Historical Jubiläum Band 4 (eBook)

Gestohlene Herzen
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
512 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0002-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Historical Jubiläum Band 4 -  Nicola Cornick,  Francesca Shaw,  Bronwyn Scott
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DIE SCHÖNE DIEBIN von BRONWYN SCOTT
Was mache ich hier bloß? Anstatt die dreiste Einbrecherin dingfest zu machen, erwidert der Earl of Stockport ihren erregenden Kuss. Dann verschwindet die hübsche Diebin in der Nacht - und raubt sein Herz! Wann nur wird er die geheimnisvolle Schönheit wiedersehen?
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Nicola Cornick liebt viele Dinge: Ihr Cottage und ihren Garten, ihre zwei kleinen Katzen, ihren Ehemann und das Schreiben. Schon während ihres Studiums hat Geschichte sie interessiert, weshalb sie sich auch in ihren Romanen historischen Themen widmet. Wenn Nicola gerade nicht an einer neuen Buchidee arbeitet, genießt sie es, durch die englische Landschaft zu spazieren. Sie freut sich über Leserzuschriften auf ihrer Webseite www.nicolacornick.co.uk.

1. KAPITEL

England, Stockport-on-the-Medlock nahe Manchester,

Anfang Dezember

In der Dunkelheit spürte er, dass etwas verändert war. Ja, jemand hatte sein Zimmer durcheinandergebracht. Brandon Wycroft, fünfter Earl of Stockport, fluchte lautlos. The Cat hatte sich ins Haus geschlichen!

Die Ironie des Geschehens war unübersehbar. Während er sich in seiner Bibliothek mit fünf einflussreichen Männern aus der Umgebung getroffen hatte, um mit ihnen zu beraten, wie man dem Treiben des Einbrechers, der The Cat, „die Katze“, genannt wurde, ein Ende bereiten konnte, war ebendieser Dieb in sein Heim eingedrungen. Während er und seine Gäste damit beschäftigt gewesen waren, Pläne zu schmieden, gute Zigarren zu rauchen und teuren Brandy zu trinken, hatte der Einbrecher es gewagt, ausgerechnet jenen Raum aufzusuchen, den er als sein privates Heiligtum betrachtete: das Schlafzimmer.

Wenn er nicht so gute Ohren gehabt und wenn das Schlafzimmer nicht direkt über der Bibliothek gelegen hätte, dann wäre der Einbruch wohl noch eine Zeit lang unentdeckt geblieben. So jedoch hatte er sich auf ein verdächtiges Geräusch hin nach oben begeben.

Ein Vorhang bewegte sich und zog seine Aufmerksamkeit auf das geöffnete Fenster, durch das kalte Winterluft ins Zimmer drang. Dann bemerkte er, dass da noch etwas war. Versteckte sich dort etwa der Eindringling?

Brandon kniff die Augen zusammen. Seine Muskeln spannten sich. Bei Jupiter, die Katze war noch da!

Er selbst stand an der Tür, weit entfernt vom Fenster. Aber er wusste, dass sein Instinkt ihn nicht trog: The Cat hielt sich in seinem Schlafzimmer auf.

Seine Entrüstung über das Geschehen wuchs und weckte den Wunsch nach Rache. Er würde dem Treiben dieses Diebes einen Riegel vorschieben! Nachdem der Einbrecher mehr als einen Monat lang die wohlhabenden Bewohner von Stockport-on-the-Medlock ausgeraubt hatte, würde seine Karriere ein abruptes Ende finden! In Zukunft würde er den Männern nicht mehr schaden können, die den Bau einer Textilfabrik in dem kleinen Ort unterstützten.

Ich werde die Katze jetzt fangen und meinen Erfolg den elf Gentlemen mitteilen, die unten in der Bibliothek auf mich warten. Diese Leute, so fand er, waren sowieso mehr daran interessiert, auf den Landsitz eines Mitglieds des englischen Hochadels eingeladen zu werden, als selbst etwas zur Beendigung der Einbruchserie beizutragen. Sobald diese Angelegenheit erledigt war, konnte er nach London zurückkehren und seine parlamentarische Arbeit wieder aufnehmen.

