Heiße Nächte  - Stadtkrimi Linz -  Alfred Gunacker

Heiße Nächte - Stadtkrimi Linz (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
232 Seiten
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99118-202-3 (ISBN)
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Inspektor Kurt Donner ermittelt in seinem ersten Mordfall in der Linzer Innenstadt. Der Besitzer einer Pizzeria, Lorenzo Buono, wird mit einem Messer in der Brust in seinem Lokal tot aufgefunden. Unter Verdacht steht einer der Bediensteten des Lokals. Der Fall scheint gelöst zu sein. Doch dann tauchen alte Liebesbriefe und eine Geschichte aus der Vergangenheit der Familie Buono auf. Die Spur führt in die duftende Gegend der Emilia Romagna. Ein Verkehrsunfall vor zwanzig Jahren gibt Rätsel auf. Was war damals wirklich passiert? Wie hängt dieser Unfall mit dem Mord in Linz zusammen? Kurt Donner muss alle Register seines kriminalistischen Könnens ziehen, um das Linzer Mordrätsel zu lösen.

Alfred Gunacker, 1969 in Linz geboren, lebt in Baden bei Wien. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Hauptberuflich ist er in der Exportwirtschaft tätig. 'Heiße Nächte - Stadtkrimi Linz" ist sein erster Kriminalroman.

IV

„Haben Sie schon die Ergebnisse für mich?“

Frau Doktor Schnabl nickte. Wie könnte sie Kurt Donner einen Wunsch ablehnen. Kurt war ein durchaus attraktiver Mann Mitte vierzig und einen Meter siebenundachtzig groß. Er hatte dunkles Haar, meist einen Dreitagesbart und hatte eine sportliche Figur. Er war stets gut gekleidet und liebte einen etwas britischen Stil. Es waren sehr oft karierte Hosen, weiße Hemden und häufig noch Gillets, die er trug. Heute war er in Jeans, einem dunkelbraunen Shirt und einer braunen Herrenweste aus Tweed gekleidet. Der Duft seines frischen Parfums war für die Ärztin sehr angenehm.

„Den Todeszeitpunkt haben wir ja bereits sehr gut eingrenzen können und ich bestätige, dass er zwischen ein Uhr dreißig und viertel nach zwei liegt. Es gab einen Einstich, der tödlich war und das Herz direkt getroffen hatte. Die dadurch entstehende sogenannte Herzbeuteltamponade führt in kürzester Zeit zum Tod. Es handelt sich dabei um eine Flüssigkeits- und Luftansammlung im Herzbeutel. Der Stoß musste mit ziemlicher Wucht ausgeführt worden sein. Der Mörder musste mit der linken Hand zugestoßen haben. Es gab außer der Stichwunde nur noch ein paar Abschürfungen und Prellungen an den Armen zu sehen. Diese dürften vom Sturz des Opfers auf den Boden zustande gekommen sein. Die Stichwunde war zirka vier Zentimeter groß. Die Tatwaffe war ein spezielles Kochmesser, das eher ungewöhnlich für eine Pizzeria war. Es handelte sich dabei um ein Sashimi oder Yanagiba Messer. Dies ist ein spezielles Fischmesser, das für die Zubereitung von Sushi verwendet wird. Es ist ein extrem scharfes Messer und ist einseitig geschliffen. Dieses Messer hat eine Klingenlänge von vierundzwanzig Zentimetern und ist insgesamt neununddreißig Zentimeter lang. Die Klingenhöhe beträgt drei Komma zwei Zentimeter. Es wiegt einhundertneunundachtzig Gramm und hat einen einseitigen Hohlschliff sowie eine am Rücken relativ breite Klinge. Diese erfordert eine besondere Schnitttechnik. Normalerweise durchlaufen japanische Sushi Köche eine mehrjährige Ausbildung. Bei diesem Messer handelt es sich um eine Spezialausführung für Linkshänder, die gesondert angefertigt werden muss. Für Laien ist dieses Messer sehr schwer zu bedienen.“

Die Ärztin hatte sich wieder extrem gut vorbereitet und ganze Arbeit geleistet. „Apropos, wir könnten heute Abend gemeinsam Sushi essen gehen?“

„Vielleicht. Gibt es sonst noch andere Erkenntnisse?“

Karin Schnabl war nicht unbedingt der Typ Frau, auf den Kurt besonders stand. Sie war relativ klein und hatte längere dunkelbraune Haare. Ihre Figur hatte etwas Rundliches an sich.

