Mord-Millionen in Palm Beach: N.Y.D. - New York Detectives -  Cedric Balmore

Mord-Millionen in Palm Beach: N.Y.D. - New York Detectives (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
120 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4806-6 (ISBN)
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Krimi von Cedric Balmore Der Umfang dieses Buchs entspricht 116 Taschenbuchseiten. Gregg Elmer, der Direktor des Kenwood Plaza in Palm Beach, bittet den Privatdetektiv Bount Reiniger, aufzuklären, wer in seinem Hotel einen Brand gelegt hat. Er hat die Konkurrenz in Verdacht. Merkwürdig ist, dass Dick Myers, der Hausdetektiv nicht auffindbar ist. Bei seinem ersten Ermittlungsversuch erfährt Reiniger von einem Mann namens Charles Leggin, einem mehrfach vorbestraften Gangster und Glücksspieler, der dafür sorgte, dass die Sprinkleranlage des Hotels außer Betrieb gesetzt wurde. Doch nun ist er tot ...

3


Das Telefon klingelte, als sie beim Mokka saßen. Gregg Elmer nahm den Anruf entgegen. Seine Augen weiteten sich.

„Ist das völlig sicher?“, fragte er, hörte noch eine halbe Minute auf das, was der Anrufer ihm mitteilte, bedankte sich kurz und legte auf. Er wandte sich um und blickte Bount an.

„Sie haben ihn gefunden“, erklärte er dumpf.

„Myers?“, fragte Bount.

„Nein, den Mann, der sich Bums nannte. Er heißt in Wahrheit Charles Leggins. Ein mehrfach vorbestrafter Gangster und Glücksspieler. Wohnt im Miami Beach.“

„Tot?“, fragte Bount.

„Ja. Seine Leiche wurde vor zwei Stunden in einem kleinen Kanal entdeckt, der das Meer mit den Bootsanlegern einer Parallelstraße verbindet. Erschossen. Der untersuchende Beamte erinnerte sich sofort an die Polizeizeichnung, die ihm kurz vorher auf den Schreibtisch geflattert war. Natürlich bedarf es noch eines letzten Beweises. Tomlin wird sich den Toten ansehen und bestätigen müssen, dass es sich um ,Burns‘ handelt, aber schon jetzt spricht alles dafür, dass er es ist.“

Bount blickte auf seine Uhr, stand auf und sagte: „Ich fahre sofort los und versuche herauszubekommen, was es mit dem Mord auf sich hat.“

„Nehmen Sie meinen Privatjet“, riet Gregg Elmer. „Streng genommen gehört er nicht mir, sondern dem Hotelkonzern, aber ich darf frei über ihn verfügen. Sie sparen damit eine Menge Zeit.“

Eine Stunde später war Bount in der Luft. Die achtsitzige Leacraft wurde von ein paar Sturmböen kräftig durchgeschüttelt, ließ sich davon aber nicht sonderlich beeindrucken. Bount, der sich für see- und flugtüchtig hielt, erging es weniger gut; offenbar war ihm das Essen nicht bekommen. Jedenfalls war er froh, als er in Miami Beach wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

Ein Taxi brachte ihn in die Stadt. Im Police Headquarters traf er mit Lieutenant Holm von der Mordkommission zusammen. Randolph Holm war Mitte der 30 und hatte erkennbar Gewichtsprobleme. Seine glatte Gesichtshaut ähnelte dem eines Marzipanschweinchens. Die großen Blauaugen wirkten auf Anhieb unschuldig, aber Bount, der sich auf Physiognomien verstand, ließ sich von dem kindlich anmutenden Blick nicht täuschen. Schließlich war da noch der Mund, schmal und verkniffen, und auch das klobige Kinn ließ erkennen, dass sein Besitzer über eine gehörige Portion Stehvermögen verfügte.

Holm drehte die Lizenzkarte, mit der Bount sich auswies, zwischen den Fingern hin und her, ohne sich beeindruckt zu zeigen. Im Gegenteil. Sein Gesicht sah verdrossen aus und machte deutlich, dass er über die Störung nicht erfreut war. Seine nächsten Worte demonstrierten, weshalb das so war.

