Comisaria Fiol und der Tote auf der Hochzeit (eBook)

Ein Mallorca-Krimi
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
240 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45835-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Comisaria Fiol und der Tote auf der Hochzeit -  Lucia de la Vega
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Eine traumhafte Hochzeit auf Mallorca, ein kaltblütiger Mord und eine Familie mit tödlichen Geheimnissen: der 2. Urlaubs-Krimi mit Comisaria Fiol und ihrer deutschen Partnerin, der ehemaligen Kommissarin Marie Lindner Eigentlich sitzt Comisaria Silvia Fiol gerade am Krankenbett ihres Kollegen Ramon als sie einen dringlichen Anruf von Marie Lindner erhält: Die ehemalige Kommissarin ist mit ihrem Mann zu Gast auf der Hochzeit ihrer besten Freundin Lilly, die in eine der einflussreichsten mallorquinischen Familien einheiratet. Obwohl Lillys Schwiegereltern Vorbehalte gegen die alleinerziehende Deutsche haben, richten sie die Hochzeit mit traditionellem Prunk aus. Im Anschluss an die Trauung in der Kathedrale von Palma de Mallorca findet ein großes Fest auf dem Anwesen der Familie statt. Doch während die Gäste ausgelassen feiern, wird Lillys Bruder Markus mit einem Schuss in der Brust im Gästehaus tot aufgefunden. Welchem tödlichen Geheimnis ist Markus zu nahe gekommen? Für Marie Lindner und Silvia Fiol steht bald fest, dass mehr als ein Familienmitglied einen Grund hatte, diesen Mord zu begehen. »Comisaria Fiol und der Tote auf der Hochzeit« ist der 2. Mallorca-Krimi von Lucia de la Vega und perfekte Urlaubs-Lektüre. Den 1. Fall der Krimi-Reihe lösen Silvia Fiol und Marie Lindner in »Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge«.

Lucia de la Vega studierte Jura an der Universität der Balearen und arbeitet heute als Redakteurin bei der Mallorca Zeitung. Neben ihrem Beruf ist die Literatur ihre größte Leidenschaft. Ihre Heimat Mallorca inspirierte sie zu den Kriminalromanen um Comisaria Fiol.

Lucia de la Vega studierte Jura an der Universität der Balearen und arbeitet heute als Redakteurin bei der Mallorca Zeitung. Neben ihrem Beruf ist die Literatur ihre größte Leidenschaft. Ihre Heimat Mallorca inspirierte sie zu den Kriminalromanen um Comisaria Fiol.

Samstag, 18. Mai 2019

Kapitel eins


So, meine Liebe, ich denke, wenn ich Sie noch mehr herrichte, wird Ihr Bräutigam sprachlos vor so viel Schönheit dastehen. Womöglich bekommt er nicht mal mehr das ›Sí, quiero‹ heraus.« Die korpulente Stylistin lachte vergnügt, während sie ein letztes Mal mit dem Puderpinsel über Lilly Hennings Stirn fuhr.

»Ich bin begeistert, Carmen. Wie haben Sie das nur hinbekommen? Man sieht ja kaum mehr meine Fältchen!« Lilly zeigte mit den frisch manikürten Fingern auf ihre Augenpartie. »Und meine Haare! Endlich habe ich Volumen!«

»Bei Ihrer natürlichen Schönheit habe ich nicht viel dazutun müssen, cariño

Marie Lindner beobachtete die Szene vom Sofa der Hotelsuite aus und musste über die Anrede der Stylistin schmunzeln. Mittlerweile lebte sie seit fast zwei Jahren auf Mallorca, aber noch immer empfand sie es als ein wenig irritierend, dass viele Mallorquiner ihre Mitmenschen mit Kosenamen ansprachen. Ob an der Supermarktkasse, in einer Boutique oder an der Rezeption des Sportvereins, überall hängten die Insulaner ein »Schätzchen«, »Königin« oder »du Hübsche« an ihre Sätze.

Lilly musste wohl gerade das Gleiche gedacht haben, denn sie sah zu Marie herüber und zwinkerte ihr zu. In den vergangenen Wochen hatten die Freundinnen oft über die Eigenheiten der Mallorquiner gesprochen. Für Lilly, die erst acht Monate auf der Insel lebte, war verständlicherweise vieles noch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber Lilly war der mallorquinischen Mentalität ja auch auf eine ganz andere Weise begegnet als sie selbst. Marie hatte sich langsam an ihr neues Zuhause und die Einheimischen gewöhnen können. Ihre Freundin jedoch hatte schon kurz nach ihrer Auswanderung einen Mallorquiner kennengelernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Marie freute sich aufrichtig für Lilly, denn während der vergangenen Jahre hatte sie wirklich Pech in Bezug auf Männer gehabt. Entweder waren die Typen, die sie kennenlernte, schon vergeben, oder es handelte sich um komplette Freaks. Dagegen war Víctor Adrover ein wahrer Traummann, der Lilly auf Händen trug und nie irgendwelche Spielchen mit ihr spielte. Er sah gut aus, war gebildet, sehr wohlhabend und sprach obendrein noch ausgezeichnetes Deutsch. Natürlich hatte auch er seine Fehler, und Lilly hatte sich oft bei Marie über seine viel zu aufdringlichen Eltern beschwert. Aber im Großen und Ganzen war Marie der Ansicht, dass ihre Freundin einen wahren Glückstreffer gelandet hatte.

