Gefährliche Romanze für die schöne Gouvernante (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7515-0256-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gefährliche Romanze für die schöne Gouvernante - Sarah Mallory
Systemvoraussetzungen
4,49 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Was bildet Alex Arrandale, Earl of Davenport, sich ein? Gouvernante Diana lässt nicht zu, dass er ihre beiden Mündel aus ihrem Zuhause vertreibt, nur um dort zügellose Junggesellenpartys zu feiern! Während sie sich erregte Wortgefechte mit ihm liefert, sprühen immer stärker die Funken zwischen ihnen. Als er sie bei einem Bad im Mondlicht überrascht und verlangend in die Arme zieht, erwidert sie gegen jede Vernunft seinen Kuss. Doch wenn sie seine Geliebte wird, und sei es nur für eine Nacht, setzt sie alles aufs Spiel: ihren Ruf, ihre Stellung - und ihr Herz!



Schon immer hat die in Bristol geborene Sarah Mallory gern Geschichten erzählt. Es begann damit, dass sie ihre Schulkameradinnen in den Pausen mit abenteuerlichen Storys unterhielt. Mit 16 ging sie von der Schule ab und arbeitete bei den unterschiedlichsten Firmen. Sara heiratete mit 19, und nach der Geburt ihrer Tochter entschloss sie sich, das zu tun, was sie schon immer hatte tun wollen: schreiben. Voller Stolz konnte sie schon bald ihre ersten historischen Liebesromane in der Hand halten. Als sie Zwillingssöhne bekam, musste das Schreiben in die 2. Reihe rücken. Wegen eines Knöchelbruchs musste sie einige Jahre später 12 Wochen auf dem Sofa verbringen. Nun fand sie endlich Zeit, ihren nächsten Roman zu beenden. Und seitdem hat das Schreiben sie nicht mehr losgelassen. Ihre Spezialität sind historische Liebesromane mit einem abenteuerlichen Touch.

1. KAPITEL

Eine strahlende Aprilsonne schien vom Himmel herunter, und während Alexander Arrandale sein schnittiges Curricle die Straße entlangkutschierte, stellte er fest, dass die Bedrückung der letzten Monate von ihm zu weichen begann – jene Bedrückung, die auf ihm lastete seit dem Moment, da er erfahren hatte, dass sein Bruder James bei einem Schiffsunglück ertrunken war und er infolgedessen den Titel erben und der achte Earl of Davenport werden würde. Auf die Erbfolge war er weder vorbereitet gewesen, noch hatte er sie angestrebt.

Mit gerade einmal dreißig Jahren hatte sein nur zwei Jahre älterer Bruder keinen Anlass gesehen, sich mit der Zeugung eines Erben zu beeilen. Gleichwohl waren er und seine Gattin dem Rat des Arztes gefolgt und hatten eine Seereise in wärmere Gefilde angetreten, um Margarets Gesundheitszustand so weit zu kräftigen, dass sie ein gesundes Kind – möglichst einen Knaben – zur Welt bringen konnte. Das Paar hatte bereits eine kleine Tochter, doch nach den anschließenden Fehlgeburten war die Countess körperlich erschöpft und geschwächt.

James und sie hatten das Mittelmeer niemals erreicht. Bei einem Oktobersturm vor der Küste von Gibraltar war ihr Schiff mit Mann und Maus untergegangen. Die Nachricht hatte Alex erst Wochen später erreicht und ihn in tiefe Trauer gestürzt. Selbst jetzt, ein halbes Jahr danach, trug er immer noch ein schwarzes Krawattentuch als Zeichen seines Verlusts. In jeder anderen Hinsicht erlebten seine Freunde ihn als unverändert. Er hatte den Winter wie gewöhnlich als Gast diverser Hauspartys verbracht, bei denen Jagd, Glücksspiel und ausgiebiges Flirten auf der Tagesordnung standen. Nur seinen engsten Freunden fiel auf, dass mit seiner fieberhaften Suche nach Vergnügungen etwas nicht stimmte.

„Die Leute glauben, dass der Tod deines Bruders dich kaltlässt“, hatte Gervase Wollerton ihm in einem Anfall untypischer Hellsicht mitgeteilt. „Ich dagegen bin der Auffassung, dass er dir viel zu nahegeht.“

Was womöglich zutraf. Alex zügelte die hochgezüchteten Grauschimmel und lenkte das Gespann durch das Tor in die Auffahrt von Chantreys. Er trug den Titel nun schon seit einer Weile, und es war Zeit, ein paar Dinge zu ändern.