„Wir hier in Miami Beach haben mit Leuten Ihrer ,Branche‘ keine sehr guten Erfahrungen gemacht, Mister. Uns ist von privat eyes einfach schon zu oft ins Handwerk gepfuscht worden. Wenn man mal einen kennenlernt, von dem es heißt, er sei prominent, kann man davon ausgehen, dass er uns für Provinztrottel hält und sich insgeheim über uns lustig macht. Sie werden verstehen, dass diese Erfahrungen uns nicht gerade geneigt machen, Privatdetektive als vollwertige Kollegen anzusehen“, schloss er mit mildem Spott.

Bount nahm seine Karte an sich und steckte sie ein.

„Sie können in New York Erkundigungen über mich einziehen“, schlug er vor. „Ich bin mit Captain Rogers befreundet.“

Holms Blauaugen wurden noch größer, als sie schon waren.

„Toby Rogers vom Morddezernat? Ein Ass. Vielleicht spreche ich mit ihm. Vielleicht auch nicht. Aber kommen wir zur Sache. Worum geht es?“

„Um Charly Leggins. Wie ich hörte, wurde er erschossen. Vieles spricht dafür, dass er identisch ist mit dem Burns, der in Palm Beachs Kenwood Plaza einen Mann niederschoss und unter Verdacht steht, den Brand gelegt zu haben. Ich wüsste gern mehr über diesen Leggins.“

„Sie arbeiten für Elmer?“

„Ja.“

Holm lehnte sich zurück, zündete sich eine Zigarette an, blickte aus dem Fenster in den blauen Himmel und machte ein paar Sekunden lang den Eindruck, als habe er sich entschlossen, den Fall zu vergessen und sich in Träumereien zu üben, aber dann wandte er mit einem Ruck den Kopf und sagte: „Leggins ist von Chicago gekommen, zusammen mit seiner Frau, die in Miami Beach als Hostess arbeitet. So nennt sie sich jedenfalls. Sie ist bei einem Reisebüro angestellt und betreut Gruppen sowie Einzelreisende. Vieles spricht dafür, dass diese ,Betreuung‘ auch gewisse amouröse Angebote einschließt. Ich habe sie nur kurz gesprochen, sie saß noch vor zehn Minuten auf dem Stuhl, den Sie jetzt einnehmen. Sie behauptet, nicht zu wissen, was Charly in den letzten Wochen trieb, für wen er tätig war, und durch wen er vom Leben zum Tode befördert wurde. Sie war nicht traurig. Im Gegenteil. Auf mich machte sie eher den Eindruck, als sei Charlys Abgang in ihrem Sinne. Natürlich hat sie ein paar Tränchen zerdrückt und gemurmelt, wie schrecklich das doch alles wäre, und wie glücklich sie einmal mit Charly gewesen sei, aber mir drängte sich dabei der Eindruck einer Pflichtübung auf. Vielleicht irre ich mich. Ich sage Ihnen nur, wie mir das Ganze vorkam. Ich will Ihnen auch sagen, welchen Eindruck ich von den beiden Leggins habe. Skrupellos und zu allem bereit, wenn es um das liebe Geld geht. Sie haben einen Bungalow. Gute Gegend in Suniland. Sie hat mir das Haus gezeigt, auf einem Foto. Sieht nicht übel aus. Na ja, beide haben gearbeitet und Kies gemacht, aber beide, davon bin ich überzeugt, sind niemals sehr wählerisch gewesen, wenn es um die Wahrung legaler Erwerbsprinzipien ging.“

„Haben Sie sich schon mit dem Finanzamt in Verbindung gesetzt?“, fragte Bount.

„Dazu bin ich noch nicht gekommen.“

„War Leggins Einzelgänger, oder arbeitete er für eine Gruppe?“, wollte Bount wissen.

