Mord in London: Band 1-3 (eBook)

Fran Varady ermittelt | Cosy Crime

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Aufl. 2021
1000 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0342-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mord in London: Band 1-3 - Ann Granger
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Eine Wohlfühl-Krimi-Reihe mit einer starken und ungewöhnlichen Protagonistin: Ann Granger bietet mit der Fran-Varady-Serie Spannung mit sympathischen Figuren und typisch englischem Flair.

Nur der Tod ist ohne Makel

Die Sterne stehen nicht günstig für die angehende Schauspielerin Fran Varady: Sie hat keinen Job, London ist teuer und demnächst soll sie auch noch ihre Wohnung verlieren. Zu allem Überfluss findet sie eines Abends ihre Mitbewohnerin Terry erhängt in ihrem Zimmer. Fran beginnt Nachforschungen anzustellen und gerät selbst in tödliche Gefahr ...

Denn umsonst ist nur der Tod

Als Fran Varady dem Obdachlosen Albie einen Kaffee spendiert, erzählt der ihr, eine Entführung beobachtet zu haben. Die Polizei nimmt Albie nicht ernst, aber Teilzeitschnüfflerin Fran beschließt, der Sache nachzugehen. Wenig später wird der Mann tot aufgefunden ...

Die wahren Bilder seiner Furcht

Um sich über Wasser zu halten, jobbt Fran Varady in einem kleinen Eckladen in London. Eines Tages stürmt ein aufgeregter Kunde in den Shop und bittet sie, die Toilette benutzen zu dürfen. Stunden später wird der Mann dort tot aufgefunden - ermordet. Er hat eine mysteriöse Filmrolle bei sich und eine kurze Notiz mit der Bitte um ein Treffen mit Fran. Diese beginnt wieder einmal auf eigene Faust zu ermitteln und gerät schon bald in Teufels Küche ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!





<p>Ann Grangerwar früher im diplomatischen Dienst tätig. Sie hat zwei Söhne und lebt heute mit ihrem Mann in der Nähe von Oxford. Bestsellerruhm erlangte sie mit der Mitchell-und-Markby-Reihe und den Fran-Varady-Krimis. Nach Ausflügen ins viktorianische England mit den Kriminalromanen "Wer sich in Gefahr begibt" und "Neugier ist ein schneller Tod" knüpft sie mit "Stadt,Land, Mord", dem ersten Band der Reihe um Inspector Jessica Campbell, wieder unmittelbar an die Mitchell-und-Markby-Reihe an.</p>

Kapitel 1


Der Mann vom städtischen Wohnungsamt kam am Montagmorgen. Er stellte uns Vorladungen zu, jedem eine eigene.

»Alles genau nach Vorschrift!«, verkündete er mit einer Stimme, die schrill klang vor Nervosität. Er war nicht besonders alt, besaß lockiges Haar und ein rundliches Puttengesicht und gab im Übrigen sein Bestes, um Autorität auszustrahlen, doch man bemerkte seine aufkeimende Panik.

Ich kann bis heute nicht glauben, dass er wirklich Angst vor uns hatte. Sicher, wir waren in der Überzahl, aber wir waren für ihn keine Fremden. Er und eine Anzahl seiner Kollegen waren schon früher hier gewesen. Wir hatten sie damals immer wieder ausgesperrt, sodass sie zum Fenster heraufschreien mussten, um mit uns zu reden. Doch an diesem Tag hatten wir ihn reingelassen. Es war der Tag der Entscheidung. Wir wussten es, und er wusste, dass wir es wussten. Geistreiche Unterhaltungen zwischen Bürgersteig und Fenstersims waren nicht länger angebracht. Es war ein eigenartig wortkarges Ende eines sehr lang geführten Disputs.

Dennoch beobachtete er uns misstrauisch, als fürchtete er, wir könnten die Vorladungen in einem letzten Protest zerreißen. Squib nahm seine aus dem Umschlag und drehte sie um, als erwartete er, dass auf der Rückseite etwas geschrieben stünde. Terry schob ihre achtlos in die Tasche ihrer Strickjacke. Nev sah einen Augenblick lang drein, als wollte er sich weigern, die Vorladung entgegenzunehmen, doch schließlich resignierte er. Ich nahm meine und sagte: »Danke für gar nichts.«

Der Beamte räusperte sich. »Ich werde morgen bei Gericht sein, zusammen mit dem Anwalt der Gemeinde, und einen Antrag auf sofortige Räumung stellen. Wir gehen davon aus, dass er genehmigt wird. Wir sind bereit, Ihnen Zeit bis Freitag einzuräumen, um alternative Wohnmöglichkeiten zu finden. Doch die Angelegenheit ist nun vor Gericht und geht ihren Weg. Es hat also keinen Zweck, mit mir zu diskutieren! Diskutieren Sie morgen mit dem Richter, wenn Sie wollen. Aber es wird Ihnen nichts nützen.«

Er war immer noch in der Defensive, auch wenn sich niemand die Mühe machte, ihm zu antworten. Wir hatten von Anfang an gewusst, dass wir verlieren würden. Trotzdem, das Bewusstsein, dass wir draußen waren, klumpte uns die Mägen zusammen. Ich wandte mich ab und starrte aus dem Fenster, bis ich meine Gesichtsmuskeln wieder unter Kontrolle hatte.

