Gemeinsam stark in Virgin River (eBook)

(Autor)

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2021 | 1. Auflage
416 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-7457-5251-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gemeinsam stark in Virgin River -  Robyn Carr
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Die Bestsellerreihe zur Netflix-Serie »Virgin River«
Pfarrer Noah Kincaid hat die alte Kirche von Virgin River im Internet ersteigert. Er möchte sie zu neuem Leben erwecken, doch dazu benötigt er Hilfe. Tatsächlich meldet sich jemand auf seine Anzeige - und zwar die vorlaute Ellie Baldwin. Ihre Vergangenheit ist so bunt wie ihre Kleidung. Noah ist skeptisch. Aber je näher er Ellie kennenlernt, desto mehr spürt er: Sie ist genau der frische Wind, den er braucht. Sosehr sie sich auch äußerlich unterscheiden, in ihrem Inneren haben sie dieselben Träume und Sehnsüchte. Und gibt es einen besseren Platz auf der Welt, um sich diese zu erfüllen, als die charmante Kleinstadt?
»Robyn Carr ist eine bemerkenswerte Geschichtenerzählerin.«
The Library Journal



Seit Robyn Carr den ersten Band ihrer gefeierten Virgin-River-Serie veröffentlichte, stehen ihre Romane regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times. Auch ihre herzerwärmende Thunder-Point-Reihe, die in einem idyllischen Küstenstädtchen spielt, hat auf Anhieb die Leserinnen und Leser begeistert. Robyn Carr hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Ehemann in Las Vegas.

2. KAPITEL

Ellie fand selbst den Weg nach draußen, während Noah an seinem Schreibtisch sitzen blieb. Er hatte nicht ernsthaft damit gerechnet, sofort jemanden zu finden, den er einstellen konnte. Stattdessen war er von Anfang an davon ausgegangen, dass sich die Suche hinziehen und schwierig gestalten würde. Das Letzte, was er erwartet hätte, war jedoch jemand, der sich mit Push-up-BH und kurzem Rock für die Stelle im Kirchenbüro bewarb. Uah, dachte er, als er spürte, dass sein Körper schon alleine auf die Vorstellung reagierte. Er schob den Stuhl zurück, um es sich bequemer zu machen, und versuchte, seinen Körper zu ignorieren. Die Natur spielte einem manchmal ziemlich merkwürdige Streiche.

Als Noah an die letzten Wochen und Ellies entmutigten Blick dachte, geriet er ins Grübeln. Nach dem Tod seiner Frau Merry, die vor ein paar Jahren gestorben war, hatte ihn der Kummer überwältigt. Sie hatten eine gute Ehe geführt, und Noah empfand den Verlust als niederschmetternd. Merrys Tod hatte ihn mit dreißig zum Witwer gemacht. Damit hatte er nie im Leben gerechnet. Danach war er sich ein Jahr lang vorgekommen wie ein einsamer Kieselstein in einer leeren Dose. Doch dann hatte er sich, dank Georges Hilfe, im theologischen Seminar eingeschrieben.

Wegen seines Vaters, den er für einen böswilligen Heuchler hielt, hatte Noah eine extreme Aversion gegen dieses Amt gehegt. Jasper Kincaid war ein halbberühmter Prediger, der seinen eigenen Fernsehkanal in Columbus, Ohio, betrieb. Große Kirche, großes Geld, große Bekanntheit, Ruhm, Macht. Doch für Sohn und Ehefrau hatte Jasper nur kühle Gleichgültigkeit übrig – an guten Tagen. Viel öfter waren sie allerdings Opfer seiner schlechten Laune und seiner Schuldzuweisungen gewesen. Noah wollte nie in die Fußstapfen seines Vaters treten.

»Hör auf, die Menschen danach zu beurteilen, wie sie mit ihrem jeweiligen Glauben umgehen, und studiere besser deinen eigenen Glauben«, hatte George ihm geraten. »Es hat dich ganz schön viel gekostet, so weit zu kommen.«

In der Tat. Noch als Teenager war Noah vor seinen Wurzeln in Ohio an die Nordwestküste des Pazifiks geflohen. Er hatte überall, wo er Arbeit fand, gearbeitet und sich schließlich in die Fischindustrie, den Ozean und die Einkommensmöglichkeiten, die sie ihm boten, verguckt. Sein Studium betrieb er nebenbei – manchmal nur halbtags, manchmal aber auch ganztags.