„Sonst gibt es keinerlei Auffälligkeiten, nur dass… .“

Ein Klopfen an der Tür unterbrach die Ärztin.

„Ja, bitte.“

Ein Polizeibeamter in Uniform öffnete die Tür und kam mit Frau Buono herein. Kurt hatte sie aufs Revier bestellt.

„Guten Tag, Frau Buono. Schön, dass Sie so rasch kommen konnten.“

Die Signora war in einem eng anliegenden schwarzen Kostüm gekleidet, sah aber relativ gefasst aus. Der Inspektor nahm sie an der Hand und führte sie an den Obduktionstisch heran.

„Ich kann Ihnen das leider nicht ersparen und möchte Sie bitten, den Leichnam Ihres Mannes zu identifizieren.“

Sie nickte kurz. Frau Doktor Schnabl entfernte das Tuch vom Leichnam. Wieder nickte Frau Buono und diesmal brach sie in Tränen aus. Kurt konnte nicht ganz deuten, ob diese Tränen ganz echt gemeint waren. Er hätte eigentlich hier mit einer anderen Reaktion gerechnet.

„Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“

Der Inspektor und Frau Buono saßen im Polizeibüro. Am Schreibtisch lagen zwar immer einige Sachen, aber er schien doch im Grunde gesehen sehr geordnet zu sein. Frau Buono starrte auf das große Messer, das in der Plastiktüte vor ihr am Tisch lag. „Das ist doch das Messer von Luigi?“

Der Inspektor drehte sich zu ihr um.

„Wie meinen Sie? Wer ist Luigi?“

„Luigi Cammareri. Er ist unser erster Kellner. Lorenzo und er haben gemeinsam einen Weinhandel begonnen.“

„Und Sie sind sich absolut sicher, dass es sich um sein Messer handelt?“

„Ja, er hat sich dieses spezielle Messer gekauft, nachdem er einen Sushi Kochkurs besucht hatte. Er liebt es, diese japanischen Spezialitäten zuzubereiten. Es ist quasi sein Hobby. Manchmal verwöhnt er uns mit ein paar Köstlichkeiten.“

„Wo bewahrt er das Messer auf?“

„Es ist immer in der Küche der Pizzeria. Dort verwendet er es. Wir stellen ihm sozusagen die Küche zur Verfügung, wenn er in seiner Freizeit seinem Hobby nachgehen möchte.“

Somit konnte das Messer eigentlich jeder benutzt haben. Der Inspektor musste also noch den Bericht der Spurensicherung mit den Fingerabdrücken abwarten. Er stellte eine Tasse mit starkem, schwarzen Kaffee auf den Tisch vor Frau Buono ab. Er selber nahm sich seine spezielle Tasse. Es stand `Der Kommissar´ darauf. Er hat diese Tasse von seinen Kollegen zum Geburtstag bekommen. Sein Gegenüber gab noch etwas Zucker hinein und nahm einen ersten Schluck. Ob der heißen Tasse zuckte sie kurz zurück, bevor sie zum nächsten Schluck ansetzte.

„Erzählen Sie mir bitte genau, was Sie gestern am Abend gemacht haben.“

Frau Buono nippte an ihrem Kaffee und überlegte kurz.

