Straße ins All 20: Das Psi-Schiff der Fremden -  Wilfried A. Hary

Straße ins All 20: Das Psi-Schiff der Fremden (eBook)

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2020 | 1. Auflage
190 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4832-5 (ISBN)
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Einst war es ein übermächtiges PSI-Schiff, gebaut für den Krieg der Dhuuls gegen die Uralten. Doch es wurde auf dem Höhepunkt dieses Krieges schwer beschädigt und stürzte ab über der Antarktis der Erde, mitten in den Eiskrater, den es vorher geschaffen hatte. Ein Teil von ihm ist nun erwacht - und kann nicht anders, als seiner kriegerischen Bestimmung zu folgen. Wird er nicht aufgehalten, droht durch ihn das Ende der Menschheit. Und parallel dazu geht der Krieg der Kyphorer gegen die Prupper in die nächste Phase... Dieser Band enthält folgende SF-Abenteuer von Wilfried A. Hary: Das Mysterium Die Waffen des Krieges Der letzte Zeuge

Das Mysterium - Wifried A. Hary (Erno Fischer)


Seit der Invasion der Kyphorer steht die Erde unter der Aufsicht der Besatzer. Jeder Tag kann der letzte sein, denn die Kyphorer sind unberechenbar. Ausgerechnet in der Antarktis könnte die Lösung des Problems zu finden sein. Hier gibt es jedoch das Mysterium, und es ist den Menschen ebenfalls feindlich gesinnt und hat den Zentralcomputer des ehemaligen Konzerns Bionic Inc. gehackt, ohne dass die verzweifelte Gruppe von Heiko Chan und Co. es verhindern konnte.

Und dann stellen sie fest, dass Psionik-Girl Lisa verschwunden ist – und sie ist doch erst vier Jahre alt…


DIE HAUPTPERSONEN:

Haiko Chan und Don Jaime López de Mendoza Tendilla y Ledesma – Der Survival-Spezialist und sein Freund kommen von einem Schlamassel in den nächsten.

Lisa – Das kleine Mädchen ist erst vier Jahre alt. Aber sie ist ein sogenannter PSI-Mensch und trägt anscheinend das Wissen ihrer verstorbenen Mutter in sich.

Liberanto – Der Exterrorist heißt in Wirklichkeit Arndt Soklund und ist jetzt wieder der Chef von Bionic Inc.

Nadine Prehti, Grit und Britt Lonesdale, Karl Berens, Nestor Hagen – Fünf Mutanten, die Probleme damit haben, sich gegenseitig zu vertrauen – und das führt zu Konflikten.


1



»Ich – ich muss sie finden, ehe es zu spät ist!«, rief Don Jaime verzweifelt. Ja, er hatte inzwischen längst eine Vaterrolle für Lisa übernommen, obwohl er sich anfangs dagegen gewehrt hatte. Aber Lisa hatte doch außer ihm sonst niemanden. Oder?

»Komm mal wieder runter, mein Freund!«, versuchte Haiko, ihn zu beruhigen. »Lisa ist kein gewöhnliches kleines Mädchen. Sie ist zwar erst vier Jahre alt, aber so eine Art Psionik-Girl.«

»Wenn dir Lisa so egal ist, dann kann ich es nicht ändern, Haiko. Mir jedenfalls ist das Kind ans Herz gewachsen, und ich lasse sie nicht im Stich. Ich werde sie jetzt suchen gehen.«

Und schon wandte sich Don Jaime ab und lief zum nächstgelegenen Ausgang aus der Konzernzentrale von Bionic Inc.

»Verdammt, Don Jaime, wenn du kopflos durch den Palast rennst, ist nichts gewonnen!«, versuchte Haiko, ihn aufzuhalten. »Der Palast hier hat einen Durchmesser von anderthalb Kilometern. Das ist ein gigantischer Komplex inmitten der Stadt im ewigen Eis Atlantis City. Zum großen Teil ist die Energieversorgung noch nicht intakt. Das heißt, diese Bereiche liegen komplett im Dunkeln und es ist dort äußerst ungemütlich. Wie willst du da Lisa finden? Du hast doch nicht den geringsten Anhaltspunkt.«

Don Jaime war wie besessen. Er ließ sich nicht durch Haiko aufhalten. Erst durch den Ausgang, den er nicht öffnen konnte.

