Diese Geschichte schmeckt nach Entführung und Mord: Ein Hamburg-Krimi -  Lynda Lys,  Guy Brant

Diese Geschichte schmeckt nach Entführung und Mord: Ein Hamburg-Krimi (eBook)

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2020 | 1. Auflage
130 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4763-2 (ISBN)
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von Lynda Lys und Guy Brant Der Umfang dieses Buchs entspricht 130 Taschenbuchseiten. Ein Syndikatsboss plant in Hamburg einen größeren Coup. Um ihn ungestört durchführen zu können, will er bereits im Vorfeld diverse LKA Beamte aus dem Weg räumen. Er geht dabei äußerst brutal vor und scheut sich auch nicht, dafür zu morden. Durch die Anschläge hinterlässt er Leid, Tränen und Trauer. Und das nur, um an sein Ziel zu kommen. Ein neues Abenteuer mit Janik Cramer vom LKA-Hamburg.

5


Die Innenflächen meiner Hände waren feucht geworden. Mateo López meinte es zweifellos ernst, aber seine Worte gingen mir nicht unter die Haut. Er würde sich beruhigen, wenn er erst einmal begriffen hatte, dass ich kein Mörder war. Aber wie sollte er es verstehen, wenn er hörte, dass ich zuletzt mit seinem Mädchen zusammen war?

„Ich bin ein LKA-Beamter“, sagte ich. „Wussten Sie das?“

Er wirbelte herum und riss sich das T-Shirt hoch, als stände er vor einem Exekutionskommando.

„Na los!“, keuchte er. „Worauf warten Sie noch? Wollen Sie mich auch umlegen?“

Jetzt übertreibst du, durchzuckte es mich. Du legst zu dick auf mein Junge! Oder verleitete ihn nur seine südländische Mentalität zu diesem dramatischen Ausbruch?

„Ich erwähne meine LKA-Zugehörigkeit aus zwei Gründen“, sagte ich. „Erstens möchte ich Ihnen damit klarmachen, dass ich das Gesetz achte und respektiere - und zweitens sollen Sie erfassen, dass der Mord vermutlich nur inszeniert wurde, um mich in die Pfanne zu hauen.“

Er starrte mich an. „Es wundert mich nicht, dass Sie eine Ausrede benutzen“, meinte er. „Wahrscheinlich werden sich ein paar Narren finden, die Ihnen glauben. Sicher! Polizeibeamte sind nicht korrupt. Sie begehen keine Verbrechen. Das ist die landläufige Meinung. Polizisten sind das Aushängeschild des Staates, sie verkörpern und verteidigen das Gute. Alles Mist! Bullen bleiben Bullen. Der Staat deckt sie. Aber verlassen Sie sich nicht auf den, Killer. Ich stehe zu meinen Worten. Ich werde Leo rächen!“

„Sind Sie sicher, dass Leo Gartner Sie angerufen hat? Haben Sie ihre Stimme erkannt?“

„Verdammt noch mal, was soll der Nonsens? Meinen Sie, ich wäre sofort aufgebrochen und hergekommen, wenn eine Fremde mit mir gesprochen hätte?“

„Ich bin vor fünfundzwanzig Minuten aufgestanden“, sagte ich. „Ziemlich verkatert, wie ich zugebe. Ich hörte in der Küche die Kaffeemaschine brodeln. Ich öffnete die Tür und sah Leo am Tisch sitzen. Sie hatte nichts an. Leo machte keinen Hehl daraus, dass sie mich erpressen wollte. Ich wollte mit ihr zur Polizei fahren und schickte sie in den Keller. Als ich ihr folgte, war sie tot. Ich benachrichtigte sofort die Mordkommission. Sie werden zugeben müssen, dass ich das schwerlich getan hätte, wenn ich der Täter wäre.“

„Sie hörten, dass Leo mit mir telefonierte“, sagte er. „Schon deshalb mussten Sie nach der Tat Ihre Kollegen verständigen.“

„Warum hätte ich das Mädchen töten sollen?“

„Weil Sie ihr Gewalt angetan haben und weil Sie Leonies Anzeige fürchteten!“

„Waren Sie mit ihr verlobt?“

„Nein, aber ich wollte sie heiraten.“

„Wussten Sie, dass Ihre Freundin zu Marie Bergmanns Verlobung gegangen war?“

„Nein.“

„Sie war nicht eingeladen“, sagte ich. „Was wollte sie dort? Ich verrate es Ihnen: Sie hatte den Auftrag, mich zu ködern!“

„Für wen und wozu?“, fragte er.

