Das Haus Zamis 5 (eBook)

Der Magier
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0529-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Haus Zamis 5 - Neal Davenport, Ernst Vlcek
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Die wahre Identität des geheimnisvollen Dämons namens Atma ist noch immer nicht gelüftet. Im Gegenteil, nachdem er zunächst 'nur' Cocos Schwester Lydia entführt hatte, befindet sich jetzt auch noch die Vampirin Rebecca in seiner Gewalt.
Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, hat seinerseits nicht vergessen, wie sehr Coco ihn einst bei ihrem Hexensabbat brüskiert hat. Trotzdem ist er gezwungen, mit der Zamis-Sippe zusammenzuarbeiten, um Atma unschädlich zu machen - denn offenbar hat Cocos Bruder Georg bereits einen Plan entwickelt ... einen Plan allerdings, in dem Cocos neue Freundin Rebecca wenig mehr als ein Bauernopfer zu sein scheint.
In ihrer Not entschließt sich Coco, einen uralten Magier anzurufen, der vielleicht als Einziger in der Lage ist, Atma zu besiegen ...


1. Kapitel


»Das weiß ich sehr wohl, kleine Schwester.« Er überquerte die Straße, und ich bemühte mich, ihm auf den Fersen zu bleiben. Der Anblick, den die Umgebung bot, war äußerst befremdlich. Alle Autos standen still, und die Gesichter der Fahrer sahen merkwürdig verzerrt aus. Fußgänger um uns herum waren zu Statuen erstarrt oder gingen so langsam, dass ihre Bewegungen mit bloßem Auge nicht zu verfolgen waren. Vor Rebeccas Auto blieb Georg stehen. Das Türschloss zu öffnen, bereitete ihm mit seiner Magie keine Schwierigkeiten. Als wäre er die Ruhe selbst, glitt er hinters Lenkrad. Doch meine Wut hatte sich nur noch gesteigert. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und blickte meinen Bruder durchdringend an. Es war nicht zu fassen, aber mein Zorn schien ihn zu erheitern.

»Vater wird toben, wenn du ihm erzählst, was geschehen ist«, bemerkte ich, in der Hoffnung, ihn endlich zum Sprechen zu bringen.

»Das bezweifle ich«, meinte Georg, startete den Wagen und fuhr los. Dabei schloss er den Wagen in unsere Zeitebene mit ein. Das war eine gewaltige Leistung, wie ich neidlos zugeben musste. Ich hätte es nicht geschafft. Geschickt lenkte er den Wagen an den stillstehenden Autos vorbei. Gelegentlich fuhr er auch ein Stück über den Bürgersteig.

»Weshalb verbleibst du in der anderen Zeitdimension?«, fragte ich.

»Ich fürchte, dass uns der Unbekannte beobachtet. Und ich will kein Risiko eingehen. Wir fahren zu Rebeccas Haus, dort sind wir vor seinen Angriffen sicher.«

»Aber gerade da wird er nach uns suchen«, wandte ich ein. »Wir sollten uns irgendwo anders verstecken.«

»Jetzt hör mir mal gut zu, Schwester«, sagte Georg grimmig. »Ich habe mir deine ungerechtfertigten Angriffe ruhig angehört. Verschone mich aber jetzt mit Vorschlägen. Ich weiß ganz genau, was ich tue. In Rebeccas Haus sind wir sicher.«

»Wieso sollen wir dort sicher sein?«, fragte ich angriffslustig.

»Dein Ton gefällt mir gar nicht«, sagte er, wobei er jedoch leicht vergnügt lächelte. »Du solltest respektvoller mit mir sprechen, Schwester.«

»Willst du mir nun nicht endlich sagen, was das alles soll, Georg?«

»Das hört sich schon besser an. Du musst noch viel lernen, Coco. Sehr viel. Ich kenne deine Fähigkeiten. Du bist sehr begabt, aber noch ziemlich unreif. Dir fehlt die Erfahrung, du kommst dir unwahrscheinlich klug vor, dabei ist das Gegenteil der Fall. Du bist naiv und leichtgläubig.«

»Ende der Predigt?«, fragte ich spöttisch.