»Jetzt muss ich mich aber wirklich auf den Weg machen«, sagte Carmen und begann, die zahlreichen Pinsel und Döschen zurück in ihren Schminkkoffer zu räumen. »Heute Vormittag steht noch eine weitere Braut auf meinem Plan. Zwar handelt es sich nicht um so eine spektakuläre Hochzeit wie die Ihre, aber die Arbeit ruft.«

Nachdem die Stylistin sich sowohl bei Marie als auch bei Lilly mit den obligatorischen Küsschen auf die Wangen verabschiedet hatte, blieben die zwei Freundinnen alleine in der Hotelsuite zurück.

»O Mann, jetzt werde ich aber langsam echt nervös«, sagte Lilly und ließ sich auf das mit rotem Samt bezogene Sofa fallen.

Marie schaute auf ihre Armbanduhr. Es war 10:30 Uhr.

»Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir uns ein Gläschen Schampus gönnen«, sagte sie und ging zu dem silbernen Eiskühler, in dem eine Flasche Laurent-Perrier bereitstand.

»Für mich nur einen Schluck, Marie«, sagte Lilly und versuchte, es sich auf dem Sofa bequem zu machen, ohne dabei ihre gestylte Frisur zu beschädigen. »Stell dir mal vor, ich fange mitten in der Kathedrale vor dreihundert Gästen zu lallen an.«

Marie köpfte die Flasche und schenkte die golden schimmernde Flüssigkeit in zwei der bereitgestellten Champagnerflöten ein. Sie überreichte eines der Gläser ihrer Freundin und setzte sich dann neben sie auf das Sofa.

»Jetzt komm schon, so ein bisschen Edelgesöff wird deinen Nerven guttun! Auf dich, Süße, und darauf, dass du mit Víctor den Mann deiner Träume gefunden hast!«

»Und auf dich, Marie. Denn ohne deine Überredungskünste wäre ich nicht nach Mallorca ausgewandert und hätte Víctor niemals kennengelernt.«

Sie stießen an und nahmen einen Schluck.

»Haben wir noch ein wenig Zeit, bis deine Eltern mit Jonas und Markus kommen und wir dich in dein Prinzessinnenkleid stecken müssen?«, fragte Marie.

»Sie wollten um elf Uhr hier sein, also haben wir noch ein bisschen.«

»Dann erzähl mir endlich, wie das Essen gestern mit ihnen und deinen Schwiegereltern gelaufen ist!«, sagte Marie und strich sich über die kurzen blonden Haare.

»Ach, nicht besonders gut.« Lilly betrachtete nachdenklich das Champagnerglas in ihrer Hand. »Magdalena und Rafael sind schon zwei harte Brocken und nicht gerade einfühlsam. Da prallen einfach komplett verschiedene Welten aufeinander. Außerdem ist die verbale Verständigung ja kaum möglich. Weder meine noch Víctors Eltern sprechen richtig Englisch, und Víctor war meist bemüht, zu übersetzen.«

»Ist doch super von ihm, dass er sich da so reinhängt, wo dies ja eigentlich dein Spezialgebiet ist«, sagte Marie und lächelte ihre Freundin aufmunternd an.

Lilly war freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin für Englisch und Spanisch. Als Marie sie vor über einem halben Jahr nach einer weiteren gescheiterten Kurzbeziehung dazu überredet hatte, nach Mallorca zu ziehen, hatte Lillys Beruf dem in keiner Weise entgegengestanden. Lilly konnte von überall aus arbeiten, und die Agentur, die ihr häufig Dolmetscherjobs vermittelte, besaß sogar eine Filiale in Palma.

