Das Faultier bewegt sich wie Opa (eBook)

Die besten Kindersprüche - immer witzig, manchmal weise und (leider) oft wahr
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
224 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2404-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Faultier bewegt sich wie Opa -  Eva Dignös,  Katja Schnitzler
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Witzig, weise und oft nur allzu wahr sind die Kindersprüche, die Leserinnen und Leser der Süddeutschen Zeitung gesammelt haben. Die SZ-Autorinnen Eva Dignös und Katja Schnitzler haben für dieses Buch die schönsten Zitate ausgewählt - und mit Experten darüber gesprochen, wie Kinder ihre Welt wahrnehmen, weshalb Fantasiefreunde so wichtig sind und wie man als Erwachsener Kinderfragen beantwortet, wenn man selbst nicht mehr weiter weiß ...  Ein Buch für jeden, der Kinder hat, bekommt oder kennt. Das ideale Geschenk für junge Eltern und Großeltern.

Eva Dignös ist SZ-Autorin und freie Journalistin. Sie hat gemeinsam mit Sabeth Ohl den Ratgeber 'Die Zyklusstrategie' (Piper 2015) geschrieben.

Eva Dignös ist SZ-Autorin und freie Journalistin. Sie hat gemeinsam mit Sabeth Ohl den Ratgeber "Die Zyklusstrategie" (Piper 2015) geschrieben.

2.

Kleine Missverständnisse

Oft haben minimale Abweichungen von der Norm große Auswirkungen, vor allem auf das Verständnis. Wenn etwa – dem blöden, kaum zu rollenden R sei Dank – »Lobin Hood die Leichen plündelt«, wankt der Heldenstatus ganz schnell, dieser englische Grabräuber, elendiger! Als harmoniebedürftiger Hippie wählt man als Reiseziel statt Nottingham dann wohl lieber »Jeschmusalem«, von international bekannten Kuschlern wärmstens empfohlen. Wer sich aber mit Fernglas und Tropenkleidung auf Fotojagd nach dem ominösen »Schnabelnur« macht, wird enttäuscht sein: So »zumfoniert« das nicht!

Ohne Kommunikation läuft nichts im Zwischenmenschlichen – was nicht heißt, dass es gut läuft. Kommunikationswissenschaftlern und so ziemlich allen anderen über Zehnjährigen ist klar: Nur weil der Sender eine Nachricht aussendet, muss deren Inhalt nicht genau wie gewünscht beim Empfänger ankommen. Vor allem wenn dieser jedes Wort allzu ernst nimmt. Und zwar im Wortsinn.

Wie bitte, Sie können uns nicht folgen, ja wollen nicht mitziehen? Sie denken gar, wir nehmen Sie auf den Arm (obwohl wir Ihre Gewichtsklasse gar nicht kennen)? Da wird doch der Fisch in der Pfanne verrückt! Könnten Sie vielleicht mal alle fünfe gerade sein lassen? Mit der Idee zu diesem Buch sind wir schließlich lange schwanger gegangen. Um es mal klipp und klar auszudrücken: Auch Lesen verpflichtet, also könnten Sie sich ruhig ein wenig mehr reinknien! Falls Sie denken, dass Sie uns – den Autorinnen – anhängen können, dass Sie keinen Durchblick mehr haben … da sind Sie aber schief gewickelt.

An dieser Stelle möchten wir die Gelegenheit nutzen, um zum ersten und einzigen Mal Disneys Captain Jack Sparrow zu zitieren: »Klar soweit?«

Wortwörtlich genommen

Mama, wir hatten doch ausgemacht, dass du nicht immer so missverständliche Fragen stellst!

Kleinkind haut die Mama. Mama streng: »Was haben wir gestern ausgemacht?« Kind überlegt und sagt: »Das Licht?« Valentin, zwei Jahre

Denn man möchte als Kind seine Eltern doch beim Wort nehmen können.

Mama: »Komm mal her, ich muss mit dir ein Hühnchen rupfen!« Kind kommt artig und Mama schimpft. Als sie fertig ist, schaut der Sohn erwartungsvoll und fragt: »Mama, und wann rupfen wir jetzt das Hühnchen?« Fin, drei Jahre

Vielleicht wurde es unter den Teppich gekehrt. Da soll nämlich allerhand zu finden sein.