Er fuhr herum und rief anklagend: »Du hast die Tür blockiert, Arndt!«

Der Konzernerbe nickte nur und meinte ruhig: »Aus gutem Grund! Haiko hat recht. Wenn du kopflos im Palast herumrennst, hast du dich innerhalb von spätestens fünf Minuten hoffnungslos verirrt. Dann müssen wir unsererseits uns auf die Suche nach dir machen, denn du wirst das nicht überleben. Der Palast ist größtenteils dunkel und kalt und auch ziemlich nass seit dem Auftauen. Es wird noch Wochen dauern, bis die internen Anlagen so weit wiederhergestellt sind, dass der Palast wieder komplett bezogen werden kann. Aber vorher gibt es noch genug anderes zu tun.«

Don Jaime ließ sich auch davon nicht beirren. »Ja, begreift hier denn niemand, dass ich mich verantwortlich fühle für die kleine Lisa? Ich habe sie aus den Augen gelassen und muss jetzt alles tun, sie zu finden. Die Kleine hat doch nicht die geringste Chance allein im Palast. Wer weiß, was ihr alles widerfährt, während wir hier sinnlos herumdiskutieren.«

»Nicht sinnlos!« Haiko schüttelte den Kopf. Er ging langsam auf seinen Freund zu, den er noch niemals auch nur annähernd so aufgelöst erlebt hatte. Die kleine Lisa schien ihm tatsächlich so am Herzen zu liegen, dass er zu keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig war. »Hast du vergessen, dass es sich nicht um irgendein gewöhnliches Kind handelt? Lisa ist etwas Besonders. Sie ist erst vier Jahre alt, aber sie handelt zuweilen wie eine Erwachsene. Und sagt sie nicht immer, ihre Mutter sei bei ihr und passe gut auf sie auf?«

»Ihre Mutter! Ihre Mutter!«, äffte Don Jaime abfällig. »Wir wissen doch alle, dass sie sich das nur einbildet. Ihre Mutter ist längst tot.«

»Es ist egal, ob ihre Mutter quasi als Geist bei ihr ist oder nicht.« Haiko hatte seinen Freund erreicht. Er hob die Hände, verhielt jedoch unschlüssig. Wenn er jetzt Don Jaime an der Schulter packen würde und dadurch vielleicht zur Vernunft brächte, wäre die Reaktion von Don Jaime nicht vorhersehbar. Deshalb unterließ Haiko dies. Er versuchte es noch einmal verbal: »Sie ist ein Psionik-Girl! Erinnere dich, als sie uns verfolgte, zu den Ruinen von Alt-Kapstadt. Wir haben uns gewundert, wie sie das mit ihren kurzen Beinen überhaupt schaffte. Außerdem war sie für uns unsichtbar. Genauso unsichtbar wie Liberanto. Er hätte uns erschossen, wäre nicht Lisa gewesen. Glaubst du wirklich, du könntest besser auf sie aufpassen als sie auf sich selber? Sie hat sich von uns getrennt, und dafür hatte sie sicherlich ihre Gründe. Und du wirst sehen: Sie kehrt zurück und wird tun, als sei nichts gewesen. Genauso ist sie bei mir das erste Mal aufgetaucht. Sie hat ganz allein die Flucht vom Mond über die Venus zur Erde mitgemacht. Nur von ihrer Mutter begleitet, von der du annimmst, sie würde sich diese nur einbilden.«

»Was denn sonst?« Es klang ein wenig hilflos. Hatte Haiko es geschafft, ihn zumindest halbwegs zur Vernunft zu bringen?

»Äh, ja, ihre Mutter …«, sagte jemand.

Haiko schaute sich um: Karl Berens, der Imitator und Computerexperte.

»Ach so, Karl, du weißt das ja noch gar nicht im Detail. Du warst ja in Alt-Kapstadt noch gar nicht bei uns, sondern bist mit den Zwillingen und Nadine Prehti erst später, hier vor der Stadt, zu uns gestoßen.«

Haiko tat, als sei alles Wichtige zu Don Jaime gesagt. Er kam zurück zu Arndt Soklund und Karl Berens.