„Ich weiß es nicht“, gab ich zu. „Mir ist nur klar, dass ich sie nicht getötet habe.“

„Sicher, ganz gewiss“, höhnte er. „Das haben wir bereits abgehakt. Ein Polizeibeamter mordet nicht. Er ist die personifizierte Gerechtigkeit. Ein Wunder, dass Sie nicht mit einem Heiligenschein um den Kopf durch die Gegend spazieren! Ich frage mich nur, was Sie dazu brachte, das Mädchen mit in Ihre Wohnung zu nehmen und ihr die Kleider vom Leib zu reißen ...“

„Hat Leo behauptet, ich hätte das getan?“

„Leo war nicht zimperlich. Sie hätte nicht so aufgeregt reagiert, wenn Sie um ein Küsschen gebettelt hätten.“

Es klingelte. Ich war froh darüber. Pascal stand vor der Tür. Ich ließ ihn herein. Er roch nach einem herben Rasierwasser und wirkte sehr ausgeruht.

„Mateo López, Pascal Dambach, mein Kollege“, stellte ich vor. „Herr López glaubt, ich hätte seine Freundin Leo Gartner ermordet. Sie hat ihn angerufen, weil ich sie angeblich bedrängte. So eine Art Notruf, weißt du.“

„Haben Sie Zeugen für den Anruf?“, fragte Pascal.

„Zeugen!“, meinte Mateo López bitter. „So geht's los. Ich ahne schon, was auf mich zukommt. Man wird meine alte Vorstrafe ausgraben und versuchen, meine Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Der Killer Cramer wird verteidigt werden, und mich wird man angreifen!“

„Reden Sie keinen Unsinn“, meinte Pascal. Er schaute mich an. „Ich fahre runter in die Garage. Bin gleich zurück.“

„Okay“, sagte ich.

Fünf Minuten später kehrte er zurück. „Seit wann kannten Sie das Mädchen?“, fragte er López.

„Ungefähr ein halbes Jahr“, erwiderte Mateo López. „Fünf Monate, um genau zu sein. Ich lernte Leo in einer Bar kennen. Sie war ein Knüller. Einfach umwerfend. O mein Gott...!“ Er machte kehrt. Wir hörten, wie er im Bad verschwand und sich übergab.

„Das nimmt ihn ganz schön mit“, murmelte Pascal. „Ich kann es verstehen. Leo Gartner war jung, schön und aufregend. Aber sie war zweifellos noch mehr. Sie war ein Mädchen, das den Auftrag hatte, dir Schwierigkeiten zu machen. Natürlich kann sie nicht gewusst haben, dass jemand ihren Tod geplant hatte...“

„Der Arzt muss mich anzapfen und feststellen, was sie mir in den Whisky geschüttet hat“, sagte ich. „Meine Erinnerungslücke ist nicht normal. Jemand hat sie mit einer Droge bewusst herbeigeführt.“

Pascal ging ins Wohnzimmer. Ich hörte, wie er telefonierte. Mateo López drehte im Bad den Wasserhahn auf. Die beiden Männer kehrten gleichzeitig zurück. López sah kreidebleich aus. Sein Haar klebte nass am Kopf. Offenbar hatte er seinen Schädel unter die Kaltwasserleitung gehalten.

„Wovon lebte Frau Gartner?“, fragte Pascal.

