Berlin, icke kille dir! Drei Krimis -  Alfred Bekker

Berlin, icke kille dir! Drei Krimis (eBook)

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2020 | 1. Auflage
500 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-4399-3 (ISBN)
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Berlin, icke kille dir! Drei Krimis Von Alfred Bekker Dieser Band enthält folgende Krimis: Alfred Bekker: Der Hurenmörder von Berlin Alfred Bekker: Der Sniper von Berlin Alfred Bekker: Erstschlag Berlin In Berlin treibt ein unheimlicher Serienmörder mit ganz spezieller Handschrift sein Unwesen. Kommissar Harry Kubinke vom BKA heftet sich an seine Fersen und versucht, den Killer zu stoppen. Schon bald erkennt er, dass der Fall einen ganz anderen Hintergrund hat, als man bisher vermutete...

Rudi und ich setzten uns in den Dienstwagen. Rudi fuhr den eingebauten Computer hoch. Der Flachbildschirm wurde aktiviert.

Ich telefonierte in der Zwischenzeit mit unserem Kollegen Max Herter aus der Fahndungsabteilung und gab ihm die Beschreibung durch. „Gibt es irgendjemanden, der mit Melanie Genardo oder Jack Bardelmeyer im Zusammenhang steht und so aussieht? Die Tätowierung ist ja nicht gerade ein Allerweltsmerkmal.“

„Sekunde, Harry. Ich bekomme hier gerade in diesem Augenblick eine Nachricht herein.“ Einige Augenblicke lang hörte ich nur undeutlich ein paar Stimmen im Büro unseres Kollegen aus der Fahndungsabteilung. Dann meldete sich Max wieder. „Bist du noch dran, Harry?“

„Sicher.“

„Ihr seid doch eigentlich auf der Suche nach Jack Bardelmeyer.“

„Richtig.“

„Die ist zu Ende. Jemand hat ihn auf einer Müllkippe aus DDR-Zeiten gefunden. Jürgen und Olli sind dorthin unterwegs.“

„Der Mann, den ich dir gerade beschrieben habe, könnte sein Mörder sein, Max“, gab ich zurück.

Durch das Handy konnte ich hören, wie Max' Finger über die Computertastatur glitten. „Ich habe hier einen. Die Daten schicke ich euch auf den Rechner in eurem Wagen. Der Kerl heißt Norman Rabulke und ist der Mann fürs Grobe im Dienst von Vladi Raducanu. Der gilt als aufstrebender Zuhälter, handelt wahrscheinlich auch in begrenztem Umfang mit Drogen, ist aber zu geschickt, als dass ihm die Justiz ernsthaft gefährlich werden konnte. Er betreibt seit ein paar Jahren den Club ‚Hidden Joy’.“

„Ist das nicht der Club, in dem Jack Bardelmeyer mal Türsteher war?“

„Ja, genau. Aber das war früher, als das ‚Hidden Joy’ noch einem gewissen Jan-Sören Nickels gehörte – Raducanus schärfstem Konkurrenten. Niemand hat je herausbekommen, wieso Nickels plötzlich dem Besitzerwechsel im ‚Hidden Joy’ zugestimmt hat. Da lief irgendetwas im Hintergrund, wovon bis heute niemand die volle Wahrheit kennt. Wenn ihr wollt, kann ich mich ja noch mal mit dem zuständigen Dezernat der Kripo kurzschließen.“

„Das wäre sehr nett, Max.“

„Vladi Raducanu hat übrigens noch eine andere Immobilie, deren Besitz ihn immer wieder mit der Justiz in Konflikt bringt“, berichtete Max weiter. „Das Hotel Parrinder liegt ganz in der Nähe. Die Adresse habe ich euch mitsamt den Daten über Norman Rabulke geschickt.“ 

„Was hat es mit dem Hotel Parrinder auf sich?“, fragte ich.

„Ein Bordell. Raducanu vermietet natürlich nur die Zimmer und hat mit alledem nichts zu tun.“

Ich blickte auf die Uhr. „In diesem Club dürfte um diese Zeit noch nichts los sein, daher nehmen wir uns zuerst das Hotel vor. Ich wette, dass Norman Rabulke sich an einem dieser beiden Orte herumtreibt, wenn er noch immer noch Vladi Raducanus Mann fürs Grobe ist!“

Ich beendete das Gespräch.

Rudi ging mit dem Rechner unseres Dienstwagens online und holte die Daten aus dem E-Mail-Fach, die Max uns übersandt hatte.

Nach der Fahndungsdatei hatte Norman Rabulke bereits diverse einschlägige Verhaftungen und Anklagen hinter sich. Vier Jahre hatte er wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchtem Totschlag bereits in der JVA verbracht und war dort unter bis heute nie wirklich geklärten Umständen in einen Streit mit einem Mithäftling verwickelt worden.

Für letzteren hatte der Streit tödlich geendet.

Rabulkes Behauptung, aus Notwehr gehandelt zu haben, war seinerzeit beim Prozess nicht zu entkräften gewesen, so hatte ihn das Gericht freisprechen müssen. Ein hervorragender Anwalt hatte ihn damals vertreten. Wahrscheinlich hatte Raducanu für dessen Bezahlung gesorgt. 

Wir erreichten das Hotel Parrinder und parkten in einer Seitenstraße. Die letzten 50 Meter mussten wir zu Fuß gehen.

Dem Hotel war deutlich anzusehen, dass es seine beste Zeit längst hinter sich hatte. Es handelte sich um einen Sandsteinbau aus den Dreißigern. Ein Hauch des mondänen Flairs, das von diesem Hotel in früheren Zeiten ausgegangen war, konnte man immer noch spüren.