Seine Mutter, die zu loyal und gutherzig gewesen war, um seinem Vater die Stirn zu bieten, hatte immer Kontakt zu Noah gehalten und ihn sogar heimlich besucht. Sie hatte ihm Geld geben wollen, um seine Ausbildung zu unterstützen, aber Noah hatte es abgelehnt. Seine Mutter war Merry nur einmal in ihrem Leben begegnet. Noah hatte gesehen, wie sie sich die Tränen fortgewischt hatte, weil sie so glücklich gewesen war, dass er eine so liebevolle und fröhliche junge Frau gefunden hatte. Zwei Jahre später war seine Mutter wiedergekommen, aber diesmal, um bei Merrys Begräbnis dabei zu sein.

Noah und sein Vater hatten in den letzten siebzehn Jahren nur einmal miteinander gesprochen, das war bei der Beerdigung von Noahs Mutter vor einem Jahr gewesen. Noah verspürte kein Bedürfnis, sich mit seinem Vater auszusöhnen.

Seit ungefähr einer Stunde saß Noah nun an seinem Schreibtisch, um sich zu organisieren. Doch als er auf seine Uhr blickte, fiel ihm auf, dass er nur dagesessen und gegrübelt hatte. Drei Uhr nachmittags. Um diese Zeit war es in Jacks Bar noch nicht so voll, und Noah hielt eine Kaffeepause für angebracht. Er tätschelte Lucys Kopf und versprach ihr, bald wieder zurück zu sein.

Als er die Bar betrat, überraschte es ihn, Ellie Baldwin an einem Tisch in der Nähe des Kamins zu entdecken. Sie saß vor einem Kaffee und starrte reglos aus dem Fenster. Dabei wirkte sie ziemlich verloren und gar nicht mehr sexy oder vulgär. Noah hob die Hand, um sie zu grüßen, aber sie nahm, tief in Gedanken versunken, keine Notiz von ihm. Also setzte er sich an die Theke.

»Hallo, Noah«, begrüßte ihn Jack.

»Was macht sie denn hier?«, fragte Noah.

Jack zuckte mit den Achseln. »Sie ist enttäuscht, glaube ich. Aber was will man machen?« Jack stellte Noah eine Tasse hin und schenkte ihm, ohne zu fragen, Kaffee ein.

»Enttäuscht?«, fragte Noah.

»Sie sagte, sie hat den Job nicht gekriegt.«

»Ich habe ihr gesagt, dass ich mich deswegen noch mal bei ihr melde«, erklärte Noah.

»Vielleicht hat sie etwas anderes gehört, Noah.«

»Hm.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Was hältst du von zwei Stückchen Kuchen, die du gleich da drüben an den Tisch bringst?«

»Gute Idee«, sagte Jack.

Noah zog um an Ellies Tisch. Er blieb so lange neben ihr stehen, bis sie ihn schließlich bemerkte. Oh, Mann, er war ganz schön in der Bredouille. Ihre feucht schimmernden Augen waren gerötet und die Wimperntusche ganz verlaufen. Herr, lass mich trachten; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?«, fragte er.

Sie richtete sich auf, und ihr finsterer Blick erhellte sich ein wenig. Sie war wirklich eine harte Nuss. »Tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte sie kühl.

Er rückte sich einen Stuhl zurecht und stellte seine Tasse auf dem Tisch ab. »Sie wirken verärgert, Ellie. Habe ich etwas Falsches gesagt?«

»Es geht eigentlich eher darum, was Sie nicht gesagt haben.«

»Ach? Und was ist das?«

»Sie sind eingestellt«, sagte sie.

»Ich dachte, ich sollte allen Bewerbern eine faire Chance geben.«

»Wollen Sie mich veräppeln? Ich habe draußen in meinem Wagen gesessen und gewartet, bis ich drankam. Ich habe die anderen Bewerberinnen gesehen – alle beide. Die eine kam kaum die Stufen hoch; also keine gute Wahl für jemanden, der Möbel rücken soll. Die andere hatte eine so böse, sauertöpfische Miene, dass sie allein mit ihrem Gesichtsausdruck Glas zum Zerspringen bringen könnte.«

»Sauertöpfisch?«, fragte er.