„Sie war Fotomodell“, erwiderte Mateo López. „Spitzenklasse. Es ging ihr blendend.“

„Arbeitete sie für eine Agentur?“

„Ja, im Allgemeinen“, erwiderte Mateo López. „Meistens für die Agentur Steffler.“

„Wie oft waren Sie mit Frau Gartner zusammen?“

„Mindestens dreimal wöchentlich“, sagte Mateo López. „Ich habe sie geliebt.“

„Hatte sie noch andere Freunde?“

„Natürlich nicht“, sagte Mateo López scharf.

„Wie kam es, dass Frau Gartner Sie nicht über den von ihrem geplanten Besuch von Marie Bergmanns Party unterrichtete?“, fragte ich. „Ging sie abends oft allein aus?“

Mateo López hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. „Leo schuldete mir keine Rechenschaft über ihre freien Abende“, sagte er mürrisch.

„Welchen Beruf üben Sie aus?“, fragte Pascal. „Wovon leben Sie, Herr López?“

Mateo López ballte seine Fäuste. Er hatte seinen Schwächeanfall überwunden und wurde zornig.

„Ist das ein Verhör?“, fragte er scharf. „Warum drehen Sie Ihren feinen Kollegen nicht durch die Mangel? Er muss beantworten, wie Leo in seine Wohnung gekommen ist und warum er sie tötete!“

Es klingelte. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Kommissar Haufe kam herein.

„Hallo, Janik“, sagte er säuerlich. „Die anderen sehen sich unten in der Garage um. Wer ist denn das?“

Ich sagte es ihm. Ich erwartete, dass Mateo López erneut einen anklagenden Wortschwall vom Stapel lassen würde, aber er hatte sich offenbar verausgabt und benahm sich unerwartet zurückhaltend.

„Sie ist erwürgt worden, meint der Arzt“, sagte Kommissar Haufe. „Vermutlich mit den Händen.“

Es klingelte abermals. Dr. Thiede, der Polizeiarzt, betrat die Wohnung. „Ich muss eine Blutprobe von Ihnen machen, Janik“, sagte er. „Vorschrift, wissen Sie.“

„Klar“, sagte ich. „Das ist mir nur lieb. Ich wüsste nämlich gern, womit ich gedopt wurde.“

Ich zog mich mit dem Arzt ins Schlafzimmer zurück. Das Ganze dauerte keine zwei Minuten.

Pascal hatte sich inzwischen zur Wohnungstür begeben. Er kniete sich vor sie hin und betrachtete das Schloss aus unmittelbarer Nähe.

„Keine Kratzspuren“, stellte er fest. „Es sieht nicht so aus, als sei versucht worden, sie mit Gewalt oder einem Nachschlüssel zu öffnen.“

„Warum auch?“, fragte ich. „Vermutlich war ich so fertig, dass Leo Gartner mir nur den Schlüssel abzunehmen und mich ins Bett zu legen brauchte.“

Kommissar Haufe musterte mich stirnrunzelnd. „Sie können sich an nichts mehr erinnern?“, fragte er mich. „Denken Sie nach, Janik. Es muss doch einen Punkt geben, an dem Sie einhaken können!“

„Fehlanzeige“, sagte ich.

Kommissar Haufe wandte sich seufzend an den Arzt. „Sie müssen einen Spermatest bei Herrn Cramer durchführen, Doktor“, sagte er.

Der Arzt steckte sich eine Zigarette an und inhalierte tief. „Das ist mir klar, schließlich wird er der Vergewaltigung beschuldigt“, meinte er.

Ich ging ins Wohnzimmer, Pascal folgte mir. Einer von Haufes Assistenten kam herein, grinste schwach und setzte sich ungebeten in einen Sessel. Pascal schaute mich an und zuckte vielsagend mit den Schultern. Es war seltsam und keineswegs erhebend, von einem Kollegen in der eigenen Wohnung überwacht zu werden, aber ich verstand, dass Kommissar Haufe nach Lage der Dinge gar nicht anders handeln konnte.

Ich rief die Hauptzentrale des LKA an und erfuhr, dass Mateo López' Vorstrafe fast acht Jahre zurücklag. Es handelte sich um einen...

Erscheint lt. Verlag 29.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-4763-9 / 3738947639
ISBN-13 978-3-7389-4763-2 / 9783738947632
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