Der Eingangsbereich war einem griechischen Säulenportal nachempfunden.

Wir traten ein. 

Der Portier beobachtete uns misstrauisch. Eine junge Frau in einem knappen, eng anliegenden Kleid kam die Freitreppe hinunter. Sie trug hochhackige Schuhe, mit denen man gut balancieren musste, außerdem kramte sie in ihrer Handtasche herum und bemerkte uns daher zunächst nicht. Das gelockte schwarze Haar trug sie mit einem einfachen Haargummi zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst.

„Sag mal – hast du inzwischen was von Melanie gehört?“, fragte sie den Portier, erreichte den Fuß der Freitreppe, blickte auf und stutzte plötzlich, als sie uns sah.

Der Portier gab ihr keine Antwort.

Die junge Frau musterte Rudi und mich von Kopf bis Fuß. Wir trugen ganz normale Zivilkleidung und hatten eigentlich darauf geachtet, weder Waffe noch Dienstmarke offen zu zeigen.

Aber es gibt immer wieder Menschen, die einen sechsten Sinn zur Erkennung von Polizisten haben.

„So ein Mist“, murmelte sie.

Rudi trat an den Tresen, um zu verhindern, dass der Portier irgendwelche Alarmknöpfe drückte.

„Wir suchen Herrn Norman Rabulke“, wandte er sich an den Portier. „Ist der hier im Haus?“

Der Portier wirkte unsicher. Er zögerte einen Augenblick und schüttelte schließlich den Kopf. „Tut mir Leid, mein Herr.“

„Und wer sind Sie?“

„Bernt Frentz. Ich bin hier das Mädchen für alles, aber keine Auskunftsagentur.“ 

„Wir können das Gespräch gerne an der Präsidium fortsetzen, wenn Ihnen das lieber ist, Herr Frentz.“

Während sich Rudi weiter mit dem Portier unterhielt, trat ich auf die junge Frau zu und hielt ihr meinen Ausweis unter die Nase. „Kubinke, BKA! Sie erwähnten jemanden mit dem Namen Melanie.“

Sie schluckte. „Das ist richtig.“

„Melanie Genardo.“

„Was ist mit ihr?“

„Sie wird nicht zurückkommen“, erklärte ich. „Sie ist nämlich tot und wenn Sie sie gekannt haben, können Sie uns vielleicht ein paar wertvolle Hinweise geben.“

„Ach, ja?“

„Wie heißen Sie?“

„Jennifer Gartlage.“ Sie schluckte. „Melanie ist tot?“

Ich nickte. „Haben Sie noch nichts davon gehört?“

„Ich hatte heute noch keine Gelegenheit Radio zu hören oder die Glotze einzuschalten.“

„Sie kannten Melanie offensichtlich.“ 

Sie zuckte mit den Schultern. „Aber nur flüchtig. Und ich muss jetzt auch weg.“

„Wir brauchen Ihre Aussage.“

„Verdammter Mist“, murmelte sie.

„Wir sind nicht hinter Ihren hinterzogenen Sozialabgaben und Steuern her“, erklärte ich. „Uns interessiert ausschließlich der Mörder, der Melanie Genardo und fünf weitere Frauen auf dem Gewissen hat.“

„Es tut mir Leid, ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen“, behauptete sie. „Ich kannte Melanie nur sehr flüchtig. Ich wohne im ersten Stock, Zimmer 16. Melanie wohnte daneben.“

„Seit wann wohnte sie hier?“

„Seit ein paar Wochen. Aber mehr weiß ich wirklich nicht.“

„Wann haben Sie Melanie das letzte Mal gesehen?“

„Gestern Nachmittag sind wir uns auf dem Flur begegnet.“

„Aber Sie haben den Portier gerade danach gefragt, wo sie geblieben ist. Das klingt nicht gerade danach, dass sie Ihnen gleichgültig war.“

„Bin ich verhaftet oder haben Sie im Moment irgendetwas gegen mich vorliegen? Wenn nicht, dann würde ich jetzt gerne gehen.“

Ich verstand schon, dass sie sich hier im Hotel Parrinder nicht offen äußern wollte. Also gab ich ihr eine der Visitenkarten, die das BKA für seine Kommissare drucken lässt. „Vielleicht fällt Ihnen ja noch etwas ein. Sie können mich unter den angegebenen Nummern jederzeit erreichen.“

„Danke.“

„Tun Sie's auch wirklich.“

„Ja, sicher.“

Sie nahm die Karte, steckte sie ein und hatte es anschließend sehr eilig, das Hotel zu verlassen.

„Wo ist Rabulke?“, wiederholte Rudi unterdessen seine Frage an den Portier.

Dieser stotterte nur herum.

„Ich weiß nicht, Herr...“

„Meier. Kommissar Rudi Meier.“

„Ein Name, den man sich nicht unbedingt merken muss, was?“

Er grinste.

Rudi Meier nicht.

„Wir waren bei einem anderen Thema“, beharrte er.

Der Portier verdrehte die Augen.

Das konnte er wirklich gut.

Er hätte Profi-Grimassenschneider werden sollen, obwohl ich bezweifle, dass in dem Bereich häufiger mal Stellen besetzt werden. Mit und ohne Diplom.

„Ich verliere meinen Job, wenn ich...“

„Hören Sie, das ist hier...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7389-4399-4 / 3738943994
ISBN-13 978-3-7389-4399-3 / 9783738943993
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