Er lachte. »Ich war in deinem Alter auch nicht anders«, meinte er. »Mit achtzehn fühlt man sich schrecklich erwachsen und gescheit. Später merkt man erst, wie dumm man gewesen ist. Dir wird es auch nicht anders gehen.«

Er bog in die Park Lane ein und beschleunigte das Tempo.

»Du hast Rebecca ganz bewusst mitgenommen«, sagte ich, um meinen Scharfsinn unter Beweis zu stellen.

»Richtig«, stimmte er zu. »Und weshalb wohl?«

Ich überlegte kurz. Nach seinem Verhalten zu schließen, hatte er damit gerechnet, dass der Unbekannte das Haus beobachten würde. Und er hatte sicherlich vermutet, dass er Rebecca entführen wollte. Warum also hatte Georg es nicht verhindert?

»Du wolltest, dass der Unbekannte Rebecca entführt«, sagte ich. »Stimmt das?«

»Ja und nein«, antwortete Georg. »Hätten wir die Geiseln gefunden, dann hätte ich wahrscheinlich Rebecca beschützt. Da sie aber fort waren, entschloss ich mich, die Vampirin zu opfern.«

»Das finde ich abscheulich«, sagte ich verächtlich.

»Es gehörte zu meinem Plan. Der Unbekannte wird alles von Rebecca erfahren.«

»Sie weiß nicht viel. Sie kann ihm nur wenig verraten. Aber er weiß nun, dass wir den Aufenthaltsort der Gefangenen entdeckt haben und wird uns beobachten. Wir stellen eine Gefahr für ihn dar.«

»Damit habe ich gerechnet. Das hat sich leider nicht vermeiden lassen. Dennoch bin ich sehr froh darüber, dass er Rebecca geraubt hat. Du solltest eigentlich allein darauf kommen, weshalb das für uns günstig ist. Aber vielleicht überfordere ich dich tatsächlich, weil du nicht über alle Umstände Bescheid weißt. Was also weißt du über Rebeccas Opfer? Hat dir Rebecca nicht gesagt, dass sie auf untrennbare Weise mit ihren Geschöpfen verbunden ist?«

»Ich kann mich nicht daran erinnern«, sagte ich unsicher.

»Die Fledermausmenschen finden Rebecca, wo immer sie sich auch verstecken mag. Ihr Instinkt wird sie leiten.«

»Jetzt verstehe ich langsam«, sagte ich. »Wir brauchen nur eine Fledermaus auszuschicken, und sie wird uns zu Rebecca führen.«

»Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Coco.«

Unweit von Rebeccas Haus entfernt fand er einen Parkplatz. Wir stiegen aus, und ich blickte meinen Bruder nachdenklich an. »Ich sehe aber einen Haken an der ganzen Sache. Die Fledermausgeschöpfe gehorchen nur Rebecca.«

»Falsch. Sie gehorchen auch dir, Coco!«

»Woher weißt du das?«

»Von Rebecca. Sie erzählte es mir, als ich heute Morgen mit ihr sprach. Ich kenne Rebecca schon seit zwei Jahren, und ihre Fledermausgeschöpfe sind mir vertraut. Ich erkundigte mich, wie du dich mit ihnen verstehst, und dabei erwähnte sie beiläufig, dass sie dir auch gehorchen. Und darauf baute ich meinen Plan auf.«

»Jetzt verstehe ich alles«, sagte ich, als wir auf Rebeccas Haus zugingen. »Du willst, dass ich einer Fledermaus befehle, nach ihrer Herrin zu suchen. Wir werden ihr folgen und dann Rebecca und die anderen befreien.«

»So ähnlich habe ich es mir vorgestellt. Aber vielleicht ist das alles gar nicht notwendig. Es kommt nur darauf an, ob Adalmar mit seinen Experimenten Erfolg hat. Doch wir wollen uns nicht nur auf ihn verlassen.«

»Und warum sollen wir in Rebeccas Haus sicher sein?«

»Ich habe ein paar magische Kristalle darin angebracht, die ich nur zu aktivieren brauche, um eine starke magische Glocke zu errichten, die kein Dämon durchbrechen kann.«