»Meine Großmutter hätte auch miesepetrig dazu gesagt. Ja, die war eine typische Kirchenfrau – wenn man nach jemandem sucht, der bösartig wie ein Kettenhund ist.«

Er lachte, bevor er sich zurückhalten konnte. »Wer hätte denn ahnen können, dass Sie die Konkurrenz so genau im Auge hatten?« Jack servierte den Kuchen und ließ Noah und Ellie so schnell wie möglich wieder alleine. Noah griff nach der Gabel. »Gut beobachtet. Aber ich hatte Ihnen doch gesagt, ich würde mich bei Ihnen melden.«

»Genauso gut hätten Sie sagen können, dass ich den Job nicht bekomme.«

Er schwieg einen Augenblick. »Probieren Sie den Kuchen. Niemand backt besser als Preacher.«

»Preacher?«

»Ja, der Koch – Preacher ist sein Spitzname.« Er deutete mit dem Kinn auf den Teller. »Probieren Sie.«

»Danke«, erwiderte sie. »Ich habe keinen Hunger.«

»Los, probieren Sie mal. Sie werden begeistert sein. Und zwischen den Bissen erzählen Sie mir bitte, weshalb Sie an mir zweifeln.«

Endlich probierte sie langsam und bedächtig einen Bissen des Johannisbeerkuchens. Sie kaute und schluckte, aber die Göttlichkeit dieses Kuchens entging ihr ganz offensichtlich. Nach dem ersten Bissen legte sie die Gabel neben den Teller und wartete ab. Noah musste sich anstrengen, ihr in die Augen zu sehen. Dieses Dekolleté brachte ihn um. »Ich bin Ihnen nicht böse«, sagte sie leise. »Ich hatte halt in letzter Zeit nicht besonders viel Glück auf dem Arbeitsmarkt. Ich glaube, das macht mich ein bisschen reizbar.«

»Na gut. Was suchen Sie denn?«, fragte er, während er die Gabel in den Kuchen grub.

»Irgendwas Anständiges«, erwiderte sie. »Es ist, wie gesagt, wegen meiner Kinder.«

»Die davon profitieren, wenn Mama einen anständigen Job hat?«

Ellie biss sich auf die Lippe. »Das ist eine Privatangelegenheit – meine Kinder machen gerade eine schwere Zeit durch. Ich glaube nicht, dass ich darüber sprechen sollte. Ich will nicht, dass die Leute davon erfahren …«

Noah überlegte kurz und sagte dann wider besseres Wissen: »Falls Sie darüber reden möchten, Ellie, können Sie sich mir gerne anvertrauen.«

»Wie soll ich mir denn da so sicher sein?«, fragte sie ihn skeptisch.

Er lehnte sich zurück und grinste. »Ich bin Pfarrer. Verschwiegenheit stand auf meinem Lehrplan ganz oben.«

»Aber Sie sind nicht mein Pfarrer«, erinnerte sie ihn. »Es geht um eine ziemlich schmutzige Angelegenheit.«

»Und natürlich habe ich in meinem Amt vorher noch nie etwas Schmutziges gehört«, kommentierte Noah sarkastisch. »Ich wollte nicht neugierig sein, sondern Ihnen nur die Möglichkeit geben, zu …«

»Ich habe meine Kinder verloren«, platzte sie plötzlich heraus. »Mein Exmann hat ums Sorgerecht gekämpft und es bekommen. Das hätte nicht passieren dürfen, ist jetzt aber so. Ich habe in einem Klub getanzt, wo die Mädchen ab und zu ihre Sachen ausziehen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Nein, nicht nur manchmal – immer. Sie glauben, dass die Trinkgelder besser sind, je mehr man auszieht, und normalerweise trifft das auch zu.« Ellie schluckte und wandte den Blick ab, weil ihre Augen sich schon wieder mit Tränen füllten. »Meine Trinkgelder waren eher durchschnittlich.«

»Sie haben als Stripperin gearbeitet?«, fragte er. Sie erwiderte seinen Blick. »Ja, da ist eigentlich auch nicht groß was dabei.«

Um die Wahrheit zu sagen, wirkte sie tatsächlich wie jemand, der sich wohler fühlte, wenn...

Erscheint lt. Verlag 26.1.2021
Reihe/Serie Virgin River
Übersetzer Barbara Minden
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Forbidden Falls
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Boss • bücher für frauen • Bücher romane • Bücher zur Serie • Dorf • Drama • Frauenroman • Frauenunterhaltung • Große Gefühle • Jack und Mel • Kalifornien • Kelly Moran • Kirche • Kleinstadt • Kleinstadt Liebesroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • liebesroman buch • liebesroman bücher • liebesromane bücher • Natur • Netflix • Netflix Serie • roman bücher • Romance • Romane für Frauen • Roman Frauen • romantisch • Romantische Bücher • Verfilmung • Virgin River • Virgin River 8 • virgin river buch • virgin river buchreihe • virgin river deutsch • virgin river netflix • virgin river reihe • virgin river robyn carr • virgin river serie
ISBN-10 3-7457-5251-1 / 3745752511
ISBN-13 978-3-7457-5251-9 / 9783745752519
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