Wohnung im vierten Stock, mitten im Wohnzimmer ein großer Teppich. Die Kinder nehmen Anlauf, um möglichst akrobatisch auf dem Teppich zu landen. »Kinder, macht das bitte nicht. Unten ist ein Kind, das krank ist.« Christian geht zum Teppich, hebt eine Ecke an: »Nö, da ist niemand …« Christian, sieben Jahre

Manchmal muss man wohl tiefer graben.

Jonathan läuft über einen Gullydeckel: »Das ist die Kanalation.« – »Das heißt Kanalisation. Da ist li-sa drin. Ka-na-li-sa-tion.« Jonathan guckt zweifelnd auf den Gullydeckel: »Da ist Lisa drin?« Jonathan, vier Jahre

Sollte Lisa doch wieder ans Tageslicht wollen, hilft gutes Werkzeug. Auch in weiteren Lebenslagen sind Hammer, Säge, Akkuschrauber und Co. ausgesprochen nützlich.

Christiane steht sinnend vor ihrem alten Gitterbettchen: »Da kommt also das neue Baby rein …« Mama: »Das muss aber erst noch geboren werden.« Christiane begeistert: »Au ja, mit Papas Bohrmaschine!« Christiane, zwei Jahre

Vorsicht, nun kommt ein Spar-Witz für zwischendurch:

Die Tochter wünscht sich abends das Aldi-Lied. Hm, was ist denn das Aldi-Lied? »Ja, ihr singt doch immer ›… denn all die weißen Sterne sind seine Schäfchen nur‹.« Anne, vier Jahre

Zurück zum Ernst des Lebens: Ein wichtiges Argument für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird viel zu selten erwähnt.

»Komm, heute nehmen wir die S-Bahn und nicht das Auto.« – Maria: »Mmmh, lecker Ess-Bahn.« Maria, vier Jahre

Und Platz für alle ist dort auch.

Papa: »Wir fahren mit der 1. Klasse.« Anton: »Wie? Die kommen alle mit?« Anton, sieben Jahre und Erstklässler

So viele Sympathiepunkte für Bus und Bahn, da können Autos einfach nicht mithalten – selbst wenn sie alles versuchen, um dranzubleiben.

»Der denkt wohl, er kann alle verfolgen, weil er einen Volkswagen hat!« Alejandro, vier Jahre

Aber da kann er sich noch so bemühen: Es gibt Fahrzeuge, die lassen sich einfach nicht überholen, schon gar nicht in der XXL-Version.

Nach kreischender Fahrt in einer Achterbahn: »Jetzt will ich auch mal Zehnerbahn fahren!« Zoë, vier Jahre

Mit politischer Früherziehung fängt man offenbar am besten am Meer an.

Der Fünfjährige kommt ganz aufgeregt aus der Küche, wo das Radio dudelt. »Mama, können wir bitte nach Hessen in den Urlaub fahren?« – »Was willst du denn in Hessen?« – »Da gibt es ein riesiges Meer.« – »Nein, gibt es nicht.« – »Gibt es doch!« – »Nein, gibt es nicht.« – »Mama, da muss es ein Meer geben. Die sagen im Radio, in Hessen gibt es Wa(h)lkämpfe.« Frederick, fünf Jahre

Eltern dürfen sich dann allerdings nicht wundern, wenn ihre Kinder schon in jungen Jahren mitbestimmen wollen.

Lea darf ihre Tante und ihre Mama beim Wahlgang begleiten. »Ich will auch wählen.« – »Das dürfen nur große Leute, leider, da musst du noch warten.« (wütend) »Aber ich KANN das! Wenn ich Oma anrufen will, wähle ich ja auch alleine!« Lea, vier Jahre

Vielleicht bekommt Bürgermeister Nuschel ihre Stimme, dem man nicht vorwerfen kann, dass er den Wählern nach dem Mund redet. Wobei, so genau weiß das eigentlich niemand.

»Ich weiß, warum das Rathaus Rathaus heißt. Da muss man raten, was der Bürgermeister gesagt hat.« Janosch, acht Jahre

Politik, das ist eben manchmal wie Karneval.