Er war im Begriff, sich auf den hinter dem Vorhang verborgenen Dieb zu stürzen, als dieser plötzlich aus seinem Versteck trat. Statt – wie er erwartet hatte – einen Fluchtversuch zu unternehmen, stellte die schattenhafte Gestalt sich so, dass sie vom Mondschein beleuchtet wurde. Deutlich konnte Brandon die Konturen der Katze erkennen. Es handelte sich um eine Frau.

Eine Frau?

Der waghalsige Einbrecher, der sich zwischen ihn und seine Pläne für Stockport-on-the-Medlock gestellt hatte, war eine Frau? Unfassbar, aber wahr! Im Mondlicht stand eine skandalös angezogene, offenbar recht attraktive weibliche Person.

Irritiert musterte er sie. Sie trug ein schwarzes Männerhemd, unter dem sich ihre wohlgerundeten Brüste deutlich abzeichneten. Dazu eine Hose, die so eng saß, dass die schmale Taille, die weiblichen Hüften, die schlanken Oberschenkel und die erstaunlich langen Beine gut zu sehen waren.

Eine verführerische Erscheinung! Doch sie konnte – und durfte – nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Frau eine Verbrecherin war. Die Katze war in seine Privatgemächer eingedrungen, hatte sich erwischen lassen und war nun ganz und gar seiner Gnade ausgeliefert.

Er kreuzte die Arme vor der Brust, lehnte sich gegen den Türrahmen und gab sich den Anschein gepflegter Langeweile. Dabei achtete er allerdings darauf, so zu stehen, dass er den Fluchtweg in den Flur versperrte. The Cat konnte ihm nicht entkommen, denn der einzige andere Weg nach draußen führte durchs Fenster. Das aber befand sich zwei Stockwerke hoch über dem Boden.

Diese Tatsache warf die Frage auf, wie es der Einbrecherin gelungen war, unbemerkt bis in diesen Raum vorzudringen.

„Ich fürchte“, bemerkte Brandon, „ich kann Sie nicht zur Tür hinauslassen. Aber vielleicht ziehen Sie sowieso den Weg durchs Fenster vor.“ Seine Stimme enthielt eine Spur von Sarkasmus. Niemand würde einen Sturz aus dreißig Fuß Höhe riskieren. Damit blieb nur die Tür als Ausgang. Und die war jetzt unpassierbar.

Erneut fragte er sich, wie die Katze es angestellt hatte, in sein Schlafgemach zu gelangen. Er hatte immer angenommen, der Raum sei praktisch unerreichbar. Aus diesem Grund hatte er ihn als Schlafzimmer gewählt. Er schätzte seine Privatsphäre und schützte sie nach bestem Können.

Die Frau zuckte die Achseln. Anscheinend berührte die Entwicklung der Dinge sie nicht besonders. „Das Fenster hat mir als Eingang gute Dienste geleistet“, stellte sie fest. „Warum sollte es mir also nicht auch als Ausgang genügen?“

Brandon lachte. Die Katze log, so viel stand fest. „Sie sind durchs Fenster hereingekommen? Verzeihen Sie, wenn ich das anzweifele. Abgesehen davon, dass es sich hoch über dem Boden befindet, habe ich Männer eingestellt, die das Grundstück bewachen. Sie könnten, wenn nötig, eine ganze Armee abwehren.“

„Eben, Mylord. Ihre Leute sind darauf vorbereitet, eine Armee von Ihrem Besitz fernzuhalten, nicht aber eine einzelne Person. Ich konnte die Wachen leicht umgehen.“

Es machte ihn zornig, wie herablassend sie über seine gut ausgebildeten und gut bezahlten Männer sprach. „Sind Sie nicht etwas zu selbstsicher?“, meinte er spöttisch. „Ich werde Sie gefangen nehmen, und schon bald wird man Sie für die Verbrechen verurteilen, die Sie begangen haben. Man wird Sie ins Gefängnis werfen. Später werden Sie vielleicht deportiert, vielleicht sogar gehängt.“

Zu seiner eigenen Überraschung gefiel ihm die Vorstellung gar nicht, dass diese überraschend attraktive Frau mit der üblichen Härte der Justiz bestraft werden sollte. Sie wirkte so lebendig, strahlte eine Energie, ja Wildheit aus, die eine Existenz hinter Gittern unerträglich erscheinen ließ. Ihre Anwesenheit genügte, um auch in ihm einen Lebenshunger zu wecken, wie er ihn seit Langem nicht mehr verspürt hatte.