Es war einer von jenen schiefergrauen Vormittagen, die aussehen, als würde es jeden Augenblick anfangen zu regnen, auch wenn der Regen dann noch bis zum Abend auf sich warten lässt. Eine dichte Wolkendecke drückte die Autoabgase und all die anderen Gerüche hinunter in die Straßen. Man konnte sogar den Geruch von gebratenem Fleisch und Zwiebeln aus der Wild West Hamburger Bar wahrnehmen, die zwei Straßen weiter lag.

Ich hatte mich an jenem Morgen nicht besonders gut gefühlt, bereits vor dem Eintreffen unseres Besuchers, denn ich hatte am vorangegangen Freitag meinen Job verloren. Der Manager hatte herausgefunden, dass meine Adresse »rechtswidrig« war, und das war alles. »Rechtswidrig« bedeutete, dass ich gegenwärtig in einem besetzten Haus wohnte.

Obwohl unsere Besetzung genau genommen illegal war, hatte niemand uns daran gehindert, in ein leer stehendes – und allem äußeren Anschein nach besitzerloses – Haus zu ziehen, und inzwischen wohnten wir so lange dort, dass wir ein Gefühl von Dauerhaftigkeit entwickelt hatten. Mehr noch, wir hatten ein Ziel. Wir nannten uns die Jubilee Street Creative Artists’ Commune, auch wenn keine unserer Arbeiten geeignet gewesen wäre, eine Subvention aus städtischen Mitteln oder der Nationalen Lotterie zu gewinnen. Doch zwischen dem endgültigen Absturz in die Tiefe und der Eingliederung in die Normalität planten wir gewaltige Karrieren, geboren in der Anonymität der Jubilee Street, ganz gleich, wie unsere individuellen Geschicke aussehen mochten. Wir täuschten uns selbst auf jede nur erdenkliche Weise. Träume schlagen die Wirklichkeit eben jeden Tag aufs Neue.

Übrigens muss ich Squib aus unserem großen Karriere-Szenario ausklammern. Squib lebte konsequent von einem Tag zum anderen und trug nicht einmal den Ansatz eines Plans mit sich herum. Jedenfalls nichts, wovon irgendeiner von uns je gehört hätte.

Nev hatte Pläne. Sie kamen daher in Form einer zwanzigseitigen Synopse für seinen großen Roman, der in seiner Länge wohl Krieg und Frieden Konkurrenz machen würde. Tag für Tag schrieb er unermüdlich auf einer alten mechanischen W.-H.-Smith-Schreibmaschine vor sich hin. Noch heute frage ich mich manchmal, ob er seinen Roman je beendet hat.

Squib war Pflastermaler. Er konnte alles kopieren. Manche werden sagen, dass seine Malerei nicht das Schöpferische zur Kunst besitze, weil er nichts Eigenes erschaffe, doch sie haben nicht gesehen, was er mit einer Kiste voller Kreide und ein paar sauberen Platten auf einem Gehweg alles bewerkstelligen konnte. Alte Meister, von brauner Firnis und Zeit zu Museumsstücken degradiert, erwachten unter Squibs geschickten Händen zu neuem Leben. Sie sprachen so beredt zu den Passanten, dass manche wegen der Lebendigkeit der Kreidegesichter unter ihren Füßen sichtlich aus der Fassung gerieten. Einmal kam ein Kunstkritiker vorbei und begeisterte sich derart für Squibs Arbeiten, dass er davon sprach, ihn der ganzen Welt vorzustellen, ein Zwischenfall, der Squib richtiggehend peinlich war. Die Vorstellung, vom Establishment vereinnahmt zu werden, versetzte Squib in derartige Panik, dass er sich mit seiner Schachtel Kreide davonstahl und eine Zeit lang in der Provinz das Pflaster bemalte, bevor er es für sicher genug hielt, nach London zurückzukehren.

Was mich anging, ich klammerte mich noch immer an meinen Kindheitstraum, Schauspielerin zu werden. Das Leben war mir irgendwie in den Weg gekommen. Ich war am College in einem Kurs in Dramatik durchgefallen. Seither hatte sich mir die Rolle des Bühnen- und Bildschirmstars, abgesehen von einigen Auftritten beim Straßentheater, irgendwie entzogen. Ich hoffte noch immer, es eines Tages zu schaffen. Kurzfristig war ich voll und ganz damit beschäftigt, mich über Wasser zu halten. Und ein Auge auf die beiden anderen zu haben.