Beim Fastnachtsumzug in Mainz: Alle rufen »Helau, helau, helau«. Am nächsten Tag: »Komm, Mama, wir spielen Umzug, und du bist der Herr Lau.« Johanna, drei Jahre

Gut, jetzt wissen wir, welcher Tätigkeit Herr Lau nachgeht. Und Herr Müller mahlt Getreide, Frau Bäcker produziert Brot und Kuchen, Herr Schneider näht – tja, ganz so einfach ist es leider nicht.

Nach dem Besuch der Schneiderei: »Mama, war das jetzt Helge Schneider?« Hannah, vier Jahre

Dabei wäre ein von dem musikalisch-kabarettistischen Multitalent persönlich entworfenes Outfit für gewisse Anlässe genau richtig.

Mama sucht nach passender Kleidung für ein Open-Air-Konzert der Sportfreunde Stiller. Die Tochter sucht mit, das Wetter ist eher durchwachsen. »Mama, zieh doch den Rock an!« – »Nein, für den ist es zu kalt.« – »Mama, den Rock.« – »Nein, für das Konzert ist er nicht so gut geeignet.« – »Aber Mama, du hast doch gesagt, du gehst auf ein Rock-Konzert!« Marlene, fünf Jahre

Fremdsprachenkenntnisse sind eben sehr, sehr wichtig im Leben.

Nach ein paar Wochen Englischstunden im Kindergarten: »Dieses eine Auto, heißt das dann Schwein-rauf?« Adele, fünf Jahre und auf der Suche nach einem deutschen Wort für einen Pick-up

Zumindest die Vokabeln für überlebenswichtige Nahrungsmittel sollte man kennen.

Mama, total gestresst: »Oh nein, das ist jetzt echt der worst case.« Kind, im besten Fränkisch: »Mama, warum jetzt Wurscht und Käs?« Ben, vier Jahre

Nicht dass im Restaurant aus Versehen ein Bären-Steak anstelle von heißen Himbeeren bestellt wird.

Eine Fahrt mit dem Zug durch Felder und Wiesen und vorbei an Wäldern … Mutter: »Ah, da wachsen ja Holunderbeeren!« Lonneke: »Oh, Mama … aber Holunderbären beißen doch!« Lonneke, vier Jahre

Eingefleischte Vegetarier können natürlich auf Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten setzen.

Ben im Garten: »Guck mal, hier habe ich dreimal gebeetet.« Ben, drei Jahre

Vielleicht kommt sogar ein Insekt mit Smartphone vorbeigekrabbelt.

Michael möchte wissen, warum ein Käfer ausgerechnet Pillendreher heißt. Oma erklärt, dass er aus seinem Kot kleine Kügelchen formt und darin seine Eier ablegt. »Weißt du denn, was ›Kot‹ ist«, fragt sie. »Natürlich weiß ich das, den braucht man fürs Handy!« Michael, vier Jahre

Womit die folgende Annahme widerlegt wäre, die wohl noch aus der Zeit der schnurgebundenen Fernsprechapparate stammt.

»Wir müssen ganz schnell nach Hause, Papa und ich haben einen Telefontermin.« – »Aber das Telefon kann doch nicht weglaufen. Wieso müsst ihr euch da...

Erscheint lt. Verlag 15.3.2021
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Schlagworte Abenteuerurlaub • Atlas • Bahnfahrt • Ballermann • Buch Urlaub • Das Meer • Deutsche Bahn • easyjet • Familienurlaub • Ferien • Fettnäppchen • Flughafen • Humor • LTU • Lufthansa • Lustige Ferien • Lustiger Urlaub • Mallorca • Mitreisende • Neckermann • Palmen • Pauschalurlaub • Reisehumor • Reisen mit Kindern • Sonne • Weltkarte • Witziger Urlaub
ISBN-10 3-8437-2404-0 / 3843724040
ISBN-13 978-3-8437-2404-3 / 9783843724043
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die globalen Krisen und die Illusionen des Westens

von Carlo Masala

eBook Download (2022)
C.H.Beck (Verlag)
12,99
Die globalen Krisen und die Illusionen des Westens

von Carlo Masala

eBook Download (2022)
C.H.Beck (Verlag)
12,99
Wie aktivistische Wissenschaft Race, Gender und Identität über alles …

von Helen Pluckrose; James Lindsay

eBook Download (2022)
C.H.Beck (Verlag)
16,99