»Ja, Lisas Mutter ist tot«, fuhr er fort. »Sie hat es nur noch geschafft, ihre kleine Tochter auf die PHAETON zu schmuggeln. Ich kann dir sagen, die Raumfähre war total überladen, und trotzdem konnte damit nur ein geringer Teil der Menschen in Sicherheit gebracht werden, ehe die Atombomben auf die Mondkuppeln niedergingen. Damit wollten die Konzerne die Invasion der Kyphorer verhindern, aber die Einzigen, die dabei keinen Schaden erlitten, waren ausgerechnet die Kyphorer. Dabei starb die Mutter von Lisa gemeinsam mit allen anderen. Lisa behauptet, sie sei dadurch frei geworden und ihr auf die PHAETON gefolgt. Dabei habe sie Lisa versprochen, sie niemals wieder zu verlassen. Deshalb hat Lisa sich ja auch so angestellt, als wir unten, in der Tiefe, waren. Das PSI-Feld hat vorübergehend den Kontakt zwischen ihr und ihrer Mutter unterbunden.«

Karl Berens schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Haiko, aber ich halte das für Quatsch. Obwohl ich selber ein PSI-Mensch bin. Lisa bildet sich das nur ein. Damit schützt sie ihre Seele. Sie hat niemanden mehr, und das will sie einfach nicht wahrhaben. Anderen Kindern sagt man, ihre Mütter seien im Himmel und würden von dort alles beobachten, um stolz zu sein auf ihre Kinder.«

»Nein, nein, Karl, so einfach ist das nicht! Wie gesagt, Lisa handelt und redet oft genug wie eine Erwachsene, obwohl sie erst vier Jahre alt ist.«

Arndt Soklund mischte sich ein: »Ja, das stimmt, Karl. Wir sollten es nicht unterschätzen. Ich habe die Vermutung, dass im Augenblick des Todes ihre Mutter alle ihre Erinnerungen auf Lisa übertragen hat. Sie müssen in diesem Augenblick telepathisch in Kontakt gestanden haben. Natürlich weiß ich das nicht sicher. Es ist nur eine Vermutung.«

»War denn ihre Mutter auch ein PSI-Mensch?«, wunderte sich Karl Berens.

»Sagt dir der Name Maria Gaapa etwas?«, fragte Haiko Chan.

Karl runzelte die Stirn. »Ja, sicher, das ist doch dieses ehemals weltberühmte Medium. Viele nannten sie allerdings auch eine Hexe. Sie hat sich stets gegen die Unterstellung gewehrt, ein PSI-Mensch zu sein. Also galt sie für Aufgeklärte als geschickte Betrügerin, die Leichtgläubigen das Geld aus der Tasche ziehen will.«

»Ja, immerhin gingen diese Leichtgläubigen in die Millionen. Hunderte von Millionen, um genauer zu sein«, bestätigte Haiko Chan. »Nach meinem heutigen Wissensstand zu urteilen, war sie jedoch ein fähiger Mutant! Sie hat dabei natürlich alles getan, um das zu verschleiern. Ich muss dir ja wohl nicht erklären, wieso das nötig war. Schließlich ging es dabei um Leben und Tod. Die Überlebenschance eines erkannten Mutanten tendiert gegen Null. Deshalb musste sie das auch immer wieder betonen. Und dann ist sie eines Tages untergetaucht. Was fast niemand weiß: Sie lernte Gordon Scott kennen und lieben.«

»Den Earl von Canterbury? Also den Chef von WWF?«

»Ich weiß nicht, inwiefern du im Bilde bist, Karl, was die Clouzot und WWF betrifft?«

»Nun, ich weiß zumindest, dass sie vor gut vier Jahren Scott umbrachte und seitdem seine Rolle spielte. Per Computerprogramm.«

»Soll das etwa heißen, dass du auch da deine Hände mit im Spiel hattest?«

Karl Berens...

Erscheint lt. Verlag 21.12.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
ISBN-10 3-7389-4832-5 / 3738948325
ISBN-13 978-3-7389-4832-5 / 9783738948325
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