Wir drei waren als Erste in das Haus gezogen. Kurze Zeit später hatte sich Declan zu uns gesellt, ein kleiner drahtiger Bursche mit wirrem, schulterlangem Haar und einem gutmütigen, elfenhaften Gesicht. Er war an beiden Armen stark tätowiert; auf einem prangte eine Furcht erweckende Schlange, auf dem anderen ein Herz Jesu. Er erinnerte sich daran, wie er sich das Herz hatte eintätowieren lassen, doch wie die Schlange auf seinen Arm gekommen war, wusste er angeblich nicht mehr. Er sei eines Morgens mit einem gewaltigen Kater aufgewacht, und da wäre sie gewesen und an seinem Arm emporgekrochen. »Ich dachte im ersten Augenblick, ich hätte ein Delirium tremens«, sagte er. Manchmal streckte er seinen Arm vor sich aus und betrachtete die Schlange nachdenklich. Ich glaube, es beschäftigte ihn wirklich.

Declan war als Rockmusiker ohne Band zu uns gestoßen. Sein früherer Lead-Gitarrist war beim Proben in einem Kirchensaal durch einen elektrischen Schlag gestorben.

»Die Haare standen dem armen Kerl zu Berge«, erzählte Declan in trauriger Verwunderung. »Gott sei seiner Seele gnädig, aber es war ein verdammt lustiger Anblick. Bis wir merkten, dass er tot war, versteht ihr? Das machte uns schlagartig nüchtern. Wir standen herum und versuchten, uns an Wiederbelebungsmaßnahmen zu erinnern, während wir auf den Notarzt warteten. Obwohl wir sehen konnten, dass er hinüber war. Zu allem Übel war auch noch der Verstärker durchgebrannt und wir hatten nicht die Kohle, um einen neuen zu kaufen. Ausgerechnet in diesem Augenblick, man soll es nicht glauben, kam irgend so ein Spinner hereingerannt und brüllte uns an, dass im ganzen Haus die Sicherungen rausgeflogen wären. Wir wurden so stinkwütend, weil er keinen Respekt für den Toten zeigte, dass der Drummer und ich den Kerl packten und aus dem Fenster warfen. Es war kein tiefer Sturz, und er konnte den Sturz abfangen. Trotzdem wurden wir wegen tätlichem Angriff verknackt.«

Declan spielte Bass, und ein Bassist braucht eine Gruppe.

Ein wenig später waren Lucy und ihre beiden Kinder eingezogen. Lucy war keine Künstlerin. Sie war vor ihrem gewalttätigen Ehemann weggerannt und hatte vorübergehend in einem heruntergekommenen Frauenhaus ein paar Straßen weiter Zuflucht gefunden. Ich hatte mich eines Tages mit ihr unterhalten, während ich bei Patel’s, dem Gemüseladen an der Ecke, bediente. Sie kaufte Karotten für die Kinder zum Knabbern. Rohe Karotten stecken voller Vitamin C, sind frei von der Sorte Säuren, die Löcher in den Zahnschmelz fressen, und obendrein billiger als die meisten anderen Früchte.

Lucy suchte eine Wohnung, in der sie bleiben konnte, und einen Job. Das Frauenhaus war überfüllt, und sie hatte das Gefühl, dass sie es dort nicht mehr länger aushielte. Die Handfläche ihrer linken Hand war schlimm vernarbt; ihr Mann hatte ihre Hand während eines Streits auf eine rot glühende Herdplatte gedrückt, weil sein Essen nicht rechtzeitig fertig gewesen war. Die Narben hatten die Beweglichkeit ihrer Hand eingeschränkt, und sie waren hässlich. Lucy wusste es und erzählte jedem, der danach fragte, dass sie sich selbst verbrannt habe und dass es ein Unfall gewesen sei. Eines Abends, nachdem sie bei uns eingezogen war, hatte sie mir die Wahrheit gestanden. Ich hatte mich erstaunt gezeigt, dass sie so lange bei ihm geblieben war und so viele Misshandlungen erduldet hatte.

»Es ist nicht einfach, wegzugehen, wenn man zwei Kinder hat«, hatte sie geantwortet.

Sie war erst gegangen, nachdem er angefangen hatte, die...

Erscheint lt. Verlag 29.1.2021
Reihe/Serie Britische-Cosy-Krimis
Britische-Cosy-Krimis
Übersetzer Axel Merz
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • 3in1 • Angebot • Ann Granger • bethrilled • Britisch • British • Bunburry • bundel • Bundle • cherringham • COSY • Cosy Crime • Cosy Mystery • Cozy • Cozy Crime • eBook • Ein unerledigter Mord • Ellen Barksdale • England • Englisch • English • Ermittlerin • Ermittlung • female • Fran Varady • Gemütlich • Krimi • Krimis • Landhaus • London • Mystery • private investigator • Privatermittler • Rätselkrimi • Sammelband • Tee? Kaffee? Mord! • unblutig • unblutiger Krimi • weiblicher Ermittler • Wohlfühlkrimi
ISBN-10 3-7517-0342-X / 375170342X
ISBN-13 978-3-7517-0342-0 / 9783751703420
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