Die Auffahrt führte unter Bäumen hindurch, die noch nicht voll belaubt waren, und das Sonnenlicht tupfte helle Sprenkel auf die Fahrbahn. Alex drosselte das Tempo, da nach dem Winter mit Schlaglöchern und tiefen Rillen zu rechnen war. Kurz darauf lag das Waldstück hinter ihm, und als er den Blick über die ausgedehnte Parklandschaft schweifen ließ, entdeckte er nicht weit entfernt vom Wegrand eine Gestalt auf einem umgestürzten Baumstamm. Es war eine junge Frau mit einem Zeichenblock. Sie hatte ihren Hut abgesetzt, und ihr rotblondes Haar leuchtete im Sonnenlicht. Alex erkannte sie auf Anhieb, denn auch wenn er ihr jahrelang nicht mehr begegnet war, ließ die Haarfarbe keinen Zweifel zu. Es war Diana Grensham, die Schwester der ertrunkenen Countess, gleichzeitig Gouvernante ihres einzigen Kindes und der anderen kleinen Waise, die im Haushalt des verstorbenen Earls Aufnahme gefunden hatte. Miss Grensham war so vertieft in ihr Tun, dass sie seine Ankunft nicht bemerkte. Alex brachte das Curricle zum Stehen und betrachtete sie, eine zierliche Frau in einem praktischen gelb-grün karierten Kleid, deren ungebändigte rotgoldene Haarpracht ihren Kopf umglänzte wie ein Heiligenschein.

„Guten Tag, Miss Grensham.“

Sie sah hoch, betrachtete ihn mit ihrem offenen, unverwandten Blick. Im hellen Sonnenlicht wirkten ihre haselnussbraunen Augen ungewöhnlich grün, und obwohl sie nicht als Schönheit gelten konnte, hatte sie einnehmend lebendige Züge. Ihre Lippen waren leicht aufwärtsgebogen, und sie sah aus, als wolle sie jeden Moment lächeln.

„Oje.“ Ihre Stimme war sanft, melodisch und klang nach einem Anflug von Lachen. „Wie spät ist es denn eigentlich?“

„Sie sind nicht überrascht, mich zu sehen?“

Diana Grensham schloss ihren Skizzenblock und erhob sich von dem Baumstamm.

„Ich wusste, dass Sie irgendwann kommen würden, Mylord“, entgegnete sie ruhig. „Es wäre besser gewesen, Sie hätten uns benachrichtigt, aber ich bin sicher, dass Mrs. Wallace auch so ein paar geeignete Erfrischungen für Sie zusammenstellen kann. Ich gehe los und sage ihr Bescheid.“

Sie machte ein paar zögernde, ungleichmäßige Schritte, und er rief ihr hinterher.

„Gestatten Sie mir, Sie zum Haus mitzunehmen. Stark“, setzte er mit einem kurzen Seitenblick auf seinen Pferdeknecht hinzu, „steigen Sie ab und helfen Sie der Dame auf die Sitzbank.“

Miss Grensham hielt inne und wandte sich um. „Weil ich ein Krüppel bin?“, fragte sie herausfordernd.

„Nein“, erwiderte Alex milde. „Weil ich mit Ihnen reden will.“

Sie reichte dem Pferdeknecht ihr Skizzenbuch und die Stifte, kletterte ohne Hilfe und dabei mühelos, wie es schien, auf den Sitz, wobei Alex einen Blick auf die bestickten weißen Strümpfe unter ihren Röcken erhaschte. Er erinnerte sich nicht, je erfahren zu haben, weshalb sie hinkte, doch ihre schön geformten Fesseln und die zierlichen Füße in den adretten, praktischen Stiefeletten wiesen eindeutig keine Missbildung auf.

Als sie ihre Zeichenutensilien an sich nehmen wollte, hielt er sie davon ab.

„Stark kann die Sachen zum Haus bringen. Es ist ein schöner Tag, lassen Sie uns eine Rundfahrt durch den Park machen, ehe wir hineingehen. Ich möchte mit Ihnen über die Kinder sprechen.“ Ohne auf ihre Zustimmung zu warten, setzte er die Grauschimmel in Bewegung. „Es macht Ihnen doch nichts aus?“

„Habe ich eine Wahl?“

„Ich fand, dass es vielleicht einfacher sein würde, hier draußen zu reden als im Haus.“

„Sie haben wahrscheinlich recht“, erwiderte sie nach einem Moment. „Die Mädchen mögen Sie sehr, und sicher wollen die beiden Sie für sich haben, sobald sie erfahren, dass Sie da sind. Obwohl Meggie Sie vielleicht fragen wird, warum Sie nicht schon früher gekommen sind.“