»Und wenn es ihm doch gelingen sollte?«

»Das wäre allerdings böse. Dann wären wir verloren.«

»Noch eines, Georg. Der Unbekannte weiß nun, dass wir seine Gegner sind. Wenn er Lydia nun einfach tötet?«

Wir erreichten das Haus und traten ein. »Das ist nicht auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich.«

»Wir haben unser Versprechen gebrochen, Georg. Ich habe dem Unbekannten gesagt, dass wir ihn in seinem Kampf gegen Asmodi unterstützen. Wir sind wortbrüchig geworden.«

»Genauso wie die anderen Sippen. Alex d'Arcy und Red Jong unterstützen Asmodi. Demnach müsste er mehrere der Geiseln umbringen, doch der Unbekannte wird sich hüten, das zu tun. Er will Asmodi, nichts anderes. Würde er ein Blutbad anrichten, dann hätte er einen Großteil der Clans sofort gegen sich.«

»Er könnte aber ein Exempel statuieren und Lydia töten. Quasi als Warnung für alle Sippen.«

Georgs Gesicht verfinsterte sich. »Hoffen wir, dass er es nicht tun wird.«

Er lief die Treppe hoch, und ich blickte ihm misstrauisch nach. Ich konnte mir richtig vorstellen, dass er Lydia im Falle eines Falles opfern würde. Mein Bruder war rücksichtslos und egoistisch. Und er war machtbesessen. Das war mir schon vor langer Zeit aufgefallen. Mich wunderte nur, dass mein Vater dieses Spiel mitmachte. Ich spürte, dass Georg in den normalen Zeitablauf verfiel und passte mich ihm an. Augenblicklich fühlte ich die starke magische Glocke, die um das Haus hing und die Angriffe des Unbekannten abwehren sollte. Ein halbes Dutzend der Fledermausgeschöpfe flogen auf mich zu. Sie kreischten und krächzten ängstlich. Wahrscheinlich spürten sie, dass Rebecca in Gefahr war. Meine Gegenwart und meine besänftigenden Worte beruhigten sie etwas. Aber sie waren weiterhin ziemlich aufgebracht. Ich bedauerte, dass ich mich mit ihnen nicht unterhalten konnte, und zog mich ins große Wohnzimmer zurück. Mein Bruder ließ ziemlich lange auf sich warten.

Nach etwa zwei Stunden kam er zu mir. Die Fledermausmenschen wollten ihm ins Zimmer folgen, doch er wehrte sie ab.

»Asmodi hat mit Vater gesprochen«, sagte er, nachdem er sich gesetzt hatte.

»Und? Hat er ihm Vorwürfe gemacht?«

»Überraschenderweise kaum. Asmodi war recht freundlich und hat Vater auszuhorchen versucht. Doch es ist ihm nicht gelungen, irgendetwas zu erfahren. Abschließend hat er Vater gebeten, ihn rechtzeitig zu verständigen, falls sich etwas Neues ergeben sollte. Vater hat es ihm versprochen.«

»Hat Adalmar etwas herausgefunden?«

Georg schüttelte bedauernd den Kopf. »Es gelingt ihm gelegentlich, den Unbekannten zu sehen, aber das hält nur ganz wenige Sekunden an. Die starke Ausstrahlung, die von dem Dämon ausgeht, verhindert, dass Adalmar seine Identität feststellen kann. Aber er versucht es weiterhin.«

»Unsere ganze Hoffnung sind demnach die...

Erscheint lt. Verlag 22.12.2020
Reihe/Serie Das Haus Zamis
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred-bekker • Bastei • Bestseller • Coco Zamis • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • Dorian Hunter • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • john Sinclair • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • sonder-edition • spannend • Spin-Off • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony-Ballard • Top • Zaubermond
ISBN-10 3-7517-0529-5 / 3751705295
ISBN-13 978-3-7517-0529-5 / 9783751705295
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die übernatürlichen Phänomene Schottlands

von Lachlan Sinclair

eBook Download (2024)
tredition (Verlag)
9,99
Eine fesselnde Liebesgeschichte zwischen Jess & Ana

von Anna L. Jaensch

eBook Download (2024)
epubli (Verlag)
7,99