„Er war Einzelgänger, hatte aber Verbindung zu allen möglichen Leuten. Vor allem zu solchen, die das Gesetz als dummen Ballast empfinden“, meinte Holm grimmig. „Ein Schlitzohr. Schlimmer noch, ein Gangster. Virginia - seine Frau - tat so, als wäre sie mit seiner Lebensführung niemals einverstanden gewesen, und als habe sie wiederholt dagegen protestiert, dass er seinem Zuhause oft tagelang fernblieb, aber das ist kaum ernster zu nehmen als ihre gespielte Trauer, fürchte ich.“

„Haben Sie eine Ahnung, wie es zu dem Mord kommen konnte und wer oder was sich dahinter verbirgt?“

„Zunächst einmal ist zu sagen, dass Leute wie dieser Leggins selten im Bett sterben. Sie fordern ihr Schicksal praktisch heraus. Das entbindet uns leider nicht von der Aufgabe, Täter und Motiv zu finden, aber es wird Sie nicht überraschen, wenn ich sage, wie schwierig das Ganze ist. Natürlich haben wir Informanten, es gibt Ganoven, die für uns arbeiten, aber es gibt noch mehr, die sich lieber die Zunge abbeißen würden, als uns zu helfen.“

„Hat man bei dem Toten keine Hinweise auf den oder die Auftraggeber gefunden?“

„Nein. Seine Taschen waren praktisch geplündert worden. Fund und Tatort sind nicht miteinander identisch. Vieles spricht dafür, dass er aus einem Auto in den Kanal geworfen wurde. Es kann sich natürlich um einen Raubmord handeln. Davon bearbeiten wir mehr, als uns lieb ist. Aber nach allem, was wir über Leggins wissen und was er in Palm Beach getan haben soll, halte ich es für wenig sinnvoll, die Raubmordversion aufzubauen.“

„Kennen Sie Myers, den Hoteldetektiv?“

„Ich habe ihn einmal getroffen und gesprochen“, erinnerte sich Holm. „Er ist verschwunden, nicht wahr?“

„Ja. Vieles spricht dafür, dass dieses Verschwinden mit dem Brandanschlag auf das Hotel zusammenhängt“, meinte Bount. „Welchen Eindruck hatten Sie von Myers?“

„Noch ein Schlitzohr“, spottete Holm. „Elmer, der Direktor des Kenwood Plaza, hält große Stücke auf ihn, aber ich sehe den Burschen realistischer. Ein Opportunist. Er hat mal bei der Polizei Karriere zu machen versucht. Jetzt ist er bemüht, bei Kenwood groß herauszukommen.“

„Als Hoteldetektiv?“

„Soviel ich hörte, ist die Konzernleitung dabei, eine eigene Sicherheitstruppe aufzubauen. So ’ne Art Hotelpolizei, die den Gästen das Gefühl vermitteln soll, in den Kenwood Hotels besonders gut aufgehoben und beschützt zu sein. Soviel ich weiß, hat Elmer seinen hochgelobten Myers für diese Aufgabe vorgeschlagen.“

„Kennen Sie Myers Frau?“

„Nein, aber man hat mir von ihr berichtet.“

„In welchem Zusammenhang?“

„Sie soll ein scharfes, kleines Luder sein.“

„Was wollen Sie damit sagen?“

Holm grinste. „Ist das denn misszuverstehen? Sie betrügt ihn. Noch nie davon gehört, dass manche Frauen es lieben, fremdzugehen?“

„So was soll’s auch bei Männern geben“, meinte Bount grinsend. „Weiß Myers von der ausgeprägten Lebenslust seiner Angetrauten?“

„Keine Ahnung.“

„Er ist immerhin Detektiv.“

„Mann, was bedeutet das schon, wenn es um private Belange geht?“, fragte Holm und lachte kurz. „Ich kenne hier im Haus 'ne Menge ausgezeichneter Polizisten, Leute, die jedem Ganoven auf die Schliche kommen, die aber versagen, wenn es darum geht, das Doppelspiel ihrer süßen, kleinen Frauen zu durchschauen.“

Bount unterdrückte die Frage, ob Holm verheiratet sei, bedankte sich für...

Erscheint lt. Verlag 20.12.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-4806-6 / 3738948066
ISBN-13 978-3-7389-4806-6 / 9783738948066
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