„Wie ich Ihnen bereits erzählt habe, habe ich eine Freundin, die bei uns im Restaurant gegessen hatte, nach Hause gefahren. Sie wohnt in Wels.“

„Wann etwa haben Sie und Ihre Freundin die Pizzeria verlassen?“

„Wir sind um exakt zweiundzwanzig Uhr fünf im Auto gesessen. Ich weiß es so genau, da im Radio noch das Wetter und der Verkehr durchgegeben wurden.“

Sie würden nach Wels zirka eine halbe Stunde benötigen. Zurück noch einmal eine halbe Stunde. Möglicherweise ein kleiner Aufenthalt in Wels, dann wäre es eine Stunde und fünfzehn Minuten. Das wäre genügend Zeit um den Mord zu begehen.

„Wie heißt Ihre Freundin und wo wohnt sie? Entschuldigen Sie, aber ich muss das überprüfen.“

Frau Buono nickte abermals.

„Meine Freundin heißt Manuela Hartmann. Sie wohnt in der Ringstraße zweiunddreißig, Ecke Almgasse, Tür Nummer elf.“

Der Inspektor schrieb sich die Angaben sofort in sein Notizbuch.

„Wie lange waren Sie dort?“

„Wir hatten einiges zu besprechen und waren bis zu meinem Anruf wach. Wir haben einfach die Zeit übersehen. Manuela wird Ihnen dies alles gerne bestätigen. Den Rest kennen Sie ja. Ich bin danach nach Linz zurück gefahren und bin in die Pizzeria gekommen.“

Sie nahm einen weiteren Schluck vom Kaffee.

„Frau Buono, haben Sie irgendeine Idee, wer Ihrem Mann so etwas angetan haben könnte?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Lorenzo war immer ein guter Mensch. Er hatte keine Feinde. Im Gegenteil, er versuchte immer es allen Recht zu machen.“

„Entschuldigen Sie meine Unkenntnis, aber könnte es sein, dass man als italienischer Restaurantbesitzer irgendwelche Abgaben leisten muss. Sie verstehen, was ich meine?“

Nun entlockte ihr der Inspektor ein Lachen bei dieser Frage und sie sah in ihrem schwarzen Kostüm eigentlich ganz passabel aus.

„Sie meinen die Mafia? Auch hier muss ich Sie enttäuschen. Für solche Geschäfte gibt es keine Zahlungen in welcher Form auch immer. Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei.“

Der Inspektor errötete etwas und nippte verlegen an seiner Kaffeetasse.

„Ich möchte Sie noch bitten, bei meinem Kollegen Ihre Fingerabdrücke abnehmen zu lassen. Es dient einem Vergleich mit den Abdrücken, die wir an der Tatwaffe sichergestellt haben.“

Der Inspektor rief seinen Kollegen von der Spurensicherung herein und bat ihn, sich um die Fingerabdrücke zu kümmern.

„Ich möchte Sie nun nicht länger mit Fragen belästigen. Bitte verlassen Sie die Stadt bis auf weiteres nicht und halten Sie sich zu unserer Verfügung. Ich werde sicherlich noch einmal mit Ihnen sprechen.“

Frau Buono stand auf und verließ ohne sich zu verabschieden das Büro des Inspektors.

Es klopfte an der Tür. Ein kleiner, hagerer junger Mann mit runder Brille trat ein. Er hatte etwas zerzaustes, blondes Haar und trug einen Laptop unter seinem Arm.

„Was gibt es, Pascal?“

„Ich bringe die Ergebnisse der Spurensicherung.“

Pascal Kleingerber, der Assistent des Inspektors, war erst kürzlich zur Polizeidienststelle Linz Stadt dazu gekommen. Er hatte seine Ausbildung auf der Polizeischule beendet. Zusätzlich zur klassischen Polizeiausbildung hatte er sich noch auf IT spezialisiert. Er beschäftigte sich seit seiner HTL-Zeit mit Computer-Technik und liebte es nahezu sich in...

Erscheint lt. Verlag 18.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-99118-202-5 / 3991182025
ISBN-13 978-3-99118-202-3 / 9783991182023
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