Dann begriff er, was vorging: Sie flirtete mit ihm. Sie forderte ihn heraus, sie zu jagen, sie zu fangen.

Jetzt lachte sie leise. Und als sie zu sprechen begann, klang ihre Stimme so entspannt, als würde sie sich bei einer Dinnerparty über die Menüfolge unterhalten. „Ja, so weit ist es in England gekommen, dass es als Verbrechen gilt, die Hungrigen zu speisen. Nun, nach meinem Gerechtigkeitsgefühl gibt es eine Menge scheinbar gesetzestreuer Menschen, die eine Deportation oder auch eine Hinrichtung mehr verdienen als ich.“

Ein dünnes Lächeln spielte um Brandons Lippen. Was sollte das? Wollte sie ein Streitgespräch mit ihm beginnen? Ahnte sie nicht, dass er ihr mehr als gewachsen war? Es gab zwei Bereiche, in denen er mehr Erfolge verzeichnen konnte als die meisten anderen: Frauen und Diskussionen. „Denken Sie an jemanden Bestimmten?“, fragte er. „Wen sähen Sie gern vor dem Richter?“ Er setzte einen Fuß nach vorn.

Sechs Schritte trennten ihn jetzt noch von ihr.

„Adlige wie Sie zum Beispiel.“ Sie spuckte die Worte geradezu heraus.

Fünf Schritte.

Die junge Frau – ja, jung war sie zweifellos – hatte sich mit der letzten Bemerkung auf gefährliches Terrain begeben. Wie konnte sie es wagen, ihn, den Earl of Stockport, im gleichen Atemzug mit anderen Mitgliedern der Aristokratie zu nennen und als Verbrecher zu beschimpfen? Er hatte, seit er erwachsen war, viel Mühe darauf verwendet, sich von jenen abzugrenzen, die an alten Privilegien festhielten und sich dem Fortschritt in den Weg stellten. Er verachtete die meisten Mitglieder seiner Gesellschaftsschicht, da sie sich Beschäftigungen widmeten, die er als überflüssig betrachtete. Sie jagten, besuchten Bälle, klatschten und tratschten, missachteten ihre Mitmenschen und verbrachten ihre Zeit in Spielhöllen und Hurenhäusern. Er hingegen engagierte sich für politische Neuerungen und kämpfte darum, den kleinen Ort Stockport-on-the-Medlock und seine Bewohner vor dem wirtschaftlichen Niedergang zu bewahren. Die Menschen hier brauchten die geplante Fabrik, um zu überleben.

„Was weiß eine Einbrecherin schon über einen Gentleman wie mich?“, fragte er in herausforderndem Ton.

„Ich weiß, dass Sie Ihre Mitmenschen im Namen des Fortschritts in den Hungertod treiben.“

Aha, die Katze gehörte also zu jener Gruppe von Fanatikern, die gegen die Industrialisierung kämpften, weil sie nicht einsehen wollten, wie wichtig diese für den Fortschritt war.

„Die Zukunft wird nicht ohne moderne Unternehmen auskommen. Die Fabriken, gegen die Sie sich wehren, sind schon jetzt unverzichtbar für uns und unser Vaterland. Deshalb setze ich mich für den Bau der Tuchfabrik in Stockport-on-the-Medlock ein.“

Diese Bemerkung bewies, wie weit er sich von den Ansichten der meisten anderen Adligen in England entfernt hatte. Fast alle betrachteten nur den als echten Gentleman, der keiner Erwerbsarbeit nachging, sondern seine Tage dem Müßiggang widmete. Es galt als Schande, sich im Handel zu betätigen oder gar Interesse an den neuen Industrieanlagen zu zeigen. In Brandons Augen bewies ein solches Verhalten...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2021
Reihe/Serie Historical Jubiläum
Historical Jubiläum
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7515-0002-2 / 3751500022
ISBN-13 978-3-7515-0002-9 / 9783751500029
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