„Ich war sehr beschäftigt.“

„Zu beschäftigt, um Ihre Nichte zu trösten?“ Als er nicht antwortete, fuhr sie fort: „Meggie und Florence wurden unserer gemeinsamen Fürsorge anvertraut, Mylord.“

„Daran müssen Sie mich nicht erinnern.“ Ihre Worte hatten ihn getroffen. Doch was sollte er sagen? Natürlich war sein Verhalten verachtenswürdig, aber wenn er zurückblickte und sich den Tod seines Bruders in Erinnerung rief, musste er sich eingestehen, dass er den Kummer eines anderen Menschen zusätzlich zu seinem eigenen nicht ausgehalten hätte. Er war ein bewunderter Jäger, ein ausgezeichneter Reiter, ein hervorragender Fechter und Schütze und ein namhafter Faustkämpfer, dennoch hatte er sich nicht dazu durchringen können, James’ Tochter einen Besuch abzustatten und Zeuge ihrer Trauer zu werden. Ihre Tante, so hatte er sich eingeredet, war besser in der Lage, Meggie zu trösten. Diana war seit vier Jahren ihre Gouvernante und die von Florence Arrandale, einer Verwandten, deren Mutter früh gestorben war und deren Vater das Land unter rätselhaften Umständen verlassen hatte. Die beiden Mädchen waren beinahe wie Schwestern erzogen worden, seit James die kleine Florence als Gefährtin für Meggie bei sich aufgenommen hatte. Von Florence’ Vater nahm man an, dass er nicht mehr am Leben war, und James hatte testamentarisch für das Kind gesorgt, nicht zuletzt, indem er es der Obhut seines Bruders anvertraut hatte. Die beiden achtjährigen Mädchen, so vermutete Alex, vermissen ihre Eltern gewiss schmerzlich. Er war der Lieblingsonkel der Kinder, der gelegentlich zu Besuch kam, Süßigkeiten mitbrachte und ein, zwei Stunden mit ihnen spielte, ehe er sein vergnügungssüchtiges Leben wieder aufnahm. Und auch wenn er nun ihr Vormund war, was wusste er schon darüber, wie man Kinder erzog und ihnen Trost spendete? Tief im Innern war ihm klar, dass dies kein Argument war, doch es fiel ihm leicht, seine Gewissensbisse beiseitezuschieben.

„Wenigstens haben Sie mir geschrieben“, sagte Diana in seine Gedanken hinein. „Und ich sollte vermutlich dankbar sein, dass Sie diese Aufgabe nicht Ihrem Verwalter überlassen haben.“

„James’ Gattin war Ihre Schwester, Ihr Kummer dürfte meinem in nichts nachgestanden haben, und ich wollte Ihnen meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen.“

Ein schwarz gerandeter Briefbogen mit ein paar wenigen abgedroschenen Sätzen. Wie kalt und hart sie ihr erschienen sein mussten.

Sie hob die Hand, wie um einen Schlag abzuwehren. „Ja, danke.“

Alex kam der Gedanke, dass sie offen gezeigte Gefühle genauso wenig mochte wie er, daher verzichtete er darauf, die Angelegenheit weiter zu verfolgen, und fragte nur nach den Mädchen.

„Es geht ihnen den Umständen entsprechend, aber sie vermissen ihre Eltern. Und obwohl Florence nur eine entfernte Verwandte ist, trauert sie genauso wie Meggie, das kann ich Ihnen versichern.“

„Es tut mir sehr leid, dass ich nicht früher gekommen bin und sie besucht habe.“ Sein Bedauern war echt.

„Aber jetzt sind Sie ja da, und die Mädchen werden sich freuen, Sie zu sehen. Was war es, das Sie mit mir besprechen wollten?“

„Ich habe mir überlegt, dass Meggie und Florence vielleicht zur Schule gehen sollten.“

Miss Grensham antwortete nicht sofort. „Ihnen ist gewiss bewusst“, begann sie nach einer Weile vorsichtig, „dass die Erziehung der Mädchen in meiner Verantwortung liegt? Ihr Bruder war in diesem Punkt ganz und gar unmissverständlich.“

„Ich weiß. Doch das bedeutet...

Erscheint lt. Verlag 12.1.2021
Reihe/Serie Historical Mylady
Historical MyLady
Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Gisela Grätz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Temptation of a Governess
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • viktorianisch
ISBN-10 3-7515-0256-4 / 3751502564
ISBN-13 978-3-7515-0256-6 / 9783751502566
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,6 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Bastei Entertainment (Verlag)
24,99