»Ja, Víctor ist einfach der Beste«, sagte Lilly und nippte an dem Champagner. »Und weißt du, eigentlich kann ich die Abneigung, die Rafael und Magdalena mir gegenüber verspüren, auch irgendwie nachvollziehen.«

»Jetzt red keinen Unsinn, die sind doch mit ihren Einstellungen im letzten Jahrhundert hängen geblieben. Verteidigen musst du sie wirklich nicht!«

»Klar sind sie altmodisch und ziemlich steif. Aber sie sind halt geschockt. Ihr geliebter Sohn heiratet innerhalb weniger Monate eine Deutsche, die weder Mallorquinisch spricht noch aus gehobenen familiären Verhältnissen stammt und obendrein eine alleinerziehende Mutter ist.«

»Na und? Du bist tough, hast einen erfolgreichen Beruf, und Jonas ist ja wohl das Musterkind schlechthin.« Marie stand auf und strich sich das dunkelblaue Kleid glatt. »Ich finde, deine Schwiegereltern sollten sich am Riemen reißen und darüber freuen, dass ihr Sohn mit fast vierzig Jahren endlich seine Traumfrau gefunden hat.«

»Ja, da hast du recht. Bestimmt werden sie sich nach und nach mit der Situation abfinden.« Lilly stellte ihr halb volles Glas auf den Sofatisch. »Ah, und ich wollte dir noch etwas anderes erzählen, was mir gestern aufgefallen ist.«

Marie ging zur Anrichte und schenkte sich ein wenig Champagner nach.

»Schieß los!«

»Víctors Geschwister und Markus waren ja auch gestern bei dem Mittagessen, und mein Bruder hat mächtig ein Auge auf Sofía geworfen.«

Marie lachte und setzte sich erneut neben ihre Freundin. »Das wundert mich nun überhaupt nicht. Du sagtest ja, dass Víctors kleine Schwester toll aussieht. Und Markus konnte sich in Bezug auf attraktive Frauen noch nie zurückhalten.«

»Du hättest mal das Gesicht von Rafael sehen sollen.« Lilly kicherte. »Ich sag dir, der hatte Panik in den Augen. Wenn jetzt seine Tochter ebenfalls mit einem verhassten Deutschen rummacht, dann kriegt er noch einen Herzinfarkt.«

Ein kräftiges Klopfen an der Tür unterbrach das Lachen der Freundinnen.

»Das müssen sie sein.« Lilly sprang vom Sofa auf, um ihrer Familie zu öffnen.

Marie erhob sich ebenfalls und warf einen raschen Blick in den Spiegel. Das hochgeschnittene Kleid stand ihr ausgezeichnet und brachte ihre langen Beine zur Geltung. Auf hohe Absätze hatte sie gewissenhaft verzichtet. Zum einen, weil sie es nicht gewohnt war, in Pumps herumzulaufen, und zum anderen, weil sie mit ihren 175 Zentimetern Körpergröße inmitten der meist wesentlich kleineren Mallorquinerinnen ohnehin schon groß genug war. Ihr Make-up war dezent gehalten, nur die grünen Augen hatte sie etwas stärker betont, weil es gut zu ihrem neuen Kurzhaarschnitt passte.

»Mama, hast du das coole Auto gesehen, das unten steht? Fahren wir damit zur Kirche?« Lillys Sohn war der Erste, der in die Hotelsuite stürmte.

»Ja, mein Schatz«, sagte Lilly und strich ihm über den dunkelblonden Lockenschopf.

Jonas war während Lillys einziger längeren Beziehung geboren, die jedoch danach ziemlich schnell in die Brüche gegangen war. Für Lilly waren es harte Jahre gewesen, da sie das alleinige Sorgerecht bekam und beruflich noch kaum Fuß gefasst hatte. Marie hatte ihr beigestanden, wo sie konnte, aber für sie selbst war es damals, während ihrer Anfangsjahre bei der Hamburger Kriminalpolizei, ebenso eine stressige Zeit gewesen. Es war Marianne Hennings unermüdlicher Hilfe zu verdanken, dass Lilly ihren Beruf ausüben und gleichzeitig Jonas aufziehen konnte.

»Liebes, du siehst ja umwerfend aus! Was für eine Frisur!« Marianne umarmte ihre Tochter. »Aber nun musst du schleunigst aus diesem schrecklichen Jogginganzug raus und in dein Traumkleid schlüpfen.«

»Schlüpfen ist wohl etwas übertrieben. Ich brauche wirklich eure Hilfe, um mich in diese Robe zu quetschen. Bei den endlosen Familienessen ist es ja kein Wunder, dass ich kein Gramm abgenommen habe.«

»Aber Jonas und ich können es uns derweil auf dem Sofa bequem machen, nicht wahr, mein Schatz?«, fragte Bernd Henning. Er gab Lilly einen Kuss auf...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2021
Reihe/Serie Comisaria Fiol ermittelt
Comisaria Fiol ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Comisaria Fiol 2 • Ermittler-Krimi • Hochzeit • Hochzeitsfeier • Inselkommissarin • insel-krimi • Insel Romane • Krimi Kommissarin • Krimi Mittelmeer • Kriminalromane Serien • krimi reihen • krimi serie • Krimis mit Kommissarin • Krimi Spanien • Krimis von Frauen • Mallorca • Mallorca Krimi • Marie Lindner • Mord • Polizei Krimis/Thriller • Roman Urlaub • Silvia Fiol • spanische Krimis • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-426-45835-7 / 3426458357
ISBN-13 978-3-426-45835-8 / 9783426458358
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 804 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99