett mit ihm teilen“, beharrte Rosamund. Wenn sie das tat, wäre sie des Ehebruchs schuldig. Ihre Kehle wurde eng, als Erinnerungen sie überschwemmten, die sie stets verdrängte. Sie hatte ihr Herz verschlossen, hatte die Hoffnung auf etwas begraben, das niemals geschehen würde. Sie hatte Alan als ihren Gemahl akzeptiert und war ihm eine gute Frau geworden.

Dass er jetzt so etwas von ihr verlangte, machte sie derart wütend, dass sie kaum sprechen konnte. Alan wusste genau, was es für sie bedeuten würde, sich Warrick hinzugeben. Trotzdem zwang er sie, sich der Vergangenheit zu stellen.

Wenn sie zuließ, dass Warrick sie berührte, würde sie sich selbst nicht länger trauen können. Völlig ausgeschlossen, dass sie ihre Gefühle weiterhin unter Kontrolle behalten und sich verhalten könnte, als würde dieser Akt ihr nichts bedeuten. Bei der Erinnerung an seine Berührung schlug ihr Herz schneller, und allein der Gedanke daran ließ sie am ganzen Körper erzittern.

Alan schwieg schon eine geraume Weile. Rosamund hörte nur seine mühsamen Atemzüge und das Rascheln des Bettzeugs. „Ich weiß, dass du mich nicht heiraten wolltest, ma petite. Ich war niemals der Mann, den du wolltest.“

Nein, das war er nicht. Jeder wusste, dass sie nur dem Befehl ihres Vaters gehorcht und den Mann geheiratet hatte, den er für sie ausgewählt hatte. Es hatte keine andere Möglichkeit gegeben.

Der Schmerz in Alans Stimme bedrückte sie und dämpfte ihren Zorn. Neben der Feuerstelle blieb sie stehen und schloss kurz die Augen, während sie ihre Worte mit Bedacht wählte. „Du warst immer sehr freundlich zu mir. Ich hätte mir keinen besseren Ehemann wünschen können.“

Aber durch die arrangierte Ehe war sie gezwungen gewesen, ihre Träume zu vergessen. Warrick hatte sich den Truppen des Königs angeschlossen und in der Normandie gekämpft, und sie hatte ihn nie wieder gesehen. Sie hatte ihr neues Leben an der Seite eines Mannes akzeptiert, der sie mochte und sich um sie kümmerte, und das hätte genügen sollen.

Er stieß einen Seufzer aus. „Die Worte allein machen es nicht wahr, Rosamund. Ich weiß, dass du Warrick de Laurent heiraten wolltest.“

Es war mehr als das. Doch sie sprach den Gedanken nicht laut aus.

„Das ist lange her“, sagte sie leise. Sie begriff nicht, warum Alan die Geister der Vergangenheit heraufbeschwor. „Als du mich zur Frau genommen hast, habe ich versucht, so zu werden, wie du es wünschst.“

„Und das ist dir auch gelungen, Rosamund. Aber ich war nie das, was du dir gewünscht hast.“ Die Traurigkeit in seiner Stimme schmerzte sie.

Sie wollte das nicht hören. Dieser Mann war nicht nur ihr Ehemann, sondern auch ihr Freund geworden. Alan hatte niemals die Hand gegen sie erhoben, und er hatte sie als Burgherrin schalten und walten lassen. „Du warst immer gut zu mir.“

„Aber wir haben keine Kinder“, sagte er leise. „Und dafür müssen wir jetzt eine Lösung finden. Wir müssen ein Kind bekommen, um zu verhindern, dass Owen alles erbt.“

Rosamund hielt die Tränen nicht länger zurück. Fast drei Jahre war es her, dass sie ein totes Kind zur Welt gebracht hatte. Der Schmerz in ihrem Herzen ließ niemals nach, und auch die Zeit konnte die leere Stelle nicht füllen. Vielleicht wäre ihr Kummer über den Verlust verblasst, wenn sie seitdem ein Kind bekommen hätte, aber nach dem Tod ihrer Tochter hatte sie nie wieder eines empfangen. Es war, als würde Gott sie für ihren Ungehorsam als junges Mädchen bestrafen.

Andererseits war sie dankbar, dass sie nicht erneut schwanger geworden war. Das Kind war zu früh zur Welt gekommen, und die Vorstellung, erneut ein Kind zu verlieren, machte ihr Angst.

„Sieh mich an, Rosamund“, sagte Alan. Als sie sich umdrehte, blickte er sie um Verzeihung bittend an. „Es liegt an mir, nicht an dir. Vor unserer Ehe war ich kein tugendhafter Mann. Ich habe viele Frauen gehabt. Kein einziges Mal hat eine dieser Frau ein Kind von mir geboren. Dabei hätte es reichlich Gelegenheit dazu gegeben.“

Er versuchte, die Schuld auf sich zu nehmen, aber das wollte sie nicht. „Es ist unser beider Versagen.“

„Du hast schon einmal ein Kind empfangen, und du wirst wieder eines empfangen. Ich weiß, dass der einzige Mann, den du in dein Bett lassen würdest, Warrick de Laurent ist.“

Das Blut rauschte in ihren Ohren, und sie wandte sich ab. Bei dem Gedanken, dass Warrick sie erneut berühren könnte, gerieten ihre Gefühle in Aufruhr. „Ich kann nicht. Und er wird sich ebenfalls weigern.“ Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein so stolzer Mann wie Warrick sich auf diese Weise benutzen lassen würde.

„Ich werde ihn fragen“, sagte Alan ruhig. „Bei entsprechender Entschädigung wird er vielleicht einwilligen. Ich möchte, dass er dich heiratet, sobald ich tot bin. Er wird Pevensham gegen unsere Feinde verteidigen, und er kann dich vor Owen beschützen.“

Rosamund verschränkte ihre zitternden Hände. Offensichtlich hatte ihr Gemahl alles genau geplant. Eine Nacht der Sünde, ein Mann, der seinen Platz einnehmen würde, und ein Kind, das offiziell der rechtmäßige Erbe sein würde.

Tränen der Wut und der Ohnmacht brannten in ihren Augen, als ihr das Ausmaß dieser Täuschung klar wurde. „Alan, nein!“

„Ich werde sterben, Rosamund. Das wissen wir beide.“

Sie wollte dieser Tatsache nicht ins Gesicht sehen, obwohl sie selbst das Schlimmste fürchtete. Es war einfacher, sich vorzustellen, dass es nicht dazu kommen würde. Dann konnte sie ihre Pflicht erfüllen und die schreckliche Wirklichkeit ausblenden.

„Ich habe für dich gebetet …“

„Gebete werden daran nichts ändern. Aber bevor ich gehe, kann ich dafür sorgen, dass Owen niemals mein Land erbt. Ich werde dafür sorgen, dass dich jemand beschützt. Jemand, der sein Leben für dich geben würde.“

Sie ging zum Bett und setzte sich neben ihn. Angst erfasste sie, als sie seine Hand nahm. „Bitte mich nicht darum, dir untreu zu sein, Alan. Ich werde es nicht tun. Du hast etwas Besseres verdient.“

...

Erscheint lt. Verlag 9.2.2021
Reihe/Serie Historical
Historical
Übersetzer Maria Poets
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Forbidden Night with the Warrior
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7515-0046-4 / 3751500464
ISBN-13 978-3-7515-0046-3 / 9783751500463
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